„Mutterkorn“ – Versionsunterschied

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Die therapeutische Verwendung des Mutterkorns blieb zunächst vorwiegend auf die Volksmedizin, das heißt auf die Hebammenpraxis beschränkt.
Die therapeutische Verwendung des Mutterkorns blieb zunächst vorwiegend auf die Volksmedizin, das heißt auf die Hebammenpraxis beschränkt.


1774 ließ [[Antoine Parmentier]] zum Beweis der Harmlosigkeit des Mutterkorns im ''Journal de Physique'' einen Brief abdrucken, den er von Madame Dupille, einer Hebamme aus [[Chaumont-en-Vexin]] erhalten hatte. Sie berichtete ihm, dass sie und ihre Mutter geschältes Mutterkorn in der Menge einer [[Fingerhut (Nähwerkzeug)| Fingerhut]]füllung in Wasser, Wein oder Bouillon Kreisenden zu trinken gab. Voraussetzung war, dass das [[Geburt#Austreibungsphase|Kind sich bereits gut präsentierte]], [[Wehenschwäche|die Wehen aber zu schwach]] waren. Nach der Einnahme des Mittels kam es innerhalb einer Viertelstunde zu einer sanften Geburt. Nebenwirkungen wurden nie beobachtet.<ref>Journal de Physique, 1774, S. 144–155 [https://archive.org/details/journaldephysiq03unkngoog/page/n157 (Digitalisat)]</ref> Der französische Arzt Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831) berichtete 1818, er habe im Jahre 1777 in [[Lyon]] eine Hebamme getroffen, die Mutterkorn erfolgreich zur Behandlung von Wehenschwächen einsetzte und er habe in der Folge über sechs Jahre mindestens zwanzig Mal dieses Mittel erfolgreich und ohne Nebenwirkungen angewendet. Er habe auch beobachtet, dass in der Gegend von Lyon weitere Hebammen bei Wehenschwäche Mutterkorn einsetzten. Sie führten einen Notfallbeutel mit, in dem sie neben der Nabelschere und anderen Instrumenten auch ein mit Mutterkorn gefülltes Säckchen bereithielten.<ref>Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831). ''Sur la propriété qu’a le Seigle ergoté d‘accélérer la marche de l’accouchement, et de hâter sa terminaison''. In: ''Nouveau Journal de Médecine'', Paris, I (1818), S. 54–61 [https://archive.org/details/BIUSante_90147x1818x01/page/n53 (Digitalisat)]</ref>
1774 ließ [[Antoine Parmentier]] zum Beweis der Harmlosigkeit des Mutterkorns im ''Journal de Physique'' einen Brief abdrucken, den er von Madame Dupille, einer Hebamme aus [[Chaumont-en-Vexin]] erhalten hatte. Sie berichtete ihm, dass sie und ihre Mutter geschältes Mutterkorn in der Menge einer [[Fingerhut (Nähwerkzeug)|Fingerhutfüllung]] in Wasser, Wein oder Bouillon Kreisenden zu trinken gab. Voraussetzung war, dass das [[Geburt#Austreibungsphase|Kind sich bereits gut präsentierte]], [[Wehenschwäche|die Wehen aber zu schwach]] waren. Nach der Einnahme des Mittels kam es innerhalb einer Viertelstunde zu einer sanften Geburt. Nebenwirkungen wurden nie beobachtet.<ref>Journal de Physique, 1774, S. 144–155 [https://archive.org/details/journaldephysiq03unkngoog/page/n157 (Digitalisat)]</ref> Der französische Arzt Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831) berichtete 1818, er habe im Jahre 1777 in [[Lyon]] eine Hebamme getroffen, die Mutterkorn erfolgreich zur Behandlung von Wehenschwächen einsetzte und er habe in der Folge über sechs Jahre mindestens zwanzig Mal dieses Mittel erfolgreich und ohne Nebenwirkungen angewendet. Er habe auch beobachtet, dass in der Gegend von Lyon weitere Hebammen bei Wehenschwäche Mutterkorn einsetzten. Sie führten einen Notfallbeutel mit, in dem sie neben der Nabelschere und anderen Instrumenten auch ein mit Mutterkorn gefülltes Säckchen bereithielten.<ref>Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831). ''Sur la propriété qu’a le Seigle ergoté d‘accélérer la marche de l’accouchement, et de hâter sa terminaison''. In: ''Nouveau Journal de Médecine'', Paris, I (1818), S. 54–61 [https://archive.org/details/BIUSante_90147x1818x01/page/n53 (Digitalisat)]</ref>


Zu Beginn des 19.&nbsp;Jahrhunderts untersuchten die Mitglieder der nordamerikanischen [[Eklektizismus|eklektischen Schule]] alle Volksmittel und auch das Mutterkorn. [[John Stearns]] in [[Saratoga County]] schrieb 1807 an einen Freund, er habe über mehrere Jahre bei Patientinnen mit Wehenschwäche Mutterkornpulver verordnet. Dazu kochte er eine halbe Drachme (ca. 2&nbsp;g) des Pulvers in einer halben Pinte (ca. 240&nbsp;cm<sup>3</sup>) Wasser und gab ein Drittel davon alle 20 Minuten bis zum Eintritt der Wehenverstärkung.<ref>[[John Stearns]]. ''Account of the Pulvis Parturiens, a remedy for quickening child-birth''. In: ''The Medical Repository'', New York, second hexade, vol. 5 (1808), p. 308–309 [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=nyp.33433011578865&view=1up&seq=324 (Digitalisat)]</ref> Ab 1808 setzte auch [[Oliver Prescott (Mediziner, 1762)|Oliver Prescott]] das Mutterkorn in der Geburtshilfe ein und auch er stellte fest, dass es Wehen verstärkend wirkt. In einer 1813 erschienenen Abhandlung analysierte er ausführlich die Anzeigen und Gegenanzeigen für eine therapeutische Anwendung des Mittels.<ref>[[Oliver Prescott (Mediziner, 1762)|Oliver Prescott]]: ''A dissertation on the natural history and medical effects of the secale cornutum, or ergot.'' Boston 1813 [https://www.archive.org/stream/2567040R.nlm.nih.gov/2567040R#page/n2/mode/1up (Digitalisat)]</ref><ref>Rudolf Kobert: ''Zur Geschichte des Mutterkorns.'' In: ''Historische Studien aus dem Pharmakologischen Institute der Kaiserlichen Universität Dorpat.'' Band 1, Halle 1889, S. 1–47 (7–8). [http://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00000347&pimage=17&v=100&nav=&l=de (Digitalisat)]</ref>
Zu Beginn des 19.&nbsp;Jahrhunderts untersuchten die Mitglieder der nordamerikanischen [[Eklektizismus|eklektischen Schule]] alle Volksmittel und auch das Mutterkorn. [[John Stearns]] in [[Saratoga County]] schrieb 1807 an einen Freund, er habe über mehrere Jahre bei Patientinnen mit Wehenschwäche Mutterkornpulver verordnet. Dazu kochte er eine halbe Drachme (ca. 2&nbsp;g) des Pulvers in einer halben Pinte (ca. 240&nbsp;cm<sup>3</sup>) Wasser und gab ein Drittel davon alle 20 Minuten bis zum Eintritt der Wehenverstärkung.<ref>[[John Stearns]]. ''Account of the Pulvis Parturiens, a remedy for quickening child-birth''. In: ''The Medical Repository'', New York, second hexade, vol. 5 (1808), p. 308–309 [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=nyp.33433011578865&view=1up&seq=324 (Digitalisat)]</ref> Ab 1808 setzte auch [[Oliver Prescott (Mediziner, 1762)|Oliver Prescott]] das Mutterkorn in der Geburtshilfe ein und auch er stellte fest, dass es Wehen verstärkend wirkt. In einer 1813 erschienenen Abhandlung analysierte er ausführlich die Anzeigen und Gegenanzeigen für eine therapeutische Anwendung des Mittels.<ref>[[Oliver Prescott (Mediziner, 1762)|Oliver Prescott]]: ''A dissertation on the natural history and medical effects of the secale cornutum, or ergot.'' Boston 1813 [https://www.archive.org/stream/2567040R.nlm.nih.gov/2567040R#page/n2/mode/1up (Digitalisat)]</ref><ref>Rudolf Kobert: ''Zur Geschichte des Mutterkorns.'' In: ''Historische Studien aus dem Pharmakologischen Institute der Kaiserlichen Universität Dorpat.'' Band 1, Halle 1889, S. 1–47 (7–8). [http://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00000347&pimage=17&v=100&nav=&l=de (Digitalisat)]</ref>

Version vom 13. Februar 2020, 18:10 Uhr

Roggenähre mit Mutterkorn
Durch Mutterkorn verunreinigter Roggen

Das Mutterkorn (lateinisch Secale cornutum) ist eine längliche, kornähnliche Dauerform (Sklerotium) des Mutterkornpilzes (Claviceps purpurea). Für Mensch und Tier stellt der Befall von Nahrungs- und Futtergetreide mit diesem Pilz ein Problem dar, denn die im Mutterkorn enthaltenen Alkaloide und Farbstoffe weisen eine hohe Toxizität auf. In dosierten Mengen kann Mutterkorn allerdings auch als Heilmittel wirken.[1] Besonders häufig betroffenes Nahrungsgetreide ist Roggen, aber auch die als Viehfutter genutzten Getreide Triticale, Weizen, Gerste, Hafer und Dinkel. Über 400 Gräser insgesamt sind befallgefährdet;[2] auch das an der Nordseeküste vorkommende Salz-Schlickgras (Spartina anglica).[3]

Strukturformel von Endocrocin
Abbildungen zu: L.-R. Tulasne: Mémoire sur l’ergot des glumacés. 1853[4]
Botanische Illustration der Mutterkorn-Ähre

Inhaltsstoffe

Der Mutterkornpilz produziert giftige Alkaloide, die Mutterkornalkaloide. Sie sind durch eine Ergolin-Struktur gekennzeichnet. Zu den Mutterkornalkaloiden gehören beispielsweise Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin. Der Alkaloidgehalt beträgt 2 Gramm pro Kilogramm Mutterkorn.[5] Zudem konnten aus Mutterkorn rote Anthrachinonfarbstoffe, wie Endocrocin oder Clavorubin isoliert werden, wobei 5 Gramm Anthrachinonfarbstoffe in einem Kilogramm Mutterkorn vorhanden sind.[5] Aus diesen werden schließlich biosynthetisch gelbe Xanthonstoffderivate (Ergochrome) gebildet.[1][5] Der Zusammenhang zwischen der Farbstoff- und Alkaloidsynthese wurde durch den Chemiker Burchard Franck erforscht.[6]

Wirkungen

Zu den toxischen Effekten von Mutterkornalkaloiden zählen Darmkrämpfe, Halluzinationen sowie das Absterben von Fingern und Zehen aufgrund von Durchblutungsstörungen, die das Krankheitsbild Ergotismus (auch Antoniusfeuer oder Mutterkornbrand) prägen. 5 bis 10 Gramm frisches Mutterkorn können bei einem Erwachsenen zu Atemlähmungen und Kreislaufversagen führen und tödlich sein. Die Inhaltsstoffe (insbesondere Ergometrin) regen die Wehen an. Aus diesem Grund wurde der Pilz auch für Schwangerschaftsabbrüche[7] verwendet, für die er aber wegen seiner geringen therapeutischen Breite nicht geeignet ist. Die Alkaloide können aber auch medizinisch eingesetzt werden, beispielsweise zum Blutstillen nach der Geburt, gegen orthostatische Hypotonie (niedriger Blutdruck und Schwindel nach dem Aufstehen) oder Migräne. Aus dem Pilz kann Lysergsäure gewonnen werden, aus der das Psychedelikum LSD hergestellt werden kann. Nach Hofmann und Wasson (1978 The Road to Eleusis) war allerdings schon 2000 Jahre vor Christus bekannt, dass nur die natürlich vorhandenen psychoaktiven Lysergsäurealkaloide wasserlöslich waren, und damit wurden berauschende Getränke gebraut, die die unerwünschten Effekte der anderen Alkaloide umgehen.

Die Wirkungsweisen der Mutterkorn-Alkaloide im Stoffwechsel von Mensch und Tier sind hochkomplex. Die Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung unterteilt die Kontaminationen (bei Getreide in Gewichts-%, bei Mehl in µg Gesamtalkaloide/kg) in folgende Sicherheitsniveaus:[8]

  • No-toxic-effect-level: Für den Menschen werden bis zu 0,1 mg/kg Körpergewicht als zuträgliche tägliche Maximaldosis genannt. Das entspricht (bei 25 bis 75 kg Körpergewicht): 0,5 bis 1,5 % Mutterkorn im Getreide, beziehungsweise 10 bis 30 mg Gesamtalkaloid/kg Mehl.
Demgegenüber betrachtet das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits Gesamtmutterkornalkaloidmengen von deutlich unter 10 mg/kg Mehl als geeignet, Gesundheitsschäden zu verursachen.[9]
  • No-problem-level: 0,1 % beziehungsweise 2 mg/kg. Dieser Wert wird in der wissenschaftlichen Literatur weitgehend übereinstimmend angegeben und ist so auch als Grenzwert in der Futtermittel-Verordnung festgelegt.
  • No-intervention-level (Orientierungs- beziehungsweise Eingriffswert, aber nicht: Höchstwert): In der EU-Verordnung für den Ankauf von Interventionsgetreide wird als Qualitätskriterium ein Wert von maximal 0,05 % beziehungsweise 1 mg/kg genannt.

Vorbeugung

In der Landwirtschaft kann einem Mutterkornbefall vorgebeugt werden durch:

  • Windoffene Flächen für Roggenanbau fördern den Pollenflug[10]
  • Anbaupausen für Roggen[11]
  • Pflügen vor der Aussaat[11]
  • Beimischung von Populationsroggen zu Hybrid-Roggen (5 bis 10 %) – bei Sorten mit „Pollenplus“, also dem eingekreuzten Iran-IV Gen[12], ist dies nicht nötig
  • Anbau von Sorten mit einer besonders hohen Pollenausschüttung
  • Aussaatstärke erhöhen und Reihenabstände verringern[10]
  • Mutterkornfreies Saatgut nutzen[10]
  • standort- und witterungsangepasster Einsatz von Wachstumsregler und ausgewogene N-Düngung[10]
  • Mähen der Feldränder vor der Gräserblüte[11]
  • Einsatz von Pflanzenschutzmittel.

Befall

Mutterkornbefall tritt auf, wenn während der Blüte des Roggens nicht genügend Pollen vorhanden sind. Feuchte Witterung in der Blütezeit führt dazu, dass der Pollen zur Befruchtung des Getreides dieses schlecht erreichen kann. Infolgedessen können Mutterkornsporen die noch offenen Roggen-Blüten besetzen. In ansteigender Reihenfolge sind jedoch Standort, Pflanzenbau und Sortenwahl einflussreicher für den Mutterkornbefall. Zuerst erkennbar ist der Befall anhand einer Honigtaubildung an den Blüten. Diese kleinen gelblichen klebrigen Tropfen werden häufig vom Landwirt übersehen. Danach entwickelt sich das eigentliche Mutterkorn. Beim Roggen ist es dunkelviolett, länglich und kann bis zu 6 Zentimeter lang werden. Im Inneren sind die Mutterkörner anfangs knorpelig und verhärten sich im Laufe der Zeit immer stärker.[10][13]

Beseitigung

Da der Verzehr von ungereinigtem, rohem Getreide die größten Risiken birgt, wird empfohlen, nur gereinigtes Getreide zu verzehren. Durch die Reinigung werden die Sklerotien (Dauerorgane des Pilzes, Mutterkörner) aus dem Erntegut entfernt. Zum Risiko am Beispiel von Roggenmehl hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Jahr 2004 eine Analyse veröffentlicht.[9]

Mutterkorn kann in der Mühle nach Form, Größe und spezifischem Gewicht z. B. durch Siebe, Aspiration, Trieure und Tischausleser entfernt werden. Neuerdings ist die Entfernung durch Farbausleser möglich. Letztere ist die zuverlässigste Methode, besonders wenn das Mutterkorn nicht größer als die Getreidekörner oder in Bruchstücken vorhanden ist. Sie ist jedoch mit hohen Investitionskosten für die Farbauslesegeräte verbunden. Daher besitzen in der Regel nur große Mühlen eine solche Ausstattung. Zusammen mit dem Mutterkorn wird im Reinigungsabgang auch gutes Korn ausgeschieden, bei modernen Farbsortierern befindet sich im Abgang etwa gleich viel Mutterkorn wie gutes Getreide, bei Tischauslesern etwas mehr gutes Korn als Mutterkorn.

Geschichte

Ein Zusammenhang zwischen Ergotismus und «Mutterkorn» wurde erst um 1630 formuliert.[14][15]

Verwendung in der Geburtshilfe

Spätestens seit dem 15. Jahrhundert wurde das Mutterkorn von Hebammen und von wenigen Ärzten in der Geburtshilfe benutzt, woher es auch seinen Namen hat.

Jahr Autor Zitat
1474 Unbekannt

„Fur die belf muter. Item fur die heffmutter oder permutter.[16]
Nym lorper wurcz[17] vnd weydwurcz[18][19] rocken muter gepuluert vnd yn wein getruncken warm.““

Unbekannter Autor: Codex palatinus germanicus 545, Blatt 70v[20]
1582 Adam Lonitzer

„Roggen oder Korn, Silago. … Nota: Von den Kornzapffen / Latine Claui Siliginis. Man findet offtmals an den ähern deß Rockens oder Korns lange ſchwartze harte ſchmale Zapffen / ſo beneben vnd zwiſchen dem Korn / ſo in den ähern iſt / herauß wachſen / vnd ſich lang herauß thun / wie lange Negelin anzuſehen / ſeind innwendig weiß / wie das Korn / vnd ſeind dem Korn gar vnſchädlich. Solche Kornzapffen werden von den Weibern für ein ſonderliche Hülffe vnd bewerte Artzney für das auffſteigen vnd wehethumb der Mutter gehalten / ſo man derſelbigen drey etlich mal einnimpt vnd iſſet.“

Adam Lonitzer: Kreuterbuch … Frankfurt 1582 [21]
1586 Joachim Camerarius der Jüngere

„Korn. Rocken. … Man findet offt lange ſchwartze Körnlein an den ähern / die jnnwendig weiß ſeyn / neben den andern guten Körnlein / an etlichen orten nennet man es Todtenkopff / vnd iſt ein mißgewechs wie der Brannt / Dieſe vnter der Zungen gehalten / ſtellen das bluten.“

Joachim Camerarius der Jüngere: Erweitertes Kräuterbuch des P. A. Mattioli. Frankfurt am Main 1586, Blatt 109v[22][23][24][25]

Die Begriffe »permutter« »heffmutter« (Manuskript 1474) sowie »auffsteigen und wehethumb der mutter« (Lonitzer 1582) bezeichneten im 15. und 16. Jahrhundert kolikartige Schmerzen im Unterbauch. Die bei Lonitzer (1582) und bei Camerarius (1586) verzeichneten sehr geringen Dosierungen für das Mutterkorn zeigen, dass die sehr geringe therapeutische Breite des Mittels bekannt war. Camerarius Erwähnung der blutstillenden Wirkung des Mutterkorns (1586) ist mit großer Wahrscheinlichkeit als Beobachtung aus der praktischen Anwendung in der Geburtshilfe abgeleitet.

Vereinigte Pharmacopöe 1827. Secale cornutum

Die therapeutische Verwendung des Mutterkorns blieb zunächst vorwiegend auf die Volksmedizin, das heißt auf die Hebammenpraxis beschränkt.

1774 ließ Antoine Parmentier zum Beweis der Harmlosigkeit des Mutterkorns im Journal de Physique einen Brief abdrucken, den er von Madame Dupille, einer Hebamme aus Chaumont-en-Vexin erhalten hatte. Sie berichtete ihm, dass sie und ihre Mutter geschältes Mutterkorn in der Menge einer Fingerhutfüllung in Wasser, Wein oder Bouillon Kreisenden zu trinken gab. Voraussetzung war, dass das Kind sich bereits gut präsentierte, die Wehen aber zu schwach waren. Nach der Einnahme des Mittels kam es innerhalb einer Viertelstunde zu einer sanften Geburt. Nebenwirkungen wurden nie beobachtet.[26] Der französische Arzt Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831) berichtete 1818, er habe im Jahre 1777 in Lyon eine Hebamme getroffen, die Mutterkorn erfolgreich zur Behandlung von Wehenschwächen einsetzte und er habe in der Folge über sechs Jahre mindestens zwanzig Mal dieses Mittel erfolgreich und ohne Nebenwirkungen angewendet. Er habe auch beobachtet, dass in der Gegend von Lyon weitere Hebammen bei Wehenschwäche Mutterkorn einsetzten. Sie führten einen Notfallbeutel mit, in dem sie neben der Nabelschere und anderen Instrumenten auch ein mit Mutterkorn gefülltes Säckchen bereithielten.[27]

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts untersuchten die Mitglieder der nordamerikanischen eklektischen Schule alle Volksmittel und auch das Mutterkorn. John Stearns in Saratoga County schrieb 1807 an einen Freund, er habe über mehrere Jahre bei Patientinnen mit Wehenschwäche Mutterkornpulver verordnet. Dazu kochte er eine halbe Drachme (ca. 2 g) des Pulvers in einer halben Pinte (ca. 240 cm3) Wasser und gab ein Drittel davon alle 20 Minuten bis zum Eintritt der Wehenverstärkung.[28] Ab 1808 setzte auch Oliver Prescott das Mutterkorn in der Geburtshilfe ein und auch er stellte fest, dass es Wehen verstärkend wirkt. In einer 1813 erschienenen Abhandlung analysierte er ausführlich die Anzeigen und Gegenanzeigen für eine therapeutische Anwendung des Mittels.[29][30]

1817 waren in Deutschland die Wirkungen und die Nebenwirkungen des Mutterkorns noch umstritten. In die fünfte Ausgabe der Preussischen Pharmakopoe von 1827 wurde Secale cornutum aufgenommen. Spätestens 1843 waren seine möglichen therapeutischen Wirkungen voll anerkannt und genau beschrieben.

Quellen des 19. Jahrhunderts zur Therapie mit Mutterkorn

LSD und die Mysterien von Eleusis

Der Chemiker Albert Hofmann stellte 1938 während seiner Forschungsarbeiten zum Mutterkorn mit der Zielsetzung, ein Kreislaufstimulans zu entwickeln, erstmals LSD her. R. Gordon Wasson führte 1978 zusammen mit Albert Hofmann und Carl A. P. Ruck die Eleusinischen Mysterien auf die Verwendung von psychoaktiven Mutterkornalkaloiden zurück.[56]

Synonyme

Das Mutterkorn besitzt viele, zumeist regionale Eigennamen, wie Arme-Seelen-Tau (Elsass), Bettelmönch (St. Gallen), Ergot, Hahnensporn, Hungerkorn, Krähenkorn, Misericordia-Korn (Norditalien), Purpurroter Hahnenpilz, St. Petri-Schnee (Alpenraum), Tollkorn oder Roter Keulenkopf.[57][58]

Museum und Isenheimer Altar

Im Antoniter-Museum in Memmingen gibt es in sechs Räumen eine weltweit einmalige Dauerausstellung zum Mutterkornbrand, den der Orden der Antoniter hier vor rund 500 Jahren bei vielen Patienten behandelte.[59]

Auf Initiative der Antoniter gibt es auch den Isenheimer Altar. Durch Betrachten und Beten vor dem Altar sollten die im MA mit der Mutterkornvergiftung (Antoniusfeuer genannt) befallenen Gläubigen Heilung erfahren.

Literatur

  • Andrea Sinz: Die Bedeutung der Mutterkorn-Alkaloide als Arzneistoffe. In: Pharmazie in unserer Zeit. 37(4), 2008, S. 306–309. doi:10.1002/pauz.200700273
  • Marlies Buchholz: Anna selbdritt. Eine wirkungsmächtige Heilige. Königstein/Ts. 2005, ISBN 3-7845-2113-4, S. 71–84.
  • Piero Camporesi: Bread of Dreams. Food and Fantasy in Early Modern Europe. Chicago Universitätsverlag, 1989, ISBN 0-226-09258-5.
  • Linnda Caporael: Ergotism: Satan Loosed in Salem? (PDF) In: Science. 192, 1976, S. 21–26.
  • John Grant Fuller: The Day of St Anthony’s Fire. New York 1968. (deutsch: Apokalypse 51. Bergisch Gladbach 1969)
  • Kay Peter Jankrift: Krankheit und Heilkunst im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-07659-1.
  • Kay Peter Jankrift: Mit Gott und schwarzer Magie. Medizin im Mittelalter. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1950-8.
  • Mary Allerton Kilbourne Matossian: Poisons of the Past: Molds, Epidemics & History. Yale Universität, 1989, ISBN 0-300-03949-2.
  • Erich Mühle, Klaus Breuel: Das Mutterkorn – ein Gräserparasit als Gift- und Heilpflanze. A. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt 1977. (2003, ISBN 3-89432-576-3)
  • Peter Schmersahl: Mutterkorn: Halluzinogen und Auslöser von Vergiftungen. In: Deutsche Apotheker Zeitung, 150, 2010, S. 3216–3220.
  • Homayun Sidky: Witchcraft, Lycanthropy, Drugs, and Disease: an Anthropological Study of the European Witch-Hunts. Peter Lang, New York 1997, ISBN 0-8204-3354-3.
Commons: Mutterkorn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mutterkorn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b B. Franck: Struktur und Biosynthese der Mutterkorn-Farbstoffe. In: Angewandte Chemie, 1969, 81(8), S. 269–278, doi:10.1002/ange.19690810802.
  2. Simon Oxley, Mitch Lewis, Sandra Stewart: TN601: Ergot Disease In Cereals. 2007, ISBN 1-85482-885-1 (Download [abgerufen am 29. Juni 2016]).
  3. Giftiges Mutterkorn breitet sich an der Nordsee aus. Meldung bei Scinexx.de/Leibniz Universität Hannover, 22. Mai 2013.
  4. L.-R. Tulasne: Mémoire sur l’ergot des glumacés. In: Annales des sciences naturelles (Partie Botanique). 20, 1853, S. 5–56 (Digitalisat)
  5. a b c Roth, K.(2010): Chemische Köstlichkeiten. 1. Auflage, Weinheim: Wiley-VCH. S. 92.
  6. Franck, B. & Reschke, T.: Clavoxanthin und Clavorubin, zwei neue Mutterkorn-Farbstoffe, Angewandte Chemie 1959, 71(12), 407, doi:10.1002/ange.19590711207.
  7. Die Pille in Japan, Abbruchversuche mit Mutterkorn aus ‚Der Arzt für Alle‘ von E. Hofmann (1925), Hulka-Clip für die Sterilisation der Frau, Newsletter 2005/03 des Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, abgerufen am 7. Juni 2015.
  8. Mutterkorn im Roggen?, Infothek der Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF), abgerufen am 3. Oktober 2008.
  9. a b Mutterkornalkaloide in Roggenmehl (PDF; 180 kB), Stellungnahme des BfR vom 22. Januar 2004, abgerufen am 7. November 2011.
  10. a b c d e KWS LOCHOW GMBH (Hrsg.): Erfolgsgeschichte Mutterkornabwehr. April 2016.
  11. a b c Mutterkorn – der Giftpilz im Getreide. Infodienst der Landwirtschaftsverwaltung Baden-Württemberg, abgerufen am 20. März 2013.
  12. Landessortenversuche Winterroggen 2015 - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. In: landwirtschaftskammer.de. Abgerufen am 29. September 2016.
  13. Alfred Obst, Klaus Gehring: Getreide, Krankheiten, Schädlinge, Unkräuter. Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen 2002, S. 96–100.
  14. Erich Mühle, Klaus Breuel: Ein Gräserparasit als Gift- und Heipflanze. 2., erweiterte Auflage. A. Ziemsen, Wittenberg 1977, S. 5 und 9.
  15. Irmtraut Sahmland: Ergotismus. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 367 f., hier: S. 368.
  16. Die Namen belf muter, heffmutter und permutter bezeichnen im 15. Jahrhundert Menstruationsbeschwerden („Die Gebärmutter steigt nach oben und erzeugt Schmerzen im Bauch“) aber auch allgemein Schmerzen im Bauch bei Frauen und bei Männern, bei Jungen und bei Alten. Matthias Lexer. Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Ber-muoter … Gebärmutter, Colica … (Digitalisat)
  17. = Lorbeer-Gewürz (Lorbeer-Früchte vom Echten Lorbeer).
  18. = weyswurcz = Wurzeln vom weissen Diptam oder Weißwurz-Wurzeln. Cpg 545, Blatt 51v: … fur wetag der zend Item Nim diptanum weiß wurcz So dir die zende wee thun So trags am leib So verget es do von (Digitalisat). Cpg 545, Blatt 75v: Das antzlucz schon zu machen Item Nÿm pan plued wasser weiß liligen wasser rosen wasser geleich vnd nÿm aram vnd weißwurcz (Diptam oder Vielblütige Weißwurz) vnd stoeß sie wol ÿnn eim morser vnd Nÿm den saft thu die wasser vnd saft zu sam vnd nym Canffer vnd zerstoeß den klein vnd thue yn dar zu vnd brenne es ander weit auf dem bren hut Das lauter werd behalcz ym glas verdeckt vnd wasch dich do mit So gewinst ein zirlich schon vel vntter den augen vnd es vertreibt mail vnd rufuß (Digitalisat)
  19. Hieronymus Brunschwig. Kleines Destillierbuch. Straßburg 1500, Blatt 116v: Von wiß wurtz Wasser. Wyß wurtz wasser / das krut von den latinischen Sigillum salomonis vnd von den tütschen wyß wurtz genant / doch so würt offt wysser diptam vmb syner wyssen wurtzeln willen ouch von den tütschen wyß wurtz genant / das ist aber falsch. … digitale-sammlungen.de
  20. Cod. Pal. germ. 545, Blatt  70v (Digitalisat)
  21. Adam Lonitzer. Kreuterbuch … Egenolff, Frankfurt 1582, Blatt CCLXXXVr (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11200293_00589~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D). In der Ausgabe 1578 (Digitalisat) wird das Mutterkorn noch nicht erwähnt.
  22. Durch J. Camerarius erweitertes Kräuterbuch des P. A. Mattioli. Frankfurt am Main 1586, Blatt 109v, (Digitalisat)
  23. Die erste deutsche Übersetzung dieses Buches hatte Georg Handsch bereits 1563 in Prag herausgegeben.
  24. Rudolf Wolkan: Handsch, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie. 1904. (Digitalisat)
  25. F. W. E. Roth: Das Kräuterbuch des P. A. Matthiolus 1563–1586. In: Archiv für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. 2, 1910, S. 517–521, Das Kräuterbuch des P. A. Matthiolus 1563-1586
  26. Journal de Physique, 1774, S. 144–155 (Digitalisat)
  27. Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831). Sur la propriété qu’a le Seigle ergoté d‘accélérer la marche de l’accouchement, et de hâter sa terminaison. In: Nouveau Journal de Médecine, Paris, I (1818), S. 54–61 (Digitalisat)
  28. John Stearns. Account of the Pulvis Parturiens, a remedy for quickening child-birth. In: The Medical Repository, New York, second hexade, vol. 5 (1808), p. 308–309 (Digitalisat)
  29. Oliver Prescott: A dissertation on the natural history and medical effects of the secale cornutum, or ergot. Boston 1813 (Digitalisat)
  30. Rudolf Kobert: Zur Geschichte des Mutterkorns. In: Historische Studien aus dem Pharmakologischen Institute der Kaiserlichen Universität Dorpat. Band 1, Halle 1889, S. 1–47 (7–8). (Digitalisat)
  31. John Stearns. Account of the Pulvis Parturiens, a remedy for quickening child-birth. In: The Medical Repository, New York, second hexade, vol. 5 (1808), S. 308–309 (Digitalisat)
  32. Oliver Prescott: A dissertation on the natural history and medical effects of the secale cornutum, or ergot. Boston 1813 (Digitalisat)
  33. Jacob Bigelow. On the clavus or ergot of rye and other plants. In: The New England journal of medicine and surgery, V (1816), S. 156–164 (Digitalisat)
  34. On ergot in labour. In: The New England journal of medicine and surgery, V (1816), S. 164 (Digitalisat)
  35. Henry S. Waterhouse. Remarks on the effects of ergot in causing the winter epidemic. In: The New England journal of medicine and surgery, V (1816), S. 235 (Digitalisat). Henry S. Waterhouse. A singular case of puerperal convulsion, successfully treated with the ergot. In: The New England journal of medicine and surgery, V (1816), S. 248 (Digitalisat)
  36. William T. Wenzell. An Essay on the active constituents of ergot of rye. In: The American Journal of Pharmacy, XXIV (1829), S. 193–202 (Digitalisat)
  37. The Dispensatory of the United States of America, third edition Philadelphia 1836, S. 585 (Digitalisat)
  38. Dr. Henrichsen in Markgröningen bei Ludwigsburg. Etwas über die Geburtswehen befördernde Kraft des Mutterkorns. In: Hufelands Journal der praktischen Heilkunde. Band 45, 1817, V, S. 94–100 (Digitalisat)
  39. Jean-Baptiste Desgranges (1751–1831). Sur la propriété qu’a le Seigle ergoté d‘accélérer la marche de l’accouchement, et de hâter sa terminaison. In: Nouveau Journal de Médecine, Paris, I (1818), S. 54–61 (Digitalisat) --- Jean-Baptiste Desgranges. Observations et remarques pratiques sur l’administration du seigle ergoté contre l’inertie de la matrice dans les parturitions; suivis de quelques réflexions sur l’emploi des lavements mercuriels dans le traitement de la syphilis chez les nouveaux-nés. Montpellier 1822. --- Amédée Dechambre (Hrsg.). Dictionnaire encyclopédique des sciences médicales. Serie 1, Band 28, G. Masson & P. Asselin, Paris 1883, S. 297 (Digitalisat) --- Ernst Julius Gurlt und August Hirsch (Hrsg.). Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Band II, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1885, S. 163 (Digitalisat)
  40. W. Diez (unter dem Präsidium von Ferdinand Gottlob Gmelin): Versuche über die Wirkungen des Mutterkorns auf den tierischen Organismus und seine Entstehungsart. Osiander, Tübingen 1831, S. 71–72, (Digitalisat)
  41. Jonathan Pereira’s Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von Rudolf Buchheim. Leopold Voß, Leipzig 1846-48, Band II 1848, S. 39–55 (Digitalisat)
  42. Robert Bentley und Henry Trimen. Medicinal plants. J. & A. Churchill, London 1880, Band 4, No 303 (Digitalisat)
  43. August Husemann und Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S, 520–521 Alkaloide des Mutterkorns (Digitalisat)
  44. Hermann Hager. Commentar zur Pharmacopoea Germanica. Julius Springer, Berlin Band II (1874), S. 661 (Digitalisat)
  45. Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. 2 Bände, Springer, Berlin 1873–1875, 2. Aufl., Springer, Berlin 1883 Band II, S. 1195–1205 (Digitalisat)
  46. Mathieu Orfila. Traité des poisons tirés des règnes mineral, végetal et animal, ou toxilogie générale, considérée sous les rapports de la physiologie, de la pathologie et de la médecine légale. Crochard, Paris 1814–1815. Band II, 2. Teil 1815, S. 71–75 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10287908_00083~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D) --- Sigismund Friedrich Hermbstädt (Übersetzer). Allgemeine Toxicologie oder Giftkunde : worin die Gifte des Mineral-, Pflanzen- und Thierreichs aus dem physiologischen, pathologischen u. medizinisch-gerichtlichen Gesichtspunkte untersucht werden. Nach dem Französischen des Herrn M.P. Orfila. Amelung, Berlin 1818, Band IV, S. 91 (No 967) (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10287914_00099~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
  47. J. B. Henkel (Übersetzer). Alexander Willem Michiel van Hasselt. Handbuch der Giftlehre für Chemiker, Ärzte, Apotheker und Gerichtspersonen. Vieweg, Braunschweig 1862, Teil I Allgemeine Giftlehre und die Gifte des Pflanzenreichs, S. 194 206 (Digitalisat)
  48. Albert Braune (Bearbeitung). A. T. Thomson's Vereinigte Pharmacopöen der Londoner, Edinburgher und Dubliner Medicinal-Collegien : nach der fünften Original-Ausgabe, und als Uebersicht der brittischen Arzneymittellehre, mit Zusätzen bearbeitet. Fleischer, Leipzig 1827, S. 293 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10288851_00305~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
  49. Preussische Pharmakopöe. Fünfte Ausgabe (1827). Übersetzung der lateinischen Urschrift. C. F. Plahn, Berlin 1829, S. 284 (Digitalisat)
  50. C. H. Pfaff (Herausgeber). Pharmacopoea Slesvico-Holsatica, regia auctoritate et sub auspiciis Collegii Regii Sanitatis Slesvico-Holsatici Kiel 1831, S. 123 (Digitalisat)
  51. The Pharmacopoeia of the United States of America. By authority of the National Medical Convention. Held at Washington, A. D. 1830, Philadelphia 1831, S. 23 (Digitalisat)
  52. Pharmacopoea Hannoverana nova Hannover 1833, S. 121 (Digitalisat)
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  54. Pharmacopoea Badensis Heidelberg 1841, S. 71 (Digitalisat)
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  56. R. G. Wasson, A. Hofmann, C. A. P. Ruck: The Road to Eleusis. North Atlantic Books, Berkeley 2008, ISBN 978-1-55643-752-6.
  57. Hans Cousto: Bicycle Day in taz.blogs vom 19. April 2016.
  58. Leo Perutz: St. Petri-Schnee. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, ISBN 3-499-12283-9, S. 112.
  59. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Glauben durch Heilen, Heilen durch Glauben. (Das Antoniter-Museum in Memmingen) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2: Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 113–115.