Siedlungsgeschichtlich lässt sich die Vergangenheit des Ortes in drei Perioden einteilen. Nach der Chauken- oder Sachsenzeit wurde Oederquart Ziel der Holländer-Kolonisation des 12. Jahrhunderts sowie der sogenannten Bruch- und Moor-Kolonisation der letzten Jahrhunderte.
Oederquart wurde 1331 erstmals urkundlich erwähnt.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden auch in Oederquart aus Böhmen eingewanderte Juden sesshaft. Mit Beginn der „Naziherrschaft“ erfuhren die jüdischen Mitbürger vor Ort öffentlich Ressentiments, sie wurden missachtet und Repressalien ausgesetzt. Auch in Oederquart gab es im November 1938 die sog. Reichspogromnacht mit der Folge, dass der jüdischen Mitbürgerin Selma Bernau, geb. Renner, die Fensterscheiben eingeworfen, und zeitweise keine Waren mehr verkauft wurden, sowie die beiden Kinder, Ernst und Eduard Renner, nicht mehr die Schule besuchen durften. Selma Bernau verkaufte ihren Besitz in Oederquart (zwangsweise) und zog mit ihren beiden Kindern nach Hamburg, wo sie noch einige Zeit lebte, bis auch diese Familie 1942 deportiert und im KZ Auschwitz ermordet wurde.[2]
1975 wurde von der Gemeinde ein Kinderspielkreis für Kinder im Vorschulalter eingerichtet. Daraus entstand 1992/93 ein neuer Kindergarten.
Der Rat der Gemeinde Oederquart besteht aus elf Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[3] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Die vergangenen Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:[4]
Bürgermeister ist Stefan Raap (FWG).[5] Sein Stellvertreter ist Jörg Oldenburg (CDU). Zweiter Stellvertreter ist Lothar Bahr (SPD). Gemeindedirektorin ist Samtgemeindebürgermeisterin Erika Hatecke.
Wappen
Blasonierung: Auf grüner Wurt, im roten Feld, eine silberne Linde mit 15 Blättern.
↑".... sie lebten unter uns ...., Spuren des jüdischen Teils der Familie Renner aus Oederquart weisen viele Parallelen mit den Schicksalen der Juden in Deutschland auf"; aufgerufen: 17. April 2024.