Zentralgebäude (Leuphana)

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Das Audimax Lüneburg ist ein im Bau befindliches Uni- und Veranstaltungszentrum der Stadt Lüneburg und der Universität Lüneburg. Das auf dem Uni-Campus entstehende Gebäude wurde von Daniel Libeskind entworfen und kostet nach bisherigen Schätzungen 57,7 Millionen Euro. Bis Ostern 2014 soll das silbern gezackte Gebäude mit einer Höhe von 38 Meter und Platz für 1200 Menschen das Erkennungszeichen der kleinsten Universität Niedersachsens werden.

Entstehungsgeschichte

Der 2006 gewählte Uni Päsident Sascha Spoun hatte schnell nach seiner Amtseinführung die Idee für ein Audimax in Lüneburg. Er stellte den Kontakt zu dem Architekten Daniel Liebskind her. Das Nachrichtenmagazin Spiegel nannte den Bau ein "Prestige-Projekt" des Uni-Präsident Sascha Spoun und seines Stellvertreter Holm Keller. Liebskind hält teilweise auch Vorlesungen in Lüneburg.

2009 drohte der Bau am Tierschutz zu scheitern: Ornithologen entdecketne auf dem Campus zwei Haubenlerchen-Pärchen entdeckt, eine akut vom Aussterben bedrohte Vogelart. Jedoch handelt es sich um Randgebiete des eigentlichen Verbreitungsgebietes dieser Vogelart.

2010 kündigte die Uni an, den Bau in Eigenregie zu errichten - ohne private Partner, ohne Hotel und ohne Parkplatz. Die Uni-Leitung konkretisierte zu dem Zeitpunkt die Finanzierung: das Land Niedersachsen stellt 18,6 Millionen Euro, die Europäische Union 14 Millionen, die Stadt Lüneburg und Landkreis Lüneburg zusammen sieben Millionen und das Bundeswirtschaftsministerium mehr als zwei Millionen. Hinzu kommen kleinere Geldgeber, wie die Kirchen.

Im Juli 2011 hatte der Landesrechnungshof Rechnungshof einen vertraulichen Bericht fertiggestellt, der die Finanzierung des umstrittenen Audimax untersucht. Das Papier des Landesrechnungshof lag im August 2011 den Medien vor. Darin waren Wettbewerbsverstöße beim Bau neuen Leuphana-Zentralgebäudes beklagt worden. Der Landesrechnungshof erhob schwere Vorwürfe gegen die Leitung der Leuphana-Universität. Die Prüfer beklagen Wettbewerbsverstöße und mögliche Verstöße gegen die Antikorruptionsrichtlinie des Landes Niedersachsen. Der Bericht stellte klar, dass das Audimax von der Rheinzink GmbH aus Datteln im Rahmen eines Sponsoringvertrags teils gratis mitgebaut würde. Zwischen dem Architekten Libeskind, Rheinzink und dem Uni-Vizepräsidenten Holm Keller bestand jedoch eine "enge privatwirtschaftliche Verbindung"(Rechnungshof). Vizepräsident Holm Keller, der an der Uni unter anderem für den Bau und die Fiananzierung des Zentralgebäudes zuständig ist, scheint die Ausschreibung im Jahr 2009 zum Vorteil von Geschäftsfreunden beeinflusst zu haben, vermutete die taz. Keller ist Gründer und Gesellschafter der Proportion GmbH aus Berlin. Diese Firma hatte im Auftrag von Libeskind die Designvillen des Architekten vermarktet. Für diese villen wiederum baut Rheinzink die aufwendigen Fassaden. Ein Marketingvideo von Rheinzink aus dem Jahre 2009 zeigt Libeskind und Keller beim Richtfest für eine der Villen.

Der Rechnungshof kritisierte, dass so der Wettbewerb unterlaufen würde, und andere Lieferanten als Rheinzink seien "ausgeschaltet" worden. Auch die Architektenkammer hatte sich über das Fehlen der verpflichtenden Ausschreibung für den Audimaxentwurf beklagt. Später sagte die Wissenschaftsministerin Wanka, es sei "völlig korrekt", Libeskind ohne Ausschreibung als "lokale Kompetenz einzubinden".[1]

Zu diesen Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Korruption bei der Bauvergabe musste sich die damalige Niedersäsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) in einer Fragestunde im niedersächsischen Landtag erklären. Wankas Ministerium beaufsichtigt den Bau, dessen Entwicklung und fianziert ihn teilweise mit. Wanka wies 2011 wies alle Anwürfe kategorisch zurück. Wanka erklärte, die Opposition gehe "verleumderisch und denunziatorisch"[2] vor und alle Vorgänge beim Audimaxneubau seien "völlig korrekt" durchgeführt worden. Den Bericht des Landesrechnungshofes, auf den sich die Opposition stützte, gebe es garnicht, erklärte Wanka mehrfach, da es sich bei dem Bericht um eine Vorabfassung handelte.

Im September 2009 wandte sich die Landeskrankenhilfe Niedersachsen, die ein Grundstück in der Nähe hat, gegen den Bau: Das Audimax sei zu hoch, es fehle ein Stellplatzkonzept und zudem sei der Schutz vor Luftverunreinigung unzureichend. In einem Urteil des Verwaltungsgerichts Lüneburg wurden die Einwände abgelehnt.

Umsetzung

Am 8. Mai 2011 wurde der Grundstein für den Bau gelegt. Im Frühjahr 2012 begannen die Aushubarbeiten für das Gebäude. Zunächst wurde auf einer Fläche von 5.500 Quadratmetern das Erdreich teilweise bis zu sieben Meter tief ausgehoben. Dann folgte das durchschnittlich 60 Zentimeter dicke Fundament.

Das Gebäude wird Achtgeschossig und hat eine Gesamtnutzfläche von rund 13.000 Quadratmetern. Auf einer Grundfläche von 4.700 m² sollen 110.000 Kubikmeter umbauter Raum entstehen. Die Uni wird die Hälfte des Gebäudes beanspruchen: 2.800 Quadratmeter Fläche sind für das Studierendenzentrum mit einem Seminartrakt und einem Auditorium Maximum vorgesehen.

Das Richtfest für den Gebäudeteil „Audimax“ ist für den 11. Januar 2013 vorgesehen. Das neue Zentralgebäude soll bis Ende des Jahres 2014 fertiggestellt sein.

Kosten

Teilweise halten Niedersäsische Landespolitiker den Bau für ein Luftschloss, weil die Finanzierung nicht gesichert sei. 2010 sagte ein Uni-Sprecher dem Spiegel, die Finanzierung des Baus sei gesichert.

Die Kosten für das gebäude leigen bei derzeit 57,7 Millionen Euro (Stand 7/2012). Bei der Vorstellung der Fianzierung 2010 sah die Fianzierung wie folgt aus:

  • das Land Niedersachsen stellt 18,6 Millionen Euro direkt (dazu weitere Mittel über die Klosterkammer Hannover)
  • die Europäische Union 14 Millionen,
  • die Stadt Lüneburg und Landkreis Lüneburg zusammen sieben Millionen
  • Bundeswirtschaftsministerium mehr als zwei Millionen.

Daneben haben sich die katholische und evangelische Kirche, die Jüdischen Gemeinden und die Klosterkammer Hannover (Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur) bereit erklärt, das Gebäude mit zu finanzieren.

Nutzung

Das Gebäude soll als Auditorium Maximum der Uni genutzt werden. Die general studies Veranstaltungen sollen in einem großen Hörsaaal stattfinden. Gleichzeitig wird das Gebäude von der Stadt als Veranstaltungshalle genutzt.

Das Veranstaltungszentrum Vamos des Studentischen Vereins Campus e.V. bzw. Campus GmbH in der direkten Nachbarschaft wird durch den Bau verkleinert und seinen Betrieb auf lange Sicht einstellen.

Kritik

Der Liebeskind-Bau wird von Studentenvertretern, Teilen der Professorenschaft und Landespolitiken kritisiert.

  • Studentenvertreter nannten den Bau "nicht zweckmäßig".
  • Die Pläne umfassten ursprünglich, zusammen mit Partnern aus der Privatwirtschaft ein Hotel und Parkplätze auf dem Campus zu errichten ("Public-Private-Partnership" (PPP)). Ein privater Investor mit der Nutzungsrechte auf dem Uni-Gelände sahen sahen Studentenvertreter und die Grünen im Niedersäsischen-Landtag kritisch. 2010 verabschidete sich die Uni-Leitung von Plänen des PPP.[3]
  • Da die Uni für den Libeskind-Bau auch selbst Geld beisteuern muss, verkaufte sie Grundstücke und Gebäude. So sollten etwa neun Millionen Euro zusammenbekommen. Bei den Verkäufen handelte es sich unter anderem um einen Neu- und einen Altbau, in dem bis dahin die Wirtschaftsfakultät, die Informatik und die Automatisierungstechnik untergebracht war.

Quellen & Einzelnachweise

  1. http://www.taz.de/!78269/
  2. http://www.taz.de/!78269/
  3. http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/libeskind-audimax-in-lueneburg-prachtbau-fuer-die-provinz-a-735952.html