„Vereinigung der Opfer des Stalinismus“ – Versionsunterschied

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Die VOS gehörte von 1998 bis 2008 der [[Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft]] (UOKG) an. Die VOS ist Herausgeber der Zeitschrift '' [[Freiheitsglocke (Zeitschrift)|Freiheitsglocke]]'', die monatlich erscheint.
Die VOS gehörte von 1998 bis 2008 der [[Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft]] (UOKG) an. Die VOS ist Herausgeber der Zeitschrift '' [[Freiheitsglocke (Zeitschrift)|Freiheitsglocke]]'', die monatlich erscheint.


2011 nahm die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen den damaligen Vorstand des VOS wegen des Verdachts der [[Veruntreuung]] von Geldern.<ref name="mein-sue-15795">{{Internetquelle|url=http://www.mein-suedhessen.de/griesheim/politik/zdf-ueberrascht-von-ermittlungen-gegen-fernsehratsmitglied-hugo-d-d15795.html |titel=ZDF überrascht von Ermittlungen gegen Fernsehratsmitglied Hugo D. |autor= |werk=mein-suedhessen.de |datum=2013-02-08 |zugriff=2017-01-23}}</ref> Nach öffentlicher Kritik und einer Empfehlung des Berliner [[Datenschutzbeauftragter|Datenschutzbeauftragten]] stoppte der Berliner Landesbeauftragte für [[Stasi-Unterlagen]] die Förderung des Vereins 2013.<ref name="mein-sue-18659">{{Internetquelle|url=http://www.mein-suedhessen.de/darmstadt/politik/vos-berlin-stoppt-foerdermittel-fuer-stalinismus-opferverein-d18659.html |titel=VOS: Berlin stoppt Fördermittel für Stalinismus-Opferverein |autor= |werk=mein-suedhessen.de |datum=2013-06-06 |zugriff=2017-01-23}}</ref> Laut Informationen des [[Berliner Kurier]] soll der Verein aus öffentlichen Mitteln Funktionäre als „Berater“ beschäftigt haben ohne Sozialbeiträge abzuführen.<ref name="berliner-114854">{{Internetquelle|url=http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/die-fassade-broeckelt-stasi-opfer-in-der-steuerfalle-4114854 |titel=Die Fassade bröckelt: Stasi-Opfer in der Steuerfalle |autor=Marcus Böttcher |werk=berliner-kurier.de |datum=2017-01-23 |zugriff=2017-01-23}}</ref>
2011 nahm die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen den damaligen Vorstand des VOS wegen des Verdachts der [[Veruntreuung]] von Geldern.<ref name="mein-sue-15795">{{Internetquelle|url=http://www.mein-suedhessen.de/griesheim/politik/zdf-ueberrascht-von-ermittlungen-gegen-fernsehratsmitglied-hugo-d-d15795.html |titel=ZDF überrascht von Ermittlungen gegen Fernsehratsmitglied Hugo D. |autor= |werk=mein-suedhessen.de |datum=2013-02-08 |zugriff=2017-01-23}}</ref> Nach öffentlicher Kritik und einer Empfehlung des Berliner [[Datenschutzbeauftragter|Datenschutzbeauftragten]] stoppte der Berliner Landesbeauftragte für [[Stasi-Unterlagen]] die Förderung des Vereins 2013.<ref name="mein-sue-18659">{{Internetquelle|url=http://www.mein-suedhessen.de/darmstadt/politik/vos-berlin-stoppt-foerdermittel-fuer-stalinismus-opferverein-d18659.html |titel=VOS: Berlin stoppt Fördermittel für Stalinismus-Opferverein |autor= |werk=mein-suedhessen.de |datum=2013-06-06 |zugriff=2017-01-23}}</ref> Laut Informationen des [[Berliner Kurier]] soll der Verein aus öffentlichen Mitteln Funktionäre als „Berater“ beschäftigt haben, ohne Sozialbeiträge abzuführen.<ref name="berliner-114854">{{Internetquelle|url=http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/die-fassade-broeckelt-stasi-opfer-in-der-steuerfalle-4114854 |titel=Die Fassade bröckelt: Stasi-Opfer in der Steuerfalle |autor=Marcus Böttcher |werk=berliner-kurier.de |datum=2017-01-23 |zugriff=2017-01-23}}</ref>


Am 12. April 2014 wurde [[Rainer Wagner (Religionspädagoge)|Rainer Wagner]], der zu diesem Zeitpunkt auch noch Vorsitzender der UOKG war, zum Vorsitzenden der VOS gewählt.<ref>[http://www.presseportal.de/pm/47409/2715716/mitteldeutsche-zeitung-ddr-geschichte-opferverbaende-fordern-teilhabe-bei-der-besetzung-der ''DDR-Geschichte. Opferverbände fordern Teilhabe bei der Besetzung der Zukunftskommission der Stasi-Unterlagenbehörde''] in ''[[Mitteldeutsche Zeitung]]'' vom 17. April 2014</ref> Am 22. April 2015 trat er von allen seinen Ämtern zurück.<ref>Pressemitteilung des VOS vom 23. April 2015</ref> Zurzeit führen die beiden Stellvertreter im geschäftsführenden Bundesvorstand des VOS, May-Britt Krüger und [[Rainer Buchwald (VOS)|Rainer Buchwald]], den Verband.
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Version vom 23. Januar 2017, 16:06 Uhr

Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. / Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus (VOS e. V.) ist eine Organisation in der Bundesrepublik Deutschland. Der Verein vertritt die Interessen der Opfer politischer Verfolgung und von Gegnern der Diktatur und setzt sich für die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Festigung der Demokratie ein.

Geschichte

Die VOS e. V. wurde am 9. Februar 1950 von ehemaligen Häftlingen des Speziallager Sachsenhausen in West-Berlin. Bis Mitte der 1950er Jahre stieg die Mitgliederzahl auf über 3.000 Personen an. Mit der Verabschiedung des Häftlingshilfegesetzes 1955 habe die VOS einen „politischen Teilerfolg“ errungen.[1] Seit 1959 wurden Landes- und Bezirksgruppen gegründet. Nach Einschätzung von Petra Haustein wurde die VOS „zu einer wichtigen, wenn nicht gar der wichtigsten politischen Kraft im Kampf um Haftentschädigung und zur Anwältin für die Freilassung der im offiziellen Jargon der DDR nicht existierenden politischen Gefangenen.“[1] Vom Ministerium für gesamtdeutsche Fragen erhielt die VOS finanzielle Unterstützung.[2] Zumindest in ihren Anfangsjahren soll die VOS enge Verbindungen zum britischen Geheimdienst gehabt haben.[3]

Seit ihrer Gründung bis zur Friedlichen Revolution von 1989/90 wurde die VOS vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR beobachtet. Die Aktivitäten der Vereinigung wurden überwacht, mehrfach kam es zur Einschleusung von Spitzeln.

Nach der Errichtung der Mauer wurde der Sitz nach Bonn verlegt, seit Juli 1998 befindet sich der Hauptsitz der Organisation wieder in Berlin. Bis Ende 2009 befand sich die Bundesgeschäftsstelle im Deutschlandhaus, seither in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Zoologischer Garten.

Nach der Friedlichen Revolution in der DDR traten viele neue Mitglieder der VOS bei. Am 26. Mai 1990 wurde in Gotha der erste ostdeutsche Verband der VOS gegründet. Wenig später kam es zu inneren Auseinandersetzungen und Abspaltungen. Seit dem Jahre 2003 hat sich die Struktur des Vereins wieder gefestigt. Im November 2006 legte der Bundesvorsitzende Bernd Stichler sein Amt nieder, nachdem er Juden und Muslime als „Besatzungsmächte“ bezeichnet hatte.[4] Im November 2013 gründete die in der VOS tätige Ex-DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld aufgrund von finanziellen Unstimmigkeiten in der Vereinsspitze gemeinsam mit Edda Schönherz und Mario Röllig einen unabhängigen Landesverband Berlin-Brandenburg.[5]

1992 wurde der VOS im Zuge der Novellierung des Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinten Deutschland das Recht zugesprochen, als „staatsunabhängiger“ Vertreter eine Person in den ZDF-Fernsehrat zu entsenden.[6]

Neben anderen Opferverbänden setzte sich die VOS in den 1990er Jahren für die Einführung einer Ehrenpension für Opfer des DDR-Regimes ein. Nach der Umsetzung einer entsprechenden Opferpension von 2007, die aber nur für sozial Bedürftige gilt, sprach sich 2009 der damalige VOS-Vorsitzende Hugo Diederich für strengere Prüfungen aus, durch die verhindert werden sollte, dass auch Straftäter einen Anspruch auf solche Zahlungen hätten.[7]

Zudem setzt sich die VOS für eine Entschädigung von DDR-Zwangsarbeitern ein.[8]

2008 protestierte die VOS gegen die Unterstützung der geschichtsrevisionistischen[9] Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde durch das Bezirksamt Lichtenberg und die Stadträtin Katrin Framke (Die Linke).[10][11]

Die VOS gehörte von 1998 bis 2008 der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) an. Die VOS ist Herausgeber der Zeitschrift Freiheitsglocke, die monatlich erscheint.

2011 nahm die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen den damaligen Vorstand des VOS wegen des Verdachts der Veruntreuung von Geldern.[12] Nach öffentlicher Kritik und einer Empfehlung des Berliner Datenschutzbeauftragten stoppte der Berliner Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen die Förderung des Vereins 2013.[13] Laut Informationen des Berliner Kurier soll der Verein aus öffentlichen Mitteln Funktionäre als „Berater“ beschäftigt haben, ohne Sozialbeiträge abzuführen.[14]

Am 12. April 2014 wurde Rainer Wagner, der zu diesem Zeitpunkt auch noch Vorsitzender der UOKG war, zum Vorsitzenden der VOS gewählt.[15] Am 22. April 2015 trat er von allen seinen Ämtern zurück.[16] Zurzeit führen die beiden Stellvertreter im geschäftsführenden Bundesvorstand des VOS, May-Britt Krüger und Rainer Buchwald, den Verband.

Literatur

  • Jörg Siegmund: Opfer ohne Lobby? Ziele, Strukturen und Arbeitsweise der Verbände der Opfer des DDR-Unrechts, Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, Berlin 2002, ISBN 978-3830503248

Einzelnachweise

  1. a b Petra Haustein: Geschichte im Dissens: die Auseinandersetzungen um die Gedenkstätte Sachsenhausen nach dem Ende der DDR. Leipziger Universitätsverlag, 2006, S. 259
  2. Bernd Adolph: Die Anfänge des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands von 1952 - 1954. Magisterarbeit an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, S. 21, Fußnote 64
  3. Michael Kubina: Von Utopie, Widerstand und kaltem Krieg: das unzeitgemäße Leben des Berliner Rätekommunisten Alfred Weiland (1906-1978). Hamburg 2001, S. 458
  4. Stefan Berg, John Goetz: Der Mann, der Berlin blamiert“. In: Spiegel Online. Abgerufen am 26. März 2014.
  5. Abspaltung. Lengsfeld gründet neuen Opferverein in Berliner Kurier vom 13. November 2013
  6. Inga Hoff: Rundfunk nach dem Wendepunkt: Die Integration Ostdeutschlands nach der Wiedervereinigung durch das Zweite Deutsche Fernsehen, das Deutschlandradio und die Deutsche Welle. S. 114f
  7. Uwe Müller: DDR-Vergangenheit: Stasi-Opfer-Rente jetzt auch für einen Totschläger in "Die Welt" vom 23. Februar 2009 [1]
  8. DDR-Zwangsarbeiter klagen Quelle und Stahlkonzern Klöckner an, Focus, 5. Mai 2012
  9. http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/53270/fakten-und-erkenntnisse-keine-mythen
  10. https://www.welt.de/morgenpost/article1949632/Info-Tafeln-stehen-nun-rund-um-das-Stasi-Sperrgebiet.html
  11. http://www.uokg.de/Archiv/PE_uokg_Stasivereine-Berlin-GBM.pdf
  12. ZDF überrascht von Ermittlungen gegen Fernsehratsmitglied Hugo D. In: mein-suedhessen.de. 8. Februar 2013, abgerufen am 23. Januar 2017.
  13. VOS: Berlin stoppt Fördermittel für Stalinismus-Opferverein. In: mein-suedhessen.de. 6. Juni 2013, abgerufen am 23. Januar 2017.
  14. Marcus Böttcher: Die Fassade bröckelt: Stasi-Opfer in der Steuerfalle. In: berliner-kurier.de. 23. Januar 2017, abgerufen am 23. Januar 2017.
  15. DDR-Geschichte. Opferverbände fordern Teilhabe bei der Besetzung der Zukunftskommission der Stasi-Unterlagenbehörde in Mitteldeutsche Zeitung vom 17. April 2014
  16. Pressemitteilung des VOS vom 23. April 2015