Philister

Philister in Hieroglyphen
Q3
Z7
D21
Z1
Aa18
Z1
U33A1 B1
Z2

Prst / Pw-r-s-t
Peleset / Pelischti / Philister[1]
Q3 Z7
D21 Z1
Aa18 Z1
V13
T14 A1 Z3
N25

Prwsṯ / Pw-r-s3-ṯ[2]
Pulsata

Die „Philister“ (hebräisch פְּלִשְׁתִּים pəlištīm; neuägyptisch Peleset) sind ein Volk, das vor allem aus der Bibel und jüngeren jüdischen und christlichen Schriften bekannt ist. Das Gebiet an der südwestlichen Küste des historischen Palästina, das in diesen Texten am häufigsten als ihr Siedlungsgebiet erscheint, nennt man „Philistäa“.

Archäologisch lässt sich v. a. vom 12. bis zum 8. Jhd. v. Chr. eine „typisch philistäische“ Kultur identifizieren, für die besonders charakteristisch die philistäische Keramik ist. Für die Zeit danach spricht man gelegentlich stattdessen von „Post-Philistern“, da ab dem 7. Jhd. weitere Völker mit anderen Kulturen in die Philistäa eindringen.

Ob ab dieser Zeit noch viele Philister in der Philistäa leben, ist in der Forschung umstritten. Die Frage ist aktuell stark ideologisch aufgeladen, da im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt bisweilen Palästinenser für sich in Anspruch nehmen, die direkten Nachfahren der Philister zu sein.

Die alten Philister

Herkunft

Mykenischer Kulturkreis, hethitisches Großreich und ägyptisches Großreich um 1230/20 v. Chr.

Wegen ägyptischer Inschriften nimmt man heute i. d. R. an, dass die Philister nicht ursprünglich aus Palästina stammen, sondern eines von mehreren Seevölkern waren. Ihre genaue Herkunft jedoch ist wie bei den meisten Seevölkern sehr strittig. Heute beschränkt man sich daher meist darauf, sie wegen deutlicher keramischer Parallelen sehr grob in den mykenischen Kulturkreis zu verorten.[3]

Auch eine weitere Kultur, die sich ebenfalls etwa ab dem 12. Jhd. weiter nördlich an der Küste Palästinas nachweisen lässt, hält man oft für ein eingewandertes Volk und bezeichnet es traditionell als Phönizier. Einigkeit besteht heute allerdings darin, dass die Einteilung der Küstenbewohner Palästinas in die zwei Gruppen „Philister“ und „Phönizier“ als zwei unterschiedliche und in sich homogene Ethnien eine künstliche ist, da beide sich vielmehr aus diversen Gruppen von Seehändlern, Piraten und Übersee-Migranten aus unterschiedlichen Regionen zusammensetzten,[4][5][6][7] unter denen die Philister wohl erst im Laufe der Zeit zu einem „Volk“ zusammengewachsen sind.

Gelegentlich versucht man in der Forschung nun stattdessen, das palästinische Küstengebiet sauber auf einzelne der bekannten Seevölker aufzuteilen. In der Regel orientiert man sich dabei

  • am Onomastikon des Amenope, in dem in einer Namensliste als einzelne Namen auch „[die philistäischen Städte] (…) Aschkelon, Aschdod, Gaza (…) [und die Seevölker] Scherden, Tjeker, Philister (…)“ aufgelistet werden,
  • am Reisebericht des Wenamun, in dem Dor als Tjeker-Stadt erscheint,
  • und am ähnlichen Namen des Seevolks der Dananu und des biblischen Stammes Dan, der laut Jos 19,40–46 EU ursprünglich u. a. in der Philisterstadt Ekron leben sollte.

Peckham zum Beispiel glaubt hiernach, von Süd nach Nord hätten bis hinauf nach Aschdod und Gat die Philister gelebt, bis nach Ekron und Timna die Dananu, bis nach Dor die Tjeker und bis nach Akko die Scherden.[8] Archäologisch gut auseinanderhalten lassen sich Philister vs. Dananu und Tjeker vs. Scherden (vs. Phönizier) aber nicht.[9][10]

Auf eine neue Spur zur Herkunft der Philister führten 2016 Ausgrabungen in Aschkelon, bei denen ein Friedhof mit mutmaßlich philistäischen Skeletten gefunden wurde, von denen zehn eine aDNA-Analyse zuließen. Dabei zeigte sich, dass die Philister ab der Eisenzeit II (ab ~10. Jhd.) genetisch von den anderen Völkern der Levante nicht zu unterscheiden waren. Bei den Proben der älteren Skelette aus Eisenzeit I (ab ~12. Jahrhundert) dagegen fanden sich genetische Signale, die auch von anderen Völkern am Mittelmeer bekannt sind – die meisten Übereinstimmungen gab es mit den Kretern der griechischen Welt, sowie den alten Iberern und den modernen Sarden.[11] Eine genauere Eingrenzung ist noch nicht möglich. Das Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena kam damit 2019 zu dem Schluss, dass die DNA-Analyse zumindest die Theorie stützt, dass die Philister als europäische Einwanderer über das Mittelmeer nach Palästina kamen.[12]

Gebiet

Als das Siedlungsgebiet der Philister erscheinen in der Bibel am prominentesten die fünf Stadtstaaten Gaza, Aschkelon, Aschdod, Gat und Ekron. Sie werden auch heute noch als das Kerngebiet der Philister in der Philistäa betrachtet, um das herum sich im Laufe der Zeit viele weitere kleinere Orte gruppiert haben. Von dem auf Karte 1 abgebildeten Ausbreitungsgebiet geht man etwa ab dem 11. Jhd. aus.

In der Forschung wurde lange angenomen, diese fünf Stadtstaaten hätten sich zum Fünf-Städte-Bund der „Pentapolis“ zusammengeschlossen. Aktuell ist man seltener dieser Ansicht, da die fünf Städte nicht häufig gleichzeitig groß und bedeutsam waren.[13]

Die philistäische Kultur lässt sich in noch weiteren Regionen in und um Palästina feststellen. Auf Karte 2 zu sehen ist die Gegend um das Jesreel-Tal weiter nördlich: Eine wachsende Gruppe von Forschern[14][15][16][17][18][19][20] glaubt, dass auch in den auf dieser zweiten Karte schwarz markierten Orten entweder Philister oder ein ähnliches Seevolk lebte (die grün markierten Orte stehen exemplarisch für die Orte der Phönizier, die hier und weiter nördlich bis hinauf nach Tripolis siedelten).

Auf Karte 3 sieht man Teile des heutigen Libanon und Syrien: Erst seit kurzem ist bekannt, dass es ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. zwischen dem Zerfall des hethitischen Großreichs und der Neugründung der neo-hethitischen Königreiche in dieser Gegend ein Großkönigreich Palastin gab. Wegen des ähnlichen Namens[21] ähnlicher Keramik und einem ähnlichen Totenkult ist es „mittlerweile allgemein anerkannt“,[22] dass dies ein drittes und das größte philistäische Siedlungsgebiet war.[23][24][25][26][27] Wie weit genau es sich erstreckte, ist allerdings noch unsicher: In Hamath etwa wurde nur wenig philistäische Keramik nachgewiesen; gleichzeitig könnte es sich noch weiter nach Norden und Osten erstreckt haben.[28]

Ob die Philister wirklich erst im 12. Jhd. hier eingewandert sind, wie man lange aus ägyptischen Inschriften abgeleitet hat, ist heute nicht mehr sicher: In den Amarna-Briefen (EA) sind bereits im 14. Jhd. v. Chr. die Scherden in Byblos (EA 81; 122; 123), die Dananu irgendwo in „Kanaan“ (EA 151: „[…] Was hörst du über Kanaan? […] – Der König des Landes der DNNYM ist tot […]!“) und die Lukka in Alašija (=Zypern) belegt (EA 38). Die Amarna-Briefe bezeugen außerdem zwei Könige von Aschkelon namens „Yamir-Dagan“ und „Dagan-takala“, wonach auch der Hauptgott der Philister Dagān (s. u.) schon im 14. Jhd. in der Philistäa verehrt worden zu sein scheint.[29] Durch Radiokarbon-Daten lässt sich auch in Gat die Präsenz von Philistern mindestens schon im 13. Jhd. nachweisen.[30][31][32] Über das Gebiet Palastin berichtet außerdem Pharao Ramses III. über Kämpfe gegen die Seevölker, die Anfang des 12. Jahrhunderts in ausgedehnten Gebieten nördlich von Byblos in „deren Land“ stattgefunden haben sollen, was zu bedeuten scheint, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt dort schon weit ausgebreitet hatten.[33]

Sollte es sich bei den Bewohnern des Jesreel- und Jordan-Tals wirklich um Philister gehandelt haben, scheinen sie nach der ausgegrabenen Keramik zu urteilen dorthin aber erst im späten 12. oder frühen 11. Jhd. vorgedrungen zu sein[34][35] (aber s. u. zum Totenkult), und unumstritten ist auch, dass sich größere Mengen philistäischer materieller Kultur wirklich erst ab dem 12. Jahrhundert in Palästina nachweisen lassen.

Verhältnis zu Nachbarvölkern

Über die Philistäa nimmt man an, dass dort bis zum 13./12. Jhd. die Ägypter über die dort eingeborenen Völker herrschten, die man nach der Bibel mit der Sammelbezeichnung „Kanaanäer“ zusammenfasst. Laut biblischem Zeugnis wanderten außerdem ab dem 12. Jhd. die Israeliten von Ägypten nach Palästina ein. Welches Verhältnis die Seevölker in Palästina zu Ägyptern einerseits und Kanaanäern und Israeliten andererseits hatten, ist in der Forschung umstritten.

Recht sicher ist zunächst, dass es keine zeitliche Überschneidung der Präsenz von Ägyptern und Philistern gab: Wo sich Philister in einst ägyptisch regierten Orten niederließen, folgt stets die philistäische Besiedlungsphase auf die ägyptische. Ob das heißt, dass die Philister die Ägypter besiegt und vertrieben haben, oder dass zunächst die Ägypter sich aus anderen Gründen aus Palästina zurückzogen und die Philister nur die Gunst der Stunde nutzten und sich in den politisch frei gewordenen Regionen ansiedelten, ist unsicher. Neuerdings wird in der Forschung zunehmend betont, dass es in vielen philistäischen Orten keine klaren Anzeichen für gewaltsame Auseinandersetzungen in der vor-philistäischen Phase gibt, was für die zweite Option sprechen würde.[36][37] In Aphek, Jaffa, Aschdod, Geser und Tell Sera lassen sich allerdings doch Auseinandersetzungen archäologisch nachweisen.[38][39]

Philister einerseits und Kanaanäer und Israeliten andererseits hält man auch heute noch meist nach dem Zeugnis der Bibel für verfeindet. Es ist aber zunächst fast unmöglich, dass Israeliten und Kanaanäer gegen die Philister bestehen hätten können, wie es die Bibel über die Israeliten berichtet: In der frühen Eisenzeit: 12.–10. Jhd. maßen etwa Ekron[40] und Gat[41] jeweils über 20 ha; dagegen belief sich die gesamte besiedelte Fläche im judäischen Bergland (ohne Jerusalem) nach einer Hochrechnung von Ofer im 11.–10. Jhd. auf 30 ha.[42] Das Siedlungsgebiet der Kanaanäer in der Schefela war sogar noch kleiner.

In der frühen Königszeit schrumpft zwar Ekron aus noch unbekannten Gründen auf knapp 4 ha zusammen. Dafür wächst aber Gat auf 45–50 ha an und ist damit mit großem Abstand die größte Stadt in Palästina; immer noch sind damit allein diese beide Städte dichter besiedelt als das judäische Bergland (Ofer: 50 ha).[43]

Auch zum Verhältnis Philister – Kanaanäer betont z. B. Aren Maeir neuerdings häufiger, dass es auch hier erstens wenig archäologische Evidenz für Kriege gebe, sondern dass sich zweitens nicht einmal klare Grenzen zwischen dem philistäischen Küstengebiet und der Schefela ziehen lassen, weil vielmehr drittens in beiden Regionen die materiellen und realen Kulturen fließend von „mehr philistäisch“ zu „mehr kanaanäisch“ übergingen.[44][45] Ab dem 10. Jhd. kann man allerdings archäologisch feststellen, dass in der Schefela die nicht-philistäischen Grenzorte Bet Schemesch, Khirbet Qeiyafa, Tell Burna, Tell Scheqef, Tell el-Hesi, Lachisch und Tell Milḥa[46][47] befestigt werden, was ein recht deutliches Indiz für wenigstens kurzzeitige politische Spannungen zwischen Philistern und den Bewohnern der Schefela ist.

Mindestens muss man aber heute dennoch festhalten, dass Philister und die ursprünglichen Bewohner des Landes Palästina nicht radikal verfeindet gewesen sein können. Wahrscheinlich ist es sogar umgekehrt so, dass große Anteile der Bevölkerung in philistäischen Städten Kanaanäer waren. Dies wird erstens daraus erschlossen, dass auch in mutmaßlich philistäischen Städten immer auch nicht nur philistäisch, sondern auch kanaanäisch gebaut und immer auch nicht nur philistäische, sondern auch kanaanäische Keramik verwendet wurde. Zweitens legt es die Siedlungsgeschichte des 12. Jhds. nahe. Wie Ausgrabungen zeigen, entwickelten sich im Süden Palästinas die Küste und die Schefela so, dass immer mehr in Küstennähe gelegene Ortschaften immer größer und „immer philistäischer“ wurden, während gleichzeitig in der Schefela rasant Ortschaften aufgegeben wurden – und meistens eben so, dass sich keine Indizien für kriegerische Auseinandersetzungen feststellen lassen. Beides zusammen wird so gedeutet, dass die Philistäer eine Politik des Synoikismos praktizierten, bei der die kanaanäischen Bewohner der kleineren Orte in der Küstenregion und der Schefela dazu angeregt wurden, in die philistäischen Großstädte in spe zu ziehen.[48][49][50][51] Gelegentlich spricht man daher nicht von einer „philistäischen“, sondern von einer „philisto-kanaanäischen“ Kultur.

Aussehen

Auf den Reliefs von Medinet Habu sind mehrere Angehörige der Seevölker zu sehen. Am häufigsten hält auf diesen Reliefs eine glattrasierte Gruppe mit Federkrone für die Philister. Ob es sich bei ihnen wirklich um Philister oder stattdessen um Tjeker oder Dananu handelt, ist aber ungewiss.[52] Ebenso ungewiss ist, ob diese Darstellung historisch-realistisch oder nur ein künstlerisches Stilmittel ist. Eine leichte Stütze erhält diese Darstellung durch die bei Bet Scheʾan gefundenen Sarkophage wie den auf Bild 3: Waren die Bewohner von Bet Sche'an wirklich Philister (s. o.), sind dies am ehesten Philister-Sarkophage, auf denen dann die begrabenen Philister ebenfalls glattrasiert dargestellt werden.

Sind die Federkronenträger die Philister, lassen sich aus Bild 4 Rückschlüsse über ihre Waffen ziehen: Typisch für Philister wären dann Speer, Kurzschwert und Rundschild, was einigermaßen gut zur biblischen Darstellung des Philisters Goliat passt.

Ökonomie und Haushalt

Archäologische Ausgrabungen legen nahe, dass die Kultur der Philister weit urbaner war als die der Israeliten, Judäer und Kanaanäer: Bevor Ende des 8. Jhd. die Assyrer die Regionalgeschichte neu schrieben (s. u.), maßen bei jeweils größter Ausdehnung die Städte Ekron 24 ha,[53] Aschkelon 40–60 ha,[54] Gat 45–50 ha (s. o.) und Aschdod und Aschdod Yam zusammen über 55 ha,[55][56] Gaza könnte sogar noch gewaltiger gewesen sein.[57] Zum Vergleich: Unter Absehung vom noch nicht ausreichend ausgegrabenen Samaria und vom wahrscheinlich aramäischen Dan waren bis zum 8. Jhd. die größten israelitischen, judäischen und kanaanäischen Städte Jerusalem mit 16 ha und im Norden Hazor, Rehov und Schimron mit 12–13 ha (auch Megiddo und Geser hatten beide 12–13 ha). In der Nachbarschaft der Philistäa im Süden folgen nach Jerusalem schon Eton, Gibeon, Lachisch und Socoh mit nur noch 6–7 ha.[58] Im Schnitt waren die philistäischen Großstädte damit zeitweise mehr als viermal so groß wie die Großstädte ihrer Nachbarn.

Ebenfalls typisch philistäisch: Der Herd aus kleinen Feldsteinen, oft neben der zentralen Säule.
Abbildung der beiden Haustypen, wie sie im Fließtext beschrieben werden.
Links: T-förmiges Haus und (gestrichelt:) lineares Haus. Rechts: Vierraumhaus[59]

Dieser urbanere Charakter schlägt sich auch in der für Philister charakteristischen Wohnarchitektur nieder. Typisch für eisenzeitliche Wohnhäuser ist die Grundstruktur mit einem zentralen und größeren Raum oder Hof und mehreren kleineren daran anschließenden Räumen. Im Bergland allerdings haben diese besonders häufig genauer die Grundstruktur, dass die zentrale Fläche an den Seiten von zwei oft nur durch Säulen abgetrennten kleineren und niedrigen Räumen flankiert wird, während an der Küste der zentrale Raum die gesamte Breite des Wohnhauses einnimmt. Bisweilen sind die philistäischen Häuser außerdem nicht aus bloßem Feldstein, sondern aus grob behauenem Stein gebaut und (stellenweise) mit hydraulischem Kalkputz verputzt – zwei Techniken, die die Philister vielleicht wie die Grundstruktur ihrer Häuser aus dem mykenischen Kulturkreis nach Palästina importiert haben.[60][61] Der Hintergrund dieser unterschiedlichen Bauweisen ist hauptsächlich der, dass die Seitenräume des sog. „Vierraumhauses“ im Bergland i. d. R. als Ställe für Kleinvieh dienten.[62][63] Das typische Haus von Israeliten und Judäern ist damit das antike Pendant eines Bauernhauses von Selbstversorgern, das philistäische und phönizische Haus eines von Städtern, die keine Subsistenzwirtschaft betreiben mussten, weil sie anders wirtschafteten.

Ausgewählte Orte der Philister und ausgewählte Handelsrouten.[64]
Zylindrisches Webgewicht

Zu dieser anderen Wirtschaftsweise gehörte sicher vor allem der Handel. Mehrere der größten philistäischen Städte (Gaza, Aschdod, Aschkelon) waren Hafenstädte an der Küste; weitere wichtige Hafen waren in in Javne, in Jaffa und in Tell Qasile. Diese Orte waren auch Stationen auf der wichtigen Handelsroute „Via Maris“, die südlich von Tell Rafa über Land nach Ägypten führte.

Südöstlich von Tell el-Fār'a (Süd) und Nahal Patisch verlief durch das Be’er-Scheva-Tal eine weitere wichtige Handelsroute.[65] Diese zweite Handelsroute führte erstens ins Negev-Gebirge, wo die Betreiber der Kupferminen von Khirbet en-Nahas und – noch weiter südlich – Timna in der Arava-Senke lebten.[66][67][68][69] Sie führte zweitens nach Arabien und war so ein Vorläufer der späteren Weihrauchstraße. Barako vermutet, dass auch schon die Philister vor allem Weihrauch von den Arabern erhandelten,[70] den sie für ihren religiösen Kult benötigten (s. u.).

Die Be’er-Scheva-Route verband außerdem Palästina mit der Königsstraße, einer dritten wichtigen Handelsroute, die auf der anderen Seite des Jordan gen Norden durch Moab und Ammon über Aram bis nach Mesopotamien führte. Die zweite palästinische Handelsroute, die Palästina mit der Königsstraße verband, verlief von Aphek und Dor aus durch das Jesreel-Tal, wo man heute ebenfalls Philister vermutet (s. o.). Sie führte außerdem nach Tell es-Sa'idiyeh und von dort zu den benachbarten Eisenminen bei Mugharet el-Wardeh im Norden Ammons.[71]

Über diese beiden Routen durch das Jesreel-Tal und das Be’er-Scheva-Tal hatten die Philister nicht nur Zugang zu Eisen und Kupfer: Archäologische Funde in Aschkelon, Gat und – sofern es denn philistäisch war – Tell es-Sa'idiyeh zeigen, dass sie auch selbst in der Eisenverarbeitung tätig waren.[72][73][74] Dass Eisenprodukte dennoch nicht häufiger in philistäischen Orten gefunden wurde als in der Umgebung,[75][76] macht wahrscheinlich, dass Metalle und Eisenwaren ein Wirtschaftszweig des philistäischen Handels war.[77]

Eine zweite große Gruppe von Handelsgütern war gewiss die philistäische Keramik,[77] die besonders in Aschdod produziert wurde, eine dritte Textilien. Aus den typisch philistäischen zylindrischen (statt: doughnut-förmigen) Webgewichten[78] kann man etwa die Präsenz eines eisenzeitlichen Textilverarbeitungszentrums in Gat erschließen.[79]

Nach der Eroberung durch die Assyrer im 7. Jhd. (s. u.) entwickelte sich Ekron gleich doppelt zu einem Zentrum für Textilverarbeitung und für Olivenöl-Produktion,[80][81] an das wohl auch Gat angeschlossen war, und Aschkelon zu einem Zentrum für Weinherstellung.[82] Auch in den Orten Tell Qasile und Jaffa, bei den benachbarten Orten Lod und Rischon LeZion[83] wowie bei Tell Hadid,[84] die mindestens im 8. Jhd. politisch alle zu Aschkelon gehört hatten, wurden Weinpressen größtenteils schon aus der Eisenzeit II (10.–8. Jhd.) gefunden – nach der Eroberung durch die Assyrer hatte demnach der ganze nördliche Part der zentralen Küstenebene Palästinas Teil an einer komplexen Weinindustrie. Auch nach der Zeitenwende wurde bis zum Ende des 7. Jhds. v. a. in Gaza, Aschkelon und Javne der sog. „Gaza-Wein“ produziert und exportiert.[85]

Religion

Charakteristisch für die Religion der Philister ist erstens die Verehrung anderer Götter als bei den Phöniziern und den Israeliten, zweitens eine andere Tempel-Architektur und drittens ein anderer Totenkult. Vor allem aber zeichnet es die Philister aus, dass sich ihre Religion im Laufe der Geschichte mehrfach sehr gewandelt hat.

Religion der alten Philister

Die Hauptgottheit der alten Philister war Dagān. Archäologie und biblische Zeugnisse legen außerdem nahe, dass die alten Philister daneben auch Astarte, Aschera und Ba’al verehrten. Eine im Tempel von Ekron gefundene Weihinschrift bezeugt außerdem die Verehrung einer Göttin Ptgy.h ˀdt(h). Die Identität dieser Göttin ist umstritten; am wenigsten problembehaftet ist aber die Interpretation von Christa Schäfer-Lichtenberger, gemeint sei die Göttin „Gaia von Delphi“. Demnach war die Religion der Philister ein reiner Polytheismus.

Im öffentlichen Kult wurden diese Götter in sog. „nicht-monumentalen Knickachs-Tempeln“ verehrt, was ungewöhnlich für Palästina ist. Daneben wurde die Religion der Philister aber auch zu Hause und bei industriellen Anlagen praktiziert.

Ein besonderer religiöser Ritus von Philistern scheint das Opfern von Hunden gewesen zu sein. Bei Ausgrabungen wurden daher geschlachtete und teilweise rituell bestattete Hunde v. a. in der ganzen Philistäa und später auch bei den Phöniziern gefunden.

Charakteristisch für die alten Philister war außerdem neben anderen in Palästina verbreiteten Totenkulten das sog. „Doppel-Pithos-Begräbnis“, bei dem zwei durch Zerbrechen geweitete Amphoren vom Kopf und von den Füßen her über Verstorbene gestülpt wurden. Ob diese besondere Bestattungsform auch von anderen religiösen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod zeugt, ist unbekannt.

Wandel der Religion in der Philistäa

Ab dem 6./5. Jhd., als wahrscheinlich Aschkelon und Jaffa von Phöniziern regiert wurden, lässt sich in diesen Orten auch die Verehrung der phönizischen Gottheiten Derketo, Tanit und Eschmun nachweisen.

Nachdem im 4. Jhd. die Griechen Palästina erobert hatten, verdrängen zunehmend griechische und ägyptische Götter das alte Pantheon der Philister, die auch noch in der „Römer-Zeit“ ab dem 1. Jhd. verehrt werden. In jeder der größeren Städte scheinen andere Hauptgottheiten und weitere Nebengötter verehrt worden zu sein. In Gaza z. B. ist die Hauptgottheit Marnas (Gaza) (eine lokale Ausprägung von Zeus), in Aschkelon wahrscheinlich eine Verschmelzung von „Aphrodite Ourania“ („himmlische Aphrodite“) und einer „Astarte Palaistina“ („philistäische Astarte“), in Rafah lässt sich die Verehrung von Apollon, Artemis und Leto nachweisen.

Der Übergang von der philistäischen Religion zur griechischen Religion verlief gleitend: Ungewöhnlicherweise wurden zunächst „Komposit-Götter“ verehrt. So legen etwa Inschriften aus Aschkelon nahe, dass zunächst die griechische Göttin Aphrodite Ourania neben der philistäischen Göttin „Astarte Palaistina“ („philistäische Astarte“) verehrt wurde, dann die Mischform „Astarte Palaistina Ourania Aphrodite“.[86] Ähnlich begegnet in einer Aschkeloner Weihinschrift aus der römischen Zeit eine griechisch-ägyptische Kompositgottheit „Zeus-Helios-Sarapis“.[87]

Im Zuge der Christianisierung werden von Kaiser Theodosius I. diese nun als „Heidentum“ bezeichneten Religionen verboten. Gegen starke Widerstände, in deren Rahmen auch Christenverfolgungen v. a. in Gaza und Anthedon (Palästina) bezeugt sind,[88][89] werden daher die Bewohner der Philistäa bis zum 6. Jhd. n. Chr. auch unter Zwang und umfassender als z. B. die benachbarten Samaritaner und Juden zum Christentum bekehrt.

Ab dem 7. Jhd. n. Chr. wird Palästina von muslimischen Arabern erobert, wonach auch die Christen in der Philistäa zunehmend zum Islam übertreten. Noch zur Zeit der Kreuzzüge ist aber z. B. die Bevölkerung von Gaza mehrheitlich christlich.[90]

Judentum in der Philistäa

Der jüdische Glaube an den Gott JHWH, den man an mit diesem Gottesnamen gebildeten Eigennamen in biblischen Texten und Inschriften ablesen kann, lässt sich zu biblischer Zeit in der Philistäa nicht nachweisen. Erst ab der Zeitenwende, ab der man das Praktizieren jüdischer Religion auch archäologisch an Mikwen, judäischen Öllampen, einer besonderen Form von Kalksteingefäßen und später auch an Synagogen ablesen kann, ist die Präsenz von Juden auch in der Philistäa archäologisch sichtbar.

Besonders wichtig für die jüdische Religion ist der Ort Javne: Rabbinische Schriften berichten einheitlich, dass, nachdem um 70 n. Chr. die Römer den Tempel in Jerusalem zerstört hatten, mit Jochanan ben Sakkai, Gamaliel von Javne, Eleasar ben Asarja, Samuel dem Kleinen und anderen einige sehr wichtige jüdische Schriftgelehrte in Javne gelebt und während der sog. „Javne-Periode“ von 70–130 n. Chr. das rabbinische Judentum begründeten. Jüdische Präsenz in Javne selbst lässt sich bisher archäologisch nicht nachweisen, in einigen Dörfern in der Umgebung von Javne legen aber archäologische Funde wie z. B. jüdische Öllampen und Bauteile, die möglicherweise von zerstörten Synagogen herrühren könnten, nahe, dass es dort noch bis ins 4.–6. Jhd. jüdische Gemeinden gegeben haben könnte.[91]

Vielleicht noch bedeutender als Javne war in der Javne-Periode das nahe gelegene Lod, für das die rabbinische Schriften die Präsenz weiterer wichtiger Schriftgelehrter und auch die Existenz einer Synagoge bezeugen.[92] Noch später belegen auch Synagogen in Maon in der Nähe von Tell Rafah und in Gazas Hafenstadt Gaza-Maiumas, die sich anders als Gaza bereits vom „Heidentum“ zum Christentum bekehrt haben soll,[93] jüdische Präsenz auch am südlichen Rand der Philistäa. Auch in Aschdod und Aschkelon sprechen archäologische Funde dafür, dass es hier um das 4.–7. Jhd. jüdische Minderheiten mit einer eigenen Synagoge gegeben haben könnte.[94] Zur Zeit der Kreuzzüge ist jüdische Präsenz in Aschkelon sicher belegt.

Dass gerade der Ort Javne so zentral für das Judentum wurde und gerade bei Gaza und Rafah zwei der seltenen südpalästinischen Synagogen gebaut wurden, ist verblüffend: Erstens wurde in rabbinischen Texten regelmäßig das Küstengebiet südlich von Aschkelon und mit einer Mischna-Stelle[95] wahrscheinlich auch die Gegend um Javne und Lod aus den Grenzen des Juden gelobten Landes ausgeschlossen. Zweitens betrachtete man die philistäische Küste im Judentum bisweilen noch bis ins 7. Jhd. n. Chr. als Feindesland. Wie und warum die jüdischen Schriftgelehrten in diese Gegend gekommen sind, ist daher umstritten. Michael Avi-Yonah denkt, ihre Präsenz sei darauf zurückzuführen, dass im 1. Jhd. v. Chr. die Makkabäer u. a. Javne erobert und Lod geschenkt bekommen hätten[96] (s. u.), Gedaliah Alon dagegen führt ihre Präsenz darauf zurück, dass Kaiser Vespasian um 68 n. Chr. in Javne, Lod sowie in Aschdod eine Art Ghettos für prominente Judäer eingerichtet hatte, die sich den Römern ergeben hatten.[97]

Geschichte

Niedergang vom 10.–9. Jahrhundert: Philister, Ägypter und Aramäer

Wegen der schieren Größe des philistäischen Siedlungsgebiets und der einzelnen philistäischen Städte (s. o. zum Gebiet und zum Verhältnis zu den Nachbarvölkern) ist es wahrscheinlich, dass vom 12.–10. Jhd. v. Chr. die Philister die hegemoniale Macht in Südpalästina waren. Dass die frühen israelitischen Könige Saul, David und Salomo im 11. und frühen 10. Jhd. wirklich wiederholt große Siege über die Philister erringen konnten, wie es die Bibel berichtet (z. B. 1 Sam 14,52 EU; 1 Sam 18,6–7 EU; 1 Kön 5,1 EU), ist allein schon aus diesem Grund sehr zweifelhaft[98] (s. zur historischen Einordnung auch jeweils die Seiten Saul, David und Salomo).

Ab Ende des 10. Jhds. haben die Philister dennoch drei Niederlagen zu erleiden, die sich auch archäologisch nachweisen lassen: Im frühen 10. Jhd. scheinen im Norden der südlichen Philistäa die Orte Geser und kurzzeitig auch Timna – und damit vermutlich auch Ajalon und Rabbah – unter die Kontrolle der Bewohner der Schefela gekommen zu sein, während Ekron aus noch unbekannten Gründen von 24 ha auf 4 ha zusammenschrumpfte und sich erst im 7. Jhd. wieder erholte.

Mitte oder Ende desselben Jahrhunderts fiel Pharao Scheschonq I. in Palästina ein; ägyptische Inschriften berichten von einem Sieg mindestens über die südlichen Orte Rafa und Gaza sowie der Orte im Jesreel-Tal.[99] Was das für diese Städte genau hieß, ist archäologisch nicht immer klar: Bet Scheʾan etwa wurde wahrscheinlich zerstört, Megiddo dagegen nicht. Gaza und Rafa wurden noch nicht ausgegraben, so dass die Auswirkungen auf den Süden noch unbekannt sind. In den Jahren nach Scheschonq hat sich aber jedenfalls die Zahl der Siedlungen um Gaza von 15 auf sieben reduziert.[100]

Mitte des 9. Jahrhunderts kommt auch noch vom Norden her der aramäische König Hazael unter anderem über die Philister und erobert das gigantische Gat. Auch nach dieser Eroberung soll es laut den Ausgräbern aber noch über 20 ha groß gewesen sein. Shavit denkt, dass eine in Gat gefundene assyrische Stele diesen überraschenden Befund der weiter andauernden Größe Gats zusätzlich stützt, da Assyrer Triumphstelen nur in urbanen Zentren aufgestellt haben.[101]

Nach diesen drei Attacken waren die Philister gewiss militärisch schwächer als zuvor. Wenn daher der Bibelvers 2 Chr 26,6 EU davon berichtet, dass der judäische König Asarja Anfang oder Mitte des 8. Jhds.[102] Aschdod, Gat und Javne erobert („ihre Mauern niedergerissen“) habe, ist das immerhin historisch plausibler als die Berichte über seine Vorgänger. Gegen die Historizität des Verses spricht aber schon, dass Javne im 8. Jhd. keine Mauer hatte und wahrscheinlich auch kaum bewohnt war.[103] Sollte die Interpretation des Ausgrabungsleiters Aren Maeir richtig sein, wäre auch Gat zu dieser Zeit unbewohnt gewesen und Asarja hätte die Mauern einer Geisterstadt niedergerissen.[104] Aber Maeirs Interpretation ist umstritten, ebenso wie die von Mosche Dothan, dem Ausgrabungsleiter von Aschdod, der glaubt, seine Ausgrabungsfunde bestätigten 2 Chr 26,6.[105]

Die Philister sollen daraufhin ihrerseits spätestens 734 v. Chr., zur Zeit der Regentschaft von Ahas, in Juda eingefallen und einen Gutteil der Schefela erobert haben (2 Chr 28,18 EU: „[Sie] eroberten Bet Schemesch, Ajalon und Gederot [=Tell Goded?], außerdem Socoh mit den zugehörigen Ortschaften, Timna mit den zugehörigen Ortschaften und Gimzo mit den zugehörigen Ortschaften. Dort wohnten sie.“) Bet Schemesch, Timna und Tell Goded sind aber ausweißlich der ausgegrabenen Keramik im späten 8. Jhd. sogar judäische Verwaltungszentren. Sehr wahrscheinlich sind daher beide Verse nicht als „Historie“ zu verstehen, sondern als Ausdruck der üblichen Theologie der Chronik-Bücher: Sündige Könige wie Ahas werden von Gott mit militärischen Niederlagen bestraft, fromme Könige wie Asarja dagegen mit militärischen Erfolgen belohnt.[106]

Erneuter Aufstieg im 8.–7. Jahrhundert: Philister und Assyrer

Die Philister erleiden im 8. Jhd. dennoch zunächst noch weitere Niederlagen: Weit im Nordwesten Israels war im Laufe der Zeit das Reich der Assyrer erstarkt und hatte von 743 v. Chr. an die Nachfolgestaaten Palastins sowie Aram, Phönizien und Israel zu tributpflichtigen Vasallen gemacht. Wenig später, um 734 v. Chr., unterwarf der assyrische König Tukulti-apil-Ešarra III. auch mindestens Juda und Gaza, wahrscheinlich aber alle fünf großen Städte der Philistäa. Darauf lassen die Annalen seines Sohns Šarru-kīns II. schließen, laut denen auch Aschdod und Gat Ende des 8. Jhds. von Philistern regiert wurden, die den Assyrern tributpflicht waren:

Azuri, der König von Aschdod, hat Pläne geschmiedet, keine Tributszahlungen mehr zu leisten, und sandte Botschaften der Feindschaft an die Könige um ihn. Wegen diesem Übel, das er getan hat, machte ich seiner Herrschaft über die Bürger seines Landes ein Ende und machte Ahimitu, seinen Bruder, zum König über sie: (…) In meinem Zorn (…) eilte ich nach Aschdod, seiner Königsstadt. Ich belagerte die Städte Aschdod, Gat und Aschdod-Jam, und nahm sie ein. (…) Dann baute ich ihre Städte neu auf und siedelte dort Menschen aus den Ländern an, die ich erobert hatte. Meinen Beamten machte ich zu ihrem Gouverneur.

Šarru-kīn II.: Annalen[107]

Ob die beiden Bibelverse in den Chronikbüchern also einen wahren historischen Kern enthalten oder nicht – sicher ist, dass in der „Assyrer-Zeit“ Aschdod und Gat (wieder) zum philistäischen Gebiet gehören, nun aber gemeinsam mit den drei anderen Stadtstaaten den Assyrern tributpflichtig sind.

Aus dem zitierten Abschnitt ist auch gelegentlich darauf geschlossen worden, dass Gat nach der Eroberung durch Hazael in die Abhängigkeit von Aschdod gekommen sei.[108] Ein kürzlich gefundenes Stempelsiegel mit der Aufschrift „für den König von Gat“, das offenbar aus dem 8. oder 7. Jhd. stammt, macht nun aber wahrscheinlich, dass Gat auch weiterhin eigenständiger Stadtstaat mit einem eigenen König war.[109] Eher muss man daher annehmen, dass der König von Gat zu den Königen um Azuri gehörte, sich dessen Pläne zu Eigen gemacht hatte und daher ebenfalls von Šarru-kīn bestraft werden musste. Ähnliches scheint wenig später in Aschkelon und Ekron geschehen zu sein, wo jeweils mit einem Putsch die assyrienfreundlichen Könige entthront worden waren und erst wieder von Šarru-kīns Sohn Sîn-aḫḫe-eriba eingesetzt werden mussten:

Sidqa jedoch, den König von Aschkelon, der sich nicht meinem Joch unterworfen hatte – (… ihn) deportierte ich, und ich brachte ihn nach Assyrien. Scharruludari[, der programmatisch sogar einen assyrischen Namen trug,] den Sohn des Rukibti, ihren frühereren König, setzte ich (wieder) über die Einwohner von Aschkelon ein. (…) Die Statthalter, die Fürsten und die Einwohner von Ekron, die Padi, ihren König, der durch Vertrag und Eid mit Assyrien verbunden war, in eiserne Fesseln gelegt hatten und ihn in feindlicher Absicht Hiskija von Juda übergeben hatten, (…) tötete ich, an die Türme der ganzen Stadt hängte ich ihre Leichen. (…) Padi, ihren König, holte ich aus Jerusalem heraus und setzte ihn (wieder) auf den Thron der Herrschaft über sie.

Sîn-aḫḫe-eriba: Annalen II[110]

Mit dieser abschreckenden Gräueltat ist endgültig die Philistäa zum unterworfenen und befriedeten Vasallenstaat Assyriens geworden.

Assyrische Eroberung der Stadt Lachisch (Lachisch-Relief)
Philistäa zur Assyrerzeit

Für die Philister allerdings bedeutet die assyrische Vasallenschaft einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufschwung: Während die judäische Schefela-Ebene massiv entvölkert wird,[111][112][113] wächst Ekron wieder von vier auf gut 34 ha an und wird gemeinsam mit Aschkelon zum wirtschaftlichen Zentrum der Gegend (s. o. zur Ökonomie), um Gat entstehen neue Siedlungen mit insgesamt knapp 27 ha Siedlungsfläche; in der Gaza-Region werden mit Tell er-Ruqeish und Blakhijeh zwei 10 ha-Städte neu errichtet;[114] auch dehnen die Assyrer das Gebiet der Philistäa mit Tell Abu Salima noch weiter nach Südwesten und wahrscheinlich mit Tell Hadid[115][116] und damit auch Gibbeton noch weiter nach Nordosten aus. Auch sonst wurde die Region massiv umstrukturiert. Aphek, Tell Qasile und Tell Qudadi werden politisch nun zur assyrischen Provinz Samerina hinzugefügt. Am stärksten aber wurde das judäische Gebiet umgebaut:

Was Hiskija, den Juden, angeht, der sich meinem Joch nicht unterwarf: 46 seiner starken, ummauerten Städte und die unzähligen Orte in ihrer Umgebung nahm ich ein, plünderte ich und betrachtete sie als Kriegsbeute. (…) Die Städte, die ich geplündert hatte, trennte ich von seinem Reich ab und gab sie den Königen von Aschdod, Aschkelon, Ekron und Gaza − ich verkleinerte sein Land.

Sîn-aḫḫe-eriba: Stier-Inschrift 27–30[117]

Welche judäischen Städte dabei dem philistäischen Gebiet hinzugefügt wurden, ist umstritten. Relativ sicher ist nur, dass Timna[118] und das Gebiet des zerstörten Bet Schemesch[119] dazugehörten. Die meisten denken an die Schefela.[120][121][122] Die starke Entvölkerung dieser Region macht dies in der Tat wahrscheinlich. Auch ausgegrabene Keramik legt nahe, dass es sich so verhielt und allein Lachisch, Azeka, überraschenderweise Timna und vielleicht außerdem Socoh und Marescha Ende des 7. oder Anfang des 6. Jhds. kurzzeitig wieder unter judäische Kontrolle gekommen sein könnten.[123] Ähnlich bezeugt es auch Jeremia, wenn er in Jer 34,7 EU sagt, dass kurz vor der „Exilszeit“ (Anfang 6. Jhd.) Lachisch und Tell Azeka die einzigen befestigten Städte sind, die Juda geblieben waren. Die auf der Karte grau markierten Orte würden demnach die längste Zeit des 7. Jhds. politisch alle zur Philistäa gehören. Daneben werden in der Forschung aber auch Extrem-Positionen vertreten. Noch Donner etwa glaubt mit älteren Historikern, die Rede sei von ganz Juda außer dem zum Stadtstaat reduzierten Jerusalem,[124] für Dever dagegen gehören selbst noch Timna, Geser und Bet Schemesch zu Juda.[125]

Der massive Gebietsgewinn der Philister hieß allerdings gleichzeitig auch, dass die philistäisch-kanaanäische Region nunmehr „philistäisch-kanaanäisch-assyrisch“ war. Verstärkte assyrische Präsenz lässt sich besonders in den auf der Karte rot markierten Orten feststellen.[126]

Erneuter Niedergang im 7./6. Jhd.: Philister, Ägypter und Babylonier

Philister und Ägypter

Vielleicht schon Ende des 7. Jhds., sicher aber um die Wende zum 6. Jhd. wurde dieser Blütezeit jäh ein Ende gesetzt: Nachdem sich die Assyrer im späten 7. Jhd. aus der Region zurückgezogen hatten, kam die Philistäa für kurze Zeit unter ägyptischen Einfluss. Dies immerhin ist sicher; wie genau dieser Einfluss aussah, ist aber nicht sehr klar. Die Ägypter könnten die Philistäa erobert haben: Herodot behauptet, Pharao Psammetich I. habe Aschdod 29 Jahre lang belagert und dann zerstört[127] und auch Gaza („Kadytis“) erobert.[128] Aber Herodot ist historisch nicht sehr zuverlässig; die folgende Information etwa, kurz darauf seien die Skythen in Palästina eingefallen, hält man heute sehr einheitlich für falsch. Ist der Bericht über Aschdod und Gaza dennoch wahr, müssten beide Städte aber jedenfalls auch danach noch Königsstädte geblieben sein, denn laut dem „Hofkalender“ von Nabū-kudurrī-uṣur II. (V 24.27) gehören wenige Jahre später gerade die Könige von Aschdod und Gaza zu dessen Vasallenkönigen.[129] Auf einer babylonischen Rationsliste werden auch zwei Söhne des Königs von Aschkelon als Kriegsgefangene gelistet, auch die Stadt Aschkelon blieb in der kurzen „Ägypterzeit“ also Königsstadt.[130] Davon, dass neben Aschdod, Aschkelon und Gaza auch Ekron weiterhin Königsstadt blieb, zeugt der „Adon-Papyrus“, in dem der König von Ekron[131] den ägyptischen Pharao anfleht, ihnen gegen die anrückenden Babylonier beizustehen:

„An Pharao, den Herrn der Könige, von Eurem Diener Adon, König von […]. […Die Streitkräfte] des Königs von Babylon sind gekommen, sie haben (bereits) Aphek erre[icht]! (…) [Ich ersuche Euch,] Truppen zu senden, um [uns] zu retten. (…) [… Denn …] und seine guten Beziehungen[132] hat Euer Diener bewahrt (…)!“

Adon-Papyrus

Meist wird aufgrund von Herodots Bericht über das belagerte und zerstörte Aschdod, diesem Brief und der Bibelstelle Jer 47,1 EU, nach der ebenfalls ein Pharao Gaza besiegt haben soll, angenommen, dass statt Assyrien nun also wirklich Ägypten die Philistäa unterworfen habe.[133] Alle drei Indizien sind recht besehen aber schwach.[134][135][136] Es ist auch historisch nicht sehr plausibel, denn Ägypten und die Philistäa hatten in den vergangenen Jahren enge Beziehungen unterhalten;[137] Gazas König hatte wohl sogar mit dem Pharao gegen die Assyrer intrigiert. Ebenso möglich ist daher, dass nach dem Abzug der Assyrer aus der Region nur die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen den Philistern und den Ägyptern intensiviert wurden.

Ägyptisches kultisches Gefäß (Ägypten). Mehrfach z. B. in Aschkelon gefunden.

Dass Ende des 7. Jhds. Ägypter und die mit ihnen verbündeten Griechen sehr präsent in der Philistäa waren, ist aber klar. Besonders in Aschkelon zeugen viele – oft kultische – Ausgrabungsfunde von einer ägyptischen Präsenz. Die Ausgräber vermuten daher, dass die Ägypter ein kurzlebiges religiöses Zentrum in der nach wie vor florierenden Handelsstadt errichtet haben. Ähnlich wurde im großen Tempel von Ekron eine ägyptische Seitenkapelle eingerichtet. Von griechischer Präsenz wiederum zeugen große Mengen griechischer Keramik auf einem Marktplatz Aschkelons aus derselben Zeit sowie in der griechischen Niederlassung Mesad Hashavyahu nahe Javne Jam,[138] die teils als Festung von Ägypten dienenden Söldnern, teils als griechische Handelsniederlassung interpretiert wird; außerdem kleinere Mengen in Javne Jam selbst, in Ekron und Timna.[139] In jedem Falle ist sicher, dass damit die Philistäa Ende des 7. Jhds. endgültig zu einem Schmelztiegel der Nationen geworden war: In den großen und wirtschaftlich starken Städten tümmelten sich nun Philister, Kanaanäer, Assyrer, Ägypter, Griechen, von Assyrern hierher deportierte Bürger weiterer Länder und wahrscheinlich auch Judäer.

Philister und Babylonier

Ekrons König flehte vergeblich zum Pharao: Die babylonische Chronik berichtet davon, dass um 604/603 v. Chr. die babylonischen Armeen Nabū-kudurrī-uṣurs II. Aschkelon „in einen Trümmerhaufen verwandelt“ und Aschkelons König ins Exil geführt haben, wie dies kurze Zeit später auch Juda erging. Die umfassende Zerstörung Aschkelons ist in der Tat archäologisch auch deutlich zu erkennen. Ähnlich in Aschdod, dort aber weist die babylonische Rede vom Aschdoder Vasallenkönig und die Keramik der nächsten archäologischen Schicht darauf hin, dass die Stadt bald darauf von denselben Bewohnern wiederaufgebaut wurde,[140][141] während man bei Aschkelon von einer gut 65 Jahre langen Geisterstadt-Phase ausgeht.
Auch Ekron scheint zerstört und bald darauf in viel kleinerem Stil wiederaufgebaut worden zu sein – ausgegraben wurde aus der nächsten und letzten Phase Ekrons bisher aber nur ein kleiner Teil eines Gebäudes,[142] so dass ganz unklar ist, wie groß Ekron nach dieser Zerstörung war und wann es endgültig unterging. Recht wahrscheinlich ist immerhin aufgrund der großen Mengen an Figürchen und Masken aus dem 6./5.–4. Jhd., die man im Tempelareal ausgegraben hat, dass der große Tempel in kleinerem Stil wiederaufgebaut worden war und weiter genutzt wurde.[143]
Auch das Schicksal von Gat ist unsicher. Gats Ausgrabungsleiter Maeir glaubt, die Stadt sei die gesamte babylonische Zeit hindurch unbesiedelt gewesen, danach hätte es in der persischen Zeit ab ~540 v. Chr. noch einmal einen armseligen Versuch des Wiederaufbaus gegeben, doch auch dieses Unterfangen sei dann bald darauf aufgegeben und Gat endgültig verlassen worden, um erst zur Römerzeit ab dem 2. Jhd. wiederbesiedelt zu werden. In einer Favissa wurden aber u. a. babylonische Siegel gefunden,[144] außerdem sehr viele Artefakte aus den beiden folgenden Epochen. Auch hier könnte also mindestens bis ins 3. Jhd. in einem der noch nicht ausgegrabenen Stadtteile eine Restbevölkerung gelebt haben.
Gazas Geschick in der kurzen babylonischen Phase Israels schließlich ist völlig ungewiss, da Gaza noch nicht ausgegraben wurde. Dass Gazas König als babylonischer Vasallenkönig geführt wird (s. o.), macht sicher, dass die Stadt zur babylonischen Zeit gab. Andererseits wurden zu dieser Zeit im Kerngebiet der Babylonier aber einige Siedlungen von exilierten Bürgern Gazas errichtet;[145] mindestens werden also nach einer Eroberung einige der Einwohner Gazas ebenso wie die Aschkeloniter und viele Judäer als Kriegsgefangene nach Babylon entführt worden sein. Aus den umgebenden Städten und Dörfern lässt sich auch nicht mehr ableiten: Qubur al-Walayida wurde komplett zerstört und blieb danach unbewohnt,[146] Tell Haror wurde komplett zerstört und gut 100 Jahre später wiederbesiedelt,[147] Blakhijeh wurde angegriffen, war aber auch danach bewohnt;[148] das offenbar mehrheitlich von Phöniziern bewohnte Ruqeisch[149] und möglicherweise Tell Jemmeh[150] (wo ebenfalls ein babylonisches Siegel gefunden wurde) und Tell el-Fārʿa (Süd)[151] dagegen blieben durchgängig besiedelt. Erst wieder Herodot berichtet Mitte des 5. Jhds, 150 Jahre nach dem Einfall der Babylonier, dass Gaza („Kadytis“) so groß wie Sardis sei und „von Syrern bewohnt werde, die ‚Palaistiner‘ genannt werden“.[152]

Transformation der Philistäa im 6.–2. Jhd.

Die „Mythos vom leeren Land“-Debatte

Ob nach dem Einfall der Babylonier größere Zahlen an Philistern in der Philistäa gelebt haben, ist in der Forschung umstritten. Die Frage wird unter der Überschrift „Mythos vom leeren Land“ debattiert.[153][154][155] In seiner radikalsten Variante besagt dieser „Mythos“ grob, dass nach der babylonischen Eroberung Juda, die Schefela und auch die Philistäa mehrere Jahrzehnte weitgehend brachgelegen seien. Nachdem dann die von Kyros II. angeführten Perser um 539 v. Chr. Babylon erobert hatten, so das gesamte babylonische Reich inklusive dem in mehrere Provinzen aufgeteilten Palästina unter ihre Herrschaft gekommen war und Kyros mit seinem auf dem Kyros-Zylinder überlieferten Edikt die Rückkehr aller babylonischer Exulanten gewährt hatte, sei zwar die Provinz Yehud (= Juda) von Rückkehrern aus dem Exil neu besiedelt worden, die Provinz Aschdod (= Philistäa) aber sei von den Phöniziern neu erschlossen worden, weil die Philister anders als die Judäer im Exil geblieben wären.[156]

In dieser Radikalität geht dies sehr wahrscheinlich zu weit. Die beiden wichtigsten Argumente dagegen sind: (1) Nimmt man den Überblick im letzten Abschnitt zusammen, gab es auch zur Zeit der Babylonier noch die Städte Aschdod, Gaza, Blakhijeh und Ruqeisch – d. h.: vier der sieben großen Küstenstädte. Auch in Javne Jam, der fünften großen Küstenstadt, konnte man für die Perserzeit zwar umfassende Baumaßnahmen nachweisen, bisher aber noch keine dem vorangegangene Zerstörung durch die Babylonier. Tell Jemmeh und Tell el-Fārʿa (Süd) gab es ebenfalls noch, zudem wahrscheinlich eine philistäische Restbevölkerung in Ekron und Gat.
(2) In mehreren Texten ist nach wie vor von den Philistern die Rede: Joel 4,4 EU (4. Jhd.) spricht zwar „nur“ von „philistäischen Gebieten“ und könnte damit theoretisch „ehemals philistäische, nun aber phönizische Gebiete“ meinen,[157][158] aber Sach 9,5–7 EU nennt im 5. Jhd. Aschdod, Aschkelon, Ekron und Gaza den „Stolz der Philister“, Herodot spricht im selben Jahrhundert wiederholt davon, dass die südliche Küste Palästinas von „Palaistinern“ bewohnt werde,[159] und das Buch der Jubiläen erfindet im 2. Jhd. v. Chr. einen Fluch Isaaks über die „Philister“ (Jub 50,28–32), dessen Verwirklichung erst noch ausstehe (V. 33). Ernst Axel Knauf und Hermann Michael Niemann denken auch, dass die Bibelverse 2 Chr 17,11 EU; 2 Chr 21,16 EU; 2 Chr 26,7 EU aus den Chronikbüchern (4./3. Jhd.), die von einer Kooperation von „Philistern“ und Arabern sprechen, die Situation des 4. Jhds. spiegeln (s. u.).[160][161]

Wahr ist aber sicherlich, dass sich mit der babylonischen Eroberung der philistäische Schmelztiegel der Nationen gewaltig geleert hatte und nun bereit war, neu gefüllt zu werden. Das geschah auch: Spätestens zur Zeit der Perser wurden Aschkelon und Aschdod wieder zu Metropolen; Gaza war wieder die größte der Küstenstädte, auch wuchsen Blakhijeh unter dem Namen „Anthedon“, Javne Jam unter dem Namen „Jamnia“ und Jaffa unter dem Namen „Joppe“ ebenfalls zu Großstädten heran. In welchem Maß an diesem Wachstum die Philister beteiligt waren, ist wie gesagt umstritten. Unumstritten ist, dass (daneben) v. a. zwei andere Völker zunehmend Einfluss auf die Philistäa ausüben: Die Phönizier und die Idumäer.

Phönizier und Idumäer in der Philistäa

Das phönizische Gebiet an der nördlichen Küste Palästinas wurde vor allem dominiert von den beiden Stadtstaaten Sidon und Tyros. Diesen beiden Städten wurden in der Perserzeit zwei der von den babylonischen Eroberungen besonders betroffenen Gebiete in der Provinz Aschdod zubestimmt: Pseudo-Skylax berichtet, dass spätestens im 4. Jhd. Aschkelon „eine Stadt der Tyrer und ein Königssitz“ war.[162] Dass die Phönizier wirklich stark präsent in Aschkelon waren, lässt sich daran erkennen, dass ab dieser Zeit in Aschkelon Götter verehrt werden, deren Verehrung man vor dieser Zeit bisher nur in Phönizien festgestellt hat (s. auf der Seite Religion der Phönizier).
Auf dem Sarkophag des phönizischen Königs Eschmunazar II. von Sidon (539 – 525 v. Chr.) heißt es ähnlich, dass er für seine Verdienste „Dor und Jaffa, die mächtigen Länder Dagāns“ übereignet bekommen habe.[163]

Die Idumäer – ein Mischvolk aus den arabischen Kedariten und den Nachfahren der Edomiter – wurden ab dem 6. Jhd. zunehmend von den Nabatäern von der Ostseite des Jordan und vom palästinischen Negevgebirge aus nach Nordwesten gedrängt und ließen sich auch in der durch die Babylonier stark entvölkerten Schefela nieder. In den nur knapp 200 Jahren von der Perserzeit bis zur hellenistischen Zeit stieg so die Zahl an Siedlungen in der Südschefela von 55 auf 149 an.[164] Weil gleichzeitig einige der alten Siedlungen aufgegeben oder zerstört wurden, war danach das ganze Siedlungssystem in der Schefela ausgetauscht. Die Siedlungsgeschichte in der Philistäa zur selben Zeit war im Vergleich dazu weit weniger bewegt (man beachte, wie gerade in den beiden Gegenden, bei denen eine starke phönizische Präsenz am wahrscheinlichsten ist – Jaffa und Aschkelon – auch am meisten Bewegung in der Regionalgeschichte ist):[165]

Entwicklung der Zahl an Siedlungen im philistäischen Hinterland
Regionales Zentrum persisch (6.–4. Jhd.) Aufgabe / Zerstörung Neugründung hellenistisch (3.–2. Jhd.) Anteil konstanter Siedlungen
Aphek 10 4 2 8 75 %
Jaffa 22 4 27 45 40 %
Javne +
Javne Jam
26 5 7 28 75 %
Aschdod 54 23 10 41 76 %
Aschkelon 44 18 30 56 46 %
Südpalästina zur Perserzeit und hellenistischen Zeit

Nach dieser kleinen Völkerwanderung verlief spätestens im 4. Jhd. die Grenze zwischen Yehud und Idumäa zwischen dem judäischen Bet Zur und dem idumäischen Hebron.[166][167][168] Bei diesen Gebietsverhältnissen blieb es bis zur Zeit der Makkabäer (1 Makk 4,61 EU; 1 Makk 14,33 EU; s. u.), so wurden die Grenzen auch nach der Makkabäerzeit wieder gezogen.[169] Die kleineren Orte um Gaza – Tell Jemmeh, Tell Rafa, Tell Abu Salima, Tell el-Fārʿa (Süd), Tell Haror und Tell Sera – lagen damit nun im idumäischen Gebiet. Auch der Einfluss der Idumäer lässt sich wieder v. a. in der philistäischen Religion erkennen: In Favissae in Gat, Ekron, Tell Erani und Tell Zippor, die man für gewöhnlich noch zur Provinz Aschdod rechnet,[170] wurden Terracotta-Masken und -Figuren ausgegraben, die sonst v. a. in Idumäa bezeugt sind (s. wieder die Seite Religion der Philister).

Auch Gaza selbst hatte engen Kontakt mit diesen arabischen Idumäern. Im 4. Jhd. wurden sie dort sogar noch präsenter: Laut dem Bericht des Alexander-Biographen Arrian musste Alexander, dessen Eroberung Palästinas die hellenistische Zeit einläutete, bei einem Feldzug durch Palästina nach Ägypten die Stadt Gaza, die ihm neben Tyros als einzige noch Widerstand leistete, zwei Monate lang belagern. Nachdem er sie dann doch endlich eingenommen hatte, seien die verwitweten und verwaisten Angehörigen der gefallenen Soldaten in die Sklaverei verkauft und die derart ausgedünnte Stadt von Alexander neu mit Menschen aus der Umgebung gefüllt worden[171] – offenbar also überwiegend mit Idumäern.
Der Historiker und Geograph Strabon wird später Palästina („Syria“) ethnisch einteilen in „Syrer und Phönizier, [darunter außerdem] Judäer, Idumäer, Gazäer und Aschdodider“.[172] Es ist möglich, dass diese unerwartete Einteilung in Aschdodider vs. Gazäer die unterschiedliche kulturelle Prägung der philistäischen Kultur widerspiegelt – phönizisch-philistäisch im Norden, idumäisch-philistäisch (Knauf/Niemann: „vollständig ‚kanaanisiert‘“[173]) im Süden.

Die Judäer mussten sich daher ab der Perserzeit damit abfinden, wegen der Babylonier und Idumäer so sehr wie kaum je zuvor zum Zwergstaat zusammengeschrumpft zu sein, und mussten ertragen, wie die Idumäer auf diesem Land, das einst das ihre war, auch noch eng mit ihren westlichen Nachbarn kooperierten. Wahrscheinlich ist auch dies ein Faktor, der ab der Perserzeit zum judäischen Separatismus und ab dem 2. Jhd. zu den Makkabäerkriegen führte:

Annektierte Philistäa im 2.–1. Jhd.? – Philister und Makkabäer

Frühe Makkabäerkriege

Die Hauptquellen für die Geschichte der Makkabäer sind die ersten beiden Makkabäerbücher und der gut 100 Jahre nach den Makkabäerkriegen schreibende Historiker Flavius Josephus. Beide sind ähnlich, aber auf andere Weise historisch unzuverlässig wie die älteren Bücher der Bibel: Die Makkabäerbücher sind kaum verhohlen propagandistische Erzählungen, Josephus war jüdischer Nationalist,[174] der seine „Jüdischen Altertümer“ als Apologie gerade der jüngsten Geschichte des Judentums und der Hasmonäer, mit denen er verwandt war, verfasst hatte, und dabei nicht nur wenig vertrauenswürdige Schriften wie die Makkabäerbücher, sondern auch gar nicht vertrauenswürdige Bücher wie den Tobiaden-Roman als Quellen benutzt hatte. Dennoch sind diese drei Bücher fast die einzigen Quellen, die für eine Rekonstruktion der Ereignisse des späteren 2. und früheren 1. Jhds. zur Verfügung stehen. Vieles von dem, was im Folgenden nacherzählt wird, ist daher wahrscheinlich so nicht richtig.

Die Geschichte der Makkabäer / Hasmonäer, die von Anfang an relevant ist auch für die Geschichte der Philister, beginnt Mitte des 2. Jhds. v. Chr. Die Philister hatten mittlerweile in den Jahren des auf das Alexanderreich folgenden Seleukidenreiches die griechische Kultur in vollen Zügen aufgesogen und waren nun weitgehend hellenisiert. Sehr deutlich sieht man das etwa an ihrer Religion, in der die philistäische Fähigkeit zum kulturellen Synkretismus besonders stark zum Tragen kam: Zum Einen konnten philistäisch-phönizische Götter problemlos gemeinsam mit griechischen Göttern verehrt werden. So weihte laut einer auf griechisch geschriebenen Inschrift der einen griechischen Namen tragende Damon aus Aschkelon einen Altar für „[den griechischen] Zeus-vom-guten-Wind, für [die philistäisch-phönizische] Astarte-von-Palaistina sowie für [die wieder griechische] Aphrodite-vom-Himmel.“ Diese Götter konnten aber nicht nur nebeneinander verehrt werden, sondern sogar zu Komposit-Göttern verschmelzen. Auf einer weiteren Inschrift weiht entsprechend ein Philostratos von Aschkelon seinen Altar für „Astarte Palaistina Ourania Aphrodite“,[175] auf einer dritten Inschrift aus der römischen Zeit weiht der einen römischen Namen tragende Marcus Aurelius Maximus aus Aschkelon eine Statute dem Gott Zeus-Helios-Sarapis.[176]

In dieser Situation setzt das erste Makkabäerbuch ein und berichtet einleitend, dass der seleukidische König Antiochus IV., nachdem er zuvor schon den Schatz im Jerusalemer Tempel geraubt und sein Steuereintreiber recht unmotiviert Jerusalem in Brand gesteckt hatte, aus unerfindlichen Gründen die Ausübung der jüdischen Religion verboten, Juden zum Opfern von unreinem Schweinefleisch gezwungen und grundsätzlich „befohlen“ hätte, dass auch die Juden sich mit diesen so synkretistischen Völkern um sie her vereinen, „ein Volk werden und die [jüdischen] Gesetze aufgeben“ sollten (1 Makk 1,16−50 EU). Schon hier ist offensichtlich, dass maximal historische Wahrheiten selektiert werden.[177] Immerhin der judäische Unwille, sich mit anderen Völkern zu vereinen, lässt sich aber sogar archäologisch nachweisen: Besonders auffällig ist für judäische Orte aus dieser Zeit, dass dort ausschließlich regional produzierte Keramik verwendet wurde, während alle umliegenden Völker intenstiv untereinander Handelsgüter austauschten.[178]

Dennoch soll Antiochus diese Schikane noch einige Zeit weiter getrieben haben – bis endlich „ein gewaltiger Zorn über Israel kam“ (1 Makk 1,64 EU). Ganz Israel versammelt sich unter dem Banner von Juda Hammakkabi („Juda, dem Hammer“) aus der Familie der Hasmonäer, der mit Guerillataktiken den griechischen Heerscharen im Gebiet von Yehud einen Schlag um den anderen versetzt. Irgendwann reicht es den Seleukiden, und so setzen sie mit einem Heer aus 5000 Infanteristen und 1000 Reitern zum Vernichtungsschlag an. Doch wieder ist Juda siegreich, sein kleineres Heer schlägt trotz schlechterer Ausrüstung die Feinde vernichtend und „jagte ihnen nach bis nach Geser [im Norden] und bis ins Gebiet von Idumäa [im Süden] und bis Aschdod und Javne Jam [im Westen]“ (1 Makk 4,15 EU). Die überlebenden Feinde fliehen „ins Gebiet der Philister“ (1 Makk 4,22 EU).

Es folgen weitere Siege. Für die Geschichte der Philister relevant: Unter der Leitung von Juda und später unter der seiner Brüder Jonathan und Simon werden in 1 Makk 5,68 EU Aschdod erobert und die Aschdoder „Götzenaltäre und Götzenbilder“ verbrannt. In 2 Makk 12,1–15 EU werden die Seestreitkräfte von Jaffa und Javne Jam vernichtet, nachdem deren Einwohner die Judäer feige ermorden wollten. Zwischendurch wird das Agieren der Revolutionäre laut 1 Makk 8,17–32 EU offiziell von den Römern gutgeheißen und diese geloben, den Judäern „treue Hilfe zu leisten, wann immer die Not es erforder[e]“.

Nachdem 147 v. Chr. die Seleukiden ihren Oberbefehlshaber Apollonius gegen die Judäer ins Feld schicken, wird eine weitere Schlacht in der Philistäa ausgetragen und dabei u. a. Aschdod endgültig der Garaus gemacht:

„[Also] eroberte Jonathan Jaffa. (…) [Nachdem auch diesmal wieder das Hauptheer der Seleukiden vernichtend geschlagen worden war, flohen die Seleukiden] nach Aschdod und eilten in den Tempel ihres Götzen Dagon, um dort ihr Leben zu retten. Aber Jonathan plünderte die Stadt Aschdod und die Orte ringsum und zündete sie an. Er brannte auch den Götzentempel nieder mit allen, die hineingeflohen waren. (…) Von dort zog Jonathan mit dem Heer vor Aschkelon. Da kamen ihm die Leute aus der Stadt entgegen und empfingen ihn mit großer Pracht. (…) Und es geschah, als König Alexander[, u. a. Prinz von Ägypten,] dies hörte, ehrte er Jonathan noch mehr und sandte ihm eine goldene Spange, wie sie nur die Verwandten des Königs bekamen; dazu schenkte er ihm Ekron und sein Gebiet zum Eigentum.“

1 Makk 10,76–89 EU

Nachdem in diesem Abschnitt zuerst die angreifenden Seleukiden mit den Philistern verschmolzen sind und in Aschdod zu Dagon gebetet haben, haben also die judäischen Revolutionäre in einem Verteidigungskrieg mit einem Streich den Götzentempel, die philistäische Großstadt und ihre Feinde niedergemacht, werden dafür von den Bewohnern einer weiteren philistäischen Großstadt bejubelt, von den Ägyptern in die königliche Familie aufgenommen (nachdem schon die Römer einen Freundschaftsbund mit den Judäern geschlossen haben), und erhalten zusätzlich zur aus eigener Kraft eroberten dritten Großstadt Jaffa auch noch als Geschenk Ekron als eine vierte philistäische Stadt.

Der seleukidische König Antiochus VI. ernennt daraufhin um 150 v. Chr. Jonathans Bruder Simon zum Stadthalter der palästinischen Küste von Tyros im Norden bis hinunter zur Südgrenze Palästinas bei Tell Abu Salima (1 Makk 11,57–59 EU), woraufhin Jonathan über Aschkelon, wo ihm die Bewohner erneut zujubeln, nach Gaza zieht. „Aber die Leute von Gaza wollten ihn nicht einlassen, darum belagerte er die Stadt und brannte die Ortschaften ringsum nieder und plünderte sie. Da baten die Leute von Gaza Jonatan um Frieden. Und er schloss Frieden mit ihnen und nahm die Söhne ihrer Vornehmen als Geiseln und schickte sie nach Jerusalem (…)“ (1 Makk 11,61–62 EU).

Acht Jahre später werden dann schließlich auch noch erneut Jaffa und außerdem Geser erobert (1 Makk 13,11.68 EU). Die Reaktion der Seleukiden sowie die Antwort der Hasmonäer lohnt es, wieder in Gänze zitiert zu werden:

„Aber Antiochus (…) hielt nicht ein, was er ihm früher zugesagt hatte, und wandte sich von ihm ab und sandte einen seiner Freunde, der Athenobius hieß, zu ihm, um mit ihm zu verhandeln. Der sollte ihm sagen: ‚Ihr habt Jaffa und Geser und die Burg von Jerusalem eingenommen, Städte, die zu meinem Königreich gehören, und habt das Land ringsum verheert und großen Schaden in meinem Land angerichtet und viele Orte in meinem Königreich eingenommen. Darum gebt mir nun die Städte zurück, die ihr eingenommen habt (…)!‘ Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Wir haben kein fremdes Land erobert noch fremde Güter geraubt, sondern nur das Erbe unserer Väter [= Jerusalem] genommen. Unsere Feinde haben es aber eine Zeit lang mit Gewalt und zu Unrecht besetzt gehalten. Nun aber haben wir den Erbbesitz unserer Väter wieder an uns gebracht, als die Zeit für uns günstig war. Weil du aber Jaffa und Geser zurückverlangst: Diese Städte haben unserem Volk und unserem Land großen Schaden zugefügt. Doch wollen wir für beide Städte hundert Talente bezahlen.‘“

1 Makk 10,76–89 EU
Südpalästina am Ende der Makkabäerbücher

Es ist dies eine der Stellen, die am stärksten dafür sprechen, dass Geser auch zur Perserzeit und zur hellenistischen Zeit vor den Makkabäerkriegen zur Provinz Aschdod statt Yehud gehört hatte (s. o.): Selbst in den so offensichtlich propagandistischen Makkabäerbüchern wird gar nicht behauptet, dass auch Geser judäisches „Erbe der Väter“ sei, sondern dass es wieder nur aus Notwehr erobert worden sein soll. Die Stelle legt außerdem nahe, dass im Makkabäerbuch die anderen genannten Siege in der Philistäa sowie die hier nicht ausgeführten weiteren Siege im ganzen Rest von Palästina, im Libanon und in Jordanien gar nicht als „Eroberungen“ vorgestellt werden, sondern dass man sich am Ende der Makkabäerbücher Juda noch nur zu denken hat als kleines, aber extrem kampfkräftiges Land, das als solches klein geblieben und nur in einem gerechten Krieg gegen Aggressoren Geser und Jaffa erobert und außerdem Ekron und in 1 Makk 11,34 EU auch u. a. das vordem samarische Gebiet um Lod geschenkt bekommen hat.[179][180] Am Ende der Makkabäerbücher hat man sich die politische Gliederung Südpalästinas also wahrscheinlich ungefähr vorzustellen wie nebenstehend abgebildet. Ob es sich historisch wirklich so verhielt, ist sehr fraglich (s. u.).

Mit diesem nach den ersten Makkabäerkriegen noch überraschend kleinen Judäa stimmt zusammen, dass Josephus in seinen „Jüdischen Altertümern“ (JosAnt) in den folgenden, in der Bibel nicht mehr berichteten Makkabäerkriegen viele der zuvor genannten Gebiete noch ein weiteres Mal erobern lässt. Von den bei ihm geschilderten Regierungszeiten der späteren Hasmonäer ist hauptsächlich die von Alexander Iannaeus (Regierungszeit: 103–76 v. Chr.) wichtig. Zu seinen frühen Leistungen nämlich gehört es, Blakhijeh und Tell Rafa nördlich und südlich von Gaza einzunehmen (JosAnt XIII 357). Darauf zieht er auch gegen diese Großstadt selbst. Von den Gazäischen Geiseln aus 1 Makk 11,61–62 EU ist keine Rede mehr, sondern Alexander muss Gaza für mehrere Monate belagern. Die Stadt kann eingenommen werden, weil der mit Gaza verbündete König der Araber auf sich warten lässt (woraus man gleichzeitig folgern kann, dass auch Josephus nichts von einem arabischen Gaza wusste, s. o.) und weil während der Belagerung Gazas Regent Apollodotus von seinem „eifersüchtigen“ Bruder Lysimachus ermordet wird und dieser daraufhin um 96 v. Chr. die Stadt aus freiem Willen dem Alexander übergibt (JosAnt XIII 360 f.).

„„Dieser rückte sogleich ein und benahm sich zunächst gnädig; später aber gestatte er seinen Leuten, sich an den Gazäern zu rächen. Die Soldaten zerstreuten sich darauf in der Stadt und begannen zu morden. (… Einige der Gazäer) töteten [daraufhin] mit eigener Hand ihre Frauen und Kinder, weil sie dieselben nicht in die Knechtschaft des Feindes geraten lassen wollten. Die fünfhundert Mitglieder des Rates der Stadt (…) hatten sich in den Apollotempel geflüchtet; auch sie ließ Alexander niedermachen, zerstörte dann die Stadt und kehrte, nachdem die Belagerung ein Jahr gedauert hatte, nach Jerusalem zurück.““

Josephus: Jüdische Altertümer XIII 362–364

Und damit ist die letzte philistäische Stadt unterworfen oder vernichtet.

Historische Einordnung

Wie viel Glauben man dem allen schenken kann, ist ganz unklar. Dass die Erzählungen über die Erhebung von Massen an Judäern stark übertrieben sind, ist gewiss. Die Makkabäer, die heute im israelischen Zionismus als antike Helden gefeiert werden,[181] hatten auch in Judäa starke Opposition. Sechs oppositionelle Gruppen sind bekannt – die Essener in Qumran, die Pharisäer, die Verfasserkreise des Buchs der Jubiläen und der Psalmen Salomos, die in den Makkabäerbüchern gelegentlich erwähnten „frevlerischen und gesetzlosen“ judäischen Eliten sowie die Anhänger der Konkurrenten der Makkabäer, die von Geburt her eigentlich Anrecht auf das Hohepriesteramt gehabt hätten[182] –; die Dunkelziffer wird noch höher sein. Das ging bis dahin, dass, als im Jahre 63 v. Chr. die Römer ihrer Herrschaft ein Ende machten, indem sie unter Pompejus Palästina eroberten und dann politisch neu ordneten, Judäer außerhalb dieser radikalisierten Kreise die römische Eroberung als gerechte Strafe Gottes für die Sünden der Hasmonäer anerkennen konnten:

„Gott brachte ihre Sünden ans Tageslicht, die ganze Welt musste Gottes Gericht als gerecht erkennen, [denn … sie] ließen keine Sünde mehr übrig, die sie nicht schlimmer als die Heiden übten. Darum (…) führte [Gott] heran den, der vom Ende der Erde kam, den gewaltigen Stößer [=Pompejus], verhängte Krieg über Jerusalem und sein Land.“

Psalm Salomos 8,8.13–15
Münze von Alexander Jannaeus. Gr. Inschrift: „König Alexander“

Wie viele Judäer sich wirklich durch die Hasmonäer radikalisieren und für Kriegszüge mobilisieren ließen, ist daher ungewiss. Der seleukidische König Alexander hatte aus diplomatischen Gründen Jonathan, den zweiten großen Makkabäer, zum Hohepriester gemacht. Jonathan und seine Nachfolger beanspruchten außerdem noch die Königswürde für sich, um so mit der absoluten geistlichen und politischen Autorität von Priesterkönigen herrschen zu können. Es ist daher nicht unmöglich, dass sich wirklich größere Zahlen an Judäern diesem Herrschaftsanspruch beugten. Die starke und gut belegte Opposition macht Josephus große Zahlen aber wenig plausibel.

Dem entspricht, dass viele von Josephus Berichten über Zwangsmission und Eroberungen wahrscheinlich fiktiv sind. So sollen etwa im Norden die Gebiete der Ituräer und im Süden die Gebiete der Idumäer erobert und ihre Einwohner zwangsmissioniert worden sein. Das Gebiet der Ituräer ist jedoch auch danach nicht jüdisch, sondern „heidnisch“.[183] Bei den Idumäern im Süden lässt sich eine Eroberung von Marescha gut nachweisen, bei den weiter südlich gelegenen Orten Tell Be’er Scheva, Tell Malhata und Horvat Uza – alle ungefähr auf der Höhe von Tell Rafa – jedoch nicht,[184] und auch die Idumäer sind danach nicht jüdisch.[185]

Ähnliches gilt für die Philistäa. Manche Zerstörungen lassen sich gut nachweisen wie insbesondere die von Geser und Javne Jam. Andere nicht. Bei Aschdod zum Beispiel hat wirklich in einem Stadtteil ein Brand stattgefunden. Dieser muss aber wegen in der Asche gefundenen Münzen nach 114 v. Chr. geschehen sein, wonach die Gebäude auch schnell wieder aufgebaut worden sind.[186] Auch gerade das in den Makkabäerbüchern so prominente Jaffa wurde nicht erobert und auch nicht judaisiert. Umgekehrt legen Ausgrabungen nahe, dass in der im 2. Jhd. unzerstörten Stadt sogar hellenistische Religion noch stärker gepflegt wurde als zuvor, dafür aber ab der frühen Römerzeit auch jüdische Präsenz gut nachweisbar ist.[187]

Was die nur von Josephus berichteten Eroberungen von Blakhijeh, Gaza und Rafa angeht: Keine der drei Städte wurde bisher ausgegraben, so dass hier keine archäologischen Daten vorliegen. Sehr vertrauenswürdig ist Josephus aber nicht: Auch über den knapp 100 Jahre später stattfindenen Jüdischen Krieg berichtet er, dass z. B. Aschkelon, Blakhijeh und Gaza von Judäern „dem Erdboden gleich gemacht“ worden sein sollen, um dann wenige Zeilen später zu erzählen, dass im Gegenzug die Bewohner der nun offenbar doch nicht zerstörten Städte ihrerseits „aus Judenhass“ tausende ihrer jüdischen Mitbürger getötet hätten.[188] Weil Münzen gefunden wurden, die Gaza nur ein Jahr darauf prägte,[189] ist es mindestens in diesem Fall sicher, dass es sich bei diesen Eroberungsberichten um „literarische Fiktionen [handelt], vielleicht inspiriert von [den Erzählungen über] makkabäisch-hasmonäische Angriffe auf ‚alle Nationen um sie her‘“.[190]

Ob neben Javne Jam, Javne und Geser also wirklich auch Blakhijeh, Rafa und Gaza sowie die nun idumäischen Orte im einstigen Hinterland von Gaza tatsächlich von den Hasmonäern erobert oder zerstört wurden, ist sehr unsicher; in Aschdod und Jaffa sprechen die Ausgrabungsbefunde dagegen.

Römische Philistäa bis zum 6. Jhd.

Philistäische Städte als poleis

Die Befreiung durch Pompejus brachte gleichzeitig die Restitution des polis-Status der philistäischen Küstenstädte mit sich, den einige von ihnen schon zur hellenistischen Zeit gehabt hatten. Bei den Griechen und Römern implizierte dieser polis-Status viel: Während im Alten Israel ein Ort schon als „Stadt“ galt, wenn er umwallt war, wurde im Römischen Reich jede polis konzeptuell als eine eigene Völkerschaft betrachtet. Münzen aus Aschkelon und Gaza aus dieser Zeit trugen darum bisweilen die Aufschrift demos askalonion und demos gazaion, „[das] Volk der Aschkeloniter / Gazäer“.[191][192] Demographisch musste eine Stadt eine Mindestzahl an Bürgern haben, um überhaupt diesen Status erlangen zu können, organisationell hatte jede polis ein eigenes Regierungssystem, ein eigenes Bewässerungssystem, eine eigene Stadtmauer, einen eigenen Markt, einen eigenen religiösen Kult mit eigenen Tempeln für die eigene Stadtgottheit, weitere religiöse Kulte, die in städtischen „Kultvereinen“ gepflegt wurden, und ähnliches mehr.[193][194] Diesen Status hatten in der Philistäa Jaffa, Aphek, Javne, Aschdod, Aschkelon, Blakhijeh, Gaza, Rafa;[195] später außerdem die organisationell von ihrer Hauptstadt abgetrennte Hafenstadt Gazas unter dem Namen „Neapolis“, eine noch nicht identifizierte Stadt in der Gegend von Aschkelon mit dem Namen „Diocletianopolis“ und in der Nähe von Aphek Lod unter dem Namen „Diospolis“. Ebenso verfuhren die Römer weiter nördlich auch mit vielen phönizischen Küstenstädten, beginnend im Süden mit dem von den Phöniziern gegründeten Apollonia in der Nähe des einstigen Tell Qasile. Auf der anderen Seite des Jordan zog sich außerdem nun eine als „Dekapolis“ bekannte Kette von poleis wieder nach Süden hinunter. Zentralpalästina, das die letzten Jahrzehnte von einer Familie politischer und geistlicher Diktatoren tyrannisiert worden war, war nun gesäumt von zwei Achsen der Demokratie.

Die genauere politische Zugehörigkeit mehrerer philistäischer Städte wechselte in den nächsten Jahren häufiger: Julius Cäsar ordnete Jaffa 44 v. Chr. wieder Judäa unter, acht Jahre später schlug Marcus Antonius die Dekapolis und den größten Teil der philistäischen und phönizischen poleis inklusive Jaffa dem Gebiet seiner Geliebten Kleopatra VII. zu, wieder sechs Jahre später wurden durch Kaiser Augustus die Städte Jaffa, Javne Jam, Aschdod Jam, Blakhijeh und Gaza ins Gebiet des mittlerweile zum Klientelkönig erhobenen Idumäers Herodes des Großen eingruppiert, nachdem dieser sich seiner letzten verbliebenen hasmonäischen Konkurrenten entledigt hatte. Emil Schürer vermutet, dass dies effektiv aber auch nicht mehr bedeutete, als dass die poleis jetzt dem einen, dann dem anderen politischen Verwalter Steuern zu zahlen und Soldaten zu stellen hatten, sonst aber die internen Angelegenheiten größtenteils selbst verwalteten.[196]

Davon abgesehen brachte die erneute Unterordnung der Küstenstädte weitere Vorteile mit sich: Herodes und sein Sohn Herodes Antipas sind bekannt für ihr umfangreiches Bauprogramm. Im Rahmen dieses Programms bauten sie für sich selbst eine Reihe von befestigten Residenzen und für die Götter Tempel vor allem an regionalen Grenzen (z. B. Tempel für Zeus, Pan und Kaiser Augustus in Banyas, wenigstens einige der gut 20 Tempel am Hermon, die schon erwählten Qos-Tempel bei Hebron und weitere). Auch baute Herodes die im Süden Idumäas die Orte an der Grenze zu Idumäa zum sog. „Herodianischen Limes“ um und stationierte dort judäische Veteranen.[197]

Außerdem aber verteilten beide massiv Geld vom Land in die Städte um: Jerusalem wurde von Neuem mit einem Tempel ausgestattet, da Pompejus den alten entweiht hatte. Samaria, Sichem und Bet Schean wurden neu unter den Namen Sebaste, Flavia Neapolis und Skythopolis aufgebaut und letztere organisationell mit den anderen Städten der Dekapolis verbunden; in Galiläa wurde Tiberias aus dem Boden gestampft und Sepphoris neu zur Hauptstadt der Region ausgebaut. Wohl, um sich die Loyalität der bis vor Kurzem noch freien Bürger zu sichern, investierte Herodes auch massiv in die Küstenregion. So entstand Aphek ganz neu unter dem Namen Antipatris, Aschdod Jam wurde zum Pracht-Hafen Azotus Paralios erweitert, Anthedon zur Vorzeigestadt Agrippias ausgebaut und im phönizischen Norden die Stadt „Stratonsturm“ ins prachtvolle Caesarea Maritima verwandelt, das später zur neuen Hauptstadt Palästinas werden sollte. Auch bei Aschkelon nimmt man von einigen Prachtbauten an, dass Herodes sie dieser Stadt außerhalb seines Verwaltungsbereichs geschenkt habe.[198] Weil Herodes auch Sebaste und Cäsarea Maritima mit römischen Tempeln ausstattete und spätere Herrscher noch weitere römische Tempel in andere Städte setzten, war dieses Bauprogramm gleichzeitig Startschuss für eine neue Phase der Romanisierung und Hellenisierung der palästinischen Religion und Kultur, in deren Verlauf nun auch die weiter inlands gelegenen Städte den schon lange hellenisierten Küstenstädten ähnlicher wurden. Andere Städte, die nicht schon zur polis veranlagt oder von Herodes und späteren Herrschern zur polis erkoren wurden, gerieten ins Hintertreffen – Aschdod etwa schrumpfte nach und nach zu einem größeren Bauerndorf zusammen, das im Kreis des nun weit größeren Azotus Paralios lag.

Judäische Aufstände und die philistäischen Städte

Von den bald auf Herodes Tod folgenden Aufständen der Judäer gegen die Römer blieb die Philistäa weitgehend unberührt; allein wieder organisationell hatte es Auswirkungen auf sie: Als die Judäer gegen Herodes Sohn Herodes Archelaos revoltierten, als um 70 n. Chr. der „Jüdische Krieg“ ausbrach, als außerhalb von Palästina von 115–117 n. Chr. der judäische Diasporaaufstand wütete und als als von 132–135 v. Chr. in Judäa der Bar-Kochba-Aufstand tobte, reichten diese Revolten (trotz gegenteiliger Auskunft von Josephus, s. o.) nicht an die Philistäa heran. Philister und Samaritaner dienten den Römern dabei als verlängerter militärischer Arm; belegt sind als Auxiliartruppen z. B. eine Cohors I Ascalonitanorum aus der Umgebung von Aschkelon und eine Cohors I Sebastena aus dem Umkreis von Samaria, aus deren Namen man gleichzeitig auch darauf schließen kann, dass es jeweils mindestens noch eine „Cohors II“ gegeben haben muss.

Für die Küstenstädte bedeuteten die jüdischen Kriege also hauptsächlich, dass sie nur noch mehr an Rang und Bedeutung gewannen, weil die judäischen Orte einer nach dem anderen niedergemacht wurden und die Bewohner der anderen Regionen sich bei den Römern verdient machen konnten. Als darum etwa Ammianus Marcellinus im späten 4. Jhd. die fünf wichtigsten Städte Palästinas aufzählte, gehörten dazu weder das als hellenistisch-heidnische Stadt „Aelia Capitolina“ neu errichtete Jerusalem noch Samaria-Sebaste, sondern neben dem phönizischen Caesarea Maritima, dem idumäischen Eleutheropolis, dem samarischen Flavia Neapolis auch die philistäischen Städte Aschkelon und Gaza.[199] Beide entwickelten sich auch zu intellektuellen Zentren in Palästina: In Gaza entstand eine Sophistenschule, die in engem Kontakt mit der Schule von Alexandrien stand und aus der z. B. die bedeutenden Redner Prokopios von Gaza und Chorikios von Gaza, der Philosoph Aeneas von Gaza, der Historiker Zosimus von Gaza und der Dichter Johannes von Gaza hervorgegangen sind.[200] Für Aschkelon hat Joseph Geiger ganze 23 bedeutendere Intellektuelle zusammengetragen.[201]

Die römische Provinz Palaestina
Karte von 1903: Distrikte der Region Syria

Die judäischen Aufstände hatten außerdem zur Folge, dass die Verwaltung Palästinas nun endgültig in römische Hand gegeben wurde: Palästina wurde zunächst unter die Kontrolle des aus der Bibel bekannten Statthalters Quirinius gestellt, später außerdem noch mit einem Akt der Damnatio memoriae und wohl auch gleichzeitig als Würdigung der so viel Rom-näheren Küstenbewohner von „Judaia“ umbenannt in „Palaistina“.[202] Dieser Name hielt sich auch durch die muslimische Zeit durch: Zunächst bis ins 11. Jhd. im Provinz-Namen „Jund Filastin“, dann in der Volks- und Regionsbezeichnung „Ahl Filastin“ und „Ard Filastin“ („Volk von Palästina“ und „Land von Palästina“)[203] für die Region und ihre Bewohner, die im osmanischen Reich organisationell anders in die Distrikte Beirut und Jerusalem eingeteilt worden waren. Auch die heutigen Palästinenser verdanken so ihren Namen indirekt den Römern.

Religion in der römischen Philistäa

Religiös hing man in der Philistäa noch lange den griechischen Göttern an. Gazas Stadtgott etwa war Marnas, eine lokale Ausprägung von „Zeus Regenspender“, in dessen Tempel – dem „Marneion“ – auch Orakel offenbart wurden wie in Delphi.[204] Andere wichtige Gottheiten waren Io, die auf vielen Münzen abgebildet ist, Minos und Herakles. In Aschkelon war die Stadtgöttin wohl eine Verschmelzung der „Himmlischen Aphrodite“ mit Astarte, daneben verehrt wurde auch in römischer Zeit noch Derketo, außerdem ein „Poseidon von Aschkelon“, ein „Löwenköpfiger Asklepios“, der einzig in Aschkelon bezeugt ist,[205] die aus Ägypten in die griechische Religion gewanderte Isis und weitere Götter, darunter – wenig überraschend für die Wein-Stadt Aschkelon – Pan und Dionysos. Falls die römischen Münzen aussagekräftig sind, waren in Rafa wieder andere Götter zentral, nämlich Apollon, Artemis und ungewöhnlicherweise Leto. In Beit Lahiya soll neben vielen kleineren Tempel außerdem ein Pantheon existiert haben.[206]

Diese von Christen als „Heidentum“ herabgewürdigte Religionen hielten sich auch nach Beginn der Christianisierung noch überraschend lange an der Küste. Eusebius von Cäsarea und der aus Beit Lahiya stammende Sozomenos berichten gar von Christenverfolgungen in den Städten Aschkelon, Anthedon und v. a. Gaza, das Christen besonders feindlich gesinnt gewesen sein soll.[207][208] Dem Bischof Porphyrios von Gaza, der die heidnische Stadt endlich zum Christentum bekehrt habe, hat sein Schüler Marcus der Diakon in der für Historiker äußerst wichtigen Biographie Vita Sancti Porphyrii ein Denkmal gesetzt.[209] Noch bekannter ist die Vita Sancti Hilarii von Hieronymus über den Einsiedler Hilarion von Gaza, der in der Nähe von Gaza tapfer dem Grauen des Heidentums getrotzt habe.[210] Die Einwohner von Gazas Hafenstadt Gaza-Maiumas sollen sich angeblich schon vor der Zeit des Porphyrios gesammelt zur Konversion zum Christentum entschieden haben, wonach ihre Stadt mit dem polis-Status belohnt worden sei,[211] doch in den anderen Küstenstädten hielt das „Heidentum“ im Untergrund noch mindestens bis ins 6. Jhd. durch. „Überraschend“ ist dies deshalb, weil sich, nachdem das Christentum in Palästina entstanden war, zunehmend nicht Palästinenser, sondern Römer zu Agenten der Christianisierung entwickelten. Besonders forciert geschah dies, nachdem das Römische Reich sich im 4. Jhd. in das Weströmische Reich und das Byzantinische Reich gespalten hatte, 384 das Christentum zur Staatsreligion erklärt wurde und Kaiser Theodosius I. das Heidentum für illegal erklärt hatte, wonach die Christianisierung bei den „Heiden“ anders als bei Juden auch mit Zwang durchgesetzt wurde.

Kriegsschauplätze beim Bar-Kochba-Krieg (rot),[212] byzantinische Kirchen (schwarz)[213]

Daneben gab wahrscheinlich auch in einigen der Küstenstädte judäische Minderheiten. Jeweils nicht viele, und das nimmt nicht Wunder: Auf Juden hatte die Christianisierung Palästinas andere, noch weitaus dramatischere Auswirkungen. Im Zuge der diversen judäischen Aufstände entstand bei den Römern nach und nach eine große Abneigung gegen Juden. Im 1. und 2. Jhd. wurden daher nicht nur die judäischen Aufstände niedergeschlagen, sondern sowohl unter Vespasian als auch unter Hadrian große Zahlen an Juden niedergemacht. Cassius Dio berichtet, dass allein der Bar-Kochba-Krieg unter den Judäern 580.000 Kriegsopfer und daneben noch „unzählbare“ weitere Opfer von Hunger, Krankheit und Feuer gefordert hatte. Raviv und Ben David haben diese Zahlen kürzlich überprüft und kalkuliert, dass sie realistisch sind und damit beim Bar-Kochba-Krieg praktisch alle Judäer Südpalästinas, die den Jüdischen Krieg überlebt hatten, umgebracht worden waren.[214] Da kurze Zeit später auch noch Kaiser Septimius Severus die Konversion zum Judentum verbot,[215] konnten diese Lücken in den jüdischen Reihen auch nicht mehr von außen gefüllt werden. Auch ihr Land im Süden ging und blieb verloren: Vergleicht man die Kriegsschauplätze des Bar-Kochba-Kriegs mit der Lage späterer byzantinischer Kirchen, sieht man, dass später gerade dieses Kriegsgebiet von christlichen Immigranten neu besiedelt wurde, während sie sich an der philistäischen Küste und im einstigen Hinterland Gazas konzentriert nur um Aschkelon niederließen (auch dies ist wohl ein Grund für die nur langsame Christianisierung der Küste).

Hinzu kam dann auch noch ein extrem judenfeindlicher Diskurs im frühen Christentum, laut dem Juden entweder alle Menschen oder speziell „Griechen“ hassten.[216] Im Gegenzug entwickelte sich ab Tertullians „Adversus Judaeos“ („Gegen die Juden“) sogar eine eigene, insgesamt ziemlich antisemitische „Adversus Judaeos“-Literaturgattung,[217] in der Juden immer mehr als uneinsichtige Feinde des Christentums dargestellt wurden. Man kann davon ausgehen, dass dieser Judenhass in den „griechischen“ und Rom am nächsten stehenden Städten an der Küste, die schon vor der Ankunft der Römer und des Christentums mit den Judäern verfeindet gewesen waren, besonders ausgeprägt war. Philon von Alexandrien etwa berichtet in seiner „Gesandtschaft an Gajus“ schon im späten 1. Jhd. über Aschkelon, dass „zwischen dem Volk von Aschkelon und den Bewohnern des Heiligen Landes, den Juden, eine unversöhnliche und niemals endende Feindschaft“ herrsche.[218]

Dennoch sind die Indizien für die Existenz jüdischer Minderheiten an der Küste deutlich. Am sichersten ist dies für die Gegend um Javne: Rabbinische Schriften berichten sehr einheitlich, dass, nachdem um 70 n. Chr. die Römer den Tempel des Herodes in Jerusalem zerstört hatten, mit Jochanan ben Sakkai, Gamaliel von Javne, Eleasar ben Asarja, Samuel dem Kleinen und anderen einige sehr wichtige jüdische Schriftgelehrte in Javne gelebt hätten. Die sog. „Javne-Periode“, in der ein Kreis von Schriftgelehrten mehr oder weniger das rabbinische Judentum erfand, währte nur kurz, da einige Zeit später stattdessen Samaritaner nach Javne und Javne Jam expandierten.[219] In einigen Dörfchen in der Umgebung von Javne legen aber archäologische Funde wie z. B. jüdische Öllampen und Bauteile, die möglicherweise von zerstörten Synagogen herrühren könnten, nahe, dass es dort noch bis ins 4.–6. Jhd. jüdische Gemeinden gegeben haben könnte.[220]

Vielleicht noch bedeutender als Javne war in der Javne-Periode zwischen 70 n. Chr. und 130 n. Chr. das nahe gelegene Lod, eine der Städte, die angeblich den Judäern zur Makkabäerzeit geschenkt worden waren und für die rabbnische Schriften auch die Existenz einer Synagoge bezeugen. Josephus behauptet, Lod sei sogar vollständig jüdisch gewesen.[221] Das ist sehr wahrscheinlich erfunden; die im ab dem 3. Jhd. „Diospolis“ genannten Lod geprägten Münzen sind „heidnisch“ und zeigen Tyche, Demeter und entweder Astarte oder noch einmal Tyche. Aber auch für Lod machen rabbinischen Schriften sicher, dass hier größere Zahlen von bedeutenden Schriftgelehrten gelebt hatten.[222] Historisch ist diese jüdische Präsenz in Javne und Lod wahrscheinlich nicht mit vorangegangenen Eroberungen durch die Hasmonäer zu erklären,[223] sondern damit, dass Kaiser Vespasian um 68 n. Chr. in diesen beiden Orten sowie in Aschdod eine Art Ghettos für prominente Judäer eingerichtet hatte, die sich den Römern ergeben hatten.[224]

Eine Abbildung von Süd- und Zentralpalästina. Synagogen sieht man nur in Gaza und im nahen Maon, außerdem zwei kleine Cluster ganz im Süden des Westjordanlandes und nördlich des Westjordanlands im Jezreel-Tal
Synagogen im 4.-8. Jhd.[225]

Josephus berichtet auch, dass es in Aphek eine jüdische Gemeinde gegeben habe,[226] archäologische Indizien dafür finden sich aber nicht. Dafür weisen in Jaffa einige typisch judäische Kalksteingefäße darauf hin, dass dort in einem Haus auch schon zu Beginn der Römerzeit Judäer lebten,[227] was allein aufgrund der geographischen Nähe zu Javne und Lod plausibel ist. Auch in Jaffa war aber sicher mindestens die städtische Elite heidnisch: Auf Münzen abgebildet sind neben der regional bedeutenden Andromeda, die hier geopfert worden sein soll, auch Athene, Tyche, Perseus und vielleicht Apis.[228] Die Tatsache, dass Jaffa im 3.–5. Jhd. neben einem christlich-heidnischen auch einen separaten jüdischen Friedhof hatte,[229] zeigt dennoch deutlich, dass hier auch noch in den nächsten Jahrhunderten eine signifikante Zahl an Juden lebte. Im christlichen Gaza-Maiumas stand sogar sicher eine Synagoge (s. den Artikel Synagoge von Gaza). Auch in Aschdod und Aschkelon sprechen archäologische Funde dafür, dass es hier um das 4.–7. Jhd. jüdische Minderheiten mit einer eigenen Synagoge gegeben haben könnte;[230] sicher ist aber weder die Existenz dieser beiden Synagogen noch derer im Umland von Javne. Im Gegenteil sieht es so aus, dass nach 130 peu à peu beinahe alle Juden, die das Gemetzel unter Vespasian und Hadrian überlebt hatten, nach Galiläa und zur judäischen Enklave am herodianischen Limes abgewandert waren: Sicher belegbare Synagogen aus der späteren Zeit finden sich in Süd- und Zentralpalästina nur in den auf der Karte markierten Orten.

In der byzantinischen Zeit waren damit Judäa und Ostidumäa christlich, Westidumäa und die philistäische Küste waren christlich mit einer zunehmend schrumpfenden Zahl an Heiden, die besonders auf dem Land erst im Laufe des 5.–6. Jhds. zum Christentum übertraten,[231] und Judentum gab es nur noch vereinzelt an den Rändern von Zentral- und Südpalästina.

7.–20. Jhd.: Arabisierung der Philistäa

Ein Liniendiagramm. Entscheidend ist, dass die Siedlungszahl zwischen der Eisenzeit I und der hellenistischen Zeit immer bei etwa 2-10 bleibt, dann zur römischen Zeit auf 41 ansteigt, zur byzantinisch-früh-frühislamischen Zeit auf unglaubliche 136 und dann peu à peu wieder absinkt, zunächst in der späten frühislamischen Zeit auf 76.
Entwicklung der Zahl an Orten in der Region um Aschkelon[232]

Die Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes läutete eine Zeit des Friedens in Palästina ein, die nur durch zwei samaritanische Aufstände im späten 5. und frühen 6. Jhd. gestört wurde. Ähnlich wie zur „Pax Assyriaca“ ging auch diese „Pax Romana“ genannte Friedenszeit mit einem gewaltigen Wachstum der Region einher.[233] Das gilt sowohl für die einzelnen Städte, die zu dieser Zeit fast sämtlich das Maximum ihrer Ausdehnung vor der Neuzeit erreichten, als auch für die Zahl an Siedlungen in ihrem Hinterland: Zeitweise wuchsen Anthedon und Gaza beide bis auf 90 ha an, Aschkelon bis auf 52, Javne bis auf 50 ha, Azotus Paralius bis auf 40, selbst Gaza-Maiumas bis auf 30, Antipatris und Rafa bis auf 12. Allein Aschdod und Jaffa schrumpften auf 10 und 4 ha zusammen.[234]

Entscheidend änderte sich dies erst wieder zu Beginn des 7. Jhds. als von 602 bis 628 das byzantinische Militär im Zuge des Byzantinisch-Sassanidischen Kriegs aufgerieben wurde und nur mit Mühe wieder Kontrolle über Palästina erlangte. Obwohl die Byzantiner hierauf ein Bündnis mit mehreren Beduinen-Stämmen schlossen,[235] die zu dieser Zeit von der arabischen Halbinsel in den Negev und nach Palästina einwanderten, hatten kurz darauf die Araber bei der Islamischen Expansion leichtes Spiel und eroberten Palästina ab 634 n. Chr. Mit der Schlacht am Jarmuk war der Krieg bereits weitgehend entschieden.

Wie sehr und auf welche Art sich diese Eroberung auf den Wachstumskurs Palästinas auswirkte, ist in der Forschung allerdings noch umstritten. Lange Zeit war es beinahe communis opinio: Dank der Pax Romana und zusätzlich forciert durch die Christianisierung der Region, die nachweislich Massen an Mönchen und Pilgern mitsamt ihrer Finanzkraft nach Palästina brachte, sei das ganze Land von den 130ern bis um etwa 600 n. Chr. konstant gewachsen, dann aber hätten die muslimischen Horden diesem Trend jäh ein Ende gesetzt, die blühenden griechisch-römischen poleis mit ihren prächtigen Kirchen, Kolonnadenstraßen, römischen Bädern, Theatern und Arenen zerstört und auch auf dem Land Ort um Ort niedergemacht, weshalb die Zahl an Siedlungen sich zur frühislamischen Zeit radikal reduzierte.[236][237][238] Man konnte sich dabei auf das Zeugnis christlicher und jüdischer Autoren berufen.[239]

Auch hier spricht aber wieder die Archäologie gegen diese klar ideologischen Textzeugnisse. Die Archäologie Palästinas nämlich hat seit Hugh N. Kennedys wegweisendem Artikel „From Polis to Madina: Urban Change in Late Antique and Early Islamic Syria“[240] eine Kehrtwende gemacht. Die Mehrheitsmeinung ist heute: Nur sehr wenige Kirchen und Synagogen wurden von den islamischen Eroberern zerstört. Eliya Ribak etwa hat einige Ausgrabungsberichte ausgewertet, bei denen Kirchen und Klöster sich sicher datieren lassen. Ihr Ergebnis: Neun Kirchen und Klöster wurden auch nach der islamischen Eroberung weiterhin genutzt, eine(s) wurde eventuell ohne Anzeichen von Gewalt aufgegeben, und nur ein bis zwei wurden zerstört.[241] Im Gegenteil wurden sogar während der Eroberung und danach weitere Kirchen gebaut: Bis 635 zwei Kirchen in Rihab, bis 638 eine in Eleutheropolis, bis 640 eine in Khirbat es-Samra und weitere.[242] Umfassende Konversionen zum Islam lassen sich nur bei den Samaritanern nachweisen, die nach ihren beiden Aufständen in der jüngeren Vergangenheit aber einen Sonderfall in der Bevölkerung Palästinas darstellen.[243] In der Philistäa lebten noch zur Zeit der Kreuzzüge viele Christen, in den Städten auch wenige Samaritaner und speziell in Aschkelon und Rafa eine größere Zahl an Juden.[244]

Auch der Niedergang der polis, der sich wirklich deutlich feststellen lässt, wurde nicht durch brandschatzende Araber verursacht, sondern setzte bereits in der byzantinischen Zeit ein; die hauptsächliche Ursache war wohl nicht die Islamisierung Palästinas, sondern die vorangehende Christianisierung. Im Christentum nämlich wurde gerade das Charakteristische an der römischen Kultur als ein Aspekt heidnischer Kultur gesehen, der überdies auch noch unchristliche Frivolität förderte.[245] Ein Beispiel:

„Hilarion stammte aus dem Flecken Thabatha, der ungefähr fünf Meilen südlich von Gaza, einer Stadt in Palästina, liegt. Da seine Eltern dem Götzendienst ergeben waren, kann man von ihm sagen, er sei eine Rose, die auf einem Dornstrauch blühte. (…) Noch wichtiger ist, dass er an den Herrn Jesus glaubte und keine Freude an den Rohheiten des Zirkus, an der blutgetränkten Arena und am Theaterluxus fand. Sein ganzes Sinnen und Trachten bewegte sich um den kirchlichen Gottesdienst.[246]

Hieronymus: Leben des hl. Einsiedlers Hilarion

Schon in der spätrömischen und byzantinischen Zeit wurden daher diese Institutionen nach und nach gemeinsam mit den heidnischen Tempeln entweder rückgebaut oder ganz abgerissen und die urbane polis schon damit wieder „ländlicher“.

Ein zweiter Aspekt ist dieser: Infolge des rapiden Wachstums der römischen poleis, die sich in Palästina so zahlreich und konzentriert wie in keiner anderen römischen Provinz aneinander reihten (und die an der philistäischen Küste mit Abstand zahlreicher und konzentrierter waren als in allen anderen Regionen Palästinas),[247] platzten diese aus ihren Nähten und, so könnte man sagen, „explodierten aufs Land“. Um wieder nur ein Beispiel zu geben: Noé D. Michael hat kürzlich das Siedlungsmuster und die Siedlungsentwicklung der Nahal Besor-Gegend östlich von Gaza und Rafa analysiert:

Man sieht auf den beiden Karten, wie infolge des gewaltigen Bevölkerungswachstums beide Dörfer aus der römischen Zeit in der byzantinisch-frühislamischen Zeit zu Kleinstädten und einige der Gehöfte zu Dörfern anwuchsen. Hinzu gesellten sich ein oder zwei ganz neu gegründete Kleinstädte.[251] Jede dieser Kleinstädte hatte in der direkten Umgebung ein eigenes landwirtschaftliches Hinterland, um das sich typischerweise wiederum weitere kleine Dörfer aus nur wenigen Gebäuden und einzelne Gehöfte mit eigenen landwirtschaftlichen Flächen anschlossen (s. Bild 3). Hinzu kamen besonders in der byzantinischen Zeit dann auch noch die sehr zahlreichen ländlichen Klöster,[252] bei denen man oft gar nicht gut erkennen kann, ob es sich bei ihnen um sehr kleine Dörfer mit Kirche oder um Klöster mit einigen Nebengebäuden handelt. Dies führte dazu, dass, obwohl palästinische poleis zu dieser Zeit oft ihre Maximal-Ausdehnung erreichten, wegen der schieren Anzahl an Dörfern, Gehöften und Klöstern selbst an der philistäischen Küste die Mehrheit der Bevölkerung nun auf dem Land lebte – ein weiterer Faktor, der die Gesellschaft der Philistäa insgesamt ländlicher werden ließ.

Es ist daher heute erstens in der Forschung recht allgemein anerkannt, dass der Niedergang der polis und die Verländlichung der palästinischen polis-Kultur bereits vor der islamischen Eroberung einsetzte und nach der islamischen Eroberung nur weiter voranschritt. Es ist zweitens mittlerweile ähnlich allgemein akzeptiert, dass die byzantinische Keramik, mithilfe derer man archäologische Schichten von Ausgrabungsstätten in die byzantinische Zeit datiert hat, auch noch in der frühislamischen Zeit produziert wurde[253][254] (schon dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Eroberung an sich wenig Einfluss auf die Zusammensetzung der Bevölkerung vor Ort hatte), weshalb manche der traditionell als „byzantinisch“ datierten archäologischen Schichten entweder auch oder sogar ganz in die frühislamische Zeit gehören. Der Rückgang an Siedlungen von der byzantinischen auf die frühislamische Zeit, von dem man früher ausging, lässt sich daher heute nicht mehr nachweisen. Weil sich drittens auch grundsätzlich weder für den Persisch-Sassanidischen Krieg noch für die Islamische Eroberung Palästinas viele Zerstörungen nachweisen lassen, kann nun Itamar Taxel sogar schreiben:

„(…) Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass es [heute] darin einen wissenschaftlichen Konsens gibt (…), dass die muslimische Eroberung der 630er in urbanen (und ländlichen) Orten archäologisch unsichtbar ist. Ausgiebige Ausgrabungen der urbanen Zentren aus der jüngeren Vergangenheit in ganz Palästina haben quasi keine Evidenz für gewaltvolle Zerstörungen von Gebäuden oder von Infrastruktur zutage gefördert. Dazu gehört selbst die Ausgrabung von Caesarea Maritima, die die muslimische Armee laut literarischen Quellen für sieben Jahre belagert und dann mit Gewalt eingenommen haben soll (…).[255]

Die islamische Eroberung war hiernach nur noch ein weiterer Faktor, der den Trend der Desurbanisierung verstärkte: Viele Mönche verließen Palästina im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte und wanderten aus. In der Philistäa etwa wurden sämtliche (!) Klöster aufgegeben.[256] Die schiere Anzahl der byzantinischen Klöster, die so verlassen wurden, erklärt einen nicht kleinen Teil der Reduktion an Orten von der frühen frühislamischen Zeit auf die spätere frühislamische Zeit. Einige Klostergebäude wurden daraufhin von anderen Bewohnern als Keimzelle eines neuen ländlichen Dorfes oder als großes Gehöft genutzt.[257] Auch einige Bewohner der Städte flüchteten oder zogen aus den Städten in deren Hinterland und errichteten dort weitere Farmen,[258] was beides die Desurbanisierung Palästinas noch zusätzlich beschleunigte. Ähnlich wurden griechisch-byzantinische Militärs aus den Städten ausgewiesen und ihre Häuser teilweise von Arabern bezogen,[259] wonach der arabische Anteil in der multikulturellen Bevölkerung der Philistäa auch im Norden zunahm. Wenige Städte schließlich verkümmerten mit der Zeit und wurden schließlich ganz aufgegeben; wohl auch, weil mit der islamischen Eroberung viele Pilger als Wirtschaftsfaktor ausgefallen waren und die Bevölkerung nun umgekehrt durch die auf Nicht-Muslime und Nicht-Beduinen erhobene Kopf- und Grundsteuer finanziell zusätzlich belastet wurden – ein vierter Faktor für die Desurbanisierung Palästinas.

Im Einzelnen entwickelten sich die postphilistäischen Orte wie folgt:[260]

  • Tell Qasile war zur byzantinischen Zeit wieder neu als samaritanisches Dorf gegründet worden. Nach der islamischen Eroberung schrumpfte es nur langsam wieder, bis es dann im frühen 9. Jhd. ganz verlassen wurde.
  • Aphek war schon um 363 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört worden und blieb verlassen. Die Kreuzfahrer kannten die einst prächtige Stadt schon nur noch als Ruinenhügel in der Nähe von Quellen, der daher „Surdi Fontes“ („Stille Quellen“) getauft wurde.[261]
  • Jaffa profitierte davon, dass die Araber zunächst das nahe gelegene Lod zur Hauptstadt Palästinas machten und dann ebenfalls in der Nähe Ramla als neue Hauptstadt errichteten, wohin viele Einwohner der hiernach schrumpfenden Stadt Lod umsiedelten.[262] Die Stadt entwickelte sich zu einer der wichtigsten Hafenstädte Palästinas, hatte mindestens bis zum 11. Jhd. auch einen bedeutenden jüdischen Bevölkerungsanteil, blieb außerdem auch nach der Eroberung christlicher Bischofssitz und war auch die nächsten Jahrhunderte der wichtigste Hafen für christliche Pilgerfahrten nach Palästina.[263] Später wurde die Stadt von den Kreuzfahrern erobert, blieb aber weiterhin von den ursprünglichen Einwohnern bewohnt – ausgenommen Juden, denen der neue Herrscher Gottfried von Bouillon den Zutritt verwehrte.[264] Als dann aber schließlich die Mamluken Jaffa eroberten, ermordeten sie einen Großteil der verbliebenen Einwohner.[265]
  • Javne Jam und Aschdod Jam wurden zu muslimischen Festungen umgerüstet, von denen aus die Küste gegen christliche Rückeroberungs-Versuche verteidigt werden sollte, und von vielen der einstigen Bewohner verlassen. Taxel denkt, dass auch dieser Abwanderungsprozess einen längeren Zeitraum währte, friedlich ablief und die Bevölkerung ihre Städte freiwillig verließen, nachdem sie mit den Festungen militarisiert worden waren.
  • Javne wurde gewaltlos erobert, von den Arabern zu einem regionalen Zentrum entwickelt und schrumpfte daher nicht stark. Bis zum 9. Jhd. sind christliche und samaritanische Einwohner bezeugt.[266] Auf die Dörfer im Hinterland von Javne hatte die Eroberung wenig Einfluss.[267] Erwähenswert ist hier noch, dass Javne, Aschkelon und Gaza sich im Verlauf der byzantinischen Zeit wieder zu wirtschaftlichen Zentren für die Produktion von Wein entwickelt hatten, dessen Konsum im Islam verboten ist. Weinexporte dieses sog. „Gaza-Weins“ ließen erst ab 700 nach,[268] was ebenfalls zeigt, wie wenig schädlich die islamische Eroberung für die Philistäa insgesamt war. Später wurde die Stadt von Kreuzfahrern erobert, zur Kreuzfahrerburg Ibelin umgebaut, schließlich um 1187 von den Armeen Saladins erobert und gänzlich niedergebrannt.[269]
  • Von Aschdod, das mittlerweile nur noch ein Großdorf im Kreis seiner Hafenstadt Aschdod Jam war, ist wenig bekannt, da die späteren archäologischen Schichten schlecht erhalten sind. Hauptsächlich weiß man, dass es den Ort auch noch im 9. und 10. Jhd. gab. In beiden Textzeugnissen, aus denen man dies ableiten kann, wird Aschdod aber nur als Ort auf dem Weg zwischen zwei anderen größeren Städten genannt;[270] auch nach der Schrumpfung von Aschdod Jam wird der Ort also nicht mehr wesentlich gewachsen sein.
  • Aschkelon wurde erst von Byzantinern während eines Rückeroberungsversuchs zerstört, darauf aber von den muslimischen Herrschern wieder aufgebaut[271] und blieb eine große und kulturell bunt durchmischte Stadt (s. den Artikel Geschichte der Stadt Aschkelon). Als die Kreuzfahrer Jerusalem einnahmen, flüchteten Jerusalemer Juden sich in die jüdische Gemeinde von Aschkelon, die also bis zu Beginn der Kreuzzüge Bestand hatte.[272] Auch die christlichen Kirchen scheinen weiterhin in Gebrauch geblieben zu sein. Um 1247 wurde die Stadt von den Mamlucken zerstört.
  • Gaza wurde friedlich eingenommen[273] und war noch zur Zeit der Kreuzzüge überwiegend christlich.[274] Die Stadt wurde auch weder von den Kreuzfahrern noch von dem Mamluken zerstört[275] und blieb, abgesehen von einer kurze Siedlungslücke um 1917, bis zum Jahr 2023 kontinuierlich bewohnt.
  • Anthedon, Gaza-Maiumas und Rafa wurden noch nicht ausgegraben; aus kirchlichen Dokumenten geht aber hervor, dass es die ersten beiden Städte mindestens bis ins 9. Jhd. gab und beide mindestens bis dahin auch von Christen bewohnt und Bischofssitze waren. Über Rafa schrieb Yāqūt ar-Rūmī im 13. Jhd., dass die Stadt in Ruinen läge;[276] offenbar wurde sie also wie Aschkelon während der Kreuzzüge zerstört, um dann später von Beduinen neu besiedelt zu werden.

Damit endet die Geschichte der Philister. Als fast 400 Jahre nach der Islamischen Eroberung die Kreuzfahrer in Palästina einfallen, treffen sie bereits auf eine Gesellschaft, die man „proto-palästinensisch“ nennen könnte: Auf eine Gesellschaft, in der Christen immer noch einen großen Prozentsatz ausmachten – vornehmlich Melkiten, syrisch-orthodoxe und armenisch-apostolische Christen[277] –, in der aber selbst die Christen mittlerweile so sehr arabisiert sind, dass einige Saladin gegen die Kreuzfahrer unterstützen, während jene, die sich den Kreuzfahrern unterwerfen, von diesen nicht als ihresgleichen angenommen werden.[278] Mit der Islamischen Eroberung wird so die Geschichte der Philister Teil der Geschichte der arabischen Bevölkerung in Palästina.

Traditionelles Paradigma: Philister in der Bibel

In der Bibel werden die Philister dargestellt als eine homogene Ethnie (v. a. Gen 10,14 EU), die vor allem in den fünf Stadtstaaten Aschdod, Aschkelon, Ekron, Gat (vgl. Tell es-Safi) und Gaza lebten (Jos 13,3 EU; 1 Sam 6,17 EU). In der Abrahams-Erzählung tritt außerdem ein philistäischer König von Gerar auf, zu dessen Gebiet noch Be’er Scheva gehört haben soll (Gen 20 EU), und in der Simson-Erzählung wird prominent von der Philister-Stadt Timna erzählt. Bis auf Be’er Scheva liegen alle diese Orte im Kerngebiet der Philistäa an der südwestlichen Küste des historischen Palästina.

Krieger eines Mitglieds der Seevölker (Mitte, mit Bürstenhelm; rechts Helm mit hornartigen Verzierungen); abgebildet auf Medinet Habu Ramses III. Tempel Nordostwand

Nach Abraham gelten die Philister überwiegend als die Erzfeinde der Israeliten schlechthin: Schon beim Auszug aus Ägypten können die Israeliten nicht vom Süden her nach Palästina einwandern, weil sie sonst gegen die Philister kämpfen müssten (Ex 13,17 EU). Der letzte Richter, Simson, vernichtet Philister zu Hunderten (Ri 16,30 EU). Israels erster König Saul (spätes 11. Jhd.) führt seine ganze Regierungszeit hindurch bis hinauf zum Berg Gilboa (1 Sam 31,1 EU) Krieg gegen sie (1 Sam 14,52 EU), um am Ende im Kampf gegen die Philister zu sterben (1 Sam 31 EU). Der Aufstieg seines Nachfolgers, König David (frühes 10. Jhd.), nimmt bereits seinen Anfang mit dem sagenhaften Kampf gegen den philistäischen Riesen Goliat (1 Sam 17,48–51 EU), und wo allein Saul tausend Philister erschlagen hat, soll David gleich zehntausend getötet haben (1 Sam 18,6–7 EU). Goliats Ausrüstung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu:

„Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer namens Goliat aus Gat hervor. Er war sechs Ellen und eine Spanne groß. Auf seinem Kopf hatte er einen Helm aus Bronze und er trug einen Schuppenpanzer aus Bronze, der 5000 Schekel wog. Er hatte bronzene Schienen an den Beinen und zwischen seinen Schultern hing ein Sichelschwert aus Bronze. Der Schaft seines Speeres war (so dick) wie ein Weberbaum und die eiserne Speerspitze wog 600 Schekel. Sein Schildträger ging vor ihm her.“

1 Sam 17,4–7 EU

Die Beschreibung der Ausrüstung Goliats ist ausdrücklich außergewöhnlich. Während der Schuppenpanzer einem damaligen ägyptischen Stand der Wehrtechnik entspricht, passen die Angriffswaffen zu den Seevölkern, wie sie mehr als 150 Jahre zuvor von Ramses III. beschrieben wurden. Allein Beinschienen könnten bis dahin unbekannt gewesen sein. Allerdings passen die bei Samuel beschriebenen körperlichen Merkmale Goliats zu einer Akromegalie, die zusammen mit einer ausgeprägten Fehlsichtigkeit ursächlich für einen untypischen Kampfstil und darauf abgestimmte Ausrüstung gewesen sein kann. Die Ausrüstung Goliats bestand seiner Zeit entsprechend aus Bronze (נְחֹשֶׁת). Allein für die Lanzenspitze wird als Material Eisen (בַּרְזֶל) angegeben, wie auch die Eisenzeit in der Levante bereits begonnen hatte.

Griechischer Hoplit

Bei einigen Wissenschaftlern herrscht allerdings die Ansicht, dass die alttestamentliche Rüstungsbeschreibung kaum etwas mit den Philistern der früheren Zeiten gemeinsam habe. Die erwähnten schweren Rüstungen waren vor dem 7. Jahrhundert v. Chr. sehr selten, gehörten danach jedoch zum Standard der griechischen Hopliten. Der alttestamentliche Bericht über Goliat wird daher nach deren Ansicht anachronistisch in die biblische Überlieferung gelangt sein und frühestens aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen.[279]

Davids Sohn Salomo (Mitte 10. Jhd.) beherrscht dann ganz Israel inklusive dem Land der Philister (1 Kön 5,1 EU). Etwas später vernichtet noch einmal König Asarja (Mitte 8. Jhd.) die Städte Aschdod, Gat und Javne (2 Chr 26,6 EU) und baut judäische Siedlungen auf ihrem Gebiet, und auch sein Urenkel Hiskija (spätes 8. Jhd.) schlägt die Philister ein letztes Mal vernichtend bis hinunter nach Gaza. Danach verschwinden sie überwiegend aus der biblischen Geschichte; nur in Neh 4,7 EU ist noch einmal von feindseligen „Aschdodidern“ Mitte des 5. Jhds. die Rede.

Trotz vieler offensichtlich legendarischer Züge dieser Erzählungen wurde diese biblische Geschichte lange Zeit grosso modo als historisch zutreffend aufgefasst; selbst noch Carl S. Ehrlich liest in seinem Geschichtswerk über die Philister von 1996 die biblischen Geschichten als Tatsachenberichte.[280]

Aus Am 9,7 EU wurde außerdem oft der Herkunftsort der Philister abgeleitet. Dort spricht Gott: „Habe ich Israel nicht heraufgeführt aus dem Land Ägypten und ebenso die Philister aus Kaftor und Aram aus Kir?“ (ähnlich Jer 47,4 EU). Dieses „Kaftor“ wird für gewöhnlich mit dem ägyptischen Keftiu gleichgesetzt und als „Kreta“ gedeutet.[281]

Die Lücke zwischen Herkunft von Kreta und Ansiedlung in Palästina schließlich füllte man lange mit einem ägyptischen Bericht im Papyrus Harris I, indem man annahm, dass Pharao Ramses III. (1187-1156 v. Chr.) darin von sich selbst berichtet hätte, er habe die auch in Ägypten einfallenden Philister besiegt und dann als seine Untertanen in den ägyptischen Festungen Palästinas angesiedelt.

Dieses traditionelle Paradigma gilt heute als überholt. So ist Am 9,7 nach der klassischen Deutung gewiss missverstanden: Ägypten und Kir sind in der Bibel nicht Herkunftsorte, sondern Exilsorte von Israeliten und Aramäern (zu Kir s. Am 1,5 EU), was man dann entsprechend auch für Kreta annehmen muss. Auch in Zef 2,5 EU und wahrscheinlich Ez 25,16 EU werden die Philister zwar als Kretim bezeichnet; gleichzeitig werden sie aber mit der häufigen biblischen Phrase „Kreti und Pleti“ gerade von den Kretern unterschieden,[282] wie ähnlich auch Gen 10,14 EU die Philister von den „Kaftoritern“ unterscheidet. Auch ist im Papyrus Harris von einer Ansiedlung der Philister in Palästina gar nicht die Rede – sondern von einer Ansiedlung in Ägypten.[283][284]

Vor allem aber ist seit dem Aufkommen der kritischen Bibelwissenschaft klar, dass die sagen-haften biblischen Erzählungen mindestens übertrieben sind. So zeigen beispielsweise die assyrischen Inschriften der Könige Šarru-kīn II. und Sîn-aḫḫe-eriba, dass Ende des 8. Jhds. Aschdod, Aschkelon, Ekron und Gaza auch im 8. Jhd. noch eigenständig agierende Königsstädte waren und dass auch Gat nicht zerstört war (s. u.). Auch die Texte der biblischen Propheten zeichnen ein anderes Bild als die geschichtlichen Bücher: Amos und Jesaja, die laut biblischer Darstellung Mitte des 8. Jhds. wirkten, blicken auf umfassende und erfolgreiche Kriegshandlungen der Philister gegen die Judäer zurück (Jes 9,11 EU; Am 1,6–8 EU). Zu Jesajas Zeit und wohl auch später zur Zeit Obadjas soll zu ihrem Gebiet die Schefela gehört und so bis zum Rand des judäischen Berglands gereicht haben (Jes 11,14 EU; Obd 19 ELB[285]). Auch andere späte Propheten verheißen eine erst noch ausstehenden Niederlage der Philisterstädte (Ez 25,16 EU: 6. Jhd.; Zef 2,4–7 EU: 6. Jhd.; Sach 9,5–7 EU: nach Mehrheitsmeinung 5. Jhd.).

Erklärt wird diese Diskrepanz der historischen Bücher der Bibel und der anderen biblischen und außerbiblischen Schriftzeugnisse heute oft damit, dass die Darstellung der Philister in der Bibel als „archetypische Erzfeinde“ Israels[286][287] mindestens auch ein „literarisches Stilmittel“[288] ist und als solches diverse literarische Funktionen hat – insbesondere die, das Königtum Davids zu legitimieren[289] und als „Sündenböcke“[290] in der Geschichte Israels zu dienen. In der neueren Bibelwissenschaft und Geschichtsschreibung verlässt man sich daher heute bei der Rekonstruktion der Geschichte der Philister zunehmend nicht mehr auf die Darstellung der Bibel, sondern auf Erkenntnisse der Archäologie und zeitgenössische Inschriften der umliegenden Nationen.

Nachkommen der Philister

Im Israelisch-Palästinensischen Konflikt gibt es auf beiden Seiten Meinungen, die die heutigen Palästinenser als Nachfahren der Philister ansehen, wodurch der Konflikt, historisch überhöht, als Fortsetzung des in der Bibel beschriebenen Kampfes der Israeliten und der Philister um die Vorherrschaft im Land dargestellt wird. Historisch ist dies jedoch fragwürdig. Die Philister waren schon Jahrhunderte vor der römischen Eroberung in der kanaanäischen Bevölkerung aufgegangen. Die Bevölkerung Palästinas bestand bereits vor dem Jüdischen Krieg und der Zerstörung Jerusalems neben Judäern aus verschiedenen anderen Völkerschaften (z. B. Idumäer), die durch die gemeinsame aramäische Sprache und die Zugehörigkeit zum Römischen Reich allmählich ihre Eigenart verloren und miteinander verschmolzen. Die Palästinenser sind Nachkommen dieser Provinzbevölkerung, die nach der arabischen Eroberung allmählich islamisiert wurde, und der zugewanderten Araber. Andere, insbesondere aus der osmanischen Zeit stammende Einflüsse sind ebenfalls zu berücksichtigen.

Pseudowissenschaftliche Geschichtsforschung

Laut der überaus umstrittenen Atlantis-Hypothese nach Jürgen Spanuth soll das angebliche Heimatland der Philister eine neben Helgoland (= Atlantis) gelegene, inzwischen untergegangene Insel (I-Kaphtor = Südstrand) gewesen sein. Die Schiffstypen mit großem Rahsegel und „Mastkorb“ sowie gebogenen Steven hätten große Ähnlichkeiten mit den Schiffstypen der „Nordvölker“. Aus heutiger Sicht ist dies unsinnig, da es in Nordeuropa zu dieser Zeit zweifelsfrei keine Segelschiffe gab, sondern nur Ruderboote, während es aus dem Mittelmeerraum schon frühere Nachweise von Segeln gibt. Weitere Argumente Spanuths waren die Kunst der Eisenherstellung und die Verwendung von Griffzungenschwertern vom Typ Sprockhoff (heute: Naue) IIa durch die Philister. Die Dächer seien durch firstständige Holzsäulen getragen worden, die nach biblischer Geschichte der starke Simson anhob und so das Haus zum Einsturz brachte. Dieser Haustyp war laut Spanuth nur in den Nordländern verbreitet. Für die fragliche Zeit, also die Bronzezeit, gibt es für diese Behauptung jedoch keinerlei Belege. Kriege durch Zweikampf und nicht durch Schlachten zu entscheiden, war laut Spanuth ein weiteres Kennzeichen der Philister, das u. a. auch den Kampf von David und Goliat ermöglicht haben soll.

Literatur

  • Trude Dothan, Moshe Dothan: Die Philister. Zivilisation und Kultur eines Seevolkes. Diederichs, München 1995, ISBN 3-424-01233-5 (Originaltitel: People of the Sea. Übersetzt von Christiane Landgrebe).
  • Carl Stephan Ehrlich: The Philistines in Transition. A History of the Philistines from ca. 1000–730 B.C.E. (= Studies in the History and Culture of the Ancient Near East. Band 10). Brill, Leiden / New York 1996, ISBN 90-04-10426-7. (englisch, zugleich Dissertation Harvard University, Cambridge (MA) 1991).
  • Karl Jaroš: Kanaan, Israel, Palästina. Ein Gang durch die Geschichte des Heiligen Landes (= Kulturgeschichte der antiken Welt. Band 51). von Zabern, Mainz 1992, ISBN 3-8053-1345-4.
  • Ann E. Killebrew: Biblical Peoples and Ethnicity. An Archaeological Study of Egyptians, Canaanites, Philistines, and early Israel, 1300–1100 B.C.E. Society of Biblical Literature, Atlanta 2005, ISBN 1-58983-097-0.
  • Benjamin Mazar: The Philistines. In: Benjamin Mazar (Hrsg.): The World History of the Jewish People (= The world history of the Jewish people. First series Ancient times. Band 3: Judges.). W. H. Allen, London/ Jerusalem 1971, ISBN 0-491-00712-4, S. 164–179 und 324–325.
  • Edward Noort: Die Seevölker in Palästina (= Palaestina antiqua. Neue Serie. Band 8). Kok Pharos Publishing House/ Peeters Publishers, Kampen (NL) / Wilsele (BE) 1994, ISBN 90-390-0012-3.
  • Israel Finkelstein: Is the Philistine Paradigm Still Viable? In: Manfred Bietak, Ernst Czerny (Hrsg.): The Synchronisation of Civilisations in the Eastern Mediterranean in the Second Millennium B.C. III: proceedings of the SCIEM 2000 - 2nd EuroConference Vienna, 28th of May-1st of June 2004 (= Contributions to the chronology of the Eastern Mediterranean. Band 9/ Denkschriften der Gesamtakademie. Band 37). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, ISBN 978-3-7001-3527-2, S. 517–524 (Volltext als PDF).
Commons: Philister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Philister – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Rainer Hannig: Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (2800–950 v. Chr.). 4., überarbeitete Auflage. von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 304–305.
  2. Frederik Christiaan Woudhuizen: The Ethnicity of the Sea Peoples. Erasmus Universiteit, Rotterdam 2006, A Historiographic Outline, S. 36 (Digitalisat [abgerufen am 13. April 2016]).
  3. Aren M. Maeir (2022): You've Come a Long Way, Baby! Changing Perspectives on the Philistines. In: Journal of eastern mediterranean archaeology and heritage studies. (JEMAHS) Band 10, Nr. 3–4, 2022, S. 216–239, hier 216 f.
  4. Tristan Barako (2000): The Philistine Settlement as Mercantile Phenomenon? In: American Journal of Archaeology. (AJA). Band 104, S. 513–530.
  5. Louise A. Hitchcock, Aren M. Maeir (2016): A Pirate’s Life for Me: The Maritime Culture of the Sea People. In: Palestine Exploration Quarterly. (PEQ). Band 148, Nr. 4, 2016, S. 245–264, hier S. 255, 259 (doi:10.1080/00310328.2016.1250358).
  6. Aren M. Maeir: Iron Age I Philistines: Entangled Identities in a Transformative Period. In: A. Yasur-Landau, E. Cline, Y. Rowan (Hrsg.): The Social Archaeology of the Levant: From Prehistory to the Present. Cambridge University Press, Cambridge 2018, doi:10.1017/9781316661468.018, S. 310–323.
  7. Ernst Axel Knauf, Hermann Michael Niemann: Geschichte Israels und Judas im Altertum. De Gruyter, Berlin/ Boston 2021, ISBN 978-3-11-014543-4, S. 94.
  8. J. Brian Peckham: Phoenicia. Episodes and Anecdotes from the Ancient Mediterranean. Eisenbrauns, Winona Lake 2014, ISBN 978-1-57506-181-8, S. 47.
  9. Ayelet Gilboa (2007): Fragmenting the Sea People. With an Emphasis on Cyprus, Syria and Egypt: A Tel Dor Perspective. In: Scripta Mediterranea. XXVII–XXVIII, 2007, S. 209–244, hier 210 f.
  10. Jeffrey P. Emanuel (2012): ‘Šrdn of the Strongholds, Šrdn of the Sea‘. The Sherden in Egyptian Society, Reassessed. Vortrag; abgerufen am 19. Januar 2024.
  11. Laura Geggel: Philistines, Biblical Enemies of the Israelites, Were European, DNA Reveals. Auf: livescience.com vom 3. Juli 2019; zuletzt abgerufen am 23. Februar 2023.
  12. Ancient DNA sheds light on the genetic origins of early Iron Age Philistines (Originalstudie). 8. Juli 2019, abgerufen am 8. Juli 2019 (englisch). Philister kamen, lebten sich ein und verschwanden. Spektrum der Wissenschaft, 8. Juli 2019, abgerufen am 8. Juli 2019. Die Philister kamen aus Europa. In: Israelnetz.de. 5. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
  13. Walter Dietrich: Pentapolis. In: WiBiLex; abgerufen am 21. Februar 2024.
  14. Avner Raban: The Philistines in the Western Jezreel Valley. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. (BASOR). Band 284, 1991, S. 17–27.
  15. Itamar Singer: Egyptians, Canaanites, and Philistines in the Period of the Emergence of Israel. In: Israel Finkelstein, Nadav Na'aman (Hrsg.): From Nomadism to Monarchy. Archaeological and Historical Aspects of Early Israel. Yad Izhak ben-Zvi, Jerusalem 1994, S. 318 f.
  16. Ephraim Stern: The Material Culture of the Northern Sea Peoples in Israel. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2013, ISBN 978-1-57506-946-3, S. 20–25.
  17. Peter M. Fischer, Teresa Bürge: Cultural Influences of the Sea Peoples in Transjordan. The Early Iron Age at Tell Abū Ḫaraz. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. (ZDPV). Band 129, Nr. 2, 2013, S. 132–170.
  18. Robert D. Miller: The Judges and the Early Iron Age. In: Bill T. Arnold, Richard S. Hess (Hrsg.): Ancient Israel's History. An Introduction to Issues and Sources. Baker Academic, Grand Rapids 2014, ISBN 978-1-4412-4634-9, S. 188.
  19. Jeffrey P. Emanuel (2015/2016): „Sea Peoples“ in Egyptian Garrisons in Light of Beth-Shean, (Re-)Reconsidered. In: Mediterranean Archaeology. Band 28/29, 2015/2016, S. 1–22.
  20. Josette Elayi: The History of Phoenicia. Lockwood Press, Atlanta 2018, ISBN 978-1-937040-81-9, S. 91.
  21. hebräisch פְּלִשְׁתִּים pəlištīm lautete ursprünglich vor den Lautwandeln der Vortonreduktion (pəlištīm < palištīm) und Attenuation (palištīm < palaštīm) fast sicher palaštīm; vgl. auch die verwandte persische Bezeichnung Palastai bzw. Palasti und die Bezeichnung Palastu in assyrischen Inschriften. Vgl. dazu noch Heike Sternberg-el Hotabi: Der Kampf der Seevölker gegen Pharao Ramses III. Rahden 2012, S. 51.
  22. Ann E. Killebrew (2017): The Philistines during the Period of the Judges. In: Jennie Ebeling u. a. (Hrsg.): The Old Testament in Archaeology and History. Baylor University Press, Waco 2007, S. 324.
  23. John D. Hawkins: Cilicia, the Amuq, and Aleppo. New Light in a Dark Age. In: Near Eastern Archaeology. (NEA). Band 72, Nr. 4, 2009, S. 164–173.
  24. David Kaniewski u. a.: The Sea Peoples, from Cuneiform Tablets to Carbon Dating. In: PLoS One. Band 6, Nr. 6, 2011.
  25. Amir Gilan (2013): Pirates of the Mediterranean – A View from the Bronze Age. In: Nikolas Jaspert, Sebastian Kolditz (Hrsg.): Seeraub im Mittelmeerraum. Piraterie, Korsarentum und maritime Gewalt von der Antike bis zur Neuzeit. Schöningh, Paderborn 2013, ISBN 978-3-506-77869-7, S. 63 f.
  26. Mark Weeden (2013): After the Hittites: The Kingdoms of Karkamish and Palistin in Northern Syria. In: Bulletin of the Institute of Classical Studies. (BICS). Band 56, Nr. 2, 2013, S. 1–20.
  27. Marina Pucci (2020): The Amuq region during the Iron Age I-II: Formation, Organization and Development of a Community. In: Alexander E. Sollee (Hrsg.): Formation, Organisation and Development of Iron Age Societies. A Comparative View. Proceedings of the Workshop held at the 10th ICAANE in Vienna, April 2016. Austrian Academy of Sciences Press, Wien 2020, ISBN 978-3-7001-8401-0, S. 137 f.
  28. Brian Janeway (2017): Sea Peoples of the Northern Levant? Aegean Style Ceramic Evidence for the Sea Peoples from Tell Tayinat. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2017, S. 20–24.121–123.
  29. John G.R. Forlong: Encyclopedia of Religions, Vol. I: A–D. Cosimo, New York 2008, ISBN 978-1-60520-484-0. S. 502 f.
  30. Yotam Asscher u. a.: Radiocarbon Dating Shows an Early Appearance of Philistine Material Culture in Tell es-Safi/Gath, Philistia. In: Radiocarbon. Band 57, Nr. 5, 2015, S. 825–850.
  31. Elisabetta Boaretto u. a. (2018): The Chronology of the Late Bronze (LB)-Iron Age (IA) Transition in the Southern Levant: A Response to Finkelstein's Critique. In: Radiocarbon. Band 61, Nr. 1, 2018, S. 1–11.
  32. Aren M. Maeir (2019): Philistine and Israelite Identities: Some Comparative Thoughts. In: Die Welt des Orients. (WdO). Band 29, Nr. 2, 2019, S. 151–160, hier 152.
  33. Dan'el Kahn (2011): The Campaign of Ramesses III against Philistia. In: Journal of Ancient Egyptian Interconnections. Band 3, Nr. 4, 2011, S. 1–11, hier 3–5.
  34. Elisabetta Boaretto u. a. (2018): The Chronology of the Late Bronze (LB)-Iron Age (IA) Transition in the Southern Levant: A Response to Finkelstein's Critique. In: Radiocarbon. Band 61, Nr. 1, 2018, S. 1–11.
  35. Israel Finkelstein (2020): Iron Age Chronology and Biblical History Rejoinders: The Late Bronze/Iron Age Transition, Tel 'Eton and Lachish. In: Palestine Exploration Quarterly. (PEQ). Band 152, Nr. 2, 2020, S. 82–93, hier 85.
  36. Shirly Ben-Dor Evian (2017): Ramesses III and the ‚Sea Peoples‘: Towards a New Philistine Paradigm. In: Oxford Journal of Archaeology. Band 36, Nr. 3, 2017, S. 267–285, hier 268 f.
  37. Jesse M. Millek (2021): Just What did They Destroy? The Sea Peoples and the End of the Late Bronze Age. In: Jens Kamlah, Achim Lichtenberger (Hrsg.): The Mediterranean Sea and the Southern Levant. Archaeological and Historical Perspectives from the Bronze Age to Medieval Times. Harrassowitz, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-447-11742-5.
  38. Vgl. z. B. auch Tristan Barako (2013): Philistines and Egyptians in Southern Canaan during the Early Iron Age. In: Ann E. Killebrew, Gunnar Lehmann (Hrsg.): The Philistines and Other „Sea Peoples“ in Text and Archaeology. Society of Biblical Literature, Atlanta 2013, ISBN 978-1-58983-129-2.
  39. Jonathon Wylie, Daniel Master: The Conditions for Philistine Ethnogenesis. In: Ägypten und Levante. Band 30, 2020, S. 547–568, hier 560.
  40. Herrmann M. Niemann (2002): Nachbarn und Gegner, Konkurrenten und Verwandte Judas: Die Philister zwischen Geographie und Ökonomie, Geschichte und Theologie. In: Ulrich Hübner, Ernst A. Knauf (Hrsg.): Kein Land für sich allein. Studien zum Kulturkontakt in Kanaan, Israel/Palästina und Ebirnâri für Manfred Weippert zum 65. Geburtstag. Universitätsverlag / Vandenhoeck & Ruprecht, Freiburg / Göttingen 2002, ISBN 3-525-53043-9, S. 75. (PDF).
  41. Z.B. Andrew T. Creekmore III, Aren M. Maeir: Philistine urban form at Tell es-Safi/Gath, Israel: a magnetometric perspective. In: Levant. Band 53, Nr. 2, 2021, S. 164–185, hier 168.
  42. Avi Ofer: The Monarchic Period in the Judaean Highland: A Spatial Overview. In: Amihai Mazar (Hrsg.): Studies in the Archaeology of the Iron Age in Israel and Jordan. Sheffield Academic Press, Sheffield 2001, ISBN 1-84127-203-5, S. 19.
  43. Tatsächlich ist der Unterschied wahrscheinlich sogar noch größer: Charakteristisch für die Siedlungen im Zentralgebirge und im judäischen Bergland ist die Kasematten-Bauweise, bei der Wohnhäuser ringförmig oder rechteckig um einen zentralen und meist freien Platz angeordnet sind. Die besiedelte Fläche im judäischen Bergland ist daher nicht gleichzusetzen mit Wohnfläche. In den philistäischen Großstädten dagegen stehen die Häuser dichter. Vgl. zur Kasematten-Bauweise z. B. Israel Finkelstein: The Archaeology of the Israelite Settlement. Israel Exploration Society, Jerusalem 1988, ISBN 965-221-007-2, S. 250–254.
  44. Aren M. Maeir (2019): Philistine and Israelite Identities: Some Comparative Thoughts. in: Die Welt des Orients (WdO). Band 29, Nr. 2, 2019, S. 151–160, hier 151–155.
  45. Aren M. Maeir: Philistines and Israelites/Judahites. Antagonism and Interaction. In: Kyle H. Keimer, George A. Pierce (Hrsg.): The Ancient Israelite World. Routledge, London / New York 2023, ISBN 978-1-032-34973-2, S. 559.
  46. Zu Burna, Scheqef, el-Hesi und Milḥa vgl. Jeffrey A. Blakely u. a. (2014): The Southwestern Border of Judah in the Ninth and Eighth Centuries B.C.E. In: John R. Spencer u. a. (Hrsg.): Material Culture Matters. Essays on the Archaeology of the Southern Levant in Honor of Seymour Gitin. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2014.
  47. Zu Lachisch vgl. z. B. Hoo-Goo Kang u. a.: The Level V City Wall at Lachish. In: Palestine Exploration Quarterly. (PEQ). Band 155, Nr. 2, 2023, S. 135–145.
  48. Shlomo Bunimovitz: Sea Peoples in Cyprus and Israel: A Comparative Study of Immigration Processes. In: Seymour Gitin u. a. (Hrsg.): Mediterranean Peoples in Transition: Thirteenth to Early Tenth Centuries BCE. Israel Exploration Society, Jerusalem 1998, S. 107 f.
  49. Avraham Faust, Hayah Katz (2011): Philistines, Israelites and Canaanites in the Southern Trough Valley during the Iron Age I. In: Ägypten und Levante. Band 21, S. 231–247, hier 235 f.
  50. Alon Shavit: Settlement Patterns of Philistine City-States. In: Alexander Fantalkin, Assaf Yasur-Landau (Hrsg.): Bene Israel. FS Israel Finkelstein. Brill, Leiden / Boston 2008, ISBN 978-90-04-15282-3, S. 160.
  51. Ähnlich Ido Koch (2017): Settlements and Interactions in the Shephelah during the Late Second through Early First Millennia BCE. In: Oded Lipschits, Aren M. Maeir (Hrsg.): The Shephelah during the Iron Age. Recent Archaeological Studies. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2017, ISBN 978-1-57506-486-4, S. 189.
  52. Edward Noort: Die Seevölker in Palästina (= Palaestina antiqua. Neue Serie. Band 8). Kok Pharos Publishing House/ Peeters Publishers, Kampen (NL)/ Wilsele (BE) 1994, ISBN 90-390-0012-3, S. 77.
  53. Herrmann M. Niemann (2002): Nachbarn und Gegner, Konkurrenten und Verwandte Judas: Die Philister zwischen Geographie und Ökonomie, Geschichte und Theologie. In: Ulrich Hübner, Ernst A. Knauf (Hrsg.): Kein Land für sich allein. Studien zum Kulturkontakt in Kanaan, Israel/Palästina und Ebirnâri für Manfred Weippert zum 65. Geburtstag. Universitätsverlag / Vandenhoeck & Ruprecht, Freiburg / Göttingen 2002, ISBN 3-525-53043-9, S. 75. (PDF).
  54. Herrmann M. Niemann (2002): Nachbarn und Gegner, Konkurrenten und Verwandte Judas: Die Philister zwischen Geographie und Ökonomie, Geschichte und Theologie. In: Ulrich Hübner, Ernst A. Knauf (Hrsg.): Kein Land für sich allein. Studien zum Kulturkontakt in Kanaan, Israel/Palästina und Ebirnâri für Manfred Weippert zum 65. Geburtstag. Universitätsverlag / Vandenhoeck & Ruprecht, Freiburg / Göttingen 2002, ISBN 3-525-53043-9, S. 76. (PDF).
  55. Zu Aschdod vgl. Magen Broshi, Israel Finkelstein: The Population of Palestine in Iron Age II. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. (BASOR). Band 287, 1992, S. 47–60, hier 53.
  56. Zu Aschodod Yam vgl. Alexander Fantalkin (2014): Ashdod-Yam on the Israeli Mediterranean Coast: A First Season of Excavations. In: Skyllis. Band 14, Heft 1, 2014, S. 45–57, hier 46.
  57. Tristan Barako (2001): The Seaborne Migration of the Philistines. Dissertation. 2001, S. 85 f.
  58. Zahlen nach Avraham Faust: The Archaeology of Israelite Society in Iron Age II. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2012, S. 200–203. Zu Jerusalem vgl. Hillel Geva (2014): Jerusalem's Population in Antiquity: A Minimalist View. In: Tel Aviv. Band 41, 2014, S. 131–160, hier 137.
  59. Alle Haustypen sind stark abstrahiert und finden sich in vielen Variationen. Für einige Varianten des linearen Hauses s. Adam J. Aja (2009): Philistine Domestic Architecture in the Iron Age 1. Dissertation. (PDF), S. 261. Für einige Varianten des Vierraumhauses s. Shlomo Bunimovitz, Avraham Faust (2003): Building Identity: The Four-Room House and the Israelite Mind. In: William G. Dever, Seymour Gitin (Hrsg.): Symbiosis, Symbolism, and the Power of the Past. Canaan, Ancient Israel, and Their Neighbors from the Late Bronze Age through Roman Palaestina. Proceedings of the Centennial Symposium W. F. Albright Institute of Archaeological Research and American Schools of Oriental Research. Jerusalem, May 29–31, 2000. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2003, ISBN 1-57506-081-7, S. 413, Nr. 3−9.
  60. Aren M. Maeir u. a. (2013): On the Constitution and Transformation of Philistine Identity. In: Oxford Journal of Archaeology. Band 32, Nr. 1, 2013, S. 1–38, hier 9.
  61. Aren M. Maeir u. a.: Technological Insights on Philistine Culture: Perspectives from Tell es-Safi/Gath. In: Journal of Eastern Mediterranean Archaeology & Heritage Studies. Band 7, Nr. 1, 2019, S. 76–118, hier 84–86.
  62. Peter Riede (2020): Stall. In: WiBiLex. abgerufen am 24. Januar 2024.
  63. Dieter Viehweger (o.D.): Häuser und Hausbau in alttestamentlicher Zeit; abgerufen am 24. Januar 2024.
  64. Die Karte ist anachronistisch: Nicht alle Orte existierten zur selben Zeit und einige welchselten mehrfach die politische Zugehörigkeit. Routen nach: David A. Dorsey (1991): The Roads and Highways of Ancient Israel. Johns Hopkins University Press, Baltimore / London 1998.
  65. Von der engen Beziehung der Bewohner der Philistäa und des Be’er-Scheva-Tals zeugen sehr große Mengen an philistäischer Keramik besonders in Be’er Scheva, aber auch in Tell Masos und Tell Malhata; außerdem bis ins 10. Jhd. eine Reihe kleiner Gehöfte (sog. „Hatserim“), die ungeschützt Nahal Patisch und Be’er Scheva verbanden. Die politische Zugehörigkeit dieser Hatserim ist umstritten. Meist rechnet man sie politisch zu den Orten im Be’er-Scheva-Tal; manche Historiker halten aber auch sie noch für philistäisch. Vgl. z. B. Gunnar Lehmann u. a. (2009): Ausgrabungen in Qubūr el-Walēyide, Israel, 2007–2008. Vorbericht. In: Zeitschrift des deutschen Palästinavereins. Band 125, Nr. 1, 2009, S. 1–28, hier 24 f. Z.B. auch: Detlef Jericke (2011): Negev. In: WiBiLex. Kapitel 3.6, Absatz 2; abgerufen am 25. Januar 2024.
  66. Shirly Ben-Dor Evian (2017): Follow the Negebite Ware Road. In: Oded Lipschits u. a. (Hrsg.): Rethinking Israel. Studies in the History and Archaeology of Ancient Israel in Honor of Israel Finkelstein. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2017, ISBN 978-1-57506-787-2.
  67. Nadav Na'aman (2019): Biblical Archaeology and the Emergence of the Kingdom of Edom. In: Antiguo Oriente. Band 19, 2019, S. 11–40.
  68. Christian Frevel (2019): State Formation in the Southern Levant – The Case of the Aramaeans and the Role of Hazael's Expansion. In: Angelika Berlejung, Aren M. Maeir (Hrsg.): Research on Israel and Aram: Autonomy, Interdependence and Related Issues. Proceedings of the First Annual RIAB Center Conference, Leipzig, June 2016 (RIAB I). Mohr Siebeck, Tübingen 2019, ISBN 978-3-16-157719-2, S. 364 f. (PDF).
  69. Israel Finkelstein (2020): The Arabah Copper Polity and the Rise of Iron Age Edom: A Bias in Biblical archaeology?. In: Antiguo Oriente. Band 18, 2020, S. 11–32.
  70. Tristan J. Barako: The Philistine Settlement as Mercantile Phenomenon? In: American Journal of Archaeology. Band 104, Nr. 3, 2000, S. 513–530, hier 517, 519.
  71. Z.B. Harald A. Veldhuizen, Thilo Rehren (2007): Slags and the city: early iron production at Tell Hammeh, Jordan, and Tel Beth-Shemesh, Israel. In: Metal and Mines: Studies in Archaeometallurgy. Band 189, 2007, S. 189–201.
  72. Nathaniel L. Erb-Satullo, Joshua T. Walton (2017): Iron and copper production at Iron Age Ashkelon: Implications for the organization of Levantine metal production. In: Journal of Archaeological Science: Reports. Band 15, 2017, S. 8–19.
  73. Adi Eliyahu-Behar, Vanessa Workman: Iron Age Metal Production at Tell eṣ-Ṣâfi/Gath. In: Near Eastern Archaeology. Band 81, Nr. 1, 2018, S. 34–36.
  74. Maria L. Mascelloni: Testing Evidence for Local Metalworking at Tell es-Sa´idiyeh, Jordan. In: Advances in Historical Studies. Band 9, 2020, S. 211–228.
  75. Paula M. McNutt: The Forging of Israel: Iron Technology, Symbolism and Tradition in Ancient Society. Almond Press, Sheffield 1990, S. 200.
  76. Naama Yahalom-Mack (2021): The History of Iron in Ancient Israel. Auf: TheTorah.com; abgerufen am 18. Januar 2024.
  77. a b Alexander A. Bauer (1998): Cities of the Sea: Maritime Trade and the Origin of Philistine Settlement in the Early Iron Age Southern Levant. In: Oxford Journal of Archaeology. Band 17, Nr. 2, 1998, S. 149–168, hier 160 f.
  78. Justin S. E. Lev-Tov (2000): Pigs, Philistines, and the Ancient Animal Economy of Ekron from the Late Bronze Age to the Iron Age II. Dissertation, S. 182, 185 (PDF; 23 MB).
  79. Deborah Cassuto: Textile Production at Iron Age Tell eṣ-Ṣâfi/Gath. In: Near Eastern Archaeology. Band 81, Nr. 1, 2018, S. 55–58.
  80. Justin S. E. Lev-Tov (2000): Pigs, Philistines, and the Ancient Animal Economy of Ekron from the Late Bronze Age to the Iron Age II. Dissertation, S. 182, 185.
  81. David Eitam: Textile and olive oil production in ancient Israel during the Iron Age period. In: Institut de recherche et d'histoire des textes u. a. (Hrsg.): Pigments et colorants de l’Antiquité et du Moyen Âge: Teinture, peinture, enluminure, études historiques et physico-chimiques. CNRS Éditions, Paris 2002.
  82. Z.B. Daniel Master (2018): Nebuchadnezzar at Ashkelon. In: Hebrew Bible and Ancient Israel. Band 7, Nr. 1, 2018, S. 79–92, hier 84.
  83. Alexander Fantalkin: Navigating Between the Powers: Joppa and Its Vicinity in the 1st Millennium B.C.E. In: Ugarit-Forschungen. Band 40, 2008, S. 229–276, hier 234.
  84. Shawn Z. Aster (2015): An Assyrian bīt mardīte Near Tel Hadid? In: Journal of Near Eastern Studies. Band 74, Nr. 2, 2015, S. 281–288, hier 286.
  85. Jon Seligman u. a.: Yavne and the industrial production of Gaza and Ashqelon wines. In: Levant. Band 55, Nr. 3, 2023. S. 1–24.
  86. Vgl. zu diesen und weiteren ähnlichen Inschriften Jenny Wallensten (2014): Dedications to Double Deities. Syncretism or simply syntax? In: kernos. Band 27, 2014, S. 159–176.
  87. Robyn Le Blanc: The Public Sacred Identity of Roman Ascalon. Dissertation, 2016. S. 125.
  88. Eusebius von Caesarea, Über die Märtyrer in Palästina 3.1; 8.4; 10.1.
  89. Sozomenos: Kirchengeschichte V 9.
  90. Michael Ehrlich: The Islamization of the Holy Land, 634–1800. Arc Humanities Press, Leeds 2022, ISBN 978-1-64189-222-3. S. 50.
  91. Vgl. Moshe Fischer u. a.: Rural Settlement in the Vicinity of Yavneh in the Byzantine Period: A Religio-Archaeological Perspective. In: Bulletin of the Americal Schools of Oriental Research. Band 350, 2008, S. 7–35.
  92. Aharon Oppenheimer: Jewish Lydda in the Roman Era. In: Hebrew Union College Annual. Band 59, 1988, S. 115–136.
  93. Sozomenos, Kirchengeschichte II 5.
  94. Marilyn J. S. Chiat: Handbook of Synagogue Architecture. Scholars Press, Providence 2020, S. 175 f., 179 f.
  95. Mischna, Traktat Gittin, i 1–2: „Wenn jemand eine[ Scheidungsurkunde] aus dem Ausland [wörtlich: Aus der Meeresregion] bringt, muss er sagen: ‚Vor mir ist [sie] geschrieben und unterzeichnet worden.‘ (…) Rabbi Elieser sagt: ‚[Das gilt] sogar[, wenn sie] aus Kefar-Ludim [= das nahe gelegene Kafr Līda?] nach Lod [transportiert wird].‘ (…) Rabbi Jehuda [aus Lod nennt mit dem zweiten und dritten Satz die üblichen Grenzen des gelobten Landes in rabbinischen Schriften, mit dem ersten eine nur hier bezeugte, indem er] sagt: ‚Von Rekem nach Osten, und Rekem selbst gehört zum Osten. Von Askalon nach Süden, und Askalon selbst gehört zum Süden. Von Akko nach Norden, und Akko selbst gehört zum Norden.‘ Rabbi Meir sagt: ‚Aber Akko gilt bezüglich der [Scheidungsurkunden schon noch] als Land Israels.‘ Rekem liegt genau auf einer Linie von Lod nach Jerusalem; wahrscheinlich ist Rabbi Jehudas Aussage also vor allem als Statement zu verstehen: „Eigentlich gehören wir nicht hierher nach Lod, sondern nach Jerusalem, woraus uns kürzlich Kaiser Hadrian verbannt hat.“ Zur Lage von Kefar-Ludim vgl. Itamar Taxel: Rural Settlement Processes in Central Palestine, ca. 640–800 C.E.: The Ramla-Yavneh Region as a Case Study. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. Band 369, 2013. S. 157–199, hier 163. Zur Lage von Rekem vgl. Charles C. McKinny: A Historical Geography of the Administrative Division of Judah: The Town Lists of Judah and Benjamin in Joshua 15:21-62 and 18:21-28. Dissertation, 2016. 343 f.
  96. Michael Avi-Yonah: The Jews of Palestine. Political History from the Bar Kokhba War to the Arab Conqest. Schocken Books, New York 1976. S. 16–18.
  97. Gedaliah Alon: The Jews in their Land in the Talmudic Age (70–640 C.E.). Band 1, Magnes Press, Jerusalem 1980, ISBN 965-223-352-8. S. 96 f.
  98. Aren M. Maeir: Philistines and Israelites/Judahites. Antagonism and Interaction. In: Kyle H. Keimer, George A. Pierce (Hrsg.): The Ancient Israelite World. Routledge, London / New York 2023, ISBN 978-1-032-34973-2, S. 555 f.
  99. Die Identifikation weiterer südlicher Orte ist umstritten. S. im Einzelnen Eero Junkkaala (2006): Three Conquests of Canaan. A Comparative Study of Two Egyptian Military Campaigns and Joshua 10–12 in the Light of Recent Archaeological Evidence. Åbo Akademi University Press, Åbo 2006, S. 175–182.187–190.196–198.214.223.
  100. Alon Shavit: Settlement Patterns of Philistine City-States. In: Alexander Fantalkin, Assaf Yasur-Landau (Hrsg.): Bene Israel. FS Israel Finkelstein. Brill, Leiden / Boston 2008, ISBN 978-90-04-15282-3, S. 152 f.
  101. Alon Shavit: Settlement Patterns of Philistine City-States. In: Alexander Fantalkin, Assaf Yasur-Landau (Hrsg.): Bene Israel. FS Israel Finkelstein. Brill, Leiden / Boston 2008, ISBN 978-90-04-15282-3, S. 144.
  102. Je nach Chronologie frühestens 785 oder 771 v. Chr., dem Jahr seiner Thronbesteigung.
  103. Felix Hagermeyer: Aschdod und Jerusalem. Eine archäologische und exegetische Untersuchung zu den Beziehungen von südpalästinischer Küstenebene und judäischem Bergland. Mohr Siebeck, Tübingen 2023, ISBN 978-3-16-162332-5, S. 265 f.
  104. Manche Historiker denken allerdings, dass tatächlich exakt dies geschehen sei, wonach die Bibel doch die Wahrheit berichtete. Vgl. zu dieser Interpretation zuletzt z. B. Jeffrey R. Chadwick: When Gath of the Philistines Became Gath of Judah. In: Journal of Eastern Mediterranean Archaeology and Heritage Studies. Band 10, Nr. 3–4, 2022, S. 317–342.
  105. Zur grundsätzlich problematischen Ausgrabung in Aschdod siehe Jeffrey P. Hudon (2016): The Expansion of Judah Under Uzziah into Philistia: The Historical Credibility of 2 Chronicles 26:6–7a in Light of Archaeological Evidence. Dissertation, S. 283–291. Bei Gat ist das Hauptproblem, dass das zentrale Argument für eine judäische Eroberung sechs typisch judäische sog. „lmlk-Krughenkel“ sind (vs. z. B. 52 im viel kleineren Geser), die keiner archäologischen Schicht zugeordnet werden konnten, während gleichzeitig der Tatsache, dass weiterhin Schweinefleisch verzehrt wurde (Aren M. Maeir (2012): Tell es-Safi/Gath I: The 1996–2005 Seasons. Harrassowitz, Wiesbaden 2012, S. 379.), was für Philister und nicht für Judäer typisch wäre, wenig Gewicht beigemessen wird. Siehe zu einem ähnlichen lmlk-Henkel-Fall die Diskussion von Ernst A. Knauf (2002): Who Destroyed Beersheba II? In: Ernst A. Knauf, Ulrich Hübner (Hrsg.): Kein Land für sich allein. Studien zum Kulturkontakt in Kanaan, Israel/Palästina und Ebirnâri für Manfred Weippert zum 65. Geburtstag. Universitätsverlag / Vandenhoeck & Ruprecht, Freiburg / Göttingen 2002, ISBN 3-525-53043-9, S. 182–186. (PDF: 29,7 MB). Zu weiteren Problemen von Maeirs Interpretation vgl. wieder Hudon (2016), S. 223–229.
  106. Sara Japhet: The Ideology of the Book of Chronicles and its Place in Biblical Thought. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2009, ISBN 978-1-57506-159-7, S. 130.
  107. Übersetzung nach David D. Luckenbill (1927): Ancient Records of Assyria and Babylonia. Volume II: Historical Records of Assyria. From Sargon to the End. The University of Chicago Press, Chicago 1927, S. 13 (PDF: 22,5 MB).
  108. Z.B. Erasmus Gaß (2009): Achisch von Gat als politische Witzfigur. In: Theologische Quartalschrift. Band 3, 2009, S. 210–242, hier 233 f.
  109. Aren M. Maeir (2010): LMLK Gath bulla?; abgerufen am 29. Januar 2024.
  110. Übersetzung nach David D. Luckenbill (1927): Ancient Records of Assyria and Babylonia. Volume II: Historical Records of Assyria. From Sargon to the End. The University of Chicago Press, Chicago 1927, S. 119 f. (PDF: 22,5 MB).
  111. Nach Surveys haben sich in der Schefela vom 8. auf das 7. Jhd. die Zahl der Siedlungen von über 250 auf 38 reduziert, im Ajalon-Tal von 42 auf 21, und viele dieser noch verbliebenen Orte mussten nach dem assyrischen Feldzug erst neu errichtet werden. Vgl. die beiden Karten zum 9. und 8. Jhd. bei Erasmus Gaß (2019): Schefela. In: WiBiLex. abgerufen am 27. Januar 2024.
  112. Alon Shavit: Settlement Patterns in the Ayalon Valley in the Bronze and Iron Ages. In: Tel Aviv. Band 27, Nr. 2, 2000, S. 189–230, hier 218.
  113. Shifra Weiss (2017): The Judean Shephelah after the Assyrian Destruction. A View from Tel Lachish. Master Thesis.
  114. Alon Shavit: Settlement Patterns of Philistine City-States. In: Alexander Fantalkin, Assaf Yasur-Landau (Hrsg.): Bene Israel. FS Israel Finkelstein. Brill, Leiden / Boston 2008, ISBN 978-90-04-15282-3.
  115. Tell Hadid wird aktuell noch ausgegraben. Klar ist zunächst, dass die Assyrer hier mehrere aus anderen Ländern deportierte Menschen ansiedelten. Außerdem wurden aber auch eine Favissa mit kultischer Keramik gefunden, die gut spätphilistäisch sein kann (eine Analyse wurde noch nicht veröffentlicht). Vor allem wurden mehrere Ölpressen gefunden; mindestens wird Tell Hadid also wirtschaftlich an das Olivenöl-Zentrum Ekron angebunden gewesen sein. Vgl. Ido Koch u. a. (2020): Forced Resettlement and Immigration at Tel Hadid. In: Biblical Archaeology Review. Band 46, Nr. 3, 2020, S. 28–37.
  116. Grundsätzlich zu Tell Hadid und den Orten der Umgebung vgl. Shawn Z. Aster (2021): Ashdod in the Assyrian Period: Territorial Extent and Political History. In: Journal of Near Eastern Studies. Band 80, Nr. 2, 2021, S. 323–340.
  117. Übersetzung nach David D. Luckenbill (1924): The Annals of Sennacherib. The University of Chicago Press, Chicago 1927, S. 70 (PDF: 6,0 MB).
  118. Seymour Gitin (2018): Philistia in the Late Iron Age II: The Development of the Ceramic Assemblage. In: Zev I. Farber, Jacob L. Wright (Hrsg.): Archaeology and History of Eighth-Century Judah. SBL Press, Atlanta 2018. (PDF, 36,8 MB).
  119. Shlomo Bunimovitz, Zvi Lederman: The Final Destruction of Beth Shemesh and the Pax Assyriaca in the Judean Shephelah. In: Tel Aviv. Band 30, Nr. 1, 2003, S. 3–26, hier 21 f.
  120. Israel Finkelstein (1994): The Archaeology of the Days of Manasseh. In: Michael D. Coogan u. a. (Hrsg.): Scripture and Other Artifacts. Essays on the Bible and Archaeology in Honor of Philip J. King. Westminster John Knox Press, Louisville 1994, ISBN 0-664-22036-3, S. 172–174, 179–180.
  121. Shlomo Bunimovitz, Zvi Lederman: The Final Destruction of Beth Shemesh and the Pax Assyriaca in the Judean Shephelah. In: Tel Aviv. Band 30, Nr. 1, 2003, S. 3–26, hier 3 f.
  122. Ernst Axel Knauf, Hermann Michael Niemann: Geschichte Israels und Judas im Altertum. De Gruyter, Berlin/ Boston 2021, ISBN 978-3-11-014543-4, S. 264.
  123. Oded Lipschits u. a. (2011): Judahite Stamped and Incised Jar Handles: A Tool for Studying the History of Late Monarchic Judah. In: Tel Aviv. Band 38, Nr. 1, 2011, S. 5–41, hier 10. Die kleinen Mengen an Gefäßen in Socoh und Marescha können aber auch nur ein Indiz dafür sein, dass die Orte mit dem geographisch nahen judäischen Bergland handelten.
  124. Herbert Donner: Israel unter den Völkern. Die Stellung der klassischen Propheten des 8. Jahrhunderts v. Chr. zur Aussenpolitik der Könige von Israel und Juda. E. J. Brill, Leiden 1964, (Zugleich: Hochschulschrift) ISBN 978-90-04-02334-5.
  125. William G. Dever: Beyond the Texts. An Archaeological Portrait of Ancient Israel and Judah. SBL Press, Atlanta 2017, ISBN 978-0-88414-218-8, S. 580.
  126. Joshua T. Walton (2015): The Regional Economy of the Southern Levant in the 8th–7th Centuries BCE. Dissertation, S. 190–204. Zu Geser vgl. noch Ronny Reich, Baruch Brandl (1985): Gezer Under Assyrian Rule. In: Palestine Exploration Quarterly. Band 117, Nr. 1, 1985, S. 41–54.
  127. Herodot, Historien II, 157
  128. Herodot: Historien II, 159
  129. Text z. B. bei William H. Shea (1982): Daniel 3: Extra-Biblical Texts and the Convocation on the Plain of Dura. In: Andrews University Seminary Studies. Band 20, Nr. 1, 1982, S. 29–52, hier 39.
  130. Vgl. z. B. Tero Alstola (2017): Judeans in Babylonia. A Study of Deportees in the Sixth and Fifth Centuries BCE. Dissertation, S. 59 (PDF: 2,2 MB).
  131. Bezalel Porten: The Identity of King Adon. In: The Biblical Archaeologist. Band 44, Nr. 1, 1981, S. 36–52, hier 42 f.
  132. Zu dieser Übersetzung vgl. Joseph A. Fitzmyer (1965): the Aramaic Letter of King Adon to the Egyptian Pharaoh. In: Biblical. Band 46, Nr. 1, 1965, S. 41–55, hier 52 f.
  133. Z. B. Bernd U. Schipper (2011): Egyptian Imperialism after the New Kingdom. The 26th Dynasty and the Southern Levant. In: S. Bar u. a. (Hrsg.): Egypt, Canaan and Israel: History, Imperialism, Ideology and Literature. Proceedings of a Conference at the University of Haifa, 3–7 May 2009. Brill, Leiden / Boston 2011, ISBN 978-90-04-19493-9.
  134. Eine Zerstörung Aschdods lässt sich archäologisch nicht belegen. Vgl. z. B. Alexander Fantalkin (2001): Mezad Hashavyahu: Its Material Culture and Historical Background. In: Tel Aviv. Band 28, Nr. 1, 2001, S. 3–165, hier 135.
  135. Im Adon-Papyrus ist der Ausdruck „Euer Diener“ die gewöhnliche höfische Formulierung eines Bittstellers und daher ebenfalls kein sehr starkes Indiz für eine vorangegangene Unterwerfung. Vgl. in einer sehr ähnlichen Situation die gleiche Formulierung in 2 Kön 16,5–7 EU.
  136. Die Überschrift in Jer 47,1 EU ist recht sicher eine spätere und nicht sehr treffende Ergänzung des Kapitels, das gar nicht von einer Eroberung durch die Ägypter, sondern durch die Babylonier spricht. Zur späten Sprache vgl. Karin Finsterbusch, Norbert Jacoby: אשר-Zitateinleitungssätze in Jeremia und 1QM. Anmerkungen zu 1QM 10:6, zu der hebräischen Vorlage von LXX-Jer 26:13; 49:19 sowie zu MT-Jer 14:1; 46:1; 47:1; 49:34. In: Vetus Testamentum. Band 65, Nr. 4, 2015, S. 558–566. Zur Textkritik vgl. z. B. Emanuel Tov (1999): Exegetical Notes on the Hebrew Vorlage of the Septuagint of Jeremiah 27 (34). In: Ders.: The Greek and Hebrew Bible. Collected Essays on the Septuagint. Brill, Leiden 1999, S. 316, 321. Zum Hintergrund der Ergänzung vgl. z. B. James W. Watts: Text and Redaction in Jeremiah's Oracles against the Nations. In: Catholic Biblical Quarterly. Band 54, Nr. 3, 1992, S. 432–447, hier 443.
  137. Z. B. Daniel M. Master (2018): Nebuchadnezzar at Ashkelon. In: Hebrew Bible and Ancient Israel. Band 7, 2018, S. 79–92, hier 85 f.
  138. Zu dieser vgl. Alexander Fantalkin (2001): Mezad Hashavyahu: Its Material Culture and Historical Background. In: Tel Aviv. Band 28, Nr. 1, 2001, S. 3–165.
  139. Jane C. Waldbaum (2002): Seventh century B.C. Greek pottery from Ashkelon, Israel: An Entrepôt in the Southern Levant. In: Murielle Faudot u. a. (Hrsg.): Pont-Euxin et Commerce. La genèse de la „route de la soie“. Actes du IXe Symposium de Vani (Colchide, 1999). Presses Universitaires Franc-Comtoises, Besançon 2002, ISBN 2-84627-079-1.
  140. David Ben-Shlomo: Material Culture. In: Ders., Moshe Dothan: Ashdod VI. The Excavations of Areas H and K (1968–1969). Israel Antiquities Authority, Jerusalem 2005, S. 235.
  141. David Ben-Shlomo: The Iron Age Sequence of Tel Ashdod: A Rejoinder to „Ashdod Revisited“ by I. Finkelstein and L. Singer-Avitz. In: Tel Aviv. Band 30, Nr. 1, 2003, S. 83–107, hier 96.
  142. Seymour Gitin u. a. (2017): Tel Miqne–Ekron Excavations 1985–1988, 1990, 1992–1995. Field IV Lower – The Elite Zone. Part 2. The Iron Age IIC Late Philistine City. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2017, ISBN 978-1-57506-955-5, S. 22, 224.
    Zur Keramik, die auch in Ekron Kontinuität mit der vorangegangenen Phase aufweist, vgl. ebd. die Schichten IB und IA in den Tabellen auf S. 72–134.
  143. Eleanor F. Beach, Adi Erlich (2022): Persian Period Figurines. In: Seymour Gitin u. a.: Tel Miqne-Ekron Excavations 1994–1996. Field IV Upper and Field V. The Elite Zone. Part 1: Iron Age IIC Temple Complex 650. Eisenbrauns, University Park 2022.
  144. Frederick J. Bliss, R. A. Stewart Macalister (1902): Excavations in Palestine during the years 1898–1900. Palestine Exploration Fund, London 1902, S. 41.
  145. Vgl. Laurie E. Pearce (2015): Identifying Judeans and Judean Identity in the Babylonian Evidence. In: Jonathan Stökl, Caroline Waerzeggers (Hrsg.): Exile and Return. The Babylonian Context. Walter de Gruyter GmbH, Berlin / Boston 2015, S. 13 f., Fußnote 27 (PDF: 1,6 MB).
  146. Gunnar Lehmann u. a. (2010): Excavations at Qubur al-Walaydah, 2007–2009. In: Welt des Orients. Band 40, 2010, S. 137–159, hier 156.
  147. Eliezer D. Oren: Haror, Tel. In: Ephraim Stern (Hrsg.): The New Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Holy Land. Volume 2. The Israel Exploration Society, Jerusalem 1993, S. 584.
  148. Moain Sadeq: An Overview of Iron Age Gaza in Light of the Archaeological Evidence. In: John R. Spencer u. a. (Hrsg.): Material Culture Matters. Essays on the Archaeology of the Southern Levant in Honor of Seymour Gitin. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2014, ISBN 978-1-57506-298-3, S. 248.
  149. Moain Sadeq: An Overview of Iron Age Gaza in Light of the Archaeological Evidence. In: John R. Spencer u. a. (Hrsg.): Material Culture Matters. Essays on the Archaeology of the Southern Levant in Honor of Seymour Gitin. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2014, ISBN 978-1-57506-298-3, S. 250.
  150. David Ben-Shlomo, Gus W. Van Beek (2014): The Smithsonian Institution Excavation at Tell Jemmeh, Israel, 1970–1990. Smithsonian Institution Scholarly Press, Washington D.C. 2014, S. 1064.
  151. Gunnar Lehmann u. a.: Excavations at Tell el-Fārʿa (South), 1998–2002. In: Zeitschrift des deutschen Palästinavereins. Band 134, Nr. 2, 2018, S. 109–150, hier 143 f.
  152. Herodot: Historien III, 5
  153. Robert P. Carroll: The Myth of the Empty Land. In: Semeia. Band 59, 1992, S. 79–93.
  154. Hans M. Barstad: The Myth of the Empty Land. Scandinavian University Press, Oslo 1996.
  155. Joseph Blenkinsopp (2002): The Bible, Archaeology and Politics; or: The Empty Land Revisited. In: : Journal for the Study of the Old Testament. Band 27, Nr. 2, 2002, S. 169–168, hier 173.
  156. Lawrence E. Stager (2006): Biblical Philistines: A Hellenistic Literary Creation? In: Aren M. Maeir, Pierre de Miroschedji (Hrsg.): „I Will Speak the Riddles of Ancient Times“. Archaeological and Historical Studies in Honor of Amihai Mazar on the Occasion of His Sixtieth Birthday. Vol. 1. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2006. ISBN 1-57506-125-2, S. 383: „[Wenn z. B. im Buch Nehemia von Aschdoditern die Rede ist,] nimmt man häufig an, dass dies irgendetwas mit Philistern zu tun hätte. Das ist nicht der Fall.
    In der Philistäa waren die großen Städte aufgrund von Nebukadnezzars Politik der verbrannten Erde [um 604 v. Chr.] vollständig zerstört worden. (…) Sowohl in Aschkelon als auch in Ekron gab es eine kurze provisorische Siedlungsphase [‚squatters' occupation‘], die vor dem 6. Jhd. endete; die große Mehrheit der Philister jedoch war entweder gestorben, geflohen oder von Nebukadnezzar ins Exil verschleppt worden, um nie wieder in ihr Heimatland zurückzukehren. Bei allen drei ausgegrabenen Orten in der Philistäa[, nämlich Aschdod, Aschkelon und Ekron,] herrschte zwischen 600 und 525/500 v. Chr. eine vollständige Besiedlungslücke, das heißt, bis zur Perserzeit, wo laut Pseudo-Skylax die Tyrer die Erlaubnis erhielten, Aschkelon (und wahrscheinlich auch Aschdod) zu besiedeln. Die Ausgrabungen an diesen beiden Orten zeigen, dass die Phönizier und nicht die Philister die dominante Kultur waren. Von der nachexilischen Zeit an gibt es nirgendwo mehr irgendeine Spur von Philistern. Ab dieser Zeit wird auch die Volksbezeichnung ‚Philister‘ nicht mehr verwendet.
  157. So Lawrence E. Stager: Biblical Philistines: A Hellenistic Literary Creation? In: Aren M. Maeir, Pierre de Miroschedji (Hrsg.): „I Will Speak the Riddles of Ancient Times“. Archaeological and Historical Studies in Honor of Amihai Mazar on the Occasion of His Sixtieth Birthday. Vol. 1. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2006, S. 383.
    Gösta W. Ahlström etwa glaubt stattdessen, dass in diesem und den beiden folgenden Versen sowie in Ez 25,15–17 EU die Philister selbst für Taten angeklagt werden, die sie gerade während der babylonischen Zeit in Judäa begangen haben: Gösta W. Ahlström: The History of Ancient Palestine from the Palaeolithic Period to Alexander's Conquest. With a contribution by Gary O. Rollefson. Sheffield Academic Press, Sheffield 1993, ISBN 978-1-85075-367-4. S. 804.
  158. Ähnlich im 2.–1. Jhd. 1 Makk 5,68 EU und der hebräische Text von Sir 50,26 EU
  159. Herodot: Historien I, 105; II, 104.106; III, 5.91; IV 39; VII, 89
  160. Ernst Axel Knauf, Hermann Michael Niemann: Geschichte Israels und Judas im Altertum. De Gruyter, Berlin/ Boston 2021, ISBN 978-3-11-014543-4, S. 366.
  161. Zwei weitere Argumente, die gelegentlich angeführt werden, sind: (3) Die Keramik, mit deren Hilfe in der Archäologie Siedlungsphasen datiert werden, lässt keine klaren Datierungen von Siedlungsphasen in die späte Assyrerzeit vs. die Babylonierzeit vs. die frühe Perserzeit zu, da die meisten keramischen Formen der späten Assyrerzeit sich auch noch in der frühen Perserzeit finden. Wann genau der Wiederaufbau in der Philistäa begann, lässt sich daher archäologisch nicht erschließen; archäologisch gesehen könnte er direkt nach der Zerstörung durch die Babylonier begonnen haben. Vgl. Peter James (2004): The Assyrian, Babylonian and Persian Periods in Palestine. In: Bulletin of the Anglo-Israel Archaeological Society. Band 22, 2004, S. 47–58, hier 49.

    (4) Phönizische Präsenz ist durch Texte nur für die Städte Aschkelon und Jaffa belegt (s. u.). In diesen beiden Städten ist die phönizische Kultur in der nächsten Epoche auch wirklich deutlich feststellbar (s. auf der Seite Religion der Philister). In anderen Orten ist das aber nicht der Fall; die Phönizier-Forscherin Josette Elayi etwa entdeckt gerade in der Hauptstadt Aschdod sowie in Tell Qasile und Bat Jam direkt nördlich und südlich von Jaffa „keine Spur von phönizischer Präsenz“: Josette Elayi: Studies in Phoenician Geography during the Persian Period. In: Journal of Near Eastern Studies. Band 41, Nr. 2, 1982, S. 83–110, hier 104.
  162. Pseudo-Skylax, Periplus 1.78.
    Wie genau dies zu interpretieren ist, ist wieder umstritten. Meist denkt man, die Rede sei davon, dass Aschkelon „Sitz“ des Königs von Tyros sei. Weil Aschkelon (wie Aschdod und Gaza) ab dem 4. Jhd. eigene Münzen prägen durfte und demnach den Rang einer autonomen Stadt hatte, interpretiert aber z. B. Elizabeth A. Bettles das „und ein Königssitz“ so, dass Aschkelon zwar tyrischer Jurisdiktion unterlag, gleichzeitig aber auch in der Perserzeit wieder Königsstadt war und Pseudo-Skylax von einem Königssitz des Königs von Aschkelon sprach, der dann also tyrischer Vasallen-König gewesen wäre: Elizabeth A. Bettles (2003): Phoenician Amphora Production and Distribution in the Southern Levant. A multi-disciplinary investigation into carinated-shoulder amphorae of the Persian period (539–332 BC). BAR Publishing, Oxford 2003, ISBN 1-84171-550-6, S. 77.
  163. Auch bei Javne Jam wird gelegentlich angenommen, dass es ab der Perserzeit phönizisch gewesen sei, da auf einer Inschrift aus dem 2. Jhd. die „Sidonier in Javne Jam“ eine Steuerbefreiung beantragten: Benjamin Isaac: A Seleucid Inscription from Jamnia-on-the-Sea: Antiochus V Eupator and the Sidonians. In: Israel Exploration Journal. Band 41, Nr. 1/3, 1991, S. 132–144.

    Tatsächlich spricht aber die Inschrift gerade dagegen, da die Sidonier ihre Steuerbefreiung im Gegensatz zur restlichen Bevölkerung Javne Jams beantragen. Ähnlich zitiert Josephus: Jüdische Altertümer XII 5,5 einen Brief von „Sidoniern im [samarischen] Sichem“, in dem diese ebenfalls eine Sonderbehandlung beantragen, und im idumäischen Marescha steht ein großes Grab eines „Apollophanes, (…) Oberhaupt der Sidonier in Marescha“ (Vgl. Jessica Nitschke (2015): What is Phoenician about Phoenician Material Culture in the Hellenistic period? In: Topoi. Supplement 13, 2015, S. 207–238, hier 215).
  164. Nisan Shalom u. a. (2021): Judah in the Early Hellenistic Period: An Archaeological Perspective. In: Sylvie Honigman u. a. (Hrsg.): Times of Transition. Judea in the Early Hellenistic Period. Emery and Claire Yass Publications in Archaeology, Tel Aviv 2021, S. 73.
  165. Uzi ´Ad (2021): Settlement in the Southern Coastal Plain („Philistia“) during the Early Hellenistic Periods (Third through Mid-Second Centuries BCE). In: Andrea M. Berlin, Paul J. Kosmin (Hrsg.): The Middle Maccabees. Archaeology, History, and the Rise of the Hasmonean Kingdom. SBL Press, Atlanta 2021, S. 102.
  166. Diodorus Siculus: Bibliotheca Historica XIX 94 f.98.
  167. John R. Bartlett: Edom and Idumaeans. In: Palestine Exploration Quarterly. Band 131, Nr. 2, 1999, S. 102–114, hier 106–111.
  168. Yigal Levin: The Southern Frontier of Yehud and the Creation of Idumea. In: Ders. (Hrsg.): A Time of Change. Judah and Its Neighbours in the Persian and Early Hellenistic Periods. T & T Clark, London 2007, S. 243 f. 252.
  169. Josephus: Contra Apionem II 9, 116
  170. Z. B. Yohanan Aharoni, Michael Avi-Yonah: Der Bibel-Atlas. Die Geschichte des Heiligen Landes 3000 Jahre vor Christus bis 200 Jahre nach Christus. 264 Karten mit kommentierendem Text. Weltbild, Augsburg 1990, S. 109.
  171. Arrian: Anabasis II 27
  172. Strabon, Geographie XVI ii 2
  173. Ernst Axel Knauf, Hermann Michael Niemann: Geschichte Israels und Judas im Altertum. De Gruyter, Berlin/ Boston 2021, ISBN 978-3-11-014543-4, S. 366.
  174. Jürgen Zangenberger (2007): Das Galiläa des Josephus und das Galiläa der Archäologie. Tendenzen und Probleme der neueren Forschung. In: Christfried Böttrich u. a. (Hrsg.): Josephus und das Neue Testament. Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149368-3, S. 5.
  175. Vgl. zu diesen und weiteren ähnlichen Inschriften Jenny Wallensten (2014): Dedications to Double Deities. Syncretism or simply syntax? In: kernos. Band 27, 2014, S. 159–176. Für weitere späte Entwicklungen der philistäischen Religion s. z. B. Robyn Le Blanc (2016): The Public Sacred Identity of Roman Ascalon. Dissertation, S. 100 ff.
  176. Robyn Le Blanc: The Public Sacred Identity of Roman Ascalon. Dissertation, 2016. S. 125.
  177. Vgl. Łukasz Niesiołowski-Spanò (2016): Antiochus IV Epiphanes and the Jews – A Reassessment. In.: Ingrid Hjelm, Thomas L. Thompson (Hrsg.): History, Archaeology and the Bible Forty Years after „Historicity“. Routledge, London 2016.
  178. Andrea M. Berlin (1997): Between Large Forces. Palestine in the Hellenistic Period. In: The Biblical Archaeologist. Band 60, Nr. 1, 1997, S. 2–51, hier 29.
  179. Alexander Fantalkin, Oren Tal (2008): Navigating Between the Powers. Joppa and Its Vicinity in the 1st Millennium B.C.E. In: Ugarit-Forschungen. Band 40, 2008, S. 225–276, hier 261.
  180. Katell Berthelot (2014): „Reclaiming the Land (1 Maccabees 15:28–36): Hasmonean Discourse between Biblical Tradition and Seleucid Rhetoric. In: Journal of Biblical Literature. Band 133, Nr. 3, 2014, S. 537–557.
  181. Joseph Davis: Maccabees as Heroic Fighters. In: Constance M. Furey u. a. (Hrsg.): Encyclopedia of the Bible and Its Reception Online. De Gruyter, Berlin 2010.
  182. Zu den beiden letzten Gruppen s. Benedikt Eckhardt: The Hasmoneans and their Rivals in Seleucid and Post-Seleucid Judea. In: Journal for the Study of Judaism. Band 47, Nr. 1, 2016, S. 55–70.
  183. Julien Aliquot: Sanctuaries and villages on Mt Hermon during the Roman Period. In: Ted Kaizer (Hrsg.): The variety of local religious life in the Near East in the Hellenistic and Roman periods. Brill, Leiden / Boston 2008, ISBN 978-90-04-16735-3. S. besonders auch die Karte ebd., Plate IX.
  184. Itzhaq Beit-Arieh, Liora Freud: Tel Malḥata. A Central City in the Biblical Negev. Band I. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 2015, ISBN 978-1-57506-293-8. S. 17 f.
  185. Michał Marciak (2017): Idumea and the Idumeans in Josephus' Story of Hellenistic-Early Roman Palestine (Ant XII–XX). In: Aevum. Band 91, Nr. 1, 2017, S. 171–193, hier 185 f. (PDF: 1 MB).
  186. Moshe Dothan: When was Ashdod in Israelite Hands? The Archaeological Evidence. In: Proceedings of the World Congress of Jewish Studies. Band 1, Nr. 1, 1973, S. 89–91, hier 91 mutmaßt darum, tatsächlich habe also nicht Jonathan, sondern erst später Johannes Hyrkan die Stadt erobert, und tatsächlich habe dieser die Stadt auch nicht zerstört, sondern danach kolonialisiert. Das ist möglich, ändert aber nichts daran, dass archäologische Funde den Schilderungen der Makkabäer-Bücher widersprechen.
  187. Orit Tsuf (2018): Ancient Jaffa from the Persian to the Byzantine Period. Kaplan Excavations 1955–1981. Zaphon, Münster 2018, ISBN 978-3-96327-030-7, S. 19 (bis), 80 f., 552.
  188. Josephus, Jüdischer Krieg II 458-461, 477 f.
  189. Immanuel Benzinger: Gaza 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft VII, 1. Metzler, Stuttgart 1910. Spalte 884.
  190. Sean Freyne: The Revolt from a regional perspective. In: Andrea M. Berlin, J. Andrew Overman (Hrsg.): The First Jewish Revolt. Archaeology, history, and ideology. Routledge, London / New York 2002, ISBN 0-415-25706-9. S. 47.
  191. Martin A. Meyer: History of the City of Gaza. From the Earliest Times to the Present Day. Columbia University Press, New York 1907. S. 56
  192. Robyn Le Blanc: The Public Sacred Identity of Roman Ascalon. Dissertation, 2016. S. 80
  193. Joyce Reynolds: Cities. In: David C. Braund (Hrsg.): The Administration of the Roman Empire (241BC–AD193). Exeter Studies in History, Exeter 1988. S. 15 f.
  194. Simone Rodan: Maritime-Related Cults in the Coastal Cities of Philistia during the Roman Period. Legacy and change. Archaeopress Publishing, Oxford 2019. S. 8 f.
  195. A.H.M. Jones: The Cities of the Eastern Roman Provinces. Second Edition. Clarendon Press, Oxford 1971. S. 257 f.
  196. Emil Schürer: Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Hinrichsche Buchhandlung, Leipzig 1898. S. 81 f.
  197. M. Gihon: Idumea and the Herodian Limes. In: Israel Exploration Journal. Band 17, Nr. 1, 1967. S. 27–42.
  198. Peter Richardson, Amy M. Fisher: Herod. King of the Jews and Friend of the Romans. Second Edition. Routledge, London / New York 2018, ISBN 978-1-138-80392-3. S. 210 f.
  199. Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte XIV 8,11.
  200. Vgl. Kilian Seitz: Die Schule von Gaza. Eine litterargeschichtliche Untersuchung. Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1892.
  201. Joseph Geiger: Hellenism in the East. Studies on Greek Intellectuals in Palestine. F. Steiner, Stuttgart 2014.
  202. Othmar Keel, Max Küchler, Christoph Uehlinger: Orte und Landschaften der Bibel. Ein Handbuch und Studien-Reiseführer zum Heiligen Land. Band 1: Geographisch-geschichtliche Landeskunde. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1984, ISBN 3-525-50166-8, S. 279 f. (online).
  203. Nur Masalha: Palestine. A Four Thousand Year History. Zec Books, London 2018. S. 6–9.
  204. Gerard Mussies: Marnas God of Gaza. In: Wolfgang Haase (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt (ANRW). Band 18/4: Religion (Heidentum: Die religiösen Verhältnisse in den Provinzen [Forts.]). Walter de Gruyter, Berlin / New York 1990, ISBN 3-11-012630-3
  205. Robyn Le Blanc: The Public Sacred Identity of Roman Ascalon. Dissertation, 2016. S. 117
  206. Sozomenos: Kirchengeschichte V 15.
  207. Eusebius, Über die Märtyrer in Palästina 3.1; 8.4; 10.1.
  208. Sozomenos: Kirchengeschichte V 9.
  209. Marcus der Diakon: The life of Porphyry, bishop of Gaza.
  210. Hieronymus: Leben des hl. Einsiedlers Hilarion.
  211. Sozomenos, Kirchengeschichte II 5.
  212. Nach: Dvir Raviv, Chaim Ben David: Cassius Dio's figures for the demographic consequences of the Bar Kokhba War: Exaggeration or reliable account? In: Journal of Roman Archaeology. Band 34, 2021. S. 585–607, hier 592 f.
  213. Nach: A Digital Corpus of Early Christian Churches and Monasteries in the Holy Land; abgerufen am 17. Feburar 2024.
  214. Dvir Raviv, Chaim Ben David: Cassius Dio's figures for the demographic consequences of the Bar Kokhba War: Exaggeration or reliable account? In: Journal of Roman Archaeology. Band 34, 2021. S. 585–607.
  215. Historia Augusta: Septimus Severus 17,1
  216. Texte z. B. bei George H. van Kooten: Broadening the New Perspective on Paul: Paul and the Ethnographical Debate of His Time – The Criticism of Jewish and Pagan Ancestral Customs (1 Thess 2:13–16). In: Ders. u. a. (Hrsg.): Abraham, the Nations, and the Hagarites. Jewish, Christian, and Islamic Perspectives on Kinship with Abraham. Brill, Leiden 2010. S. 328–335.
  217. Hiram Kümper: Adversus-Iudaeos Literature. In: Albrecht Classen (Hrsg.): Handbook of Medieval Studies: Terms – Methods – Trends. Band I. De Gruyter, Berlin / New York 2011, ISBN 978-3-11-021558-8.
  218. Philon, Gesandtschaft an Gajus XXX 205.
  219. Vgl. Leben von Petrus dem Iberer 123: „[Man] nahm ihn und brauchte ihn in das sogenannte Städtchen der Stadt Jamnia [= Javne Jam]. (…) Und weil alle Einwohner jenes Dorfs Samariter sind, baute sie an ihm einen großen Tempel (…).“ (spätes 5. Jhd.).
  220. Vgl. Moshe Fischer u. a.: Rural Settlement in the Vicinity of Yavneh in the Byzantine Period: A Religio-Archaeological Perspective. In: Bulletin of the Americal Schools of Oriental Research. Band 350, 2008, S. 7–35.
  221. Josephus, Jüdischer Krieg II 515f.
  222. Aharon Oppenheimer: Jewish Lydda in the Roman Era. In: Hebrew Union College Annual. Band 59, 1988, S. 115–136.
  223. So Michael Avi-Yonah: The Jews of Palestine. Political History from the Bar Kokhba War to the Arab Conqest. Schocken Books, New York 1976. S. 16–18. Dagegen spricht ja schon, dass selbst in Josephus Erzählungen über die Geschichte diese Orte von Pompejus wieder in nicht-judäische Hand gegeben worden waren.
  224. Gedaliah Alon: The Jews in their Land in the Talmudic Age (70–640 C.E.). Band 1, Magnes Press, Jerusalem 1980, ISBN 965-223-352-8. S. 96 f.
  225. Nach Steven H. Werlin: The Late Ancient Synagogues of Southern Palestine. Dissertation. S. 469.
  226. Josephus, Jüdischer Krieg II 513.
  227. David Amit, Yonatan Adler: The Stone Vessels. In: Orit Tsuf (2018): Ancient Jaffa from the Persian to the Byzantine Period. Kaplan Excavations 1955–1981. Zaphon, Münster 2018, ISBN 978-3-96327-030-7, S. 541.
  228. Avner Ecker: The Coinage of Jaffa in the Roman Period. In: Israel Numismatic Journal. Band 17, 2009–2010. S. 151–176.
  229. Jonathan J. Price: The necropolis at Jaffa and its relation to Beth She'arim. In: Benjamin Isaac, Yival Shahar (Hrsg.): Judaea-Palaestina, Babylon and Rome. Jews in antiquity. Mohr Siebeck, Tübingen 2012, ISBN 978-3-16-151697-9.
  230. Marilyn J. S. Chiat: Handbook of Synagogue Architecture. Scholars Press, Providence 2020, S. 175 f., 179 f.
  231. Doron Bar: The Christianisation of Rural Palestine during Late Antiquity. In: Journal of Ecclesiastical History. Band 53, Nr. 3, 2003. S. 401–421.
  232. Nach: Larence E. Stager u. a.: Ashkelon 1. Introduction and Overview (1985 -2006). Eisenbrauns, Winona Lake 2008, ISBN 1-978-57506-929-6. S. 21. Die „byzantinische und frühe islamische Zeit (früh)“ heißt dort nur „byzantinische Zeit“. Dazu s. u.
  233. Doron Bar: Rabbinic Sources for the Study of Settlement Reality in Late Roman Palestine. In: Review of Rabbinic Judaism. Band 9, 2006. S. 92–113, hier 111 f.
  234. Magen Broshi: The Population of Western Palestine in the Roman-Byzantine Period. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. Band 236, 1979, S. 1–10, hier 5 (PDF: 1,5 MB).
  235. Moshe Gil: A History of Palestine. 634–1099. Cambridge University Press, Cambridge 1992, ISBN 978-0-521-40437-2. S. 18 f.
  236. Michael Avi-Yonah: The Jews of Palestine. Political History from the Bar Kokhba War to the Arab Conqest. Schocken Books, New York 1976. S. 274: „In their first attacks, which were aimed at destruction and not at conquest (as in their attack on Gaza in 634), they did not exempt Jews from the general destruction. In the battle of Tadun (February 634) and its follow-up scores of villagers, Jews, Samaritans and Christians, were killed or injured indiscriminately. Even later on, when they did not raid but tried to conquer and hold, the Arabs made no distinction between Christians and Jews.
  237. Ze'ev Safrai: The Economy of Roman Palestine. Routledge, London / New York 1994, ISBN 978-0-203-20486-3. S. 14: „a period of decline and destruction (…). Most of the cities in Palestine were destroyed.
  238. Bat Ye'or: The Decline of Eastern Christianity under Islam. From Jihad to Dhimmitude. Seventh–Twentieth Century. Fairleigh Dickinson University Press, Madison / Teaneck 1996, ISBN 978-0-8386-3678-7. S. 47: „The Arabs continued to launch successive raids on Palestine, Syria, Mesopotamia, Persia, and Armenia. The countryside suffered constant razzias, while those who escaped the sword swelled the contingents of enslaved women and children, shared out among the soldiers after the deduction of the fifth reserved for the caliph. (…) Palestine was laid waste and plundered.
  239. Zwei Beispiele: Im Christentum, das mittlerweile die hegemoniale Macht in Palästina war, wurde die islamische Eroberung naturgemäß als blutrünstiger Angriff auf das eigene Land betrachtet: Warum häufen sich die barbarischen Überfälle? Warum greifen die Truppen der Sarazenen uns an? Warum gab es so viel Zerstörung und Plünderung? Warum dieses unaufhörliche Blutvergießen? Warum verzehren die Vögel des Himmels menschliche Körper? Warum wurden Kirchen niedergerissen? Warum wird das Kreuz verspottet? (…) Rachsüchtige und Gott hassende Sarazenen, die Gräuel der Verwüstung, die uns deutlich von den Propheten vorhergesagt wurden, überrennen die Orte, die ihnen nicht gestattet sind, plündern Städte, verwüsten Felder, brennen Dörfer nieder, legen heilige Kirchen in Brand, stürzen die heiligen Klöster um. (Sophronius von Jerusalem: Predigt: Über die heilige Taufe, 636 n. Chr.). Zitiert nach Walter D. Ward: The Mirage of the Saracen. Christians and Nomads in the Sinai Peninsula in Late Antiquity. University of California Press, Oakland 2015. S. 131 f. Im Judentum dagegen wurde islamische Eroberung bisweilen sogar als gottgegebene Rettung begrüßt, die der byzantinischen Herrschaft, unter der Juden so lange gelitten hatten, endlich ein Ende machte. Die folgende exemplarische Dichtung zeigt gleichzeitig, dass man im Judentum trotz eines mittlerweile nennenswerten jüdischen Bevölkerungsanteils in Gaza-Maiumas, von dem die dort gefundene Synagoge zeugt, die Philistäa nach wie vor als feindliches Gebiet betrachten konnte: An jenem Tag, wenn der Messias, der Sohn Davids, kommen wird [!]
    Zu einem unterdrückten Volk (…),
    Werden die Bewohner des Landes verstummen. (…) Ein König wird aus dem Land Yoqtan hervorgehen
    Und seine Armeen werden das Land in Besitz nehmen;
    Die Bewohner der Welt werden gerichtet werden
    Und der Himmel wird Staub auf die Erde regnen lassen,
    Und Winde werden sich im Land ausbreiten. (…) Edomiter [= Idumäer?] und Ismael [= Nabatäer] werden im Tal von [der postphönizischen Stadt] Akko kämpfen
    Bis die Pferde im Blut versinken und Panik ausbricht.
    Gaza und ihre Töchter werden gesteinigt werden
    Und Aschkelon und Aschdod werden in Schrecken versetzt. Zitiert nach Bernard Lewis: The Jews of Islam. Princeton University Press, Princeton 1984, ISBN 978-0-691-05419-3. S. 93 f.
  240. Hugh Kennedy: From Polis to Madina: Urban Change in Late Antique and Early Islamic Syria. In: Past and Present. Band 106, 1985. S. 3–27.
  241. Eliya Ribak: The Persian and Muslim Conquest of Byzantine Palestina: Monstrous Invasion or Peaceful Occupation? In: Erin Vander Wall (Hrsg.): Edgelands: A Collection of Monstrous Geographies. Inter-Disciplinary Press, Oxford 2016, ISBN 978-1-84888-481-6. S. 67.
  242. Robert Schick: The Christian Communities of Palestine from Byzantine to Islamic Rule. A Historical and Archaeological Study. The Darwin Press, Princeton 1995, 978-0-87850-081-9. S. 79.
  243. Milka Levy-Rubin: New Evidence Relating to the Process of Islamization in the Early Muslim Period – The Case of Samaria. In: Journal of the Economic and Social History of the Orient. Band 43, Nr. 3, 2000, S. 257–276.
  244. Michael Ehrlich: The Islamization of the Holy Land, 634–1800. Arc Humanities Press, Leeds 2022, ISBN 978-1-64189-222-3. S. 46 f.
  245. Alan G. Walmsley: Byzantine Palestine and Arabia: Urban Prosperity in Late Antiquity. In: Neil Christie, S. T. Loseby (Hrsg.): Towns in Transition. Urban evolution in late antiquity and the early Middle Ages. Scolar Press, Aldershot 1996. 138–143.
  246. Hieronymus: Leben des hl. Einsiedlers Hilarion I 2.
  247. Ze'ev Safrai: The Economy of Roman Palestine. Routledge, London / New York 1994, ISBN 0-203-20486-7. S. 13.
  248. Vereinfacht nach: Noé D. Michael: Settlement Patterns in the Northern Negev from the Hellenistic through the Early Islamic Periods. Propylaeum, Heidelberg 2022. S. 62.
  249. Vereinfacht nach: Noé D. Michael: Settlement Patterns in the Northern Negev from the Hellenistic through the Early Islamic Periods. Propylaeum, Heidelberg 2022. S. 67.
  250. Vgl. Noé D. Michael: Settlement Patterns in the Northern Negev from the Hellenistic through the Early Islamic Periods. Propylaeum, Heidelberg 2022. S. 178–184.
  251. Ob Tell Jemmeh in der persischen und hellenistischen Zeit wirklich ganz verlassen und nur noch als Getreidelagerstätte genutzt wurde, oder ob es bei dieser Lagerstätte noch eine Restbevölkerung gab, die dann den Grundstock für die Bevölkerung von Khirbet Jemmeh bildete, ist unklar. S. zu den persisch-hellenistischen Getreidesilos John D. Currid: The Beehive Granaries of Ancient Palestine. In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Band 101, Nr. 2, 1985, S. 97–110, hier 102.
  252. S. wieder den Digital Corpus of Early Christian Churches and Monasteries in the Holy Land; abgerufen am 17. Feburar 2024.
  253. Jodi Magness: The Archaeology of the Early Islamic Settlmeent in Palestine. Eisenbrauns, Winona Lake 2003, ISBN 978-1-57506-070-5. S. 1 f.
  254. Itamar Taxel: Rural Settlement Processes in Central Palestine, ca. 640–800 C.E.: The Ramla-Yavneh Region as a Case Study. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. Band 369, 2013. S. 157–199, hier 159.
  255. Itamar Taxel: Early Islamic Palestine: Toward a More Fine-Tuned Recognition of Settlement Patterns and Land Uses in Town and Country. In: Journal of Islamic Archaeology. Band 5, Nr. 2, 2018. S. 153–180, hier 156.
  256. Michael Ehrlich: The Islamization of the Holy Land, 634–1800. Arc Humanities Press, Leeds 2022, ISBN 978-1-64189-222-3. S. 45.
  257. Itamar Taxel: Early Islamic Palestine: Toward a More Fine-Tuned Recognition of Settlement Patterns and Land Uses in Town and Country. In: Journal of Islamic Archaeology. Band 5, Nr. 2, 2018. S. 153–180, hier 169 f.
  258. Für ein Beispiel s. Noé D. Michael: Settlement Patterns in the Northern Negev from the Hellenistic through the Early Islamic Periods. Propylaeum, Heidelberg 2022. S. 186. zu Be’er Sheva.
  259. Robert Schick: The Christian Communities of Palestine from Byzantine to Islamic Rule. A Historical and Archaeological Study. The Darwin Press, Princeton 1995, 978-0-87850-081-9. S. 72, 74, 96 f.
  260. Wo nicht anders angegeben, stammen die folgenden Daten aus Itamar Taxel: The Byzantine-Early Islamic Transition on the Palestinian Coastal Plain: A Re-evaluation of the Archaeological Evidence. In: Semitica et Classica. Band 6, 2013. S. 73–106.
  261. Gustav Beyer: Die Kreuzfahrergebiete Südwestpalästinas. In: Beiträge zur biblischen Landes- und Altertumskunde. Band 68, Nr. 2, 1950. S. 148–192, hier 189.
  262. Michael Ehrlich: The Islamization of the Holy Land, 634–1800. Arc Humanities Press, Leeds 2022, ISBN 978-1-64189-222-3. S. 44 f.
  263. Debra Foran: Byzantine and Early Islamic Jaffa. In: Martin Peilstöcker, Aaron A. Burke (Hrsg.): The History and Archaeology of Jaffa 1. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles 2011. S. 112–116.
  264. Debra Foran: Byzantine and Early Islamic Jaffa. In: Martin Peilstöcker, Aaron A. Burke (Hrsg.): The History and Archaeology of Jaffa 1. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles 2011. S. 121.
  265. Adrian J. Boas: Frankish Jaffa. In: Martin Peilstöcker, Aaron A. Burke (Hrsg.): The History and Archaeology of Jaffa 1. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles 2011. S. 124.
  266. Moshe Fischer, Itamar Taxel: Ancient Yavneh. Its History and Archaeology. In: Tel Aviv. Band 34, Nr. 2, 2007. S. 204–284, hier 243.
  267. Itamar Taxel: Rural Settlement Processes in Central Palestine, ca. 640–800 C.E.: The Ramla-Yavneh Region as a Case Study. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. Band 369, 2013. S. 157–199, hier 163 f., 189
  268. Jon Seligman u. a.: Yavne and the industrial production of Gaza and Ashqelon wines. In: Levant. Band 55, Nr. 3, 2023. S. 1–24.
  269. Moshe Fischer, Itamar Taxel: Ancient Yavneh. Its History and Archaeology. In: Tel Aviv. Band 34, Nr. 2, 2007. S. 204–284, hier 247.
  270. Vgl. Andrew Petersen: The Towns of Palestine under Muslim Rule AD 600–1600. Archaeopress, Michigan 2005, ISBN 978-1-84171-821-7. S. 85 f.
  271. Robert Schick: The Christian Communities of Palestine from Byzantine to Islamic Rule. A Historical and Archaeological Study. The Darwin Press, Princeton 1995, 978-0-87850-081-9. S. 86.
  272. Penny J. Cole: Christians, Muslims, and the „Liberation“ of the Holy Land. In: The Catholic Historical Review. Band 84, Nr. 1, 1998. S. 1–10, hier 3.
  273. Robert Schick: The Christian Communities of Palestine from Byzantine to Islamic Rule. A Historical and Archaeological Study. The Darwin Press, Princeton 1995, 978-0-87850-081-9. S. 72, 74.
  274. Michael Ehrlich: The Islamization of the Holy Land, 634–1800. Arc Humanities Press, Leeds 2022, ISBN 978-1-64189-222-3. S. 50.
  275. Reuven Amitai: Gaza in the Frankish and Ayyubid Periods: the Run-up to the 1260 CE. In: Carole Hillenbrand (Hrsg.): Syria in Crusader Times: Conflict and Co-Existence. Edinburgh University Press, Edinburgh 2019, ISBN 978-1-4744-2972-6. (PDF: 0,3 MB)
  276. Vgl. Guy Le Strange: Palestine under the Moslems. A Description of Syria and the Holy Land from A.D. 650 to 1500. Translated from the Works of the Mediaeval Arab Geographers. With Maps and Illustrations.. Alexander P. Watt, London 1890. S. 517.
  277. Christopher MacEvitt: The Crusades and the Christian World of the East. Rough Tolerance. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2008, ISBN 978-0-8122-4050-4. S. 7–10
  278. Raouf Abu Jaber: 'Arab Christians in Jerusalem. In: Islamic Studies. Band 40, Nr. 3/4, 2001. S. 587–600, hier 594 f.
  279. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: David und Salomo: Archäologen entschlüsseln einen Mythos. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54676-5, S. 174–175.
  280. Carl S. Ehrlich (1996): The Philistines in Transition. Brill, Leiden / New York / Köln 1996, ISBN 90-04-10426-7.
  281. Diese kretische Herkunft der Philister hat man noch verschiedentlich zu stützen versucht. Eduard Meyer etwa verwies auf den Diskos von Phaistos, wo er in einem der Schriftzeichen einen ähnlichen Kopfschmuck sehen wollte, wie ihn die „Philister“ auf einem Relief von Medinet Habu trugen. Vgl. Eduard Meyer: Der Diskus von Phaestos und die Philister auf Kreta. Sitzungsberichte der königlichen preußischen Akademie der Wissenschaften, 1909, S. 1022–1029. Ähnlich versuchte William F. Albright, die Philister wegen des ähnlichen Namens mit den „Pelasgern“ zu identifizieren, die laut Homer auch auf Kreta gelebt hatten. Vgl. William F. Albright: The Archaeology of Palestine. Penguin Books, Baltimore / Maryland 1960, S. 184 f.
  282. Christina Duncker (2019): Kreter und Pleter. In: WiBiLex. abgerufen am 18. Januar 2024.
  283. Dan'el Kahn (2011): The Campaign of Ramesses III against Philistia. In: Journal of Ancient Egyptian Interconnections. Band 3, Nr. 4, 2011, S. 1–11, hier 2.
  284. Shirly Ben-Dor Evian (2017): Ramesses III and the ‚Sea Peoples‘: Towards a New Philistine Paradigm. In: Oxford Journal of Archaeology. Band 36, Nr. 3, 2017, S. 267–285, hier 268.
  285. Zum Hintergrund der Elberfelder Übersetzung von Ob 19 vgl. z. B. Bert Dicou: Edom, Israel's Brother and Antagonist. The Role of Edom in Biblical Prophecy and Story. Sheffield Academic Press, Sheffield 1994, S. 23 f.
  286. Robert P. Gordon: Who Made the Kingmaker? Reflections on Samuel and the Institution of the Monarchy. In: Alan R. Millard u. a. (Hrsg.): Faith, Tradition, and History: Old Testament Historiography in Its Near Eastern Context. Eisenbrauns, Winona Lake (Ind) 1994, S. 255–269, hier 258.
  287. Niels P. Lemche: Using the Concept of Ethnicity in Defining Philistine Identity in the Iron Age. In: Scandinavian Journal of the Old Testament. Band 26, Nr. 1, 2012, S. 12–29, hier 27.
  288. Ido Koch (2020): On Philistines and Early Israelite Kings: Memories and Perceptions. In: Joachim J. Krause u. a. (Hrsg.): Saul, Benjamin, and the Emergence of Monarchy in Israel. Biblical and Archaeological Perspectives. SBL Press, Atlanta 2020, S. 7–31, hier 7.
  289. Z.B. Jonathon E. Wylie (2018): „He Shall Deliver My People from the Hand of the Philistines“. The Theological and Political Uses of the Philistines in the Book of Samuel. Dissertation, S. 480.
  290. John McDonagh (2004): The Philistines as Scapegoats: Narratives and Myths in the Invention of Ancient Israel and in Modern Critical Theory. In: Holy Land Studies. Band 3, Nr. 1, 2004, S. 93–111.