Christoph Knoll

Christoph Knoll (* 1563 in Bunzlau; † 1630[1] in Sprottau) war ein deutscher Kirchenlieddichter.

Leben und Werk

Nachdem Christoph Knoll, der in Bunzlau 1563 als Sohn eines Schuhmachers geboren wurde, auf Schulen in Bunzlau und Görlitz seine Vorbildung erfahren hatte, immatrikulierte er sich 1583 an der Universität Frankfurt an der Oder und im Folgejahr an der Universität Wittenberg. Während dieser Zeit setzte er sich bereits mit Mathematik und Astronomie auseinander. 1584 oder 1586 wurde er Signator in Sprottau. Seit 1591 wirkte er dort als Diakon. Sein Sohn wurde Pfarrer zu Wittgendorf.

Während der Pest verfasste Knoll 1599 sein geistliches Sterbelied Herzlich thut mich verlangen nach einem selgen End.[2][3] Knolls Lied fand noch zu seinen Lebzeiten Verbreitung. Im Liederbuch Harmoniae sacrae (Görlitz 1613) erschien der Text erstmals der Melodie von Hans Leo Haßlers Liebeslied Mein G’müt ist mir verwirret kontrafaziert.[4] Dieselbe Melodie wurde später auch von Johann Crüger dem Text O Haupt voll Blut und Wunden von Paul Gerhardt unterlegt.

Werke

  • Trostbüchlein oder Praxi articulorum de resurrectione carnis et vita aeterna (ohne Jahr, ohne Ort)
  • Herzlich thut mich verlangen nach einem selgen End (1599)
  • Calendarium generale perpetuum (Liegnitz 1619)
  • Im Leben und im Sterben

Literatur

Einzelnachweise

  1. Johannes Grünewald: Christoph Knoll. Ein Beitrag zu seiner Biographie. In: Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Bände 41–44. Verlag "Unser Weg.", 1962, S. 7–24. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) Die häufig zu findende falsche Angabe 1621 geht demzufolge auf eine unbelegte Angabe bei Eduard Emil Koch zurück. Siehe Eduard Emil Koch: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche, Band 2. 3. Auflage. Belser, 1867, S. 271 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Philipp Wackernagel: Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jahrhunderts. Band 1. Teubner, Leipzig 1864, S. 814 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Bände 19-21. A. Lax, 1961, S. 311 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Hansjakob Becker u. a.: Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder. 2. Auflage. Beck, München 2003, ISBN 3-406-48094-2, S. 276.