„Zum roten Esel“ – Versionsunterschied

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== Handlung ==
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[[File:Nantes 2005 1.jpg|thumb|Innenstadt von Nantes (2005)]]
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Jean Cholet, ein junge Journalist bei der ''Gazette'' in [[Nantes]], lebt noch bei seinem Eltern, einer Familie kleiner Angestellter, die pflichtbewusst und bescheiden sind. Eines Abends, es ist das erste Mal, dass er an einem offiziellen [[Bankett (Festessen)|Bankett]] teilnimmt, provoziert er einen Skandal, als er übermäßig viel trinkt; kurz danach, nach seinem Rauswurf strandet er in einem Cabaret, dem ''L'Ane-Rouge''. Dort ist er in Gesellschaft eines gewissen Speelman, eine gewinnende Person, die den jungen Mann beeindruckt. Die Stimmung im ''L'Ane-Rouge'' geben den Anstoß, dass Cholet fortan regelmäßig das Künstlermilieu frequentiert; darunter auch die junge Lulu, die bald seine Geliebte wird. Durch seine Eskapaden emanzipiert sich Jean von seinem kleinbürgerlichen Elternhaus; seine Mutter erscheint ihn wie ein ewig larmoyantes Opfer. Die Verwegenheit führt dazu, dass Jean immer mehr dem Alkohol verfällt; erste Schulden sind schon gemacht. Um sein neues Gefühl der Stärke auszuleben, lässt er sich dazu überreden, Standesamtsdokumente zu entwenden, für die sich Speelman interessiert, der ihn mit seinem Stolz bearbeitet. Schließlich vernachlässigt er seine Arbeit, er fühlt sich in der Not gezwungen, von Lügen Gebrauch zu machen, um an Geld zu kommen, aber dann entscheidet er sich, mit dem mediokren Dasein Schluus zu machen. Er zieht nach Paris; er unerwartete Tod des Vaters lässt ihn irrtümlich glauben, der Chef seines Vaters würde ihm helfen. Dieser Irrtum löst bei ihm eine letzte Krise aus, bevor Jean Cholet wieder seinen Platz in der Gesellschaft einnimmt und das ''L’Âne Rouge'' fortan meidet.
Jean Cholet, ein junger Journalist bei der ''Gazette'' in [[Nantes]], lebt noch bei seinen Eltern, einer Familie kleiner Angestellter, die pflichtbewusst und bescheiden sind. Als er eines Abends erstmals an einem offiziellen [[Bankett (Festessen)|Bankett]] teilnimmt und übermäßig viel trinkt, provoziert er einen Skandal; kurz danach, nach seinem Rauswurf strandet er in einem Cabaret, dem ''L'Ane-Rouge''. Dort ist er in Gesellschaft eines gewissen Speelman, einer gewinnenden Person, die den jungen Mann beeindruckt. Durch die Stimmung des Lokals angezogen verkehrt Cholet fortan regelmäßig im Künstlermilieu und lernt dabei die junge Lulu kennen, die bald seine Geliebte wird. Durch seine Eskapaden emanzipiert sich Jean von seinem kleinbürgerlichen Elternhaus; seine Mutter erscheint ihn wie ein ewig larmoyantes Opfer. Die Verwegenheit führt dazu, dass Jean immer mehr dem Alkohol verfällt; erste Schulden sind schon gemacht. Um sein neues Gefühl der Stärke auszuleben, lässt er sich dazu überreden, Standesamtsdokumente zu entwenden, für die sich Speelman interessiert, der ihn mit seinem Stolz bearbeitet. Schließlich vernachlässigt er seine Arbeit, er fühlt sich in der Not gezwungen, von Lügen Gebrauch zu machen, um an Geld zu kommen, aber dann entscheidet er sich, mit dem mediokren Dasein Schluss zu machen. Er zieht nach Paris; der unerwartete Tod des Vaters lässt ihn irrtümlich glauben, der Chef seines Vaters würde ihm helfen. Dieser Irrtum löst bei ihm eine letzte Krise aus, bevor Jean Cholet wieder seinen Platz in der Gesellschaft einnimmt und das ''L’Âne Rouge'' fortan meidet.


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==
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Simenon ließ das [[Manuskript]] des Romans 1943 zugunsten französischer Kriegsgefangener versteigern.
Simenon ließ das [[Manuskript]] des Romans 1943 zugunsten französischer Kriegsgefangener versteigern.


== Ausgaben ==
== Ausgaben ==
*''L'Âne rouge''. In: ''Tout Simenon'' Tome 18 (Paris, Presses de la Cité, 1988-1993)
*''L'Âne rouge''. In: ''Tout Simenon'' Tome 18 (Paris, Presses de la Cité, 1988–1993)
**''L'Âne rouge''. In: ''Romans durs 1931-1934''
**''L'Âne rouge''. In: ''Romans durs 1931-1934''
**''L'Âne rouge''. Le Livre de Poche n° 14314
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[[Kategorie:Literatur (Belgien)]]
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[[Kategorie:Kriminalliteratur]]
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[[fr:L'Âne rouge (roman)]]

Aktuelle Version vom 23. April 2019, 22:12 Uhr

Zum roten Esel (Originaltitel L’Âne Rouge) ist ein Roman von Georges Simenon. Das zur Reihe der „Non-Maigret“-Romane und -Erzählungen gehörende Werk über das Leben und die Erfahrungen eines jungen Reporters einer französischen Provinzzeitung entstand im Herbst 1932 in Marsilly bei La Rochelle (auf dem Gut La Richardière) und erschien am 16. August 1933 bei Fayard.[1] In der deutschen Übersetzung von Ursula Vogel erschien der Roman erstmals 1994 unter dem Titel Zum roten Esel bei Diogenes.

Handlung

Innenstadt von Nantes (2005)

Jean Cholet, ein junger Journalist bei der Gazette in Nantes, lebt noch bei seinen Eltern, einer Familie kleiner Angestellter, die pflichtbewusst und bescheiden sind. Als er eines Abends erstmals an einem offiziellen Bankett teilnimmt und übermäßig viel trinkt, provoziert er einen Skandal; kurz danach, nach seinem Rauswurf strandet er in einem Cabaret, dem L'Ane-Rouge. Dort ist er in Gesellschaft eines gewissen Speelman, einer gewinnenden Person, die den jungen Mann beeindruckt. Durch die Stimmung des Lokals angezogen verkehrt Cholet fortan regelmäßig im Künstlermilieu und lernt dabei die junge Lulu kennen, die bald seine Geliebte wird. Durch seine Eskapaden emanzipiert sich Jean von seinem kleinbürgerlichen Elternhaus; seine Mutter erscheint ihn wie ein ewig larmoyantes Opfer. Die Verwegenheit führt dazu, dass Jean immer mehr dem Alkohol verfällt; erste Schulden sind schon gemacht. Um sein neues Gefühl der Stärke auszuleben, lässt er sich dazu überreden, Standesamtsdokumente zu entwenden, für die sich Speelman interessiert, der ihn mit seinem Stolz bearbeitet. Schließlich vernachlässigt er seine Arbeit, er fühlt sich in der Not gezwungen, von Lügen Gebrauch zu machen, um an Geld zu kommen, aber dann entscheidet er sich, mit dem mediokren Dasein Schluss zu machen. Er zieht nach Paris; der unerwartete Tod des Vaters lässt ihn irrtümlich glauben, der Chef seines Vaters würde ihm helfen. Dieser Irrtum löst bei ihm eine letzte Krise aus, bevor Jean Cholet wieder seinen Platz in der Gesellschaft einnimmt und das L’Âne Rouge fortan meidet.

Hintergrund

Mit L’Âne Rouge verarbeitete Simenon autobiographische Details aus seinen literarischen Anfängen als Journalist in Lüttich.[2]

Simenon ließ das Manuskript des Romans 1943 zugunsten französischer Kriegsgefangener versteigern.

Ausgaben

  • L'Âne rouge. In: Tout Simenon Tome 18 (Paris, Presses de la Cité, 1988–1993)
    • L'Âne rouge. In: Romans durs 1931-1934
    • L'Âne rouge. Le Livre de Poche n° 14314
  • Zum Roten Esel. Roman. Deutsch von Ursula Vogel. Zürich: Diogenes Verlag 1994 ISBN 3257226292

Einzelnachweise

  1. http://www.association-jacques-riviere-alain-fournier.com/reperage/simenon/notice_horsmaigret/note_horsmaigret_Coup%20de%20lune.htm
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.liege.be