U 34 (U-Boot, 1914)

U 32 p1
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypU-Boot
KlasseU 31 - U 41
BauwerftGermaniawerft, Kiel
Baunummer194
Baukosten2.891.000 Mark
Bestellung29. März 1912
Kiellegung7. November 1912
Stapellauf9. Mai 1914
Indienststellung5. Oktober 1914
Verbleibvermisst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge64,70 m (Lüa)
Breite6,32 m
Tiefgang (max.)3,56 m
Verdrängungaufgetaucht: 685 t
getaucht: 878 t
 
Besatzung35 Mann, davon 4 Offiziere
Maschinenanlage
Maschine2 × Dieselmotor
2 × Doppelmodyn-Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/LeistungsformatDiesel: 1361 kW = 1850 PS
Elektro: 880 kW = 1200 PS
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusmax. 8790 sm
Tauchtiefe, max.50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,7 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,4 kn (30 km/h)
Bewaffnung

U 34 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde. Im Ersten Weltkrieg versenkte es 121 Schiffen mit einer Gesamttonnage von 262.886 BRT und war damit eines der erfolgreichsten Unterseeboote des Ersten Weltkrieges.

Geschichte, Bau und Indienststellung

Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot konzipiert war[1] und gehörte zum vorletzten Friedensauftrag der Kaiserlichen Marine die Bestellung vom 29. März 1912 umfasste U 31 bis U 36. Am 7. November 1912[2] wurde es, mit der Baunummer 194, auf Kiel gelegt. Es lief am 9. Mai 1914 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde am 5. Oktober 1914 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Claus Rücker in Dienst gestellt.[3]

Technik

Das U-Boot hatte eine Besatzung von 35 Mann, wovon 4 Offiziere waren.[1]

Die zwei Sechs-Zylinder-Viertakt Dieselmotoren der Germaniawerft hatten eine Leistung von 1361 kW. Für die Unterwasserfahrt waren zwei SSW-Doppel-Modyn-Elektromotor mit 880 kW eingebaut. Mit den Motoren waren Geschwindigkeiten von 16,4 kn (über Wasser) bzw. 9,7 kn (unter Wasser) möglich.[1][4]

Das Boot war 64,7 m lang und 6,32 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,56 m sowie eine Verdrängung von 685 Tonnen über und 878 Tonnen unter Wasser.[1]

Die Reichweite betrug aufgetaucht 8790 NM bei 8 kn Geschwindigkeit. Getaucht erreichte das U-Boot 80 NM bei 5 kn.[1]

Die maximale Tauchtiefe betrug 50 Meter.[4]

Das U-Boot führte zwischen sechs und zehn Torpedos mit welche über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden konnten. Ebenfalls war ein Schnellfeuergeschütz mit 8,8 cm installiert welches 1916/1917 durch ein 10,5 cm Geschütz ersetzt wurde.[5][1]

Einsätze und Verbleib

U 34 war auf Helgoland stationierten und der II. U-Boot-Flottille unterstellt. Am 18. März 1915 griff das Boot im Ärmelkanal erst den Dampfer Blue Jacket an, der ihm aber entkam, und versenkte dann den Frachter Glenartney (1911, 5201 BRT). Bis zum 7. Juni 1915 gelangen dem Boot auf zwei Feindfahrten unter dem Kommandanten Rücker insgesamt neun Versenkungen.

Am 23. August 1915 wurde es zusammen mit U 35 ins Mittelmeer in die österreich-ungarische Marinebasis Cattaro zur U-Flottille Pola verlegt. Am 1. Januar 1916 versenkte das Boot östlich von Malta mit dem aus Fernost kommenden Kombischiff Glengyle (1914, 9395 BRT) sein größtes Schiff. Die meisten Opfer forderte die Versenkung des französischen Truppentransporters Medjerda (1918 BRT) durch U 34 am 11. Mai 1917 mit 344 Todesopfern.

Am 18. Oktober 1918 lief U 34 zu seinem letzten Einsatz aus. Seitdem bestand kein Kontakt mehr zu dem Boot. Möglicherweise wurde es am 9. November 1918 in der Straße von Gibraltar von der britischen U-Boot-Falle Privet versenkt oder es ging schon vorher durch einen Unfall verloren.[6]

Kommandanten von U 34

Kommandanten von U 34[2]
DienstgradNamevonbis
KapitänleutnantClaus Rücker5. Oktober 191411. Dezember 1916
KapitänleutnantJohannes Klasing12. Dezember 191617. Januar 1918
KapitänleutnantWilhelm Canaris18. Januar 191813. März 1918
KapitänleutnantJohannes Klasing14. März 19189. November 1918

Fußnoten

  1. a b c d e f Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 31.
  2. a b U 34 auf uboat.net, abgerufen am 26. Juli 2024
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  4. a b Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 36.
  5. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 47.
  6. Versenkungsliste von U 34 auf uboat.net, abgerufen am 26. Juli 2024