„Rudolfshütte“ – Versionsunterschied

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Die von der [[Alpenverein Austria|Sektion Austria]] des [[Deutscher und Österreichischer Alpenverein|Deutschen und Österreichischen Alpenvereins]] errichtete erste ''Rudolphshütte'' wurde am 7. September 1873 fertiggestellt<ref name="ALO|1026163|60">{{ALO|1026163|60|''Rudolphshütte''|KeinText=Ja}} In: ''Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'', Band 1/1875, S.&nbsp;52. (Online bei [[Austrian Literature Online|ALO]]).</ref> und am 25. August 1875 ''feierlich dem Verkehre übergeben''<ref>{{ANNO|oav|00|00|1875|544|AUTOR=[[Karl Haushofer (Mineraloge)|Karl Haushofer]] (Red.)|Austria (…) Die Hütte, welche den Namen „Rudolphshütte“ führt&nbsp;(…)|NAME=Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins|ZUSATZ=(Band VI)|ALTSEITE=50 Mitte (Dritte Abteilung).|anno-plus=ja}}.</ref>. Der Bau lag am Weißsee unterhalb des [[Kalser Tauern]], einem Gebirgspass, der das [[Kalser Tal]] von Norden zugänglich macht. Benannt wurde die Hütte nach dem damals 15-jährigen österreichischen Kronprinzen [[Rudolf von Österreich-Ungarn]].
Die von der [[Alpenverein Austria|Sektion Austria]] des [[Deutscher und Österreichischer Alpenverein|Deutschen und Österreichischen Alpenvereins]] errichtete erste ''Rudolphshütte'' wurde am 7. September 1873 fertiggestellt<ref name="ALO|1026163|60">{{ALO|1026163|60|''Rudolphshütte''|KeinText=Ja}} In: ''Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'', Band 1/1875, S.&nbsp;52. (Online bei [[Austrian Literature Online|ALO]]).</ref> und am 25. August 1875 ''feierlich dem Verkehre übergeben''<ref>{{ANNO|oav|00|00|1875|544|AUTOR=[[Karl Haushofer (Mineraloge)|Karl Haushofer]] (Red.)|Austria (…) Die Hütte, welche den Namen „Rudolphshütte“ führt&nbsp;(…)|NAME=Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins|ZUSATZ=(Band VI)|ALTSEITE=50 Mitte (Dritte Abteilung).|anno-plus=ja}}.</ref>. Der Bau lag am Weißsee unterhalb des [[Kalser Tauern]], einem Gebirgspass, der das [[Kalser Tal]] von Norden zugänglich macht. Benannt wurde die Hütte nach dem damals 15-jährigen österreichischen Kronprinzen [[Rudolf von Österreich-Ungarn]].


Ursprünglich war die Hütte unbewirtschaftet und hatte eine Fläche von 38&nbsp;Quadratmetern. Sie wurde mehrfach erweitert, im Jahr 1899 betrug die überbaute Fläche bereits 200&nbsp;Quadratmeter. Durch die Aufstauung des Weißsees wurde die Hütte überflutet und vor dem ersten Vollstau des Weißsees 1953 gesprengt, da sie bei einem Vollstau des Sees bis zum ersten Stockwerk überflutet worden wäre. Als Ersatz erhielt die Sektion Austria die drei Wohnbaracken zur Verfügung gestellt, die ursprünglich für die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in der ersten Bauphase ab 1939 errichtet und nach Kriegsende bis zur Fertigstellung der Kraftwerksanlagen am Weißsee von Bauarbeitern benutzt wurden. Diese wurden bis zur Fertigstellung bis 1958 unter dem Namen ''Austria Dörfl'' als alpiner Stützpunkt genutzt, danach abgerissen, so dass heute nur noch die Fundamente zu erkennen sind. Gleichzeitig wurde die neue Rudolfshütte im Nordosten 65 Meter über dem heutigen Stausee neu errichtet und 1958 eingeweiht.<ref>Nicole Slupetzky, [[Uli Auffermann]] (Text): [http://bergnews.com/service/arbeitslager-weisssee/arbeitslager-weissee-alles.php ''Das Nebenlager Weißsee. Zwangsarbeit in 2.300 m Höhe'']. In: ''bergnews.com'', abgerufen am 12. Juli 2013.</ref> Schon zu diesem Zeitpunkt war sie mehr ein Alpenhotel als eine alpine Schutzhütte.
Ursprünglich war die Hütte unbewirtschaftet und hatte eine Fläche von 38&nbsp;Quadratmetern. Sie wurde mehrfach erweitert, im Jahr 1899 betrug die überbaute Fläche bereits 200&nbsp;Quadratmeter. Durch die Aufstauung des Weißsees wurde die Hütte überflutet und vor dem ersten Vollstau des Weißsees 1953 gesprengt, da sie bei einem Vollstau des Sees bis zum ersten Stockwerk überflutet worden wäre. Als Ersatz erhielt die Sektion Austria die drei [[Baracke|Wohnbaracken]] zur Verfügung gestellt, die ursprünglich für die [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen]] in der ersten Bauphase ab 1939 errichtet und nach Kriegsende bis zur Fertigstellung der Kraftwerksanlagen am Weißsee von Bauarbeitern benutzt wurden. Diese wurden bis zur Fertigstellung bis 1958 unter dem Namen ''Austria Dörfl'' als alpiner Stützpunkt genutzt, danach abgerissen, so dass heute nur noch die Fundamente zu erkennen sind. Gleichzeitig wurde die neue Rudolfshütte im Nordosten 65 Meter über dem heutigen Stausee neu errichtet und 1958 eingeweiht.<ref>Nicole Slupetzky, [[Uli Auffermann]] (Text): [http://bergnews.com/service/arbeitslager-weisssee/arbeitslager-weissee-alles.php ''Das Nebenlager Weißsee. Zwangsarbeit in 2.300 m Höhe'']. In: ''bergnews.com'', abgerufen am 12. Juli 2013.</ref> Schon zu diesem Zeitpunkt war sie mehr ein Alpenhotel als eine alpine Schutzhütte.


Die nächste Ausbauphase folgte ab 1978 mit dem Verkauf der Hütte der Sektion Austria (Wien) an den Gesamtverein<ref name="ID=183"/> und dem Ausbau zum Alpinzentrum des ÖAV. Die am 9. Dezember 1979 im Beisein von Bundespräsident [[Rudolf Kirchschläger]] eingeweihte Hütte nannte sich nun „Alpinzentrum Hohe Tauern-Rudolfshütte“ und fungierte als größtes Ausbildungszentrum des Österreichischen Alpenvereins. Ab 1982 war die Rudolfshütte Hochgebirgsforschungsstätte der [[Universität Salzburg]], außerdem Wetter- und Klimastation der [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] (ZAMG). Im Jahr 2004 wurde die defizitäre Hütte an einen privaten Investor verkauft und im Dezember desselben Jahres als „Berghotel Rudolfshütte“ neu eröffnet.<ref name="ID=183">Axel Jentzsch-Rabl (Red.): [http://www.bergsteigen.com/news/das-alpinzentrum-rudolfshuette-wird-verkauft ''Das Alpinzentrum Rudolfshütte wird verkauft'']. In: ''bergsteigen.com'', 25. September 2004, abgerufen am 12. Juli 2013.</ref>
Die nächste Ausbauphase folgte ab 1978 mit dem Verkauf der Hütte der Sektion Austria (Wien) an den Gesamtverein<ref name="ID=183"/> und dem Ausbau zum Alpinzentrum des ÖAV. Die am 9. Dezember 1979 im Beisein von Bundespräsident [[Rudolf Kirchschläger]] eingeweihte Hütte nannte sich nun „Alpinzentrum Hohe Tauern-Rudolfshütte“ und fungierte als größtes Ausbildungszentrum des Österreichischen Alpenvereins. Ab 1982 war die Rudolfshütte Hochgebirgsforschungsstätte der [[Universität Salzburg]], außerdem Wetter- und Klimastation der [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] (ZAMG). Im Jahr 2004 wurde die defizitäre Hütte an einen privaten Investor verkauft und im Dezember desselben Jahres als „Berghotel Rudolfshütte“ neu eröffnet.<ref name="ID=183">Axel Jentzsch-Rabl (Red.): [http://www.bergsteigen.com/news/das-alpinzentrum-rudolfshuette-wird-verkauft ''Das Alpinzentrum Rudolfshütte wird verkauft'']. In: ''bergsteigen.com'', 25. September 2004, abgerufen am 12. Juli 2013.</ref>

Version vom 15. November 2015, 12:48 Uhr

Rudolfshütte
Rudolfshütte und Weißsee
Rudolfshütte und Weißsee

Rudolfshütte und Weißsee

LageNördlich des Kalser Tauern, am Weißsee; Land Salzburg, Österreich; Talort: Uttendorf
GebirgsgruppeGranatspitzgruppe
Geographische Lage:47° 8′ 3,5″ N, 12° 37′ 32″ OKoordinaten: 47° 8′ 3,5″ N, 12° 37′ 32″ O
Höhenlage2315 m ü. A.
Rudolfshütte (Land Salzburg)
Rudolfshütte (Land Salzburg)
Erbaut1873[1] erste Hütte, heutiger Bau 1979
BautypBerghotel
ErschließungSeilbahn
Übliche ÖffnungszeitenMitte Juni bis Ende September, Anfang Dezember bis Mitte April
Beherbergung200 Betten, 52 Lager
WeblinkHomepage der Rudolfshütte
HüttenverzeichnisÖAV DAV

Die Rudolfshütte liegt auf 2315 m ü. A. im Nationalpark Hohe Tauern und ist eine ehemalige Alpenvereinshütte der ÖAV Austria und heute ein Berghotel, das aufgrund seiner Vergangenheit als Berghütte auch heute noch als alpiner Stützpunkt Verwendung findet. Die erste Hütte wurde 1873[1] am Weißsee errichtet. Nach Aufstauen des Weißsees wurde die bisherige Hütte überflutet und 1952 gesprengt. Die Hütte wurde im Nordosten des Sees neu errichtet und 1958 eingeweiht. 1979 wurde sie zum Alpinzentrum des ÖAV erweitert und im Jahr 2004 vom Österreichischen Alpenverein an einen privaten Betreiber verkauft.

Geschichte

Gedenktafel für die Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg

Die von der Sektion Austria des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins errichtete erste Rudolphshütte wurde am 7. September 1873 fertiggestellt[1] und am 25. August 1875 feierlich dem Verkehre übergeben[2]. Der Bau lag am Weißsee unterhalb des Kalser Tauern, einem Gebirgspass, der das Kalser Tal von Norden zugänglich macht. Benannt wurde die Hütte nach dem damals 15-jährigen österreichischen Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn.

Ursprünglich war die Hütte unbewirtschaftet und hatte eine Fläche von 38 Quadratmetern. Sie wurde mehrfach erweitert, im Jahr 1899 betrug die überbaute Fläche bereits 200 Quadratmeter. Durch die Aufstauung des Weißsees wurde die Hütte überflutet und vor dem ersten Vollstau des Weißsees 1953 gesprengt, da sie bei einem Vollstau des Sees bis zum ersten Stockwerk überflutet worden wäre. Als Ersatz erhielt die Sektion Austria die drei Wohnbaracken zur Verfügung gestellt, die ursprünglich für die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in der ersten Bauphase ab 1939 errichtet und nach Kriegsende bis zur Fertigstellung der Kraftwerksanlagen am Weißsee von Bauarbeitern benutzt wurden. Diese wurden bis zur Fertigstellung bis 1958 unter dem Namen Austria Dörfl als alpiner Stützpunkt genutzt, danach abgerissen, so dass heute nur noch die Fundamente zu erkennen sind. Gleichzeitig wurde die neue Rudolfshütte im Nordosten 65 Meter über dem heutigen Stausee neu errichtet und 1958 eingeweiht.[3] Schon zu diesem Zeitpunkt war sie mehr ein Alpenhotel als eine alpine Schutzhütte.

Die nächste Ausbauphase folgte ab 1978 mit dem Verkauf der Hütte der Sektion Austria (Wien) an den Gesamtverein[4] und dem Ausbau zum Alpinzentrum des ÖAV. Die am 9. Dezember 1979 im Beisein von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eingeweihte Hütte nannte sich nun „Alpinzentrum Hohe Tauern-Rudolfshütte“ und fungierte als größtes Ausbildungszentrum des Österreichischen Alpenvereins. Ab 1982 war die Rudolfshütte Hochgebirgsforschungsstätte der Universität Salzburg, außerdem Wetter- und Klimastation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Im Jahr 2004 wurde die defizitäre Hütte an einen privaten Investor verkauft und im Dezember desselben Jahres als „Berghotel Rudolfshütte“ neu eröffnet.[4]

Anstieg

Vom Enzingerboden im bei Uttendorf südlich abzweigenden Stubachtal kann die Rudolfshütte per Seilbahn erreicht werden. Der Anstieg zu Fuß vom Enzingerboden dauert zwei Stunden.

Übergänge und Gipfelziele

Folgende Hüttenübergänge sind möglich (teilweise über Gletscher)

Folgende Gipfel liegen in unmittelbarer Nähe der Hütte:

Folgende weitere Touren sind von der Hütte möglich:

Literatur und Karte

  • Lia Hörmann (Red.): (Der Ausbau der Rudolfshütte). In: Mitteilungen des Oesterreichischen Alpenvereins. Heft 9/10 aus 1979 (Gesamtjahrgang CIV). Oesterreichischer Alpenverein, Innsbruck 1979, S. 161–179. (Online bei ALO).
  • Geord Zlöbl: Die Dreitausender Osttirols im Nationalpark Hohe Tauern. Mit 410 Farbbildern und Tourenbeschreibungen. Verlag Grafik Zloebl, Lienz-Tristach 2005, ISBN 3-200-00428-2.
  • Granatspitzgruppe. Alpenvereinskarte Blatt 39, 1:25.000. Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2002, ISBN 3-928777-75-0.

Einzelnachweise

  1. a b c Rudolphshütte In: Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Band 1/1875, S. 52. (Online bei ALO).
  2. Karl Haushofer (Red.): Austria (…) Die Hütte, welche den Namen „Rudolphshütte“ führt (…). In: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1875, (Band VI), S. 50 Mitte (Dritte Abteilung). (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oav.
  3. Nicole Slupetzky, Uli Auffermann (Text): Das Nebenlager Weißsee. Zwangsarbeit in 2.300 m Höhe. In: bergnews.com, abgerufen am 12. Juli 2013.
  4. a b Axel Jentzsch-Rabl (Red.): Das Alpinzentrum Rudolfshütte wird verkauft. In: bergsteigen.com, 25. September 2004, abgerufen am 12. Juli 2013.