Stevien
Stevien | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stevia | ||||||||||||
Cav. |
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/55/Stevia_lucida_%289242545642%29.jpg/220px-Stevia_lucida_%289242545642%29.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/26/Stevia_rebaudiana_flowers.jpg/220px-Stevia_rebaudiana_flowers.jpg)
Die Stevien (Stevia) sind eine Pflanzengattung, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Das Verbreitungsgebiet reicht von den westlichen USA (sieben Arten), über Mexiko, Zentral- bis Südamerika. Die bekannteste und wirtschaftlich bedeutendste Art ist Stevia rebaudiana, die bei indigenen Völkern Südamerikas, heute vor allem aber in Asien, als Basis für den Süßstoff Stevia weit verbreitet ist.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Stevia-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher bis Sträucher, die Wuchshöhen zwischen 0,5 und über 1,20 Meter erreichen. Der aufrechte Stängel ist meist verzweigt.
Die gegenständig oder wechselständig stehenden Laubblätter sind gestielt oder sitzend. Die unterschiedlich behaarte bis unbehaarte, manchmal glänzende oder drüsig gepunktete Blattspreite kann je nach Art sehr unterschiedlich geformt sein, besitzt ein oder drei Hauptnerven und einen ganzen, gesägten oder gezähnten Blattrand.
Generative Merkmale
In lockeren bis dichten, schirmtraubigen Gesamtblütenständen stehen die korbförmigen Teilblütenstände zusammen. Die zylindrischen Blütenhüllen besitzen einen Durchmesser von 1 bis (meist) 2 bis 3 mm. Die meist fünf, selten sechs in einer Reihe stehenden, mehr oder weniger gleichen Hüllblätter sind zwei- bis dreinervig. Der flache bis konvexe Blütenstandsboden ist ohne Spreuschuppen. Jedes Blütenkörbchen enthält meist fünf, selten sechs Scheibenblüten.
Die fünf purpur- bis rosafarbenen oder weißen Kronblätter sind trichterförmig verwachsen mit einem engen Schlund. Die Blütenkrone ist drei- bis viermal so lang wie ihr Durchmesser und innen mehr oder weniger behaart. Die meist glatten, manchmal papillösen Griffel besitzen zwei fadenförmige Griffeläste.
Die säulenförmigen bis prismatischen oder spindelförmigen Achänen sind fünfrippig, drüsig punktiert und/oder rau. Der Pappus besteht aus fünf freien oder verwachsenen Borsten und Schuppen.
Als Chromosomenzahlen wurden n = 22, 24, 34 gefunden.
Systematik
Der Gattungsname Stevia wurde 1797 durch Antonio José Cavanilles in Icones et Descriptiones Plantarum, quae aut sponte ..., 4 (1), 32, Tafel 354 erstveröffentlicht. Als Lectotypus wurde Stevia salicifolia Cav. festgelegt. Synonyme für SteviaCav. sind: MetasteviaGrashoff, MusteliaSpreng. [1] Der Gattungsname Stevia ehrt den spanischen Arzt und Botaniker Pedro Jaime Esteve (ca. 1500–1556).[2]
Die Gattung Stevia gehört zur Tribus Eupatorieae in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Asteraceae.
Es gibt etwa 240 Stevia-Arten (Auswahl)[1]:
- Stevia amambayensisB.L.Rob.: Sie kommt in Paraguay vor.[1]
- Stevia ammotrophaB.L.Rob.: Sie kommt in Paraguay vor.[1]
- Stevia amplexicaulisHassl.: Sie kommt in Paraguay vor.[1]
- Stevia apensisB.L.Rob.: Sie kommt in Paraguay vor.[1]
- Stevia aristataD.Don ex Hook. & Arn.: Sie kommt in Argentinien, Paraguay und Uruguay vor.[1]
- Stevia balansaeHieron.: Sie kommt in Brasilien und Paraguay vor.[1]
- Stevia breviaristataHook. & Arn.: Sie kommt in Argentinien und in Bolivien vor.[1]
- Stevia catharinensisCabrera: Sie kommt in Brasilien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia commixtaB.L.Rob.: Sie kommt in Brasilien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia cuneataHassl.: Sie kommt in Paraguay vor.[1]
- Stevia entreriensisHieron.: Sie kommt in Argentinien, Paraguay und Uruguay vor.[1]}
- Stevia estrellensisHassl. ex B.L.Rob.: Sie kommt in Paraguay vor.[1]
- Stevia eupatoria(Spreng.) Willd.: Sie kommt in Mexiko vor.[1]
- Stevia lemmoniiA.Gray: Sie kommt in Arizona und in Mexiko vor.[3]
- Stevia leptophyllaBaker: Sie kommt in Brasilien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia micranthaLagasca: Sie kommt in Arizona, New Mexico und in Mexiko in Höhenlagen zwischen 1800 und 2700 Metern Meereshöhe vor.[3]
- Stevia ovataWilld.: Sie kommt in Texas und in Mexiko vor.[3]
- Stevia parvifoliaHassl.: Sie kommt in Brasilien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia plummeraeA.Gray: Sie kommt in den südwestlichen Vereinigten Staaten und in Mexiko vor.[3]
- Stevia rebaudiana(Bertoni) Bertoni: Sie kommt in Brasilien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia rojasiiHassl.: Sie kommt in Brasilien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia sabulonisB.L.Rob.: Sie kommt in Paraguay und in Uruguay vor.[1]
- Stevia salicifoliaCav.: Sie kommt in Texas und Mexiko vor.[3]
- Stevia satureiifolia(Lam.) Sch. Bip.: Sie kommt in Brasilien, Argentinien und Uruguay vor.[1]
- Stevia selloi(Spreng.) B.L.Rob.: Sie kommt in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay vor.[1]
- Stevia serrataCav.: Sie kommt in Arizona, New Mexico, Texas, in Mexiko, Guatemala, Honduras, Kolumbien und Ecuador vor.[1]
- Stevia spathulataCabrera: Sie kommt in Paraguay und in Argentinien vor.[1]
- Stevia veronicaeDC.: Sie kommt in Brasilien vor.[1]
- Stevia villaricensis(B.L.Rob.) Cabrera & Vittet: Sie kommt in Argentinien und in Paraguay vor.[1]
- Stevia viscidaKunth: Sie kommt in Arizona, Texas, Mexiko und Mittelamerika vor.[3]
Literatur
- Guy L. Nesom: Stevia in der Flora of North America, Volume 21, 483: Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Stevia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. Februar 2018.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
- ↑ a b c d e f Guy L. Nesom: Stevia Cavanilles. In: Flora of North America, vol. 21. [2].
Weblinks
- Steckbrief der Klostergärtnerei Maria Laach (PDF-Datei; 171 kB)