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Franz Theodor Biergans (* 1768 in Aldenhoven; † 18. Januar 1842 in Köln) war ein deutscher Mönch, Jakobiner, Schriftsteller und Notar.

Leben und Wirken

Franz Theodor Biergans wurde 1768 in Aldenhoven als Sohn eines Händlers, der bereits 1771 starb, geboren. Biergans trat auf Wunsch seiner Mutter 1786 in das Kreuzherrenkloster Schwarzenbroich ein, das er bereits 1789 wieder verließ, nachdem er erfolglos gegen die Gültigkeit seines Ordensgelübdes (Profess) im selben Jahr beim Generalvikar in Köln Einspruch erhoben hatte. [1]

Er schloss sich der österreichischen Armee während des Russisch-Österreichischen Türkenkriegs an, desertierte vermutlich Ende 1789 und war kurzfristig Lateinlehrer an einer Schule in Stuttgart.[2]

Er kehrte 1789 in das Kloster Schwarzenbroich zurück. Für weltliche Gründe dieser Rückkehr spricht, dass von Biergans bereits 1789 die Schrift „Satyrisches Allerley für Kutten und Schwarzröcke (gedruckt auf Kosten des Vaticans)“ bekannt ist, für die in Wien ein Bücherverbot bestand. [3]

Mit der Besetzung des Rheinlandes durch französische Truppen Ende des 18. Jahrhunderts verließ er das Kloster Schwarzenbroich und wurde als deutscher Jakobiner in Köln politisch aktiv. In Düren hielt er am 28. Februar 1795 eine Rede, in der er die Kirche auf provokante Weise kritisierte.[4]

Biergans gab ab 1795 die politische Zeitschrift „Brutus oder der Tyrannenfeind" mit Genehmigung der französischen „Administration Centrale du pays d'entre Meuse & Rhin" in Köln heraus; ab 1796 die Zeitschrift „Brutus der Freye“ und ab 1814 die Zeitschrift „Aurora“ in Aachen[5]

Ab März 1798 war Biergans Kommissar der französischen Regierung in Brühl, ab 1800 Notar in Monschau und Aachen. Er starb 1842 in Köln.

Literatur

  • Beneden, Jakob (1870): Die deutschen Republikaner unter der französischen Republik. Verlag Brockhaus, Leipzig
  • Fabianek, Paul (2012): Folgen der Säkularisierung für die Klöster im Rheinland - Am Beispiel der Klöster Schwarzenbroich und Kornelimünster. 2012, Verlag BoD, ISBN 978-3-8482-1795-3
  • Kuhn, Axel (1978): Linksrheinische deutsche Jakobiner. Aufrufe, Reden, Protokolle, Briefe und Schriften 1794 - 1801. Verlag Metzler, Stuttgart, ISBN 978-3-4760-0387-4
  • von Dorst-Gudenau, E. (1882): Das Kreuzbrüder-Kloster Schwarzenbroich (Mathiasthal) und das Spital zu Geich. in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, vierter Band, Aachen, 1882, S. 1-20

Einzelnachweise

  1. E. Pauls: Beiträge zur Geschichte der Buchdruckereien, des Buchhandels, der Censur und der Zeitungspresse in Aachen bis zum Jahre 1816. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Band 15, 1893, S. 155.
  2. Dietmar Schmitz: Lebensbilder -Notar Biergans in Wegberg. Berker Bote (Mitteilungen des Historischen Vereins Wegberg e.V.), Nr. 12, März 2000, S. 299 - 302
  3. Paul Fabianek, Folgen der Säkularisierung für die Klöster im Rheinland - Am Beispiel der Klöster Schwarzenbroich und Kornelimünster, 2012, Verlag BoD, ISBN 978-3-8482-1795-3, Seite 17-20
  4. F. T. Bierganz, Brutus oder der Tyrannenfeind - eine Zehntags-Schrift um Licht und Patriotism zu verbreiten. S. 14
  5. Paul Fabianek, Folgen der Säkularisierung für die Klöster im Rheinland - Am Beispiel der Klöster Schwarzenbroich und Kornelimünster, 2012, Verlag BoD, ISBN 978-3-8482-1795-3, Seite 18


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