„Otto Garten“ – Versionsunterschied

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Otto Garten war der Sohn eines Kleinbauern. Schon als Kind wandte er sich dem Zeichnen zu. Der Maler [[Josef Goller]] besuchte öfter Elstra. Er wurde auf Garten aufmerksam und empfahl seine Ausbildung als Kunstmaler.
Otto Garten war der Sohn eines Kleinbauern. Schon als Kind wandte er sich dem Zeichnen zu. Der Maler [[Josef Goller]] besuchte öfter Elstra. Er wurde auf Garten aufmerksam und empfahl seine Ausbildung als Kunstmaler.


Nach dem Tod des Vaters begann Garten 1919 eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Dresden. Von 1920 bis 1927 studierte er bei [[Richard Dreher]], [[Ludwig von Hofmann]] und [[Robert Sterl]] an der [[Kunstakademie Dresden]], ab 1922 mit einem Stipendium der Schill-Poeppig-Stiftung. Nach dem Studium ging Garten als freier Kunstmaler zurück in seine Heimatstadt. Zu Studienaufenthalten weilte er 1930 bis 1932 in [[Paris]] und 1937 in [[Italien]]. Von 1926 bis 1933 war er Mitglied der [[Künstlervereinigung Dresden]]. Mit der nazistischen Kulturbürokratie hatte er offenbar keine Probleme. 1934 druckten die „[[Nationalsozialistische Monatshefte|Nationalsozialistischen Monatshefte“]] in Heft 57 sein Bild „Winterlandschaft“ ab, und er konnte 1939 an der [[Große Deutsche Kunstausstellung|Großen Deutschen Kunstausstellung]] in München teilnehmen. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Garten ab 1941 als Soldat der [[Wehrmacht]] u. a. in Frankreich, Belgien und Holland. Aus der Kriegsgefangenschaft in Schottland kehrte er 1948 nach Elstra zurück und arbeitete wieder als Maler. 1949 wurde er Mitglied des [[Verband Bildender Künstler der DDR|Verbands Bildender Künstler der DDR]] und des Arbeitskreises sorbischer Künstler.
Nach dem Tod des Vaters begann Garten 1919 eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Dresden. Von 1920 bis 1927 studierte er bei [[Richard Dreher]], [[Ludwig von Hofmann]] und [[Robert Sterl]] an der [[Kunstakademie Dresden]], ab 1922 mit einem Stipendium der Schill-Poeppig-Stiftung. Nach dem Studium ging Garten als freier Kunstmaler zurück in seine Heimatstadt. Zu Studienaufenthalten weilte er 1930 bis 1932 in [[Paris]] und 1937 in [[Italien]]. Von 1926 bis 1933 war er Mitglied der [[Künstlervereinigung Dresden]] und in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] der [[Reichskammer der bildenden Künste]]. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an 11 Gruppenausstellungen sicher belegt, darunter 1939 die [[Große Deutsche Kunstausstellung]] in München.<ref>[[Martin Papenbrock]], Gabriele Saure (Hrsg.): ''Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit.'' VDG, Weimar, 2000; S. 430, passim</ref> 1934 druckten die „[[Nationalsozialistische Monatshefte|Nationalsozialistischen Monatshefte“]] in Heft 57 sein Bild „Winterlandschaft“ ab. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Garten ab 1941 als Soldat der [[Wehrmacht]] u.&nbsp;a. in Frankreich, Belgien und Holland.

Aus der Kriegsgefangenschaft in Schottland kehrte er 1948 nach Elstra zurück und arbeitete wieder als Maler. 1949 wurde er Mitglied des [[Verband Bildender Künstler der DDR|Verbands Bildender Künstler der DDR]] und des Arbeitskreises sorbischer Künstler.


Sein Nachlass befindet sich weitgehend im [[Sorbisches Museum|Sorbischen Museum]] in Bautzen.
Sein Nachlass befindet sich weitgehend im [[Sorbisches Museum|Sorbischen Museum]] in Bautzen.
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== Ausstellungen (unvollständig) ==
== Ausstellungen nach 1945 (unvollständig) ==

* 1935: Bautzen, 1. Ausstellung Malerei Plastik der Arbeitsgemeinschaft der Lausitzer Bildenden Künstler

* 1939: München, Große Deutsche Kunstausstellung


* 1948: Bautzen, 2. Jahresausstellung Lausitzer Bildender Künstler, auch Mitglied der Jury<ref>https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/344402/6</ref><ref>https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/344402/2</ref>
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Aktuelle Version vom 9. August 2024, 19:01 Uhr

Otto Garten, obersorbisch Ota Garten (* 1. Dezember 1902 in Elstra; † 14. Oktober 2000 ebenda), war ein deutsch-sorbischer Künstler.

Leben und Wirken

Otto Garten war der Sohn eines Kleinbauern. Schon als Kind wandte er sich dem Zeichnen zu. Der Maler Josef Goller besuchte öfter Elstra. Er wurde auf Garten aufmerksam und empfahl seine Ausbildung als Kunstmaler.

Nach dem Tod des Vaters begann Garten 1919 eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Dresden. Von 1920 bis 1927 studierte er bei Richard Dreher, Ludwig von Hofmann und Robert Sterl an der Kunstakademie Dresden, ab 1922 mit einem Stipendium der Schill-Poeppig-Stiftung. Nach dem Studium ging Garten als freier Kunstmaler zurück in seine Heimatstadt. Zu Studienaufenthalten weilte er 1930 bis 1932 in Paris und 1937 in Italien. Von 1926 bis 1933 war er Mitglied der Künstlervereinigung Dresden und in der Zeit des Nationalsozialismus der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an 11 Gruppenausstellungen sicher belegt, darunter 1939 die Große Deutsche Kunstausstellung in München.[1] 1934 druckten die „Nationalsozialistischen Monatshefte“ in Heft 57 sein Bild „Winterlandschaft“ ab. Im Zweiten Weltkrieg war Garten ab 1941 als Soldat der Wehrmacht u. a. in Frankreich, Belgien und Holland.

Aus der Kriegsgefangenschaft in Schottland kehrte er 1948 nach Elstra zurück und arbeitete wieder als Maler. 1949 wurde er Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und des Arbeitskreises sorbischer Künstler.

Sein Nachlass befindet sich weitgehend im Sorbischen Museum in Bautzen.

Stil

Garten gilt als später Vertreter der Dresdner Malerei, die vom koloristischen Realismus der Freiluftmalerei geprägt war. Bei der Motivwahl spielten Licht, Luft und freie Natur eine große Rolle. Gartens Werke sind durch intensive Natureindrücke, Leichtigkeit, Unbefangenheit, Lebensfreude und eine Ausstrahlung tiefer Menschlichkeit geprägt. Tiere und Pflanzen waren immer wieder Gegenstand und Ausdruck seiner Kunst.

Ehrungen

  • 1980: Kunstpreis der Stadt Leipzig
  • 1983: Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Elstra
  • 2000: Benennung der Grundschule Elstra nach Garten

Werke (Auswahl)

  • Stillleben mit Brot (Aquarell, 32,7 × 42,7 cm; Sächsischer Kunstfonds)[6]
  • Häuser im Nebel (1958, Öl, 30 × 40 cm)
  • Baustelle Boxberg II (1967, Öl, 37 × 45 cm)
  • Dorfschmied (1974, Öl, 73,5 × 55,5 cm)
  • Kirchgasse Elstra (1988, Öl; Sorbisches Museums)
  • Selbstbildnis (1982, Öl)[7]

Ausstellungen nach 1945 (unvollständig)

  • 1948: Bautzen, 2. Jahresausstellung Lausitzer Bildender Künstler; auch Mitglied der Jury[8][9]
  • 1949: Görlitz, 3. Jahresausstellung Lausitzer Bildender Künstler[10]
  • 1972: Dresden, Bezirkskunstausstellung
  • 1980: Bautzen, Kunstausstellung des Kreises sorbischer bildender Künstler
  • 1998: Bautzen, Sorbisches Museum, und Hoyerswerda, Stadtmuseum im Schloss Hoyerswerda („Sorbische bildenden Kunst 1923-1998“)

Postum

  • 2020: Elstra, Hoyerswerdaer Kunstverein („Der Maler Otto Garten. Maler und Weltwanderer“)

Literatur

  • Garten, Otto. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 204 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Sorbische bildende Kunst 1923 – 1998. Domowina-Verlag Bautzen, 1998, ISBN 3-7420-1751-9. S. 74–76 (Abbildungen) und 126
  • Siegmar Schubert: Der Oberlausitzer Maler Otto Garten. in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hg.): Kalender Sächsische Heimat 2017, Kalenderblatt 38. Woche
  • Martin Schmidt, Sabine Schubert: Der Maler Otto Garten. Gespräche und Erinnerungen. Ernst-Rietschel-Kulturring, Pulsnitz, 2002
  • Gunter Kretzschmar: Der Elstraer Maler Otto Garten. Zu Unrecht fast vergessen. Mitteilungen aus dem Elstraer Heimat- und Geschichtsverein e.V., 2012

Einzelnachweise

  1. Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 430, passim
  2. https://www.kunstverein-hoyerswerda.de/ankuendigungen/1562-der-maler-otto-garten-1902-2000-vernissage-zur-ausstellung-von-gemaelden-aus-dresden-paris-palermo-und-aus-der-lausitz.html(abgerufen 2021-07-31)
  3. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33020047/df_hauptkatalog_0050368
  4. Stilleben — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  5. SKD | Online Collection. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  6. SKD | Online Collection. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  7. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70223941/df_hauptkatalog_0274253
  8. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/344402/6
  9. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/344402/2
  10. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/345089/4