Otto Geisert

Otto Geisert
Personalia
Geburtstag18. November 1939
GeburtsortNordhornDeutschland
Sterbedatum8. Januar 2021
SterbeortKaiserslauternDeutschland
Größe180 cm
PositionMittelfeld
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
0000–1962Eintracht Nordhorn30 (20)
1962–1965Karlsruher SC70 (25)
1965–19701. FC Kaiserslautern153 (21)
1970–1971Royal Charleroi Sporting Club24 0(7)
1971–1974FC 08 Homburg55 (23)
1974–????FV Kusel
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Otto Geisert (* 18. November 1939 in Nordhorn; † 8. Januar 2021 in Kaiserslautern) war ein deutscher Fußballspieler. Er stand unter anderem beim Karlsruher SC und beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag und erzielte den ersten (lupenreinen) Hattrick in der Bundesliga.[1]

Karriere

Oberliga Nord und Süd

Geisert spielte für Eintracht Nordhorn in der Saison 1961/62 in der Oberliga Nord. Beim chancenlosen Aufsteiger war er mit 20 Treffern der mit Abstand torgefährlichste Angreifer; in der Torschützenliste der Eintracht folgte mit sechs Treffern Horst Jablonowski auf dem 2. Rang. Er eröffnete die Saison am Starttag, den 6. August 1961, mit dem 1:0-Führungstreffer gegen Bergedorf 85 (2:4). Bei der 2:5-Heimniederlage gegen den Nordserienmeister Hamburger SV am 20. August, zeichnete er sich als zweifacher Torschütze aus. Das glückte ihm auch beim ersten doppelten Punktgewinn der Runde, am 24. September, beim 3:2-Auswärtserfolg beim FC St. Pauli. Am Rundenende stieg Nordhorn mit 11:49 Punkten und 42:95 Toren wieder in das Amateurlager ab und Geisert konnte unter verschiedenen Angeboten auswählen. Der 22-jährige Stürmer schloss sich vor der Abschlussrunde der Oberliga Süd 1962/63 im Sommer 1962 dem Karlsruher SC im dortigen Wildparkstadion an und spielte nun in Süddeutschland. Er kam mit der Empfehlung von 20 Toren in 30 Punktspielen der Saison 1961/62 nach Baden. Er trug beim KSC mit seinen 15 Toren dann auch tatkräftig zum Erreichen des 5. Platzes bei. Aber erst am vierten Spieltag, dem 9. September 1962, bei einer 0:2-Auswärtsniederlage beim FC Schweinfurt 05 feierte er sein Debüt in der Oberliga Süd. Die Konkurrenz im Karlsruher Angriff war mit Joachim Thimm, Günter Herrmann, Reinhold Wischnowsky, Heinz Ruppenstein, Horst Wild und Jupp Marx ungleich qualitativer wie zu Zeiten in Nordhorn aufgestellt gewesen. Da der torgefährlichste Karlsruher Angreifer neben Geisert mit elf Toren (Horst Wild) zu Buche stand, war die Trefferquote des Ex-Nordhorners von Wichtigkeit. Die Abschlussplatzierung war für die Qualifikation für die Bundesliga von wesentlicher Bedeutung.

Bundesliga

In der Bundesliga vertrat Otto Geisert zwischen 1963 und 1965 in 45 Spielen die Farben des KSC und erzielte zehn Tore. Er gehörte zu den Spielern, welche am 24. August 1963, beim Start der neuen Leistungsklasse Bundesliga auf dem Rasen standen. Am sechsten Spieltag, den 5. Oktober 1963, erzielte er drei Treffer beim 4:2-Auswärtserfolg des KSC beim 1. FC Nürnberg. In der Saison 1964/65 zog er sich aus der Mittelstürmerposition in das Mittelfeld zurück.

Zur Saison 1965/66 wurde er vom 1. FC Kaiserslautern verpflichtet, für den er in fünf Spielzeiten unter den Trainern Gyula Lóránt, Otto Knefler, Egon Piechaczek und nochmals 1969/70 – Geisert bestritt 33 Punktspiele und erzielte neun Tore – Lorant aktiv gewesen ist. In dieser Zeit bestritt er 153 Liga-Spiele auf dem Betzenberg, in denen er 21 Tore erzielte. Danach war das Kapitel Bundesliga für ihn beendet. Am Schlusstag der Saison 1969/70, bei der 2:4-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Hannover 96, bestritt er sein letztes Bundesligaspiel.

Karriere-Ausklang

Zur Saison 1970/71 zog es ihn nach Belgien zum Erstligisten Royal Charleroi Sporting Club. Dort kam er in 24 Spielen auf 7 Tore. 1971 kam er wieder in den Südwesten, er wechselte zum FC 08 Homburg in die Regionalliga Südwest und traf dort seinen ehemaligen KSC-Trainer Kurt Sommerlatt. Geisert war auch Aktiver des FCH als die Mannschaft aus Homburg mit 8:6 Toren am 18. Februar 1973 das Verbandsspiel beim SV Alsenborn gewinnen konnte. Er erzielte dabei zwei Tore für die Elf von Trainer Uwe Klimaschefski. Im letzten Jahr des zweitklassigen Regionalligasystems, 1973/74, belegte er mit Homburg hinter Borussia Neunkirchen und dem 1. FC Saarbrücken den dritten Rang im Südwesten. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 3. März 1974 bei der 2:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken, als er in der 46. Minute für Manfred Lenz eingewechselt wurde. Für den FC Homburg schoss er in 55 Spielen 23 Tore.[2]

Erster Hattrick der Bundesliga-Geschichte

Geisert war am 5. Oktober 1963 (6. Spieltag) der neu gegründeten höchsten deutschen Spielklasse der erste Spieler, dem ein Hattrick gelang. Im Spiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Karlsruher SC traf er zwischen der 55. und 90. Minute dreimal und sorgte nach dem 1:2-Pausenrückstand noch für den Sieg seiner Mannschaft.[3] Geisert agierte in diesem Spiel ausnahmsweise auf der für ihn ungewohnten Position des Linksaußen.[4]

Einzelnachweise

  1. „Der erste seiner Art“ auf weltfussball.de
  2. Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Agon Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-214-4, S. 151.
  3. Spielbericht auf fussballdaten.de
  4. Der vergessene Hattrick. Otto Geisert – eine Bundesligageschichte mit 50 Jahren Verzögerung. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 5. Oktober 2013.