Kanton Sainte-Marie-aux-Mines

Kanton Sainte-Marie-aux-Mines
RegionGrand Est
DépartementHaut-Rhin
ArrondissementColmar-Ribeauvillé
HauptortSainte-Marie-aux-Mines
Einwohner43.515 (1. Jan. 2021)
Bevölkerungsdichte97 Einw./km²
Fläche450,93 km²
Gemeinden28
INSEE-Code6815

Lage des Kantons Sainte-Marie-aux-Mines im
Département Haut-Rhin

Der Kanton Sainte-Marie-aux-Mines ist eine Untergliederung im Colmar-Ribeauvillé im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est in Frankreich.

Name

Mines heißt auf Deutsch „Minen“ oder „Gruben“. Das zentrale Gebiet des Kantons ist identisch mit dem Val d’Argent, dem „Silbertal“.

Geschichte

Der Kanton Sainte-Marie-aux-Mines entstand 1793 bei der Neugliederung Frankreichs. Von 1871 bis 1919 lag er im Kreis Rappoltsweiler und trug den Namen Markirch. Bis 2015 gehörten fünf Gemeinden zum Kanton. Am 22. März 2015 wurde der Kanton völlig umstrukturiert. Zu den bisherigen 5 Gemeinden kamen 25 weitere Gemeinden aus anderen Kantonen. Diese 25 Gemeinden gehörten bis 2015 zu den Kantonen Ribeauvillé (alle 10 Gemeinden), Kaysersberg (10 der 12 Gemeinden des Kantons) und Lapoutroie (alle 5 Gemeinden).[1]

Geografie

Der Kanton Sainte-Marie-aux-Mines grenzt im Norden und Nordosten an das Département Bas-Rhin, im Südosten an die Kantone Colmar-2 und Colmar-1, im Süden an den Kanton Wintzenheim sowie im Westen an das Département Vosges.[2]

Sprache

Die Ortschaften des ehemaligen Kantons Lapoutroie und drei der fünf Gemeinden des alten Kantons Sainte-Marie-aux-Mines waren stets eine frankophone Sprachinsel inmitten des Elsass. Beim vom Aussterben bedrohten Welche (dt. Welsch) oder Vosgien handelt es sich um einen galloromanischen Unterdialekt des Lorrain aus der Gruppe der Langues d’oïl, der u. a. eng mit dem Wallonischen verwandt ist. In den anderen Gemeinden spricht man traditionellerweise Elsässisch.

Gemeinden

Der Kanton besteht aus 28 Gemeinden mit insgesamt 43.515 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) auf einer Gesamtfläche von 450,93 km²:

 Gemeinde  Elsässisch/Patois  Deutsch  Einwohner 
(2021)
 Fläche 
(km²)
 Code
postal
 
Code
Insee
AmmerschwihrAmmerschwihrAmmerschweier1.65019,666877068005
AubureAltwihrAltweier3604,906815068014
BeblenheimBawleBebelnheim9345,616898068023
BennwihrBànnwihrBennweier1.3546,5968126, 6863068026
BergheimBarigeBergheim2.06619,166875068028
FrélandÜrbach FrâlâtUrbach bei Kaysersberg1.30519,746824068097
GuémarGeemàrGemar1.43818,226897068113
HunawihrHunewihrHunaweier5684,816815068147
IllhaeusernÌllhìsreIllhäusern72310,466897068153
KatzenthalKàtzedàlKatzenthal5273,506823068161
Kaysersberg VignobleKaiserschbàrig(-Vignoble)Kaysersberg-Vignoble4.40135,456824068162
LabarocheBarosch LabarotcheZell2.11613,446891068173
LapoutroieSchnierlach Lè PeutrailleSchnierlach1.86221,126865068175
Le BonhommeBonom Lo BonamDiedolshausen74921,986865068044
LièpvreLaweröi Co LieufLeberau1.65312,556866068185
MittelwihrMìttelwihrMittelweier8462,426863068209
OrbeyUrwes OrbeyUrbeis3.45346,026837068249
OstheimOstheimOstheim1.6588,166815068252
RibeauvilléRàppschwihrRappoltsweiler4.68232,216815068269
RiquewihrRichewihrReichenweier1.03217,046834068277
RodernRodreRodern3907,056859068280
Rombach-le-FrancRumbàch RobéRumbach78017,876866068283
RorschwihrRorschwihrRorschweier3632,476859068285
Sainte-Croix-aux-MinesSànkrizSankt Kreuz im Lebertal1.80727,856816068294
Sainte-Marie-aux-MinesMàrkirichMarkirch5.04945,236816068298
Saint-HippolyteSampìltSankt Pilt96217,866859068296
ThannenkirchDànnekìrichThannenkirch4634,606859068335
ZellenbergZallebariZellenberg3244,966834068383
Kanton Sainte-Marie-aux-MinesMàrkirichMarkirch43.515450,93-6815

Bis zur landesweiten Neuordnung der französischen Kantone im März 2015 gehörten zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines die fünf Gemeinden Aubure, Lièpvre, Rombach-le-Franc, Sainte-Croix-aux-Mines und Sainte-Marie-aux-Mines. Sein Zuschnitt entsprach einer Fläche von 108,40 km2. Er besaß vor 2015 einen anderen INSEE-Code als heute, nämlich 6823.

Veränderungen im Gemeindebestand seit der landesweiten Neuordnung der Kantone

2016: Fusion Kaysersberg, Kientzheim und SigolsheimKaysersberg Vignoble

Politik

Im 1. Wahlgang am 22. März 2015 erreichte keines der drei Wahlpaare die absolute Mehrheit. Bei der Stichwahl am 29. März 2015 gewann das Gespann Pierre Bihl/Émilie Helderlé (beide Union de la Droite|UD) gegen Jean-François Abraham/Jacqueline Marie (beide FN) und Nadège Florentz/Henri Stoll (beide DVG) mit einem Stimmenanteil von 44,87 % (Wahlbeteiligung:51,29 %).[3]

Seit 1945 hatte der Kanton folgende Abgeordnete im Rat des Départements:

Vertreter im conseil général des Départements
AmtszeitNamePartei
1945–1949Georges BallandMRP
1949–1955Auguste SchmittRPF, danach Républicains sociaux
1955–1961Louis MarchalSFIO, danach Union pour la défense de la République (UDR)
1961–1998Guy NaudoRépublicains indépendants, danach UDF-Parti républicain
1998–1999Raymond HestinDVD
1999–2004Jacques LoëssPRG
2004–2015Christian ChatonAlsace d’abord, danach UMP
2015–Pierre Bihl
Émilie Helderlé
Union de la Droite

Einzelnachweise

  1. Dekret Nr. 2014-207 des französischen Innenministeriums zur Neueinteilung der Kantone im Département Haut-Rhin
  2. Lage des Kantons Sainte-Marie-aux-Mines im Département Haut-Rhin (Memento des Originals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/infogeo68.fr
  3. Wahlergebnis der beiden Wahlgänge