Karl Georg Becker

Karl Georg Becker als Reichstagsabgeordneter 1912

Karl Georg Becker, auch Carl Becker (* 24. September 1858 auf Gut Schönrath bei Mülheim am Rhein; † 28. November 1914 im Schwarzwald[1]) war ein deutscher Jurist, Gutsbesitzer und Mitglied des Reichstages.

Leben

Karl Georg Becker stammte aus einer katholischen Gutsbesitzerfamilie und studierte, nachdem er sein Abitur an der Rheinischen Ritter-Akademie in Bedburg abgelegt hatte, an den Universitäten Berlin und Bonn Jura. Das Studium schloss er 1886 mit seiner Promotion ab. Anschließend studierte er Land- und Forstwirtschaft an der Hochschule Halle. Nach Beendigung des Studiums trat er in den Staatsdienst, war Gerichtsreferendar in Bergheim und Köln, Assessor in Montjoie, Mettmann und Düsseldorf. 1898 wurde er Amtsrichter in Hennef, 1906 Landgerichtsrat in Köln.[2] Darüber hinaus war Becker Mitbegründer und lange Jahre Vorsitzender der „Kreis Bergheimer Volksbank“ und der „Zuckerfabrik Bedburg“, er war Vorstandsmitglied des „Rheinischen Bauernvereins“ und des „Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen“.[3]

Von 1890 bis 1914 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[4] In einer Ersatzwahl am 9. Januar 1901 wurde Becker als Abgeordneter des Wahlkreises Regierungsbezirk Köln 5 (SiegkreisWaldbröl) in den Reichstag gewählt.[5] Im Reichstag schloss er sich der Fraktion des Zentrums an. In den folgenden drei Reichstagswahlen 1903, 1907 und 1912 gewann er den Wahlkreis mit jeweils über 70 % der Stimmen. Kurz nach seiner Wahl im Januar 1912 legte er am 15. Februar 1912 sein Reichstagsmandat nieder,[6] um seinen Wahlkreis dem Zentrumspolitiker Karl Trimborn zu überlassen.[7]

Er war seit 1902 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Ripuaria Bonn im CV.[8]

Er war zuletzt als Notar in Köln tätig und starb mit 55 Jahren im Schwarzwald, wo er Erholung suchte. Becker hinterließ seine Ehefrau Emma, geborene Schmidt, die Söhne Erich und Carl August sowie die Tochter Hilde.[9]

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige der Familie in der "Kölnischen Zeitung"
  2. Kurzbiographie in: Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch. Dreizehnte Legislaturperiode. Norddeutsche Druckerei und Verlagsanstalt, Berlin 1912, S. 207f, Bild auf Seite 469
  3. Kurzbiographie in: Bureau des Reichstags (Hrsg.): Amtliches Reichstags-Handbuch. Elfte Legislaturperiode 1903 / 1908. Abgeschlossen am 31. Dezember 1903. Reichstagsdruckerei, Berlin 1903, S. 185f
  4. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 89 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3)
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 176.
  6. Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch. Dreizehnte Legislaturperiode. Norddeutsche Druckerei und Verlagsanstalt, Berlin 1912, S. 208
  7. "Justizrat Trimborn". In: Mülheimer Volkszeitung vom 30. November 1914
  8. Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen: Die Ehrenmitglieder, Alten Herren und Studierenden des CV, des Cartell-Verbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen, Wien 1914, S. 81.
  9. Todesanzeige der Familie in der "Kölnischen Zeitung"