Margit Ksoll-Marcon

Margit Ksoll-Marcon (* 1956 in Altötting) ist eine deutsche Historikerin und Archivarin und war von 2008 bis 2022 Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns.[1]

Leben

Ksoll-Marcon studierte Neuere Geschichte, Bayerische Landesgeschichte und Afrikanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und legte 1982 ihr Magisterexamen in Neuerer Geschichte ab. 1985 promovierte sie bei Eberhard Weis in Neuerer Geschichte mit einer 275 Seiten umfassenden Arbeit zu den wirtschaftlichen Verhältnissen des bayerischen Adels 1600–1679. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bayerischen Hauptstaatsarchiv im DFG-Projekt „Reichskammergericht“. Sie war Lehrbeauftragte an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 1985 bis 1990 in Neuerer Geschichte und ab 2008 in Bayerischer Landesgeschichte. Von 2014 bis 2018 war sie Mitglied im Rat für Informationsinfrastrukturen.

Von 1988 bis 1991 besuchte Ksoll-Marcon die „Bayerische Archivschule“ in München, dem Zentrum der Archivarsausbildung in Bayern, und trat 1991 als Referentin am Bayerischen Hauptstaatsarchiv in den höheren Archivdienst ein. 1998 wurde Ksoll-Marcon Referentin der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns und ab 2005 leitete sie die Abteilung Neuere Bestände am Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Von April 2007 bis Februar 2008 war sie für die Abteilung Bestandserhaltung, Forschung, Veröffentlichung in der Generaldirektion der Staatlichen Archive zuständig und wurde parallel zum Antritt des Bayerischen Kultusministers Dr. Ludwig Spaenle zum 1. März 2008 zur Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns ernannt.[2] Mit ihr stand erstmals eine Frau an der Spitze der Generaldirektion. Als Generaldirektorin war sie auch Leiterin der Bayerischen Archivschule. Sie unterrichtete die Fächer Archivrecht, Schriftgutverwaltung, Aussonderung und Bewertung, Archivmanagement sowie Digitale Unterlagen. Sie hielt auch Unterricht an der Hochschule für den öffentlichen Dienst Fachrichtung Archivwesen und an der Bayerischen Verwaltungsschule. In ihrer Amtszeit wurde erstmals ein Schadenskataster für Archivgut erarbeitet und das Digitale Archiv für die Archivierung digitaler Informationen eingerichtet. Sie schied mit dem 31. August 2022 aus dem Amt aus und übergab die Leitung der Generaldirektion an Bernhard Grau, den bisherigen Leiter des Bayerischen Hauptstaatsarchivs.[3]

Mitgliedschaften

  • Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • Kuratorium des Deutschen Museums
  • Vorstand des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege
  • Kuratorium der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Kunst
  • Vorstand des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege[4]

Veröffentlichungen

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Wechsel an der Spitze der Staatlichen Archive Bayerns. gda.bayern.de, 1. September 2022, abgerufen am 5. September 2022.
  2. Leitung der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns.
  3. Wechsel an der Spitze der Staatlichen Archive Bayerns [1]
  4. Vorstand und Beirat - Bayerischer Landesverein für Heimatpflege. Abgerufen am 11. April 2024.
  5. Verleihung des Bayer. Verfassungsordens 2022, abgerufen am 2. Dezember 2022