Der Weibsteufel

Der Weibsteufel ist ein 1914 von Karl Schönherr verfasstes Drama. Die in den Alpen handelnde Dreiecksgeschichte zählt neben Glaube und Heimat (1910) zu den erfolgreichsten Dramen Schönherrs und zu den meistgespielten Theaterstücken im Süden des deutschen Sprachraums. Seine Uraufführung erlebte das Schauspiel am 6. April 1915 im Johann Strauß-Theater in Wien. Schauplatz der Handlung ist eine bäuerliche Stube ums Jahr 1900.[1]

Das Stück mit einer weiblichen und zwei männlichen Darstellern (Weib, Mann, Grenzjäger) handelt vom Kampf eines kränklichen Ehemanns und Schmugglers um sein Weib, das dem jungen, diensteifrigen Grenzer schöne Augen macht. Die Männer geraten in heftigen Streit, der von der Frau aufgeheizt wird; am Ende ist einer tot, der andere im Gefängnis, und die Frau erbt das Haus.

Das Stück ist in bairischer Mundart geschrieben und deshalb außerhalb des süddeutschen Raumes selten gespielt. 2018 brachte das freie theater glassbooth aus Essen eine Version in Hochdeutsch heraus, die die Handlung in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und ins Ruhrgebiet verlegt.

Literatur

  • Karl Schönherr: Der Weibsteufel. Drama in fünf Akten. Bloch, Berlin 1915.
  • Ernst A. Greiner: Um den „Weibsteufel“. In: Bühne und Welt, Jg. 17 (1915), S. 595–598.
  • Karl Schönherr: Der Weibsteufel. Bühnen- und Musikverlag Hans Pero, Wien.

Verfilmungen

Hörspiele

Sprecher:
  • 1960: Der Weibsteufel; Produzent: WDR; Regie: Gert Westphal; Erstsendung: 10. Februar 1960.
Sprecher:

Medien

  • 1966: Georg Tressler: Der Weibsteufel
  • 2009: Martin Kušej: Der Weibsteufel. ORF, Wien (1 DVD)
  • 2012: Florian Flicker: Grenzgänger. Der österreichische Film
  • 2014: Ralf Knapp, Der Weibsteufel. bremer kriminal theater

Einzelnachweise

  1. Marion Siems (Hrsg.): Reclams neuer Schauspielführer. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1905, S. 364