Liste der Stadtbezirke von Graz
Graz ist die Hauptstadt des zweitgrößten österreichischen Bundeslandes Steiermark. Das Stadtgebiet von Graz ist in 17 Bezirke gegliedert. Quer durch die Stadt verläuft von Norden nach Süden der Stadtfluss Mur. Anders als in Wien werden die Bezirke in Graz im täglichen Sprachgebrauch nicht mit ihrer Nummer, sondern mit ihrem Namen bezeichnet. In den Straßenschildern ist jedoch beides in der Kopfzeile wieder zu finden, die Bezirkszahlen werden in römischen Zahlen angegeben. In jedem Bezirk existieren eigene Straßenschilder, das Design ist jedoch einheitlich.
Die erstmalige Stadtgliederung in die fünf Bezirke Innere Stadt, St. Leonhard, Geidorf, Lend und Gries fand im 19. Jahrhundert statt. 1873 erhält die Stadt ihren Namen, bis dahin hieß die Stadt noch Grätz.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 folgten zahlreiche Eingemeindungen der heutigen Randbezirke zu Groß-Graz: Liebenau, St. Peter, Waltendorf, Mariatrost (als Ergänzung zu Geidorf), Ries, Andritz (als Graz Nord), Gösting, Eggenberg, Wetzelsdorf und Straßgang (als gemeinsamer Bezirk mit dem späteren eigenständigen Puntigam).
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1946, wurden vom Grazer Gemeinderat die heutigen Stadt- und Bezirksgrenzen und teils neue Bezirksnamen festgelegt. Beispielsweise wurden Mariatrost und Geidorf getrennt und eigenständige Bezirke; Graz Nord wurde in Andritz umbenannt.
Der flächenmäßig größte Bezirk der Stadt ist Andritz im Norden der Stadt, der kleinste der zentrale Bezirk Innere Stadt. Der viertkleinste Bezirk Jakomini ist der bevölkerungsreichste, am wenigsten Einwohner hat wiederum die Innere Stadt.
Legende
Die nachfolgende Liste ist folgendermaßen aufgebaut:
- Bezirk & Straße: Zeigt das Straßenschild einer Straße des Bezirks, welches in der Kopfzeile die offizielle Nummer und den Namen des Bezirks hat. Hinweis: Diese Spalte ist sortierbar nach den Nummern des jeweiligen Bezirks.
- Name: Offizieller Bezirksname.
- Lage: Zeigt die Lage des Bezirks innerhalb der Stadt.
- Einw.: Gibt die Bevölkerungszahl des Bezirks an. (Stand: 1. Jänner 2008) [1]
- Fl.: Gibt die Fläche des Bezirks in Quadratkilometer (km²) an. (Stand: 1. Jänner 2008) [1]
- Dichte: Gibt die Einwohner pro km² an.
- Gründung: Nennt die Jahreszahl, in der der Bezirk nach Graz eingemeindet wurde bzw. eine Neubildung stattgefunden hat.[2] Die genaue Jahreszahl der fünf Ursprungsbezirke ist nicht bekannt.
- PLZ: Nennt die Postleitzahlen, die dem Bezirk zugeordnet sind.
- Bemerkung: Weitere Informationen bezüglich des Bezirks.
- Bild: Zeigt ein Bild (z.B. ein Bauwerk) aus dem Bezirk.
Übersicht
Bezirk & Straße | Name | Lage | Einw. | Fl. (km²) | Dichte (Ew/km²) | Gründung | PLZ | Bemerkung | Bild |
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Innere Stadt | 3.394 | 1,16 | 2926 | ? | 8010 | Hier befindet sich das Wahrzeichen der Stadt (Uhrturm) auf dem Schloßberg. Die bekannte Einkaufstraße Herrengasse verläuft quer durch den Bezirk. Standort des Rathauses, des Hauptplatzes und des ältesten Kaufhauses der Stadt (Kastner & Öhler). Zentraler Verkehrsknoten der Graz AG Verkehrsbetriebe am Jakominiplatz. | |||
St. Leonhard | 14.032 | 1,83 | 7668 | ? | 8010 8016 | Hier befindet sich das Hauptgebäude der Technischen Universität sowie die Musik- und Kunstuniversität. Die große Verkehrsstraße (Elisabethstraße) verläuft bis zum Nord-Ost-Ende des Bezirks. Beheimatet das höchste Gebäude der Stadt, die Herz-Jesu-Kirche. | |||
Geidorf | 21.980 | 5,50 | 3996 | ? (1938: ergänzt durch Mariatrost) | 8010 8013 8015 8036 | Dieser Bezirk beheimatet die Karl-Franzens-Universität und die Medizinische Universität. Am östlichen Ende dieses Bezirkes (angrenzend zu Mariatrost) befindet sich das LKH Graz. Ehemaliger Heimatbezirk des Grazer AK (Casino-Stadion Körösistraße). | |||
Lend | 26.571 | 3,70 | 7181 | ? | 8020 8051 | Zentraler, multikulturell geprägter Arbeiterbezirk. Hier befindet sich der Hauptbahnhof, in der Nähe des Lendplatzes (Standort des zweitgrößten Bauernmarktes der Stadt) das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder I, in dessen unmittelbarer Nähe das Orpheum steht (Veranstaltungsort für Theater-, Kabarett- und Konzertaufführungen). | |||
Gries | 25.429 | 5,05 | 5035 | ? | 8020 8053 8055 | Gries ist ein von bosnischen und türkischen Migranten geprägter Bezirk sowie traditioneller Standort der Nachtclubs (Rotlichtviertel). Seit 2007 Schnittstelle von Süd- und Ostbahn im Bereich Graz-Don Bosco. Hier befinden sich die Justizanstalt Karlau, der Schlachthof, der Zentralfriedhof, der städtische Wirtschaftshof (Müllentsorgung) und das Fernheizwerk. Ehemaliger Standort des Steyr-Daimler-Puch Einser-Werks. | |||
Jakomini | 29.158 | 4,06 | 7182 | 1899 (Abspaltung von St. Leonhard) | 8010 8041 8042 | Standort der Grazer Messe (inklusuive Stadthalle), des Ostbahnhofs und des Landesgerichts mit der Justizanstalt Jakomini. Über den Bezirk verstreut befinden sich einige Gebäude der Technischen Universität. Ehemaliger Heimatbezirk des SK Sturm Graz (Gruabn). | |||
Liebenau | 12.460 | 7,99 | 1559 | 1938 | 8041 8042 8074 | Wohnbezirk mit dem Einkaufszentrum Murpark. Standort der UPC-Arena. Im Süden befindet sich der größte Produktionsstandort von Graz, die Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co KG. | |||
St. Peter | 14.179 | 8,86 | 1600 | 1938 | 8010 8041 8042 8051 | Wohnbezirk im Südosten. Standort des steiermärkischen ORF-Landesstudios. Hier befindet sich die große Terassenhaussiedlung. | |||
Waltendorf | 11.468 | 4,48 | 2560 | 1938 | 8010 8042 8043 8047 | Ehemals eigene Gemeinde, die 1938 eingemeindet wurde. Heute vorwiegend wohlhabendes Wohnviertel mit dem Schloss Lustbühel, der Observation Lustbühel und dem Hallerschloss. | |||
Ries | 5.560 | 10,16 | 547 | 1938 | 8010 8044 8047 | Bürgerlich geprägter Wohnbezirk mit dem Stifting- und Ragnitztal. Standort eines Sanatoriums. | |||
Mariatrost | 8.470 | 13,99 | 605 | 1938 (Abspaltung von Geidorf: 1946) | 8043 8044 | Bürgerlicher Wohnbezirk im Nordosten. Standort der Basilika Mariatrost und des Tramwaymuseums der GVB. Im südöstlichen Teil grenzt der Hilmteich an sowie das LKH. | |||
Andritz | 17.660 | 18,47 | 956 | 1938 (als Graz Nord) | 8010 8042 8043 8044 8045 8046 8054 | Hier befindet sich die Andritz AG, die nach dem Bezirk benannt wurde. Im Norden (Weinzödl) befindet sich das Trainingszentrum des Grazer AK (heute in Stadtbesitz). | |||
Gösting | 10.211 | 10,83 | 943 | 1938 | 8045 8051 8055 | Ehemals unter der Herrschaft von Gösting mit eigener Burg (Ruine Gösting; heute in Privatbesitz). Ab 1850 eigene Gemeinde, seit 1938 Teil von Graz. Im Norden grenzt die Gemeinde Thal an, die der Geburtsort von Arnold Schwarzenegger ist. | |||
Eggenberg | 18.160 | 7,79 | 2331 | 1938 | 8020 8051 8052 8053 | Traditioneller Arbeiterbezirk. Hier befinden sich das Unfallskrankenhaus, das LKH Graz-West und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder II. Standort der Fachhochschule Joanneum und der ehemaligen Reininghaus-Brauerei. Weiters Heimat des Schlosses Eggenberg, des Eggenberger-Bads sowie des ASKÖ-Stadions und - Zentrums. | |||
Wetzelsdorf | 13.983 | 5,77 | 2423 | 1938 | 8052 | Wohnbezirk im Westen der Stadt. Standort der Belgierkaserne, wo sich das Streitkräfteführungskommando des Österreichischen Bundesheeres befindet, und des Landespolizeikommandos Steiermark. | |||
Straßgang | 13.226 | 11,75 | 1126 | 1938 (gemeinsam mit Puntigam) | 8020 8053 8054 8055 | Weitgehend mit Einfamilienhäusern bebaut und von der Kärntner Straße durchzogen. Grenzt im Süden an die Gemeinde Seiersberg. Der Plabutschtunnel hat in diesem Bezirk sein Südportal, der bekannte Weblinger-Kreisverkehr befindet sich unmittelbar davor. | |||
Puntigam | 6.911 | 6,18 | 1118 | 1988 (Abspaltung von Straßgang) | 8020 8055 8073 | Jüngster Bezirk der Stadt. Standort der Brauerei Puntigam und des Nahverkehrsknotens Puntigam. | |||
Stadt Graz | 252.852 | 127,58 | 1982 |
Einzelnachweise
- ↑ a b Daten von graz.at, abgerufen am 27. Februar 2009
- ↑ www.graz-stadt.at – Geschichte der Stadt, 22. März 2009