Badische VIII (alt)

VIII
Vc (ab 1868)
ERWIN bis LANDOLINLOERRACH
Anzahl71
HerstellerKesslerHartmann & Lindt
Baujahr18471846
Ausmusterung1877/18831867/1868
Achsformel1A1 n2
1B n2 (nach 1. Umbau)
1B n2t (nach 2. Umbau)
1B n2
Spurweite1.600 mm
1.435 mm (nach Umbau)
Länge über Puffer12.940 mm12.795 mm
Höhe4.700 mm
4.500 mm (nach Umbau)
4.350 mm
Gesamtradstand3.330 mm
3.399 mm (nach Umbau)
3.255 mm
Leermasse18,90 t
20,55 t (nach Umbau)
18,90 t
20,50 t (nach Umbau)
Dienstmasse21,10 t
22,65 t (nach Umbau)
21,10 t
22,50 t (nach Umbau)
Reibungsmasse10,50 t10,50 t
Radsatzfahrmasse10,50 t10,50 t
Kuppelraddurchmesser1.830 mm
1.524 mm (nach Umbau)
1.676 mm
1.830 mm (nach 1. Umbau)
1.525 mm (nach 2. Umbau)
Laufraddurchmesser1.070 mm1.068 mm
1.070 mm (nach 1. Umbau)
915 mm (nach 2. Umbau)
SteuerungsartStephenson
Zylinderanzahl2
Zylinderdurchmesser330 mm356 mm
330 mm (nach Umbau)
Kolbenhub610 mm457 mm
610 mm (nach Umbau)
KesselBauart StephensonBauart Sharp
Kesselüberdruck7,0 bar6,0 bar
Anzahl der Heizrohre149129
Heizrohrlänge3.945 mm3.645 mm
4.074 mm (nach Umbau)
Rostfläche0,84 m²0,84 m²
Strahlungsheizfläche5,42 m²4,55 m²
4,49 m² (nach Umbau)
Rohrheizfläche67,40 m²59,22 m²
66,37 m² (nach Umbau)
Verdampfungsheizfläche72,82 m²63,77 m²
70,86 m² (nach Umbau)
LokbremseSchraubenbremse am Tender
TenderKessler 3 T 5,4

Die Fahrzeuge der Baureihe VIII[1], ab 1868 Gattung Vc, waren Breitspur-Lokomotiven der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen.

Die Loks waren die letzten mit der Achsfolge 1A1 in Baden sowie die letzten Loks für die Breitspur von 1600 mm, die vor der Umstellung des Netzes auf Normalspur 1854 beschafft wurden. Bei der Konstruktion berücksichtigte man einen zukünftigen Umbau auf Normalspur. Der Kessel war ein Nachbau der Bauart Stephenson und ruhte auf einen innenliegenden Gabelrahmen. Das Zweizylinder-Naßdampftriebwerk war außenliegend angeordnet. Die Fahrzeuge hatten einen Schlepptender der Bauart 3 T 5,40.

Bei der Abnahme der Lokomotiven stellte man fest, dass die Kesselachse 300 mm höher als das vorgegebene Maß war. Man befürchtete Sicherheitsprobleme und übernahm die Loks nur unter Vorbehalt. Beim Umbau auf Regelspur 1854 erfolgte dann die Tieferlegung des Kessels. Dabei wurden die Loks auch auf die Achsfolge 1B umgebaut. 1865 erfolgte ein erneuter Umbau zu Tenderlokomotiven. Dabei wurde auf dem Kessel ein Satteltank montiert.

Eingesetzt waren die Loks auf der Strecke OosBaden.

In diese Gattung wurde auch eine von Hartmann & Lindt mit dem Namen LOERRACH gelieferte Lok eingereiht. Sie unterschied sich jedoch in ihren technischen Parametern erheblich von den von Kessler gelieferten Loks. Bemerkenswert war der äußerst kurze Radstand der Kuppelräder. Die Leistung der Lok fiel sehr gering aus. Ursächlich war unter anderem der kleine Zylinderhub von 457 mm. Erst nachdem Kessler die Lok 1848 umgebaut hatte, wurde sie von der Staatsbahn übernommen. Das Fahrzeug wanderte jedoch schnell in den Bauzugdienst ab.

Fußnoten

  1. Zur Unterscheidung der nach dem Schema von 1868 bezeichneten Lokomotiven auch als VIII (alt) bezeichnet.

Literatur

  • Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Baden (= Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 2, 7). transpress u. a., Berlin 1988, ISBN 3-344-00210-4.