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Dies ist der Entwurf zur Überarbeitung des Artikels zum BVMW

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands e. V. (BVMW) ist ein Interessenverband der mittelständischen Wirtschaft mit Sitz in Berlin. Der BVMW vertritt deren Interessen berufs- und branchenübergreifend sowie parteipolitisch unabhängig.

Ziele

Laut Satzung ist der BVMW „eine parteipolitisch neutrale, freiwillige und unabhängige Interessenvertretung für kleine und mittlere Unternehmen (mittelständische Wirtschaft) in einem Deutschland wirtschaftlicher Regionen im europäischen Binnenmarkt. Der Mittelstand. BVMW e.V. tritt ein für soziale Marktwirtschaft und freies Unternehmertum in Europa, das Mitverantwortung für das Gemeinwesen trägt.“[1]

Der Verband fungiert als politische Interessensvertretung auf regionaler, aber auch nationaler und internationaler Ebene und möchte durch parteipolitische Arbeit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sichern sowie den deutschen Mittelstand stärken.

Dabei wird der Verband von Unternehmerinnen und Unternehmern unterstützt, die in Kommissionen und Expertenkreisen mitwirken, zu mittelstandsrelevanten Themen beraten und auf zahlreichen Veranstaltungen Möglichkeiten zum Networking anbieten.

Geschichte

Vorläufer

Gemeinsam mit anderen Selbständigen gründete Dieter Härthe im November 1975 in Bonn den Verband Selbständiger und Gewerbetreibender (VSG).[2] Ziel dieser regionalen, parteipolitisch unabhängigen Selbsthilfeorganisation für Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern war es, den Kontakt zu Politikern aller Parteien herzustellen, um Lobbyarbeit für die eigenen Interessen zu betreiben. Auslöser war eine Pleitewelle unter mittelständischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen.

Zwei Jahre später baute Härthe zudem das Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung (IBWF) auf, welches als interdisziplinäre Beraterorganisation fungierte.

Bundesverband mittelständische Wirtschaft

Als immer mehr Unternehmen, Berufs- und Branchenverbände der VSG beitraten, beschloss man auf der Jahrestagung im Oktober 1981 die Gründung eines Dachverbandes. Der VSG schloss sich daraufhin mit dem IBWF und fünf weiteren Verbänden zum Bundesverband mittelständische Wirtschaft zusammen; erster Präsident wurde Hubertus Geissel.

Organisation

Christoph Ahlhaus, Bundesgeschäftsführer des BVMW
Christoph Ahlhaus, Bundesgeschäftsführer des BVMW

Präsidium

An der Spitze des Vereines steht das Präsidium, dem aktuell der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Jochen Leonhardt, die Unternehmer Gordon Pelz, Helmut Baur und Arthur Zimmernann, Bauingenieur Willi Grothe sowie der Pädagoge Thiemo Fojkar angehören.[3]

Bundesgeschäftsführer ist der Politiker und ehemalige erste Bürgermeister Hamburgs Christoph Ahlhaus. Der Geschäftsleitung gehören ferner an: Andreas Jahn, Sebastian Krauß und Hans-Jürgen Völz..[4]

Begleitet wird die Arbeit des BVMW durch einen Politischen und einen Wissenschaftlichen Beirat sowie einen Beirat Gesundheit, deren Mitglieder sich aus hochrangigen Persönlichkeiten zusammensetzen.

Präsidenten/ Vorsitzende

  • 1982–1989: Hubertus Geissel
  • 1989–1998: Helmut Becker
  • 1998–2020: Mario Ohoven
  • 2021/2022 : Satzungsänderung: Präsident ersetzt durch Vorsitzender
  • 2021–2023: Markus Jerger
  • 2023–  : Christoph Ahlhaus

Kommissionen und Expertenkreise

Zu diversen Themen wie Digitalisierung, Energie, Nachhaltigkeit, Startups usw. hat der BVMW Kommissionen beziehungsweise Expertenkreise eingerichtet, die in den einzelnen Bereichen Lösungen zu aktuellen Fragestellungen erarbeiten, diese der Politik gegenüber vertreten und die Mitgliedsunternehmen unterstützen.[3]

Standorte

Die Bundeszentrale hat ihren Sitz in Berlin. Die Betreuung der Mitglieder vor Ort erfolgt durch über 300 Regionalbüros.[5] Die Ansprechpartner unterstützen und vernetzen die Mitgliedsunternehmen vor Ort und veranstalten regionale Events.

International ist der BVMW mit zahlreichen Auslandsbüros vertreten. Diese helfen Unternehmen und insbesondere BVMW-Mitglieder beim Markteintritt in den Zielländern, dem Ausbau der Geschäftsaktivitäten sowie bei der Suche nach potenziellen Geschäftspartnern.[6]

Publikationen

Schon der Vorgängerverband VSG brachte ab Ende 1976 das Wirtschaftsmagazin „erfolgreich selbständig“ heraus.[2] Seit 2002 bringt der BVMW das Magazin „Mittelstand.“ heraus und versendet zweiwöchentlich einen Newsletter.

Finanzierung

Der Verband finanziert sich nach Angaben des Lobbyregisters des Deutschen Bundestags aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und wirtschaftlicher Tätigkeit. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die finanziellen Aufwendungen rund 9.130.000 Euro.[4]

Netzwerk

Mittelstandsallianz

Zur Bündelung des politischen Einflusses haben sich mehr als 30 mittelständisch geprägte Branchenverbände unter dem Dach des BVMW zur „Mittelstandsallianz“ vereinigt.[7] Die Allianz lobbyiert für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den deutschen Mittelstand und vernetzt hierfür ihre Mitgliedsverbände untereinander sowie mit Akteuren aus Politik und Wirtschaft.[8]

Mitglieder in der Mittelstandsallianz sind unter anderem:

Bundeswirtschaftssenat

Der Bundeswirtschaftssenat ist das bedeutendste Gremium im BVMW und setzt sich aus rund 400 Mitgliedern zusammen, die den deutschen Mittelstand in besonderer Weise unterstützen. Über die Berufung in den Senat entscheidet auf Vorschlag des Generalsekretärs der Vorstand des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft e.V.[9]

Mitglieder, die sich für die Verwirklichung der Ziele des Senats durch wirtschaftliches oder kulturelles Engagement eingesetzt haben, können durch die Verleihung des Titels „Senator h.c.“ geehrt werden.

Die Arbeit des Bundeswirtschaftssenats wird durch den Generalsekretär, den früheren Innensenator und Ersten Bürgermeister Hamburgs, Christoph Ahlhaus, sowie elf Direktoren in den einzelnen Regionen koordiniert.[10]

European Entrepreneurs CEA-PME

Der europäische Verband kleiner und mittelständischer Unternehmen (Confédération Européenne des Associations de Petites et Moyennes Entreprises, CEA-PME) wurde 1991 als Dachverband in Deutschland gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel. Erster Präsident wurde Albert Besançon, damaliger Präsident der französischen Mittelstandsvereinigung.[2]

Seit November 2023 steht Christoph Ahlhaus an der Spitze des Verbandes, ihm zur Seite Jorge Portugal. Als Vize-Präsidenten fungieren Marina Kaas, Theodoros Grassos und Tomasz Zjawiony.[11]

CEA-PME besteht aus 28 regulären sowie zwei assoziierten Mitgliedern und repräsentiert nach eigenen Angaben über 2,4 Millionen Unternehmen mit mehr als 20 Millionen Mitarbeitern. Der Verband ist wiederum Teil von sieben Arbeitsgruppen (SME Envoy Network, Global Gateway Business Advisory Group, Expert Group at DG INTPA, European Alliance for Apprenticeship, Stakeholder Advisory Group SAB, Ideas powered for business Ipfb).[12]

Ziel der Vereinigung ist die Einflussnahme auf die Politik der Europäischen Union. Für seine Mitglieder bietet CEA-PME Dienstleistungen im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens und der Öffentlichkeitsarbeit sowie Unterstützung im Bereich der Digitalisierung und Nachhaltigkeit an.[2]

Weitere Mitgliedschaften

Der BVMW ist neben dem CEA-PME Mitglied in 20 Verbänden und Vereinen:[13]

  • International Network for Small and Medium Sized Enterprises (INSME)
  • Wirtschaftsforum der SPD e.V.
  • Strukturgesellschaft e.V.
  • Europa-Union Deutschland e.V.
  • BEE Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
  • Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft e.V.
  • Ghorfa Arab-German Chamber of commerce and Industry e.V.
  • B.A.U.M. e.V.
  • Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer
  • Netzwerk EBD Europäische Bewegung Deutschland e.V.
  • Charta der Vielfalt e.V.
  • Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland e.V.
  • BCM e.V. Berufsverband der Compliance Manager
  • Deutscher Fachjournalisten-Verband
  • Bundesverband der Personalmanager e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik
  • Deutscher Verband Job & Wohnen e.V.
  • Didacta Verband e. V.
  • Deutsche Afrika Stiftung e.V.
  • Deutscher Weiterbildungstag e.V.

Kritik

Mario Ohoven, von 1998 bis 2020 Präsident des BMVW
Mario Ohoven, von 1998 bis 2020 Präsident des BMVW

Der ehemalige Präsident Mario Ohoven stand wegen seines Führungsstils und seiner Informationspolitik mehrfach unter Kritik. So beschuldigte er den Gründer des BVMW Dieter Härthe des Betruges und der Untreue und ließ Kritiker aus dem Verband entfernen.[14][15]

Nach Recherchen des Handelsblatts im Jahr 2015 gab Ohoven zudem übertrieben hohe Mitgliederzahlen heraus, um die Position des BMVW zu verbessern.[16] Statt der angeblich 270.000 Unternehmen lag die Zahl der Mitglieder wohl wesentlich niedriger. Gemäß dem Lobbyregister beträgt sie heute 28.090.[17]

Die „Welt am Sonntag“ warf Ohoven wiederum vor, Geschäftliches mit Privatem zu vermischen. Sie berichtete im Juni 2019 über eine Geburtstagsfeier für den Präsidenten, bei der die Kosten für die Musiker von rund 26.000 Euro sowie Rechnungen von Luxushotels vom Verband beglichen worden sein sollen.[18]

Fußnoten

  1. Satzung | Der Mittelstand. BVMW e.V. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  2. a b c d 40 Jahre für den Mittelstand. 1975-2015. Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands e. V., 2015, abgerufen am 11. Juli 2024 (deutsch).
  3. a b Über Uns | Der Mittelstand. BVMW e.V. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  4. a b Lobbyregistereintrag "Der Mittelstand, BVMW e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft". Deutscher Bundestag, 28. Juni 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
  5. Regional | Der Mittelstand. BVMW in Ihrer Nähe. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  6. Auslandsbüros | Der Mittelstand. BVMW e.V. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  7. Mittelstandsallianz | Der Mittelstand. BVMW e.V. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  8. Mission Statement der Mittelstandsallianz | Der Mittelstand. BVMW e.V. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  9. Wer wird in den Senat berufen? In: Wirtschaftssenat. Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands e. V., 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
  10. Ihre Ansprech­partner. In: Wirtschaftssenat. Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands e. V., 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
  11. European Entrepreneurs. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  12. European Entrepreneurs CEA-PME. (PDF) European Entrepreneurs CEA-PME, abgerufen am 11. Juli 2024 (englisch).
  13. Lobbyregistereintrag "Der Mittelstand, BVMW e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft". Abgerufen am 11. Juli 2024.
  14. Markus Dettmer, Henryk Hielscher: Mario und die Detektive. In: Der Spiegel. 16. Februar 2003, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. Juli 2024]).
  15. manager: BVMW: Serviert Präsident Ohoven Kritiker ab? 20. Februar 2002, abgerufen am 11. Juli 2024.
  16. Andreas Dörnfelder, Miriam Schröder: Der Schein-Riese. In: Handelsblatt. 1. Oktober 2015, abgerufen am 23. April 2019.
  17. Lobbyregistereintrag "Der Mittelstand, BVMW e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft". Abgerufen am 11. Juli 2024.
  18. Manuel Bewarder: Mittelstand-Verband: Mario Ohoven, das Verkaufstalent. In: Welt am Sonntag. 23. Juni 2019, abgerufen am 25. Juni 2019.

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