Karastraße

Karastraße
Karastraße und Umgebung
Karastraße und Umgebung
Karastraße und Umgebung
Verbindet Gewässer Barentssee
mit Gewässer Karasee
Trennt Landmasse Südinsel (Nowaja Semlja)
von Landmasse Waigatsch
Daten
Geographische Lage 70° 30′ N, 57° 59′ OKoordinaten: 70° 30′ N, 57° 59′ O
Karastraße (Oblast Archangelsk)
Karastraße (Oblast Archangelsk)
Länge 33 km
Geringste Breite 50 km
Inseln Tschiratschi, Oleni, Morosow, Mordowin, Bolschoi Woronow, Janow, Bolschoi Loginow, Maly Loginow, Kusowa Semlja, Kasobin u. a.

Die Karastraße, Karische Straße oder Karische Pforte (russisch Карские Ворота, Karskije Worota), früher auch Meerenge von Waigatsch genannt, ist eine Meerenge im äußersten Nordosten Europas. Sie verbindet im Norden Russlands die Barentssee im Südwesten mit der Karasee im Nordosten. Sie trennt die Insel Waigatsch von der Südinsel der Inselgruppe Nowaja Semlja.

Die Karastraße ist 33 km lang[1] und 50 km breit. Die Untiefen Banka Prokofjewa und Banka Persei sowie zahlreiche Inseln vor beiden Ufern reduzieren die Fahrrinne aber auf eine Breite von 25 km.[1]

In manchen Wintern friert die Meerenge vollständig zu. Bis in den frühen Sommer driftet Meereis durch die Karastraße in die Barentssee und weiter an der Küste Nowaja Semljas entlang.[1]

Im Jahr 1032 kam eine Handelsexpedition der Pomoren an die Karastraße.[2] Als erster Westeuropäer erreichte sie der Engländer Stephen Borough 1556 mit seinem Schiff Serchethrift.[3] Schweres Eis hinderte ihn an der Passage. Erfolgreicher waren seine Landsleute Arthur Pet und Charles Jackman, die die Karastraße im August 1580 auf der Suche nach der Nordostpassage durchfuhren.[4][5]

Literatur

  • G. Gilbo: Sprawotschnik po istorii geografitscheskich naswani na pobereschje SSSR. Ministerstwo oborony Soiusa SSR, Glaw. upr. nawigazii i okeanografii, 1985, S. 139. (russisch)
  • W. Tschernawin u. a.: Wojenno-morskoi slowar. Wojenisdat, Moskau 1990, S. 175. ISBN 978-5-203-00174-0. (russisch)

Einzelnachweise

  1. a b c Sailing Directions (Enroute). North Coast of Russia. Pub. 183, National Geospatial-Intelligence Agency, Springfield, Virginia 2017, S. 77–79 (PDF (Memento des Originals vom 11. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/msi.nga.mil; 5,3 MB; englisch)
  2. Hans-Peter Kosack: Die Polarforschung. Ein Datenbuch über die Natur-, Kultur-, Wirtschaftsverhältnisse und die Erforschungsgeschichte der Polarregionen. Reprint der 1. Auflage von 1967. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-00292-5, S. 265, doi:10.1007/978-3-663-02205-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Charles Henry Coote: Borough, Stephen. In: The Dictionary of National Biography, 1885–1900, Band 5(englisch)
  4. Fridtjof Nansen: Through Siberia, the land of the future. Heinemann, London 1914, S. 440 (englisch)
  5. William James Mills: Exploring Polar Frontiers – A Historical Encyclopedia. Band 2. ABC-CLIO, 2003, ISBN 1-57607-422-6, S. 521 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).