Hugo Linck

Hugo Linck (* 20. März 1890 in Königsberg i. Pr.; † 24. Dezember 1976 in Hamburg)[1] war ein deutscher Pastor, der bis 1948 bei seiner Gemeinde in Königsberg/Kaliningrad blieb.

Leben

Hugo Linck besuchte das Collegium Fridericianum. Nach dem Abitur studierte er an der Albertus-Universität Königsberg und (ein Semester) an der Eberhard Karls Universität Tübingen Evangelische Theologie.[2] Als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg geriet er 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Er wurde nach Sibirien verbracht. Nach gelungener Flucht wurde er 1918 in der Königsberger Schlosskirche ordiniert. Seine erste Pfarrerstelle versah er von November 1919 bis Juni 1922 in Puppen, Kreis Ortelsburg, Masuren. Später wurde er Pfarrer an der Löbenichtschen Kirche. In Wehlau war er bis 1930. Früh engagierte er sich in der Bekennenden Kirche. Ab 1936 saß er im ostpreußischen Landesbruderrat. Nach der Schlacht um Königsberg betreute er bis 1948 die in seinem Gemeindeteil Liep zurückgebliebenen Deutschen. Seit dem 4. Mai 1948 in Hamburg, aber zunächst noch im Erholungsurlaub, nahm er am 1. August 1948 seine Arbeit als kommissarischer Pastor an St. Johannis (Harvestehude) auf. Im Oktober 1948 war die extra für ihn geschaffene Stelle eingerichtet. Die offizielle Amtseinführung war am 5. Februar 1949. Zehn Jahre später wurde er emeritiert. Als passionierter Ruderer und Mitglied der Akademischen Ruderverbindung „Alania“ Königsberg begründete Linck die Altherrenschaft der Akademischen Ruderverbindung zu Hamburg (1958) und die Akademische Ruderverbindung „Alania“ zu Hamburg (1960).

Nachfahren

Hugo Linck und seine Frau Maria hatten vier Kinder. Die beiden älteren Söhne fielen im Zweiten Weltkrieg, der eine als U-Boot-Kommandant der Kriegsmarine, der andere beim Heer an der Ostfront.[2] Die beiden jüngeren Kinder Roland und Ingeborg kamen in Wehlau zur Welt. Der Sohn Roland (1925–2008) hatte vier Kinder: Annekathrin, Elisabeth, Tilman und den Historiker Stephan Linck. Die Tochter Ingeborg verh. Andresen (1923–2014) hatte drei Kinder: Christiane (1950–2019), Henriette (* 1951) und Carl Clemens (* 1954). Henriette Pipers Buch über Hugo Linck erschien 2019.

Werke

  • Königsberg 1945–1948, Rautenberg, Leer 1952, 5. Auflage (1997), ISBN 3-7921-0350-8
  • Der Kirchenkampf in Ostpreußen. 1933 bis 1945. Geschichte und Dokumentation. Gräfe und Unzer, München 1968.
  • Der Adler zwischen den Engeln : Erinnerungen an die Löbenichtsche Kirche. Rautenberg, Leer um 1970.
  • Im Feuer geprüft, als die Sterbenden, und siehe, wir leben Berichte aus dem Leben der Restgemeinden nach der Kapitulation in und um Königsberg, Leer 1972, ISBN 3-7921-0126-2
  • Zur Geschichte der Kirche im Kreise Wehlau, in: Preußenland 7 (Mitteilungen der historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung und aus den Archiven der Stiftung Preußischer Kulturbesitz), 1969, S. 17
  • Unsere Toten (Festschrift ARB, 60 Jahre), in: Festschrift zum sechzigjährigen Bestehen des Akademischen Ruder-Bundes (ARB), 1904–1964, Hamburg 1964

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Stadt und Umgebung. Lizenzausgabe. Flechsig, Würzburg, 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Henriette Piper: Der letzte Pfarrer von Königsberg Hugo Linck zwischen Ostpreußen und Hamburg. be.bra verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-89809-171-8.[3]

Einzelnachweise

  1. Ostpreußenblatt, Folge 2, 8. Januar 1977, S. 15.
  2. a b Ostpreußenblatt, Jahrgang 10, Folge 16, 18. April 1959
  3. Buchvorstellung (H. Piper)