Habach

WappenDeutschlandkarte
Habach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Habach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:47° 44′ N, 11° 17′ OKoordinaten: 47° 44′ N, 11° 17′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberbayern
Landkreis:Weilheim-Schongau
Verwaltungs­gemeinschaft:Habach
Höhe:652 m ü. NHN
Fläche:12,15 km2
Einwohner:1199 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:99 Einwohner je km2
Postleitzahl:82392
Vorwahl:08847
Kfz-Kennzeichen:WM, SOG
Gemeindeschlüssel:09 1 90 126
Gemeindegliederung:8 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hofmark 1
82392 Habach
Website:habach.de
Erster Bürgermeister:Michael Strobl jun. (UWG)
Lage der Gemeinde Habach im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte
Habach von Südosten
Habach aus nördlicher Richtung
Habach von Westen

Habach ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.

Geografie

Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Bayerisches Oberland im Alpenvorland auf einer Linie zwischen Murnau und Penzberg. Zur Landeshauptstadt München im Nordosten beträgt die Entfernung etwa 50 Kilometer, nach Garmisch-Partenkirchen und zur Zugspitze im Südsüdwesten ungefähr 30 Kilometer.

Nachbargemeinden

Das Gemeindegebiet wird größtenteils durch Felder und Wälder begrenzt. Kurze Grenzstrecken sind durch den Grenzbach im Südosten, einen namenlosen Bach im Südwesten und den Steinbach im Nordwesten gegeben.[2]

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend) sind: Antdorf, Sindelsdorf, Großweil, Riegsee und Obersöchering.

Entfernungen von Ortskern zu Ortskern

Wappen von Antdorf
Antdorf
3 km
Wappen von Obersöchering
Obersöchering
4,5 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtWappen von Sindelsdorf
Sindelsdorf
4 km
Wappen von Riegsee
Riegsee
5 km
Wappen von Großweil
Großweil
6 km

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat acht Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt nur die Gemarkung Habach.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort Habach wurde in der Lebensbeschreibung des heiligen Ulrich um 983 erstmals erwähnt. Ein St. Ulrich geweihtes Kloster wurde durch Graf Norbert von Hohenwart im 11. Jahrhundert wohl als Chorherrenstift gegründet. Am 23. April 1330 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer an Habach wie auch an weitere 16 oberbayerische Klöster und Stifte das Hofmarksrecht. Habach gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern. Das Kloster Habach und dessen offene Hofmark wurden 1802 säkularisiert. Habach und Dürnhausen mit den umliegenden Einöden bildeten die im Jahr 1818 gegründete Gemeinde Habach, die zum Landgericht Weilheim gehörte.

Ab dem 20. Jahrhundert

Der Landkreis Weilheim, zu dem die Gemeinde gehörte, wurde 1972 im Rahmen der Gemeindegebietsreform aufgelöst, Habach kam zum Landkreis Weilheim-Schongau. Im Jahr 1978 wurde zusammen mit den Gemeinden Antdorf, Sindelsdorf und Obersöchering die Verwaltungsgemeinschaft Habach eingerichtet.[5]

Am 26. August 2023 traf eine Superzelle die Gemeinde und richtete mit tischtennisballgroßen Hagelkörnern schwere Schäden an Gebäuden und Autos an.[6]

Etymologie

Auf die erste Erwähnung Habachs 983 in der Lebensbeschreibung des Hl. Ulrich als Monasterium Hewibahc folgt eine weitere im Jahr 1073 als „Hegibach […] ad fontem ubi Maior Hegibach oritur“ (deutsch „Hegibach bei der Quelle, wo der Größere Hegibach entspringt“). Es folgen Belege Habachs als Heibach (1083), Hegibach (1085), Hegebach (1173–1175), Heibach (1190–1192), Haibach (ca. 1260), Hevbach (1312), Haebach (1335) und schließlich 1399 als Habach.

Das Bestimmungswort des ursprünglichen Gewässernamens lautete wohl *hegi, althochdeutsch für Hecke; also bedeutet Habach Heckenbach.[7]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 739 auf 1168 Einwohner bzw. um 58,1 % – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.

Jahr1840187119001925193919501961197019871991199520002005201020152020
Einwohner[8]4283794095104807886405677237928129341052119611511177

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2020
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
77,8 %
n. k. %
22,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
+19,3 %p
−22,5 %p
+3,2 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Unabhängige Wählergemeinschaft Habach-Dürnhausen
b CSU/Parteilose
c Dürnhausner Liste
Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
Partei/ListeWahl 2020Wahl 2014[9]Wahl 2008[10]Wahl 2002[11]
StimmenanteilSitzeStimmenanteilSitzeStimmenanteilSitzeStimmenanteilSitze
UWG⁠177,8 % (+19,3)9 (+2)58,5 % (−40,4)7 (−5)98,9 % (−0,2)12 (±0)100,0 %12
Dürnhausner Liste22,2 % (+3,2)3 (+1)19,0 % (+19,5)2 (+2)
CSU/Parteilose22,5 % (+22,5)3 (+3)
ohne Wahlvorschlag1,1 % (+1,1)0
Gesamt100 %12100 %12100 %12100 %12
Wahlbeteiligung74,5 % (+6,7)67,8 % (-1,9)69,7 % (-2,5)72,2 %

Bürgermeister

Während der Zeit des Chorherrenstifts Habach (1073–1802) hatte der jeweilige Propst quasi die politische Führung inne. Von 1802 bis 1818 lag diese beim Gemeindeobmann, bis 1871 beim Gemeindevorsteher und anschließend schließlich beim Bürgermeister.

Folgende Personen übten die Ämter aus:[12]

AmtszeitNameParteiBerufAnmerkung
1802–1805Andrä KarlBauerReindlbauer
1805–1814Nikolaus NeunerBauerLenzschuster
1815–1823Adam NeunerBauerLenzschuster
1824–1827Josef SchwabBauerKramer
1828–1833Kaspar MayrBauerWeber
1833–1848Josef Kirnberger
1848–1851Josef SchwabBauerKramer
1851–1854Felix KirchmayerBauerMaurer
1854–1860Andreas ReßlerBauerZukler
1860–1869Johann PrombergerBauerWagner
1870–1882Johann Jakob SchöttlBauerKailer
1882–1888Ignaz FreislBauerJaudenmühler, Ehrenbürger
1888–1894Ignaz KölblBauerBaur
1894–1900Emmerich Schwaiger
1900–1919Franz PrombergerBauerWagner
1919–1934Johann FreislBauerBäcker
1934–1945Peter Führmann
1945–1972Ulrich SonnerBauerGreinwald, Ehrenbürger
1972–1990Josef Plinganser
1990–2000Albert MetzlerCSU/FW
2000–2008Josef Neunerohne Wahlvorschlag
seit 2008Michael Strobl jun.[13]UWG1
1 
Unabhängige Wählergemeinschaft Habach-Dürnhausen

Gemeindefinanzen

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2017 1.376.000 €, davon entfielen 367.000 € (netto) auf die Gewerbesteuer.[8]

Wappen

Blasonierung: „In Blau ein silberner Regenbogen, darüber ein silbernes Ulrichskreuz, beseitet rechts von einer goldenen Ähre, links von einem senkrechten goldenen Eichenblatt, darunter ein goldenes Mühlrad.“ Das Wappen führt die Gemeinde seit dem 19. Juni 1987.[14]

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik am Wohnort 488 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, am Arbeitsort waren es 275. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe mit 20 oder mehr Mitarbeitern, im Bauhauptgewerbe deren fünf. Zudem bestanden im Jahr 2020 21 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 417 ha. Davon waren 384 ha Dauergrünfläche.[8]

Verkehr

Südlich an Habach vorbei führt die Bundesstraße 472, die ca. 3,5 km östlich des Ortes auf die A 95 trifft. Von der Bundesstraße zweigt die Staatsstraße 2038 nach Antdorf ab. Der Ort ist auch mit zwei Buslinien des RVO erreichbar.[15]

Dorfladen

Seit Mai 2012 existiert in Habach ein Dorfladen, der Lebensmittel und andere Waren anbietet. Rund 200 Familien des Dorfes sind an dem Unternehmen beteiligt.[16][17]

Bildung

2022 gab es folgende Einrichtungen:

  • 1 Kindergarten: 74 Kindergartenplätze mit 58 Kindern[8]
  • Grundschule: Außenstelle der Grundschule Iffeldorf[18]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Habach

Personen, die in Habach gewirkt haben

Ehrenbürger

Folgenden Personen wurde die Ehrenbürgerwürde verliehen:[19]

NameLebensdatenAnmerkung
Ignaz Freisl1867–1952Mühlenbesitzer, Jaudenmühle, Bürgermeister von 1882 bis 1888
Josef Hammerl1868–1948Pfarrer von 1898 bis 1948
Ulrich Sonner1870–1962Ökonomierat
Eugen Job1898–1984Pfarrer von 1948 bis 1984
Ulrich Sonner1901–1976Bürgermeister von 1945 bis 1972
Commons: Habach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Habach im BayernAtlas, abgerufen am 13. Mai 2016
  3. Gemeinde Habach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. September 2019.
  4. Gemeinde Habach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  5. Josef Freisl: Ortsgeschichte. In: habach.de. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  6. Andreas Jäger: Sindelsdorf und Habach am stärksten betroffen: Die Unwetterbilanz des Landkreises Weilheim-Schongau. In: Münchner Merkur. 27. August 2023, abgerufen am 28. August 2023.
  7. Wolf-Armin Frhr. von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Verlag C. H. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35330-4, S. 169
  8. a b c d Kommunalstatistik von Habach, abgerufen am 29. August 2023.
  9. Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014, abgerufen am 13. Mai 2016
  10. Ergebnis der Wahl der Gemeinderäte in den kreisangehörigen Gemeinden in Bayern 2008 - Antdorf, abgerufen am 15. Mai 2016
  11. Kommunalwahlen in Bayern 2002 - Antdorf, abgerufen am 13. Mai 2016
  12. Josef Freisl: Zur Geschichte der politischen Führung in Habach. In: habach.de. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  13. Gemeinderat. Gemeinde Habach, abgerufen am 11. August 2020.
  14. Emma Mages: Wappen/Geschichte/Geografie – Gemeinde Habach. In: hdbg.eu. Haus der bayerischen Geschichte, abgerufen am 15. Mai 2013.
  15. Regionalverkehr Oberbayern: Liniennetzplan Niederlassung West. Abgerufen am 5. Dezember 2016 (PDF-Datei; 3,19 MB)
  16. Chronologie Habacher Dorfladen (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive)
  17. Sarah Kanning: Der weite Weg zur Nahversorgung. In Süddeutsche Zeitung, 5. Mai 2014, abgerufen am 28. Mai 2016
  18. Schulhaus Habach. In: grundschule-iffeldorf.de. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  19. Ehrenbürger der Gemeinde Habach. In: habach.de. Abgerufen am 25. Februar 2020.