Androblastom

Mikroskopisches Bild eines Androblastoms. Die Leydig-Zellen haben reichlich eosinophiles oder hellrosa Zytoplasma, das Zytoplasma der Sertoli-Zellen ist blass oder klar.

Das Androblastom [Etymologie: griechisch ἀνδρὀς = Mann und Blastom] (Syn. Arrhenoblastom; griechisch ἅρρην = Mann) ist ein sehr seltener Tumor der Keimdrüsen, der sowohl bei Männern im Hoden als auch bei Frauen im Eierstock auftreten kann. Es handelt sich um Tumoren, die von den Sertoli-Zellen, den Leydig-Zwischenzellen oder von beiden ausgehen können. Sie können hoch- oder mittelgradig differenziert, aber auch sarkomartig entdifferenziert vorkommen. Häufig treten auch bis zu 20 % Komponenten anderer (heterologer) Gewebe (Knorpel, Skelettmuskulatur, mukoide Magen-Darm-Epithelien) auf.[1] Bei hohem Leydig-Anteil zeigt sich aufgrund der Testosteronbildung bei Frauen eine Virilisierung mit androgenem Zellbild in der Vaginalzytologie.[2]

Einzelnachweise

  1. Elias Alexandrakis: Histopathologie: Lehrbuch und Atlas zur Befunderhebung und Differenzialdiagnostik. Schattauer Verlag, 2006, ISBN 9783794524297, S. 238.
  2. Theodor Hellbrügge: Pädiatrische Diagnostik. Pädiatrische Therapie. Band 2. Springer, Berlin 1966, ISBN 978-3-642-94950-0, S. 621.