Eduard Titz

Anton Eduard Titz (* 25. August 1820 in Reichenberg in Böhmen;[1]22. Januar 1890 in Berlin[2]) war ein deutscher Architekt, der im 19. Jahrhundert zahlreiche Bauten im öffentlichen Raum für Berlin und andere deutsche Orte entwarf oder deren Bau leitete. Er hatte sich vor allem auf Theatergebäude spezialisiert.

Leben

Nach Kindheit und Jugend mit Schulbesuch in seiner Heimat erwarb Titz künstlerische und technische Fähigkeiten in Böhmen.[3] Im Jahr 1839 kam er nach Berlin und befasste sich hier ausführlich mit den Bauten von Karl Friedrich Schinkel. Eine Anstellung fand er im Atelier von Eduard Knoblauch.[4] Beeinflusst von den klassizistischen Bauwerken Schinkels machte sich Titz 1840 als Privatbaumeister selbstständig. Im Jahr 1850 firmierte er als „Civil-Ingenieur, Atelier für Architektur und Lehranstalt für Architekten und Bauhandwerker“. Zu dieser Zeit wohnte er in der Charlottenstraße 99.[5] Im Auftrag von Geschäftsleuten entwarf und baute er Hotels, für die Stadt vor allem Kulturbauten sowie Wohngebäude für Grundstücksbesitzer.[3] Bis zum Jahr 1855 hatte er in der Louisenstraße 22 eine neue Bleibe bezogen. Laut Eintragung im Adressbuch war er jetzt Ingenieur und Besitzer des Ateliers und der Lehranstalt.[6] Seine Lehranstalt hatte Titz wohl bis 1861 aufgegeben. In diesem Jahr steht im Adressbuch schlicht „Baumeister“, was nach heutigem Verständnis ein Architekt ist.[7] Bis 1865 wählte Titz für seine Familie eine Wohnung am Schiffbauerdamm 23.[8] Im Jahr 1880 teilte er auf einer zusammen mit seinem Sohn Max Titz entworfenen Neujahrskarte seinen neuen Wohnsitz Charlottenstraße 5 mit.[9] Nach Eduard Titz’ Tod führte sein Sohn Felix Titz die Geschäfte fort. Im Adressbuch findet sich unter der Anschrift Charlottenstraße 5 „Atelier für Architektur, Bauausführung, Dekoration, Kunstgewerbe; Inh. Felix Titz, Baumeister“.[10]

Nach Titz’ Entwürfen errichtete, umgebaute oder unter seiner Leitung entstandene Gebäude (Auswahl)

In Berlin und den späteren Stadtbezirken

Englischer Hof / Hotel d’Angleterre, 1859, Zeichnung von Eduard Titz

Außerhalb von Berlin

Nicht realisierte Entwürfe

Literatur

Commons: Eduard Titz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kath. Taufmatrikel Reichenberg, 1818/22, pag. 320 (Digitalisat)
  2. Sterberegister StA Berlin II, Nr. 63/1890
  3. a b c d e f g h i j k l Biografisches und einige Werke von Titz auf bildindex.de (Bildarchiv der Uni Marburg)
  4. a b c Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Titz, Eduard. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  5. Titz, Ed. In: Berliner Adreßbuch, 1850, Teil 1, S. 487.
  6. Titz, E. A. In: Berliner Adreßbuch, 1855, Teil 1, S. 545.
  7. Titz, E., Baumeister. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1861, Teil 1, S. 524. „Louisenstr. 22“.
  8. Titz, E., Baumeister. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1865, Teil 1, S. 585.
  9. Von Eduard und Max Titz gestaltete Neujahrskarte zu 1880 mit der Adresse Charlottenstraße 5 auf architekturmuseum.ub.tu-berlin.de; abgerufen am 12. Januar 2014
  10. Titz. In: Berliner Adreßbuch, 1891, Teil 1, S. 1331.
  11. Landhaus Bellevuestraße 17, Zeichnung von Eduard Titz und Foto des Hauses auf architekturmuseum.ub.tu-berlin.de; abgerufen am 12. Januar 2014
  12. Dessauer Straße 29. In: Berliner Adreßbuch, 1846, Teil 2, S. 555. „Franke“ (E=Eigentümer).
  13. Berlin-Archiv, Archiv-Verlag, Braunschweig, 1980-90, Sammelblatt 05128
  14. Krollsches Etablissement. Architekturzeichnung von E. Titz auf architekturmuseum.ub.tu-berlin.de; abgerufen am 12. Januar 2014
  15. Sommerstraße. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1870, Teil 2, S. 239. „Hertzog, Rudolph, Kaufmann“.
  16. Die Durchgangszimmer des Eduard Titz. In: Berliner Morgenpost, 6. November 2004
  17. Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Berlin. 3. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2006, ISBN 3-422-03111-1, S. 280.
  18. Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Berlin. 3. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2006, ISBN 3-422-03111-1, S. 565.
  19. Hiller, Carl. In: Berliner Adreßbuch, 1880, Teil 1, S. 372.
  20. Gutshof Branitz (Memento des Originals vom 12. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adventsmarkt-branitz.de adventsmarkt-branitz.de; abgerufen am 12. Januar 2014