„Ich bin dein Mensch“ – Versionsunterschied

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Version vom 13. Juli 2021, 16:29 Uhr

Film
Titel Ich bin dein Mensch
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Maria Schrader
Drehbuch Jan Schomburg,
Maria Schrader
Produktion Letterbox, Lisa Blumenberg
Musik Tobias Wagner
Kamera Benedict Neuenfels
Schnitt Hansjörg Weißbrich
Besetzung

Ich bin dein Mensch (internationaler Titel: I’m Your Man) ist ein deutscher Spielfilm von Maria Schrader aus dem Jahr 2021. Die teilweise melancholische Komödie handelt von der Begegnung zwischen einer Frau (dargestellt von Maren Eggert) und einem humanoiden Roboter (Dan Stevens).

Der Film wurde im März 2021 im Wettbewerb der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt und die Hauptdarstellerin Maren Eggert wurde mit dem Silbernen Bären für die Beste darstellerische Leistung ausgezeichnet.

Der Film startete am 1. Juli 2021 im Majestic Filmverleih in den deutschen Kinos.

Handlung

Berlin, in naher Zukunft: Die Wissenschaftlerin Alma arbeitet am Vorderasiatischen Museum. Sie lässt sich zur Teilnahme an einer außergewöhnlichen Studie überreden, um so an Forschungsgelder für ihre Arbeit zu sumerischen Keilschriften zu gelangen. Alma soll drei Wochen lang mit dem humanoiden Roboter Tom vom Unternehmen Terrareca zusammenleben. Mit seiner künstlichen Intelligenz (KI) wird er ganz auf ihren Charakter und ihre Bedürfnisse programmiert. Tom soll für Alma den perfekten Lebenspartner verkörpern. Ihr bisheriges Leben besteht hauptsächlich aus wissenschaftlicher Forschung und der regelmäßigen Versorgung ihres demenzkranken Vaters, die sie sich mit ihrer Schwester teilt.

Nachdem das erste Kennenlernen noch von einem technischen Problem überschattet war, nimmt Alma einige Tage später den softwaremäßig verbesserten Tom, mit einem englischen Akzent versehen, mit nach Hause. Seine unnatürliche Fröhlichkeit und Zuvorkommenheit, detaillierten Tipps und merkwürdigen Phrasen irritieren sie und stoßen sie gleichzeitig von ihm ab. Auch Toms ungefragtes Aufräumen ihrer Wohnung und seine Versuche, romantische Momente zu kreieren, helfen nicht weiter. Nach kurzer Zeit macht sie ihm klar, dass sie an einer Beziehung nicht interessiert ist und nur ihre Aufgabe als Produkttesterin wahrnimmt.

Toms KI beginnt sich mit der Zeit besser an Alma anzupassen. Er versucht nicht mehr, ihr unentwegt zu gefallen. Auch verweigert er der alkoholisierten und enttäuschten Alma den Sex, nachdem er durch eine ähnliche Studie aus Südamerika aufgedeckt hat, dass ihre jahrelange Forschungsarbeit umsonst war. Bei einem Ausflug auf dem Land kommen sie einander näher und beginnen, wie vom Anbieter vorgeschlagen, eine gemeinsame Vergangenheit zu erfinden. Getrübt wird das kurze Glück durch eine Begegnung mit ihrem Ex-Freund Julian, dessen neue Lebensgefährtin schwanger ist. Alma selbst hatte in der Beziehung zu ihm ein Baby verloren und fühlt sich durch die neue Situation zurückgesetzt. Nach einer Meinungsverschiedenheit darüber mit Tom flüchtet sie nach draußen, wo Tom sie sucht, bis sie einander im nächtlichen Pergamonmuseum wiederfinden.

Nach der ersten gemeinsamen Nacht stellt Alma die Sinnhaftigkeit der Liebe zu Tom in Frage und bittet ihn zu gehen. Als sie kurz darauf ihre Meinung ändern will, ist er verschwunden. Alma formuliert nach dem abgebrochenen Test ein Gutachten, in dem sie sich gegen humanoide Ehepartner ausspricht. Es stellt sich kurz darauf heraus, dass Tom nicht zu Terrareca zurückgekehrt ist. Alma spürt ihn schließlich im dänischen Kongsmark auf, wo er auf sie gewartet hat. Dort hatte Alma während eines Urlaubs ihre erste Jugendliebe erlebt, die unerfüllt geblieben war. Zudem stellt sich heraus, dass die zuständige Mitarbeiterin Terrareca ebenfalls ein Roboter ist.

Produktion

Für Maria Schrader ist Ich bin dein Mensch der dritte Spielfilm als alleinverantwortliche Regisseurin. Das Drehbuch, basierend auf Motiven der gleichnamigen Kurzgeschichte von Emma Braslavsky, schrieb sie gemeinsam mit Jan Schomburg. Die Produktion wird beschrieben als „melancholische Komödie um die Fragen der Liebe, der Sehnsucht und was den Menschen zum Menschen macht“.[2]

Die Produktion wurde ursprünglich vom SWR initiiert, dabei regten Fernsehfilmredaktionen Schriftsteller dazu an, Kurzgeschichten über die Welt von morgen zu verfassen. Eine daraus resultierende Anthologie war bereits 2019 unter dem Titel 2029 – Geschichten von morgen im Suhrkamp Verlag erschienen.[3]

Der Film wurde unter anderem auf der Museums­insel gedreht und hier im Rahmen des Berlinale Summer Special auch vorgestellt. Ebenfalls erhielt Maren Eggert hier ihre Auszeichnung

Die Dreharbeiten fanden unter der COVID-19-Pandemie angepassten Bedingungen in Berlin und Dänemark statt und gingen Anfang September 2020 zu Ende. In Berlin drehte man vor der Kulisse der James-Simon-Galerie, dem Besucherzentrum der Museumsinsel[4], im Pergamonmuseum, hier im Ausstellungsraum des Markttors von Milet, in dem Tom nach Alma sucht und die hier im Film arbeitet, im Berliner Futurium und im Spandauer Forst. Weitere Aufnahmen entstanden im Institut für Orientalistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Der Film wurde von der Letterbox Filmproduktion produziert. Eine erste Vorstellung vor Fachpublikum erfolgte im März 2021 im Rahmen des European Film Markets der Internationalen Filmfestspiele Berlin, wo er um den Goldenen Bären konkurrierte. Hauptdarstellerin Maren Eggert wurde mit dem Silbernen Bären für die Beste darstellerische Leistung ausgezeichnet.[5] Den Weltvertrieb für Ich bin dein Mensch übernahm Beta Cinema.[2] Am 1. Juli 2021 kam er in die deutschen Kinos.[6]

Rezeption

Kritiken

Im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International belegte Ich bin dein Mensch mit zwei von vier möglichen Sternen einen vorletzten Platz unter allen 15 Berlinale-Wettbewerbsfilmen. Die Rangliste führte der japanische Spielfilm Gūzen to sōzō und der deutsche Dokumentarfilm Herr Bachmann und seine Klasse mit je 3,3 Sternen an.[7] Bei Rotten Tomatoes wurde der Film von 91 Prozent der Kritiker als gut befunden.[8]

Julian Hanich schreibt im Filmbulletin, der Film werfe Fragen über menschliche Perfektion, die Welt als Wille und Vorstellung, Narzissmus, Hedonismus und Utilitarismus auf. Manches im Film sei zwar albern, vieles jedoch pointiert und nicht weniges sofort anschließbar an das, was uns im Jahr 2021 umtreibt, da wir schließlich in Zeiten von Parship, Elite Partner und anderen Algorithmus-betriebenen Vermittlungsagenturen lebten, die das Verlangen nach dem astreinen Gegenüber zu stillen versprechen und in Zeiten von Amazon, Alibaba und anderen Online-Versandhäusern, die das Prinzip des Belohnungsaufschubs untergraben und sofortige Wunschbefriedigung verheißen, so Hanich.[9]

Wendy Ide in ihrer Rezension für Screen Daily sieht in dem Film das Potenzial, ein Arthouse-Erfolg auf dem Niveau von Toni Erdmann zu werden. Sie lobt das Casting und insbesondere die Filmmusik, die wie auch die Handlung im Verlauf des Films zunehmend fesselnd und komplex werde.[10]

Awardswatch räumt ein, dass der Film gewisse Parallelen zu großen Vorbildern wie Kubricks oder Spielbergs Filmen, wie auch Spike Jonzes Her oder Black Mirror aufzeigt, allerdings sei es „die neugierige Darstellung romantischer Dynamiken und die feinfühlige Erkundung von Weiblichkeit, Männlichkeit und Sexualität, die I’m Your Man auszeichnet.“[11]

„Mit verschmitztem Humor und nicht wenig Schmerz fragt I’m Your Man, ob wir wirklich wollen, dass unsere Fantasien wahr werden, und was passiert, wenn wir uns verlieben“ – so der Hollywood Reporter und fügt an, es handele sich bei dem Werk um eine ergreifende, aussagekräftige Komödie über die Liebe.[12]

Für Anna Smith von der Deadline wird folgende zentrale Frage in Ich bin dein Mensch gestellt: „Wenn das Glück erreicht wird, spielt es eine Rolle wenn seine Quelle künstlich ist?“ Das filmische Ergebnis bezeichnet sie dann als „genauso anregend wie lustig.“[13]

Einspielergebnis

In Deutschland verzeichnet der Film 32.719 Besucher.[14]

Auszeichnungen

Mit Ich bin dein Mensch konkurrierte Maria Schrader erstmals um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale.[15] Hauptdarstellerin Maren Eggert wurde dort für ihre Leistung mit einem Silbernen Bären geehrt.[16] Im Mai 2021 wurde Ich bin dein Mensch in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis aufgenommen.[17] Beim Berlinale Summer Special im Juni folgte beim einmalig vergebenen Berlinale Publikums-Preis für den besten Wettbewerbsfilm ein zweiter Platz, hinter dem Dokumentarfilm Herr Bachmann und seine Klasse.[18]

Literatur

Commons: Ich bin dein Mensch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Ich bin dein Mensch. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Ich bin dein Mensch. In: letterbox-filmproduktion.de (abgerufen am 11. Februar 2021).
  3. Maren Eggert und Dan Stevens in RomCom der Zukunft. In: swr.de, 9. September 2020 (abgerufen am 11. Februar 2021).
  4. Maren Eggert im Gespräch mit Vivian Perkovic, Kulturzeit bei 3sat, 14. Juni 2021.
  5. Berlinale 2021: Bärengewinner*innen des Wettbewerbs stehen fest . In: berlinale.de, 5. März 2021 (abgerufen am 5. März 2021).
  6. Starttermine Deutschland. In: insidekino.com. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  7. Ben Dalton: ‘Wheel Of Fortune And Fantasy’ takes joint lead on Screen’s Berlin jury grid. In: screendaily.com, 5. März 2021 (abgerufen am 5. März 2021).
  8. I'm Your Man. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 3. Juli 2021.
  9. Julian Hanich: Ich bin dein Mensch. In: Filmbulletin, 1. Juli 2021.
  10. Wendy Ide2021-03-01T18:00:00+00:00: ‘I’m Your Man’: Berlin Review. Abgerufen am 16. März 2021 (englisch).
  11. Berlin Review: Dan Stevens is a perfectly dreamy robot in Maria Schrader’s delightful sci-fi romance of ‘I’m Your Man’. In: AwardsWatch. 3. März 2021, abgerufen am 16. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  12. ‘I’m Your Man’: Film Review | Berlin 2021. 4. März 2021, abgerufen am 16. März 2021 (englisch).
  13. Anna Smith, Anna Smith: Berlin Review: Anna Smith On ‘I’m Your Man’ – Int’l Critics Line. In: Deadline. 1. März 2021, abgerufen am 16. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  14. Top 100 Deutschland 2021. In: insidekino.com. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  15. Wettbewerb – Neugestaltung filmischer Formen. In: berlinale.de, 11. Februar 2021 (abgerufen am 11. Februar 2021).
  16. Berlinale 2021: Bärengewinner*innen des Wettbewerbs stehen fest . In: berlinale.de, 5. März 2021 (abgerufen am 5. März 2021).
  17. Vorauswahl 2021. In: deutscher-filmpreis.de. Abgerufen am 30. Mai 2021. (PDF)
  18. Die Gewinnerfilme der Publikumspreise. In: berlinale.de, 20. Juni 2021 (abgerufen am 20. Juni 2021).