U 17 (U-Boot, 1912)

U 17
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypU-Boot
KlasseU 17 – U 18
BauwerftKaiserliche Werft, Danzig
Stapellauf16. April 1912[1]
Indienststellung3. November 1912[1]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge62,35[2] m (Lüa)
Breite6,00[2] m
Tiefgang (max.)3,4[2] m
Verdrängungaufgetaucht: 564 t
getaucht: 691 t[2]
 
Besatzung29 Mann, davon 4 Offiziere[2]
Maschinenanlage
Maschine4 × Körting Achtzylinder-Zweitakt Petroleum-Motoren
2 × AEG-Doppel-Modyn-Elektromotoren[2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/LeistungsformatPetroleum: 1030 kW = 1400 PS
Elektro: 824 kW = 1120 PS[3]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusaufgetaucht: 6700 NM bei 8 kn
getaucht: 75 NM bei 5 kn[2] sm
Tauchtiefe, max.50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,5[2]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
14,9[2]
Bewaffnung

jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 45 cm (6 Torpedos)[2]
bis 1917: 1 × 3,7-cm-Revolverkanone[3]
ab 1917: 1 x 5-cm-Geschütz[2]

U 17 war ein U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine.

Bau und Indienststellung

Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, das als Hochseeboot konzipiert war.[2] Es wurde am 6. Mai 1910 bei der Kaiserlichen Werft Danzig in Auftrag gegeben. Es war geplant, dieses U-Boote mit Dieselmotoren auszurüsten, was allerdings an Lieferschwierigkeiten scheiterte.[4]

Der Stapellauf fand am 16. April 1912, die Indienststellung am 3. November 1912 unter Kapitänleutnant Johannes Feldkirchner statt.[1]

Technik

Das Boot war 62,35 m lang und 6,00 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,40 m sowie eine Verdrängung von 564 Tonnen über und 691 Tonnen unter Wasser.[2]

Der Antrieb erfolgte über Wasser mit vier Körting Achtzylinder-Zweitakt Petroleummotoren mit einer Leistung von 1400 PS[2] andere Quellen nennen nur zwei Körting Sechszylinder-Zweitakt Petroleummotoren und unter Wasser mit zwei AEG-Doppel-Modyn-Elektromotoren mit 820 PS. Damit waren Geschwindigkeiten von 14,9 kn (über Wasser) bzw. 9,5 kn (unter Wasser) möglich.

Die sechs mitgeführten Torpedos konnten über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden. Weitere Bewaffnung bis Ende 1917 war eine 3,7-cm-Revolverkanone[3] und ab 1915 ein 5-cm-Geschütz.

Einsätze und Verbleib

U 17 gehörte bei Kriegsbeginn der I. U-Bootflottille in Kiel an. Vom 10. Januar 1916 bis Kriegsende wurde das Boot zu Ausbildungszwecken eingesetzt.

Der erfolgreiche Angriff auf den englischen Dampfer Glitra mit 866 BRT am 20. Oktober 1914 durch U 17 war die erste Versenkung eines Handelsschiffs im Ersten Weltkrieg. Sechs Tage später torpedierte das U-Boot nahe Cap Gris-Nez die französische Kanalfähre Amiral Ganteaume mit 4.590 BRT, wobei 40 Menschen ums Leben kamen. Es war der erste Angriff ohne Vorwarnung eines deutschen U-Boots auf ein Handelsschiff im Ersten Weltkrieg.

Das U-Boote absolvierte vier Feindfahrten bei denen insgesamt zwölf Schiffe mit einer Gesamttonnage von 16.550 BRT versenkt wurden. Ein Schiff mit 3.538 Bruttoregistertonne wurde als Prise aufgebracht.[3]

Ab dem 27. Januar 1919 wurde U 17 auf der Kaiserlichen Werft Kiel abgewrackt. Die gepresste Hülle wurde Anfang 1920 an die Stinnes AG verkauft.

Kommandanten

Kapitänleutnant Johannes Feldkirchener
Kommandanten von U 17
DienstgradNamevonbis
KapitänleutnantJohannes Feldkirchner3. November 19127. März 1915
KapitänleutnantHans Walther8. März 191526. Dezember 1915
KapitänleutnantHermann von Fischel27. Dezember 191528. März 1916
KapitänleutnantJohannes Feldkirchner29. März 191423. April 1916
KapitänleutnantWalter Remy24. April 19163. Oktober 1916
KapitänleutnantKarl Koopmann4. Oktober 191615. Januar 1917
KapitänleutnantMax Eltester16. Januar 191712. März 1917
KapitänleutnantKurt Heeseler13. März 19175. Mai 1917
KapitänleutnantWalther Telge6. Mai 191728. Juli 1917
KapitänleutnantHans Beyersdorff29. Juli 191714. Dezember 1917
KorvettenkapitänPaul Pastuszyk15. Dezember 191720. Juli 1918

Einzelnachweise

  1. a b c Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  2. a b c d e f g h i j k l m n Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 27.
  3. a b c d Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 25.
  4. Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 24.