„Tito Manlio (Noris)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Einleitung: Typograf.
 
(21 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
|T = Tito Manlio
|T = Tito Manlio
|OT =
|OT =
|Bildname = Carlo Francesco Pollarolo - Tito Manlio - titlepage of the libretto - Florence 1696.png
|Bildname = Matteo Noris - Tito Manlio - titlepage - Venice 1697.png
|Bildtext = Servilia besucht den schlafenden Manlio im Kerker
|Bildtext = Titelblatt des Librettos von 1696<br /> (Musik von Carlo Francesco Pollarolo)
|Form = Opera seria in drei Akten
|Form = Opera seria in drei Akten
|OS = Italienisch
|OS = Italienisch
Zeile 10: Zeile 10:
|Lib = [[Matteo Noris]]
|Lib = [[Matteo Noris]]
|LitVorl =
|LitVorl =
|UA = [[20. September]] [[1696]]
|UA = 20. September 1696
|UAort = [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]] in Pratolino
|UAort = [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]] in Pratolino
|Dauer =
|Dauer =
Zeile 25: Zeile 25:
}}
}}


'''Tito Manlio''' ''(Titus Manlius)'' ist ein [[Libretto]] für eine [[Opera seria]] in drei [[Akt (Theater)|Akten]] von [[Matteo Noris]]. Es wurde ungefähr 10 Mal vertont. Die erste Vertonung von [[Carlo Francesco Pollarolo]] wurde am 20. September 1696 in der [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]] in Pratolino uraufgeführt. Die bekannteste Fassung stammt von [[Antonio Vivaldi]].
'''Tito Manlio''' ''(Titus Manlius)'' ist ein [[Libretto]] für eine [[Opera seria]] in drei [[Akt (Theater)|Akten]] von [[Matteo Noris]]. Es wurde ungefähr 10 Mal vertont. Die erste Vertonung von [[Carlo Francesco Pollarolo]] wurde am 20. September 1696 in der [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]] in Pratolino uraufgeführt. Die bekannteste Fassung stammt von [[Antonio Vivaldi]] (→ [[Tito Manlio (Vivaldi)]]).


== Handlung ==
== Handlung ==


Die Handlung der Oper basiert auf einer historischen Begebenheit aus der Frühzeit Roms während der [[Latinerkriege]], wie sie im 22. Buch von [[Titus Livius|Livius’]] ''Ab urbe condita'' im 60. Kapitel berichtet wird.<ref name="strohm" />{{Rp|264}}. Im „Argomento“ des Librettos von Vivaldis Fassung ist sie folgendermaßen wiedergegeben:
Die Handlung der Oper basiert auf einer historischen Begebenheit aus der Frühzeit Roms während der [[Latinerkriege]], wie sie im 22. Buch von [[Titus Livius|Livius’]] ''Ab urbe condita'' im 60. Kapitel berichtet wird.<ref name="strohm" />{{Rp|264}} Im „Argomento“ des Librettos von Vivaldis Fassung ist sie folgendermaßen wiedergegeben:


Die mit Rom verbündeten latinischen Stämme forderten die gleichen politischen Rechte im Staat. Als der römische Senat diese verweigerte, rebellierten sie und erklärten den Krieg. Der Konsul Tito Manlio ([[Titus Manlius Imperiosus Torquatus]]) schickte seinen Sohn aus, um das latinische Lager zu erkunden, befahl ihm aber, sich unter keinen Umständen auf eine Schlacht außerhalb der militärischen Formationen einzulassen, da Latiner und Römer nicht ausreichend voneinander unterschieden werden konnten. Als Manlio dem latinischen Edelmann Geminio Mezio begegnete, der ihn beleidigte und zum Zweikampf herausforderte, schickte er seine Begleiter fort und kämpfte gegen Geminio, den er tötete. Bei seiner triumphalen Rückkehr nach Rom wurde er von seinem Vater beschuldigt, die Autorität des Senats missachtet und das Gesetz gebrochen zu haben zu haben und zum Tod durch Enthauptung verurteilt.<ref name="strohm" />{{Rp|262}}
Die mit Rom verbündeten latinischen Stämme forderten die gleichen politischen Rechte im Staat. Als der römische Senat diese verweigerte, rebellierten sie und erklärten den Krieg. Der Konsul Tito Manlio ([[Titus Manlius Imperiosus Torquatus]]) schickte seinen Sohn aus, um das latinische Lager zu erkunden, befahl ihm aber, sich unter keinen Umständen auf eine Schlacht außerhalb der militärischen Formationen einzulassen, da Latiner und Römer nicht ausreichend voneinander unterschieden werden konnten. Als Manlio dem latinischen Edelmann Geminio Mezio begegnete, der ihn beleidigte und zum Zweikampf herausforderte, schickte er seine Begleiter fort und kämpfte gegen Geminio, den er tötete. Bei seiner triumphalen Rückkehr nach Rom wurde er von seinem Vater beschuldigt, die Autorität des Senats missachtet und das Gesetz gebrochen zu haben und zum Tod durch Enthauptung verurteilt.<ref name="strohm" />{{Rp|262}}


Das Libretto wurde für jede Vertonung an die aktuellen Bedürfnisse angepasst und existiert daher in unterschiedlichen Fassungen, die sich in der Szenenstruktur und vor allem in den Arientexten unterscheiden. Die folgende Inhaltsangabe basiert auf der 1719 von [[Antonio Vivaldi]] für Mantua vertonten Fassung.
Das Libretto wurde für jede Vertonung an die aktuellen Bedürfnisse angepasst und existiert daher in unterschiedlichen Fassungen, die sich in der Szenenstruktur und vor allem in den Arientexten unterscheiden. Die folgende Inhaltsangabe basiert auf der 1719 von [[Antonio Vivaldi]] für Mantua vertonten Fassung.
Zeile 45: Zeile 45:
Lucio offenbart Decio seine Gefühle für Vitellia. Decio ist selbst in Vitellia verliebt, muss dies aber geheim halten, da sein Stand eine Verbindung nicht zulässt.
Lucio offenbart Decio seine Gefühle für Vitellia. Decio ist selbst in Vitellia verliebt, muss dies aber geheim halten, da sein Stand eine Verbindung nicht zulässt.


Vitellia schickt ihren Diener Lindo mit einem Brief an Geminio in das feindliche Lager. Tito erscheint mit Lucio und fordert sie auf, die Gründe für ihre Schwur-Verweigerung zu nennen. Da Vitellia hartnäckig schweigt, droht Tito ihr mit Folter. Er geht und überlässt das weitere Verhör Lucio. Dieser gesteht Vitellia seine Liebe. Er wolle Tito um ihre Hand bitten und als Gegenleistung den Latinerhauptmann Geminio gefangennehmen. Vitellia verbirgt ihre Empörung – doch da sie in seiner Liebe auch eine Chance für ihre eigenen Ziele sieht, gestattet sie ihm, um sie anzuhalten und verspricht, Tito zu sagen, was er wissen wolle.
Vitellia schickt ihren Diener Lindo mit einem Brief an Geminio in das feindliche Lager. Tito erscheint mit Lucio und fordert sie auf, die Gründe für ihre Schwur-Verweigerung zu nennen. Da Vitellia hartnäckig schweigt, droht Tito ihr mit Folter. Er geht und überlässt das weitere Verhör Lucio. Dieser gesteht Vitellia seine Liebe. Er wolle Tito um ihre Hand bitten und als Gegenleistung den Latinerhauptmann Geminio gefangen nehmen. Vitellia verbirgt ihre Empörung – doch da sie in seiner Liebe auch eine Chance für ihre eigenen Ziele sieht, gestattet sie ihm, um sie anzuhalten und verspricht, Tito zu sagen, was er wissen wolle.


'''Lager der Latiner'''
'''Lager der Latiner'''


Geminio steckt in einem Gewissenskonflikt. Einerseits ist begierig auf den Kampf mit den Römern, doch andererseits liebt er die Römerin Vitellia. Lindo erscheint mit Vitellias Brief, in der sie ihm von ihrem verweigerten Schwur berichtet und ihn bittet, schnellstens nach Rom zu kommen, um sie zu retten. Geminio lässt ihr ausrichten, dass er seine Pflichten als Latiner nicht vernachlässigen könne, ohne ihr unwürdig zu werden. Manlio erscheint im Lager und prahlt mit seinen Waffen. Geminio fordert ihn zum Zweikampf heraus. Trotz des ausdrücklichen Befehls seines Vaters geht Manlio darauf ein. Beide ergreifen ihre Schwerter. Servilia tritt dazwischen und vermittelt zwischen den beiden. Geminio bittet sie, nach Rom zurückzukehren, um Tito mitzuteilen, dass er bereit sei, Römer zu werden, wenn er Vitellias Hand erhalte. Nachdem sie gegangen ist, fordert Geminio Manlio erneut zum Kampf.
Geminio steckt in einem Gewissenskonflikt. Einerseits ist er begierig auf den Kampf mit den Römern, doch andererseits liebt er die Römerin Vitellia. Lindo erscheint mit Vitellias Brief, in der sie ihm von ihrem verweigerten Schwur berichtet und ihn bittet, schnellstens nach Rom zu kommen, um sie zu retten. Geminio lässt ihr ausrichten, dass er seine Pflichten als Latiner nicht vernachlässigen könne, ohne ihr unwürdig zu werden. Manlio erscheint im Lager und prahlt mit seinen Waffen. Geminio fordert ihn zum Zweikampf heraus. Trotz des ausdrücklichen Befehls seines Vaters geht Manlio darauf ein. Beide ergreifen ihre Schwerter. Servilia tritt dazwischen und vermittelt zwischen den beiden. Geminio bittet sie, nach Rom zurückzukehren, um Tito mitzuteilen, dass er bereit sei, Römer zu werden, wenn er Vitellias Hand erhalte. Nachdem sie gegangen ist, fordert Geminio Manlio erneut zum Kampf.


=== Zweiter Akt ===
=== Zweiter Akt ===
Zeile 59: Zeile 59:
'''Hof'''
'''Hof'''


Vitellia dürstet nach Rache für den Tod ihres Geliebten. Auch Servilia will ihren Bruder zu rächen und Manlio töten, obwohl sie diesen noch immer liebt. Lindo bemüht sich vergeblich, die beiden zu beruhigen. Auch Manlio versucht vergeblich, seine Tat vor Vitellia und Servilia zu rechtfertigen. Er fordert Vitellia auf, Servilia ihren Dolch zu geben, damit sie selbst ihn töten kann. Im Auftrag Titos erscheint Decio, um Manlio Fußketten anzulegen und ihn in den Kerker zu bringen. Servilias Liebe zu Manlio regt sich wieder. Sie beschließt, für ihn um Gnade zu bitten. Auch Decio zeigt Mitgefühl für Manlio. Luico kommt, einen Brief lesend, hinzu. Er hält Rom für undankbar Manlio gegenüber und will sich für ihn einsetzen.
Vitellia dürstet nach Rache für den Tod ihres Geliebten. Auch Servilia will ihren Bruder rächen und Manlio töten, obwohl sie diesen noch immer liebt. Lindo bemüht sich vergeblich, die beiden zu beruhigen. Auch Manlio versucht vergeblich, seine Tat vor Vitellia und Servilia zu rechtfertigen. Er fordert Vitellia auf, Servilia ihren Dolch zu geben, damit sie selbst ihn töten kann. Im Auftrag Titos erscheint Decio, um Manlio Fußketten anzulegen und ihn in den Kerker zu bringen. Servilias Liebe zu Manlio regt sich wieder. Sie beschließt, für ihn um Gnade zu bitten. Auch Decio zeigt Mitgefühl für Manlio. Luico kommt, einen Brief lesend, hinzu. Er hält Rom für undankbar Manlio gegenüber und will sich für ihn einsetzen.


'''Salon'''
'''Salon'''
Zeile 69: Zeile 69:
'''Grausiger Kerker mit brennenden Fackeln. Nacht'''
'''Grausiger Kerker mit brennenden Fackeln. Nacht'''


Servilia betrachtet liebevoll den mit gefesselten Füßen schlafenden Manlio. Nachdem er erwacht ist, berichtet sie ihm von ihrem fehlgeschlagenen Gnadengesuch. Er bittet sie, noch einmal zu Tito zu gehen, um ihm zu sagen, dass er selbst um Gnade bitten wolle. Lucio erscheint mit dem Todesurteil. Manlio soll bereits am nächsten Morgen enthauptet werden. Lucio teilt ihm mit, dass er vom latinischen Heer zum Anführer erwählt wurde. Er habe zwar kein persönliches Interesse an dieser Position, werde sie aber annehmen, um Manlio mit Hilfe seiner Truppen zu retten. Manlio ist gefasst. Seiner Meinung nach habe er durch den Zweikampf Rom treu gedient und wolle das auch weiterhin, selbst wenn es ihn das Leben koste. Die Anwesenheit seiner Geliebten kann er in dieser demütigenden Lage kaum ertragen, doch Servilia weigert sich zu gehen und erklärt, mit ihm gemeinsam sterben zu wollen.
[[Datei:Matteo Noris - Tito Manlio - titlepage - Venice 1697.png|mini|Dritter Akt: Servilia besucht den schlafenden Manlio im Kerker]]

Servilia betrachtet liebevoll den mit gefesselten Füßen schlafenden Manlio. Nachdem er erwacht ist, berichtet sie ihm von ihrem fehlgeschlagenen Gnadengesuch. Er bittet sie, noch einmal zu Tito zu gehen, um ihm zu sagen, dass er selbst um Gnade bitten wolle. Lucio erscheint mit dem Todesurteil. Manlio soll bereits am nächsten Morgen enthauptet werden. Lucio teilt ihm mit, dass er vom latinischen Heer zum Anführer erwählt wurde. Er habe zwar kein persönliches Interesse an dieser Position, werde sie aber annehmen, um Manlio mit Hilfe seiner Truppen zu retten. Manlio ist gefasst. Seiner Meinung nach habe er durch den Zweikampf Rom treu gedient, und das wolle das auch weiterhin, selbst wenn es ihn das Leben koste. Die Anwesenheit seiner Geliebten kann er in dieser demütigenden Lage kaum ertragen, doch Servilia weigert sich zu gehen und erklärt, mit ihm gemeinsam sterben zu wollen.


'''Gemächer'''
'''Gemächer'''
Zeile 92: Zeile 90:


== Werkgeschichte ==
== Werkgeschichte ==

[[Datei:Tito Manlio opera.jpg|mini|Titelblatt des Librettos, Musik von [[Antonio Vivaldi]], Mantua 1719]]


Die Uraufführung von Pollarolos Vertonung des ''Tito Manlio'' erfolgte am 20. September 1696 im Theater von [[Ferdinando de’ Medici (1663–1713)|Prinz Ferdinando de’ Medici]] in der [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]] in Pratolino, bevor sie zur folgenden Karnevalssaison im [[Teatro San Giovanni Crisostomo]] mit großem Erfolg in Venedig aufgeführt wurde.<ref name="rampe" />{{Rp|139}} Die Titelrolle sang [[Antonio Francesco Carli]]. Die weiteren Darsteller waren [[Matteo Sassani]] (Manlio), [[Michelangelo Gasparini]] (Decio und Geminio), [[Maria Domenica Pini]] (Servilia) und Angiola Gringher (Vitelia). Der ''Corriere'' lobte am 2. Februar besonders die Schlussszene, in der eine Bühnenmaschine den Tiber darstellte, und schrieb am 9. Februar von ungewöhnlich starkem Applaus. Der ''Mercurio'' pries die Musik, aber nicht die Sänger. Matteo Noris wies darauf hin, dass das Werk im Vergleich zu seinem Originaltext gekürzt worden war. Einige Szenen waren umgestellt und zusätzliche Arien eingefügt worden, aber der „heroische Charakter“ des Werks sei nicht beschädigt worden.<ref name="selfridge" />{{Rp|226}}
Die Uraufführung von Pollarolos Vertonung des ''Tito Manlio'' erfolgte am 20. September 1696 im Theater von [[Ferdinando de’ Medici (1663–1713)|Prinz Ferdinando de’ Medici]] in der [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]] in Pratolino, bevor sie zur folgenden Karnevalssaison im [[Teatro San Giovanni Crisostomo]] mit großem Erfolg in Venedig aufgeführt wurde.<ref name="rampe" />{{Rp|139}} Die Titelrolle sang [[Antonio Francesco Carli]]. Die weiteren Darsteller waren [[Matteo Sassani]] (Manlio), [[Michelangelo Gasparini]] (Decio und Geminio), [[Maria Domenica Pini]] (Servilia) und Angiola Gringher (Vitelia). Der ''Corriere'' lobte am 2. Februar besonders die Schlussszene, in der eine Bühnenmaschine den Tiber darstellte, und schrieb am 9. Februar von ungewöhnlich starkem Applaus. Der ''Mercurio'' pries die Musik, aber nicht die Sänger. Matteo Noris wies darauf hin, dass das Werk im Vergleich zu seinem Originaltext gekürzt worden war. Einige Szenen waren umgestellt und zusätzliche Arien eingefügt worden, aber der „heroische Charakter“ des Werks sei nicht beschädigt worden.<ref name="selfridge" />{{Rp|226}}
Zeile 104: Zeile 100:


== Vertonungen ==
== Vertonungen ==

[[Datei:Niccolò Jommelli - Tito Manlio - titlepage of the libretto - Venice 1746.png|mini|Titelblatt des Librettos, Musik von [[Niccolò Jommelli]], Venedig 1746]]


Folgende Komponisten vertonten das Libretto von Matteo Noris:
Folgende Komponisten vertonten das Libretto von Matteo Noris:
Zeile 111: Zeile 105:
{| class="wikitable sortable" border="1"
{| class="wikitable sortable" border="1"
|-
|-
! Jahr
! width="20%"| Komponist
! width="20%"| Komponist
! Uraufführung
! Uraufführung
! width="15%"| Aufführungsort
! width="15%"| Aufführungsort
! class="unsortable" width="25%"| Anmerkungen
! class="unsortable" width="25%"| Anmerkungen
! class="unsortable" width="80px"|
|-
|- id="Pollarolo"
| 1696
| {{SortKeyName|Carlo Francesco|Pollarolo}}
| data-sort-value="Pollarolo, Carlo Francesco"|[[Carlo Francesco Pollarolo]]
| {{SortKey|1696}}20. September 1696, [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]]<ref>{{Corago|o|APC0004556|Carlo Francesco Pollarolo|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="selfridge" />{{Rp|226}}<ref>{{Grove Music Online|O903968pg1|Hanns-Bertold Dietz|Prota: (1) Ignazio Prota|n}}.</ref><ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR001080155 Libretto (italienisch) der Oper von Carlo Francesco Pollarolo, Florenz 1696.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| data-sort-value="1696"|20. September 1696, [[Villa Medici von Pratolino|Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana]]<ref>{{Corago|o|APC0004556|Carlo Francesco Pollarolo|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="selfridge" />{{Rp|226}}<ref>{{Grove Music Online|O903968|Hanns-Bertold Dietz|Prota: (1) Ignazio Prota|n}}.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR001080155 Libretto (italienisch) der Oper von Carlo Francesco Pollarolo, Florenz 1696.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| Pratolino
| Pratolino
| auch Ende 1696 im [[Teatro San Giovanni Crisostomo]] in Venedig; 1598 im Teatro San Sebastiano in Livorno; am 15. Januar 1698 überarbeitet im Teatro Bonacossi in Ferrara; 1699 in Verona; 1703 im [[Teatro Regio di Torino|Teatro Regio]] in Turin; am 1. Oktober 1720 überarbeitet von [[Ignazio Prota]] im königlichen Palast in Neapel
| auch Ende 1696 im [[Teatro San Giovanni Crisostomo]] in Venedig; 1598 im Teatro San Sebastiano in Livorno; am 15. Januar 1698 überarbeitet im Teatro Bonacossi in Ferrara; 1699 in Verona; 1703 im [[Teatro Regio di Torino|Teatro Regio]] in Turin; am 1. Oktober 1720 überarbeitet von [[Ignazio Prota]] im königlichen Palast in Neapel
| [[Datei:Carlo Francesco Pollarolo - Tito Manlio - titlepage of the libretto - Florence 1696.png|80px]]
|-
|- id="Mancia"
| 1698
| {{SortKeyName|Luigi|Mancia}}
| data-sort-value="Mancia, Luigi"|[[Luigi Mancia]]
| {{SortKey|1698}}Karneval, Teatro San Bartolomeo<ref>{{Corago|o|0000372314|Luigi Mancia|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR001038045 Libretto (italienisch) der Oper von Luigi Mancia, Neapel 1698.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| data-sort-value="1698"|Karneval 1698, [[Teatro San Bartolomeo]]<ref>{{Corago|o|0000372314|Luigi Mancia|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR001038045 Libretto (italienisch) der Oper von Luigi Mancia, Neapel 1698.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| Neapel
| Neapel
| Mit einem Buffo-Paar Zelta/Bruno anstelle des Dieners Lindo.<ref name="strohm" />{{Rp|276}}
| Mit einem Buffo-Paar Zelta/Bruno anstelle des Dieners Lindo.<ref name="strohm" />{{Rp|276}}
| [[Datei:Luigi Mancia - Tito Manlio - title page of the libretto - Naples 1698.png|80px]]
|-
|- id="Giannettini"
| 1701
| {{SortKeyName|Antonio|Giannettini}}
| data-sort-value="Giannettini, Antonio"|[[Antonio Giannettini]]
| {{SortKey|1701}}Messe 1701, Teatro Pubblico<ref>{{Corago|o|7A00305594|Antonio Giannettini|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref group="Digitalisat">[https://archive.org/details/titomanliodramap56nori Libretto (italienisch) der Oper von Antonio Giannettini, Reggio nell’Emilia 1701.] Digitalisat im [[Internet Archive]].</ref>
| data-sort-value="1701"|Messe 1701, Teatro Pubblico<ref>{{Corago|o|7A00305594|Antonio Giannettini|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[https://archive.org/details/titomanliodramap56nori Libretto (italienisch) der Oper von Antonio Giannettini, Reggio nell’Emilia 1701.] Digitalisat im [[Internet Archive]].</ref>
| Reggio nell’Emilia
| Reggio nell’Emilia
|
|
| [[Datei:Antonio Giannettini - Tito Manlio - title page of the libretto - Reggio 1701.png|80px]]
|-
|- id="Magni"
| 1710
| {{SortKeyName|Paolo|Magni}}
| data-sort-value="Magni, Paolo"|[[Paolo Magni]]
| {{SortKey|1710}}8. Februar 1710, Teatro Regio Ducale<ref>{{Corago|o|0000374136|Paolo Magni|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref group="Digitalisat">[http://opac.braidense.it/bid/MUS0318240 Libretto (italienisch) der Oper von Andrea Stefano Fiorè, Paolo Magni.] Digitalisat der ''Biblioteca Nazionale Braidense''.</ref>
| data-sort-value="1710"|8. Februar 1710, [[Teatro Regio Ducale]]<ref>{{Corago|o|0000374136|Paolo Magni|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[http://opac.braidense.it/bid/MUS0318240 Libretto (italienisch) der Oper von Andrea Stefano Fiorè, Paolo Magni.] Digitalisat der ''Biblioteca Nazionale Braidense''.</ref>
| Mailand
| Mailand
| möglicherweise zusammen mit [[Andrea Stefano Fiorè]]
| möglicherweise zusammen mit [[Andrea Stefano Fiorè]]
| [[Datei:Paulo Magni - Tito Manlio - title page of the libretto - Milan 1710.png|80px]]
|-
|- id="Vivaldi"
| 1719
| data-sort-value="Vivaldi, Antonio"|[[Antonio Vivaldi]]<br /> → [[Tito Manlio (Vivaldi)]]
| {{SortKeyName|Antonio|Vivaldi}}
| {{SortKey|1719}}Karneval 1719, Teatro Arciducale<ref>{{Corago|o|0000346752|Antonio Vivaldi|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="rampe" />{{Rp|139 und 374}}
| data-sort-value="1719"|Karneval 1719, Teatro Arciducale<ref>{{Corago|o|0000346752|Antonio Vivaldi|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="rampe" />{{Rp|139 und 374}}<wbr /><ref group="Digitalisat">[http://archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1173252/Tito%20Manlio%20zweisprachigNEU.pdf Libretto (italienisch/deutsch, PDF) der Oper von Antonio Vivaldi, Mantua 1719] im Archiv des [[Theater und Orchester Heidelberg|Theaters Heidelberg]], abgerufen am 11. August 2016.</ref>
| Mantua
| Mantua
| Originalfassung des Librettos von 1696;<br /> Partitur nur unvollständig erhalten;<br />nach eigenen Angaben in nur fünf Tagen komponiert (bzw. abgeschrieben)<ref group="Digitalisat">[http://archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1173252/Tito%20Manlio%20zweisprachigNEU.pdf Libretto (italienisch/deutsch, PDF) der Oper von Antonio Vivaldi, Mantua 1719] im Archiv des [[Theater und Orchester Heidelberg|Theaters Heidelberg]], abgerufen am 11. August 2016.</ref>
| Originalfassung des Librettos von 1696;<br /> Partitur nur unvollständig erhalten;<br /> die Komposition oder Partitur-Reinschrift wurde nach eigenen Angaben in fünf Tagen erstellt („fatto in 5 giorni“)
| [[Datei:Tito Manlio opera.jpg|80px]]
|-
|- id="BoniGiorgiVivaldi"
| 1720
| [[Pasticcio (Musik)|Pasticcio]] mit Musik von [[Gaetano Boni]] (erster Akt), [[Giovanni Giorgi (Komponist)|Giovanni Giorgi]] (zweiter Akt) und [[Antonio Vivaldi]] (dritter Akt)
| [[Pasticcio (Musik)|Pasticcio]] mit Musik von [[Gaetano Boni]] (erster Akt), [[Giovanni Giorgi (Komponist)|Giovanni Giorgi]] (zweiter Akt) und [[Antonio Vivaldi]] (dritter Akt)
| {{SortKey|1720}}8. Januar 1720, Teatro della Pace<ref>{{Corago|o|0000346773|Boni, Giorgi, Vivaldi|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="rampe" />{{Rp|375}}<ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR001080145 Libretto (italienisch) der anonymen Oper, Rom 1720.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| data-sort-value="1720"|8. Januar 1720, Teatro della Pace<ref>{{Corago|o|0000346773|Boni, Giorgi, Vivaldi|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="rampe" />{{Rp|375}}<wbr /><ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR001080145 Libretto (italienisch) der anonymen Oper, Rom 1720.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| Rom
| Rom
| nur Textbuch und einzelne Arien erhalten;<br /> Libretto basierend auf der neapolitanischen Fassung von 1698 (Luigi Mancia) mit dem Buffo-Paar Breno/Dina.<ref name="strohm" />{{Rp|276}}
| nur Textbuch und einzelne Arien erhalten;<br /> Libretto basierend auf der neapolitanischen Fassung von 1698 (Luigi Mancia) mit dem Buffo-Paar Breno/Dina.<ref name="strohm" />{{Rp|276}}
| [[Datei:Tito Manlio - title page of the libretto - Rome 1720.png|80px]]
|-
|- id="Predieri"
| 1721
| {{SortKeyName|Luca Antonio|Predieri}}
| data-sort-value="Predieri, Luca Antonio"|[[Luca Antonio Predieri]]
| {{SortKey|1721}}Karneval 1721, [[Teatro della Pergola]]<ref>{{Corago|o|0000361903|Luca Antonio Predieri|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref>
| data-sort-value="1721"|Karneval 1721, [[Teatro della Pergola]]<ref>{{Corago|o|0000361903|Luca Antonio Predieri|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[http://www.bibliotecamusica.it/cmbm/scripts/gaspari/scheda.asp?id=20038 Libretto (italienisch) der Oper von Luca Antonio Predieri, Florenz 1721.] Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna.</ref>
| Florez
| Florenz
|
|
| [[Datei:Luca Antonio Predieri - Tito Manlio - title page of the libretto - Florence 1720.png|80px]]
|-
|- id="München1724"
| 1724
| anonym
| anonym
| {{SortKey|1724}}Karneval 1724, Hoftheater<ref name="corago_anonym">{{Corago|o|0000494495|Anonimo|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref group="Digitalisat">[http://bavarica.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10382112.html Libretto (italienisch) der anonymen Oper, München 1724.] Digitalisat des [[Münchener Digitalisierungszentrum]]s.</ref>
| data-sort-value="1724"|Karneval 1724, Hoftheater<ref name="corago_anonym">{{Corago|o|0000494495|Anonimo|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[http://bavarica.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10382112.html Libretto (italienisch) der anonymen Oper, München 1724.] Digitalisat des [[Münchener Digitalisierungszentrum]]s.</ref>
| München
| München
|
|
| [[Datei:Tito Manlio - title page of the libretto - Munich 1724.png|80px]]
|-
|- id="Palermo1725"
| 1725
| anonym
| anonym
| {{SortKey|1725}}1725, Teatro di Santa Cecilia<ref name="corago_anonym" />
| data-sort-value="1725"|1725, Teatro di Santa Cecilia<ref name="corago_anonym" />
| Palermo
| Palermo
|
|
|-
|
|- id="Livorno1733"
| 1733
| anonym
| anonym
| {{SortKey|1733}}Karneval 1733, Teatro San Sebastiano<ref name="corago_anonym" /><ref group="Digitalisat">[http://opac.bncf.firenze.sbn.it/opac/controller.jsp?action=notizia_view&notizia_idn=CFI0618990 Libretto (italienisch) der anonymen Oper, Livorno 1733.] Digitalisat der ''Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze''.</ref>
| data-sort-value="1733"|Karneval 1733, Teatro San Sebastiano<ref name="corago_anonym" /><wbr /><ref group="Digitalisat">[http://opac.bncf.firenze.sbn.it/opac/controller.jsp?action=notizia_view&notizia_idn=CFI0618990 Libretto (italienisch) der anonymen Oper, Livorno 1733.] Digitalisat der ''Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze''.</ref>
| Livorno
| Livorno
|
|
| [[Datei:Tito Manlio - title page of the libretto - Livorno 1733.png|80px]]
|-
|- id="Fini"
| 1742
| {{SortKeyName|Michele|Fini|Michele Fini (Komponist)}}
| data-sort-value="Fini, Michele"|[[Michele Fini (Komponist)|Michele Fini]]
| {{SortKey|1742}}22. Januar 1742, Teatro Cocomero<ref>{{Corago|o|0000389082|Michele Fini|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref group="Digitalisat">[http://opac.braidense.it/bid/MUS0318848 Libretto (italienisch) der Oper von Michele Fini, Florenz 1742.] Digitalisat der ''Biblioteca Nazionale Braidense''.</ref>
| data-sort-value="1742"|22. Januar 1742, Teatro Cocomero<ref>{{Corago|o|0000389082|Michele Fini|Tito Manlio}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><wbr /><ref group="Digitalisat">[http://opac.braidense.it/bid/MUS0318848 Libretto (italienisch) der Oper von Michele Fini, Florenz 1742.] Digitalisat der ''Biblioteca Nazionale Braidense''.</ref>
| Florenz
| Florenz
|
|
| [[Datei:Michele Fini - Tito Manlio - title page of the libretto - Florence 1742.png|80px]]
|-
|- id="Jommelli"
| 1746
| {{SortKeyName|Niccolò|Jommelli}}
| data-sort-value="Jommelli, Niccolò"|[[Niccolò Jommelli]]
| {{SortKey|1746}}12. November 1746, [[Teatro San Giovanni Crisostomo]]<ref>{{Corago|o|0000344005|Niccolò Jommelli|Tito Manlio &#91;2a ver.&#93;}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="grove_roccaforte" /><ref name="selfridge" />{{Rp|503}}<ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR000363565 Venedig 1746 Libretto (italienisch) der Oper von Niccolò Jommelli, Venedig 1746.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| data-sort-value="1746"|12. November 1746, [[Teatro San Giovanni Crisostomo]]<ref>{{Corago|o|0000344005|Niccolò Jommelli|Tito Manlio &#91;2a ver.&#93;}}, abgerufen am 11. August 2016.</ref><ref name="grove_roccaforte" /><ref name="selfridge" />{{Rp|503}}<wbr /><ref group="Digitalisat">[https://books.google.de/books?vid=IBNR:CR000363565 Venedig 1746 Libretto (italienisch) der Oper von Niccolò Jommelli, Venedig 1746.] Digitalisat bei [[Google Books]].</ref>
| Venedig
| Venedig
| Libretto bearbeitet von [[Jacopo Antonio Sanvitale]] ohne die komische Rolle des Dieners Lindo;<br /> auch am 5. Oktober 1747 in Wien
| Libretto bearbeitet von [[Jacopo Antonio Sanvitale]] ohne die komische Rolle des Dieners Lindo;<br /> auch am 5. Oktober 1747 in Wien
| [[Datei:Niccolò Jommelli - Tito Manlio - titlepage of the libretto - Venice 1746.png|80px]]
|}
|}


Zeile 193: Zeile 187:


* [[Antonio Vivaldi]]:
* [[Antonio Vivaldi]]:
** September 1977 (Studio-Aufnahme): [[Vittorio Negri]] (Dirigent), [[Kammerorchester Berlin]], [[Rundfunkchor Berlin]]. Giancarlo Luccardi (Tito Manlio), Birgit Finnilä (Vitellia), Rose Wagemann (Manlio), Margaret Marshall (Lucio), [[Norma Lerer]] (Decio), [[Domenico Trimarchi]] (Lindo), [[Claes-Håkan Ahnsjö]] (Geminio), [[Júlia Hamari]] (Servilia). Philips CD: 446 332 2.<ref name="ommer" />{{Rp|22204}}
** September 1977 (Studio-Aufnahme): [[Vittorio Negri]] (Dirigent), [[Kammerorchester Berlin]], [[Rundfunkchor Berlin]]. Giancarlo Luccardi (Tito Manlio), Birgit Finnilä (Vitellia), Rose Wagemann (Manlio), Margaret Marshall (Lucio), [[Norma Lerer]] (Decio), [[Domenico Trimarchi]] (Lindo), [[Claes-Håkan Ahnsjö]] (Geminio), [[Julia Hamari]] (Servilia). Philips CD: 446 332 2.<ref name="ommer" />{{Rp|22204}}
** September 2000 (live, konzertant aus Venedig, mit italienischen Zwischentexten): [[Andrea Marcon]] (Dirigent), [[Venice Baroque Orchestra]]. [[Lorenzo Regazzo]] (Tito Manlio und Lindo), [[Sara Mingardo]] (Vitellia und Servilia), Beatrice Hunley-Lowe (Manlio), Cristiana Presutti (Lucio), Roberto Balconi (Decio), Lorenzo Arruga (Sprecher).<ref name="ommer" />{{Rp|22205}}
** September 2000 (live, konzertant aus Venedig, mit italienischen Zwischentexten): [[Andrea Marcon]] (Dirigent), [[Venice Baroque Orchestra]]. [[Lorenzo Regazzo]] (Tito Manlio und Lindo), [[Sara Mingardo]] (Vitellia und Servilia), Beatrice Hunley-Lowe (Manlio), Cristiana Presutti (Lucio), Roberto Balconi (Decio), Lorenzo Arruga (Sprecher).<ref name="ommer" />{{Rp|22205}}
** Juli 2003 (Studio-Aufnahme): [[Federico Maria Sardelli]] (Dirigent), Orchestra Barocco Modo Antiquo. [[Nicola Ulivieri]] (Tito Manlio), Rosa Dominguez (Vitellia), [[Elisabeth Scholl]] (Manlio), Nicki Kennedy (Lucio), Thierry Grégoire (Decio), Bruno Taddia (Lindo), Davide Livermore (Geminio), Lucia Sciannimanico (Servilia). cpo 777 096-2 (3 CD).<ref name="ommer" />{{Rp|22206}}
** Juli 2003 (Studio-Aufnahme): [[Federico Maria Sardelli]] (Dirigent), Orchestra Barocco Modo Antiquo. [[Nicola Ulivieri]] (Tito Manlio), Rosa Dominguez (Vitellia), [[Elisabeth Scholl]] (Manlio), Nicki Kennedy (Lucio), Thierry Grégoire (Decio), Bruno Taddia (Lindo), [[Davide Livermore]] (Geminio), Lucia Sciannimanico (Servilia). cpo 777 096-2 (3 CD).<ref name="ommer" />{{Rp|22206}}
** Juli 2003 (live aus Barga, gekürzt): [[Federico Maria Sardelli]] (Dirigent), Orchestra Barocco Modo Antiquo. [[Nicola Ulivieri]] (Tito Manlio), Rosa Dominguez (Vitellia), [[Elisabeth Scholl]] (Manlio), Nicki Kennedy (Lucio), Thierry Grégoire (Decio), Bruno Taddia (Lindo), Davide Livermore (Geminio), Lucia Sciannimanico (Servilia).<ref name="ommer" />{{Rp|22207}}
** Juli 2003 (live aus Barga, gekürzt): [[Federico Maria Sardelli]] (Dirigent), Orchestra Barocco Modo Antiquo. [[Nicola Ulivieri]] (Tito Manlio), Rosa Dominguez (Vitellia), [[Elisabeth Scholl]] (Manlio), Nicki Kennedy (Lucio), Thierry Grégoire (Decio), Bruno Taddia (Lindo), [[Davide Livermore]] (Geminio), Lucia Sciannimanico (Servilia).<ref name="ommer" />{{Rp|22207}}
** Oktober 2004 (Studio-Aufnahme): [[Ottavio Dantone]] (Dirigent), [[Accademia Bizantina]]. [[Nicola Ulivieri]] (Tito Manlio), [[Marijana Mijanovic]] (Vitellia), Karine Gauvin (Manlio), Debora Beronesi (Lucio), [[Barbara Di Castri]] (Decio), Christian Senn (Lindo), Mark Milhofer (Geminio), [[Ann Hallenberg]] (Servilia). Naive/Opus 111 OP30413 (3 CD).<ref name="ommer" />{{Rp|22208}}
** Oktober 2004 (Studio-Aufnahme): [[Ottavio Dantone]] (Dirigent), [[Accademia Bizantina]]. [[Nicola Ulivieri]] (Tito Manlio), [[Marijana Mijanovic]] (Vitellia), Karine Gauvin (Manlio), Debora Beronesi (Lucio), [[Barbara Di Castri]] (Decio), Christian Senn (Lindo), Mark Milhofer (Geminio), [[Ann Hallenberg]] (Servilia). Naive/Opus 111 OP30413 (3 CD).<ref name="ommer" />{{Rp|22208}}
<!-- Kopiervorlage
<!-- Kopiervorlage
Zeile 214: Zeile 208:
<references>
<references>
<ref name="grove_roccaforte">{{Grove Music Online|O005986|Dorothea Link|Tito Manlio (Roccaforte)}}.</ref>
<ref name="grove_roccaforte">{{Grove Music Online|O005986|Dorothea Link|Tito Manlio (Roccaforte)}}.</ref>
<!-- <ref name="grove_vivaldi">{{Grove Music Online|O009614|Eric Cross|Tito Manlio (Vivaldi)}}.</ref> -->
<ref name="selfridge">Eleanor Selfridge-Field: ''A New Chronology of Venetian Opera and Related Genres, 1660–1760.'' Stanford University Press, Stanford 2007, ISBN 978-0-8047-4437-9.</ref>
<ref name="selfridge">Eleanor Selfridge-Field: ''A New Chronology of Venetian Opera and Related Genres, 1660–1760.'' Stanford University Press, Stanford 2007, ISBN 978-0-8047-4437-9.</ref>
<ref name="rampe">[[Siegbert Rampe]]: ''Antonio Vivaldi und seine Zeit.'' Laaber, 2010, ISBN 978-3-89007-468-9.</ref>
<ref name="rampe">[[Siegbert Rampe]]: ''Antonio Vivaldi und seine Zeit.'' Laaber, 2010, ISBN 978-3-89007-468-9.</ref>
<ref name="strohm">Reinhard Strohm: ''The Operas of Antonio Vivaldi I.'' Leo S. Olschki, Florenz 2008, ISBN 978-88-222-5682-9.</ref>
<ref name="strohm">Reinhard Strohm: ''The Operas of Antonio Vivaldi I.'' Leo S. Olschki, Florenz 2008, ISBN 978-88-222-5682-9.</ref>
<ref name="talbot">[[Michael Talbot (Musikwissenschaftler)|Michael Talbot]], Siegfried Saak (Übers.): ''Vivaldis „Tito Manlio“.'' In: Beilage zur Schallplatte ''Vivaldi/Tito Manlio'' (Vittorio Negri), LP ETERNA 827126-130.</ref>
<ref name="talbot">[[Michael Talbot (Musikwissenschaftler)|Michael Talbot]], Siegfried Saak (Übers.): ''Vivaldis „Tito Manlio“.'' In: Beilage zur Schallplatte ''Vivaldi/Tito Manlio'' (Vittorio Negri), LP ETERNA 827126-130.</ref>
<ref name="ommer">''Antonio Vivaldi.'' In: Andreas Ommer: ''Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen.'' [[Zeno.org]], Band 20.</ref>
<ref name="ommer">''Antonio Vivaldi.'' In: [[Andreas Ommer]]: ''Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen.'' [[Zeno.org]], Band 20.</ref>
</references>
</references>
<!-- <ref name="grove_vivaldi">{{Grove Music Online|O009614|Eric Cross|Tito Manlio (Vivaldi)}}.</ref> -->


[[Kategorie:Libretto]]
[[Kategorie:Libretto]]
Zeile 226: Zeile 220:
[[Kategorie:Literatur (Italienisch)]]
[[Kategorie:Literatur (Italienisch)]]
[[Kategorie:Literarisches Werk]]
[[Kategorie:Literarisches Werk]]
[[Kategorie:Oper nach Titel]]
[[Kategorie:Operntitel]]
[[Kategorie:Oper in italienischer Sprache]]
[[Kategorie:Oper in italienischer Sprache]]
[[Kategorie:Oper aus dem 17. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Oper aus dem 17. Jahrhundert]]

Aktuelle Version vom 25. Juni 2024, 09:09 Uhr

Operndaten
Titel: Tito Manlio

Servilia besucht den schlafenden Manlio im Kerker

Form: Opera seria in drei Akten
Originalsprache: Italienisch
Musik: Erste Vertonung von Carlo Francesco Pollarolo
Libretto: Matteo Noris
Uraufführung: 20. September 1696
Ort der Uraufführung: Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana in Pratolino
Ort und Zeit der Handlung: Frühzeit Roms, während der Latinerkriege
Personen
  • Tito Manlio (Titus Manlius Imperiosus Torquatus), römischer Konsul
  • Vitellia, Tochter Titos, Geliebte Geminios
  • Manlio, Sohn Titos, Geliebter Servilias
  • Lucio, latinischer Ritter, verliebt in Vitellia
  • Decio, römischer Hauptmann der Phalanxen, verliebt in Vitellia
  • Lindo, Diener Vitellias
  • Geminio, latinischer Hauptmann, Geliebter Vitellias
  • Servilia, Schwester Geminios, verlobt mit Manlio

Tito Manlio (Titus Manlius) ist ein Libretto für eine Opera seria in drei Akten von Matteo Noris. Es wurde ungefähr 10 Mal vertont. Die erste Vertonung von Carlo Francesco Pollarolo wurde am 20. September 1696 in der Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana in Pratolino uraufgeführt. Die bekannteste Fassung stammt von Antonio Vivaldi (→ Tito Manlio (Vivaldi)).

Handlung

Die Handlung der Oper basiert auf einer historischen Begebenheit aus der Frühzeit Roms während der Latinerkriege, wie sie im 22. Buch von Livius’ Ab urbe condita im 60. Kapitel berichtet wird.[1]:264 Im „Argomento“ des Librettos von Vivaldis Fassung ist sie folgendermaßen wiedergegeben:

Die mit Rom verbündeten latinischen Stämme forderten die gleichen politischen Rechte im Staat. Als der römische Senat diese verweigerte, rebellierten sie und erklärten den Krieg. Der Konsul Tito Manlio (Titus Manlius Imperiosus Torquatus) schickte seinen Sohn aus, um das latinische Lager zu erkunden, befahl ihm aber, sich unter keinen Umständen auf eine Schlacht außerhalb der militärischen Formationen einzulassen, da Latiner und Römer nicht ausreichend voneinander unterschieden werden konnten. Als Manlio dem latinischen Edelmann Geminio Mezio begegnete, der ihn beleidigte und zum Zweikampf herausforderte, schickte er seine Begleiter fort und kämpfte gegen Geminio, den er tötete. Bei seiner triumphalen Rückkehr nach Rom wurde er von seinem Vater beschuldigt, die Autorität des Senats missachtet und das Gesetz gebrochen zu haben und zum Tod durch Enthauptung verurteilt.[1]:262

Das Libretto wurde für jede Vertonung an die aktuellen Bedürfnisse angepasst und existiert daher in unterschiedlichen Fassungen, die sich in der Szenenstruktur und vor allem in den Arientexten unterscheiden. Die folgende Inhaltsangabe basiert auf der 1719 von Antonio Vivaldi für Mantua vertonten Fassung.

Erster Akt

Tempel mit Altar

Der römische Konsul Tito Manlio lässt sein Volk und seine Soldaten schwören, die Latiner zu hassen. Während der Hauptmann Decio, Titos Sohn Manlio und auch der in Titos Tochter Vitellia verliebte latinische Ritter Lucio den Schwur leisten, verweigern ihn Vitellia selbst (sie liebt den latinischen Hauptmann Geminio) und Manlios latinische Braut Servilia. Tito lässt Vitellia bis zur Klärung in ihre Gemächer sperren. Anschließend trägt er seinem Sohn auf, das latinische Lager auszukundschaften, wobei er sich auf keinen Fall in Kämpfe verwickeln lassen dürfe, da ein Gesetz des Senats dies verbiete.

Gemächer

Lucio offenbart Decio seine Gefühle für Vitellia. Decio ist selbst in Vitellia verliebt, muss dies aber geheim halten, da sein Stand eine Verbindung nicht zulässt.

Vitellia schickt ihren Diener Lindo mit einem Brief an Geminio in das feindliche Lager. Tito erscheint mit Lucio und fordert sie auf, die Gründe für ihre Schwur-Verweigerung zu nennen. Da Vitellia hartnäckig schweigt, droht Tito ihr mit Folter. Er geht und überlässt das weitere Verhör Lucio. Dieser gesteht Vitellia seine Liebe. Er wolle Tito um ihre Hand bitten und als Gegenleistung den Latinerhauptmann Geminio gefangen nehmen. Vitellia verbirgt ihre Empörung – doch da sie in seiner Liebe auch eine Chance für ihre eigenen Ziele sieht, gestattet sie ihm, um sie anzuhalten und verspricht, Tito zu sagen, was er wissen wolle.

Lager der Latiner

Geminio steckt in einem Gewissenskonflikt. Einerseits ist er begierig auf den Kampf mit den Römern, doch andererseits liebt er die Römerin Vitellia. Lindo erscheint mit Vitellias Brief, in der sie ihm von ihrem verweigerten Schwur berichtet und ihn bittet, schnellstens nach Rom zu kommen, um sie zu retten. Geminio lässt ihr ausrichten, dass er seine Pflichten als Latiner nicht vernachlässigen könne, ohne ihr unwürdig zu werden. Manlio erscheint im Lager und prahlt mit seinen Waffen. Geminio fordert ihn zum Zweikampf heraus. Trotz des ausdrücklichen Befehls seines Vaters geht Manlio darauf ein. Beide ergreifen ihre Schwerter. Servilia tritt dazwischen und vermittelt zwischen den beiden. Geminio bittet sie, nach Rom zurückzukehren, um Tito mitzuteilen, dass er bereit sei, Römer zu werden, wenn er Vitellias Hand erhalte. Nachdem sie gegangen ist, fordert Geminio Manlio erneut zum Kampf.

Zweiter Akt

Saal im Palast des Konsuls

Lucio bittet Tito ihn um die Hand Vitellias. Tito hat keine Einwände gegen diese Verbindung, doch verdiene Vitellia den Tod, solange sie Rom feindlich gesinnt sei. Vitellia erscheint, um Tito über ihre Liebe zu Geminio aufzuklären. Sie wird durch die Rückkehr Servilias unterbrochen, die von Geminios Angebot berichtet. Zur Freude der beiden Frauen – und zu Lucios Entsetzen – ist Tito damit einverstanden. Servilia solle Geminio das Eheversprechen sofort überbringen. Auch Manlio kehrt zurück. Er teilt den Anwesenden mit, dass er Geminio im Duell getötet habe. Die beiden Frauen fallen in Ohnmacht und werden von Dienern in ihre Gemächer getragen. Als Tito seinen Sohn auf das gebrochene Gesetz hinweist, rechtfertigt sich Manlio für seine Tat mit den vielfachen Beleidigungen Geminios. Zudem sei sein Sieg über die Latiner ruhmwürdig. Tito jedoch beharrt darauf, dass er für seine Handlung bestraft werden müsse.

Hof

Vitellia dürstet nach Rache für den Tod ihres Geliebten. Auch Servilia will ihren Bruder rächen und Manlio töten, obwohl sie diesen noch immer liebt. Lindo bemüht sich vergeblich, die beiden zu beruhigen. Auch Manlio versucht vergeblich, seine Tat vor Vitellia und Servilia zu rechtfertigen. Er fordert Vitellia auf, Servilia ihren Dolch zu geben, damit sie selbst ihn töten kann. Im Auftrag Titos erscheint Decio, um Manlio Fußketten anzulegen und ihn in den Kerker zu bringen. Servilias Liebe zu Manlio regt sich wieder. Sie beschließt, für ihn um Gnade zu bitten. Auch Decio zeigt Mitgefühl für Manlio. Luico kommt, einen Brief lesend, hinzu. Er hält Rom für undankbar Manlio gegenüber und will sich für ihn einsetzen.

Salon

Von Selbstzweifeln geplagt verfasst Tito das Todesurteil gegen seinen Sohn. Nacheinander bitten ihn Decio und Servilia vergeblich um Gnade. Tito gestattet Servilia lediglich einen Besuch im Kerker. Schließlich tritt auch Vitellia vor. Sie bittet nicht um Gnade, sondern verlangt Rache für den Tod ihres Geliebten. Zudem schwört sie den Latinern „Mord, Terror, Gemetzel und Untergang“, da der Grund für ihre ursprüngliche Weigerung nun hinfällig sei. Tito beauftragt Lucio, Manlio das unterschriebene Urteil zu bringen. Er verspricht ihm die Hand Vitellias, die aber erklärt, dass sie Geminio auch nach dessen Tod treu bleiben wolle. Lucio ist fest entschlossen, Manlio zu retten.

Dritter Akt

Grausiger Kerker mit brennenden Fackeln. Nacht

Servilia betrachtet liebevoll den mit gefesselten Füßen schlafenden Manlio. Nachdem er erwacht ist, berichtet sie ihm von ihrem fehlgeschlagenen Gnadengesuch. Er bittet sie, noch einmal zu Tito zu gehen, um ihm zu sagen, dass er selbst um Gnade bitten wolle. Lucio erscheint mit dem Todesurteil. Manlio soll bereits am nächsten Morgen enthauptet werden. Lucio teilt ihm mit, dass er vom latinischen Heer zum Anführer erwählt wurde. Er habe zwar kein persönliches Interesse an dieser Position, werde sie aber annehmen, um Manlio mit Hilfe seiner Truppen zu retten. Manlio ist gefasst. Seiner Meinung nach habe er durch den Zweikampf Rom treu gedient und wolle das auch weiterhin, selbst wenn es ihn das Leben koste. Die Anwesenheit seiner Geliebten kann er in dieser demütigenden Lage kaum ertragen, doch Servilia weigert sich zu gehen und erklärt, mit ihm gemeinsam sterben zu wollen.

Gemächer

Vitellia beauftragt Lindo, die Ansicht des Volks über das Todesurteil herauszufinden. Lucio wirbt erneut um sie, doch Vitellia fordert zu seinem Entsetzen als Liebesbeweis den Kopf Manlios. Sie geht. Tito und Servilia kommen herein, um Manlio zu erwarten, der noch einmal mit seinem Vater sprechen darf. Manlio erscheint und will zunächst unterwürfig die Hand seines Vaters küssen. Doch Tito verweigert ihm diesen letzten Liebesbeweis. Da Manlio demnächst das Antlitz des Todes küssen werde, sei er nicht mehr würdig, die Hand des Richters zu küssen. Er wendet sich ab. Diesen Moment nutzt Manlio geschickt für seinen Handkuss. Titos Vaterliebe regt sich wieder. Er hebt das Urteil zwar nicht auf, gestattet Manlio aber eine letzte Umarmung. Als Manlio ihn darum bittet, Servilia bei sich aufzunehmen, verspricht Tito, sie an seiner Stelle zu heiraten. Er entfernt sich mit Lucio. Manlio versucht, die widerstrebende Servilia davon zu überzeugen, Tito zu heiraten und zu vergeben.

Straße außerhalb Roms mit Blick auf den Tiber

Vitellia und Lindo erwarten Manlio auf dem Weg zu seiner Hinrichtung. Servilia gesellt sich zu ihnen. Manlio erscheint mit Lucio, Soldaten und Lektoren. Er versichert Vitellia, dass er vor dem Zweikampf nichts von ihrer Liebe zu Geminio gewusst habe, bittet Lucio, den Krieg gegen Rom zu beenden, und macht sich auf den Weg zum Richtplatz. Da besinnt sich Vitellia auf ihre Geschwisterliebe. Sie läuft ihm nach und verspricht, ebenso wie Servilia, mit ihm gemeinsam sterben zu wollen.

Decio erscheint mit bewaffneten Soldaten. Er erklärt, dass Manlio Ruhm verdient habe und nun nicht mehr Rom gehöre, sondern der Armee. Er setzt ihm einen Lorbeerkranz auf. Tito erkennt an, dass der Wille des Heeres über dem Gesetz stehe. Er vergibt Manlio und vereint ihn mit Servilia. Lucio bittet ihn um die Hand Vitellias und verspricht, im Gegenzug als Oberbefehlshaber der Latiner den Krieg zu beenden. Um den Frieden zu sichern, erklärt sich Vitellia bereit, ihn zu erhören. Decio und Servilia preisen Manlio als „Helden des Kapitols“. Alle stimmen ein.

Gestaltung

Im Libretto zu Tito Manlio berücksichtigte Matteo Noris bereits einige der Elemente seines „neuen Stile“ („novo sentiero“), den er 1698 im Vorwort seines Marzio Coriolano beschrieb. Diese bedeuteten den Verzicht auf simple Intrigen, Kindereien und laszive Liebesgeschichten, wie sie zuvor in der Oper verbreitet waren. Stattdessen sollte größerer Wert auf politische und moralische Maximen gelegt werden.[1]:265 Einige Merkmale von Tito Manlio sind noch typisch für die Zeit vor den Reformen Apostolo Zenos und anderer. So befinden sich noch nicht sämtliche Arien am Szenenende, wo sie wirkungsvoll zum Abgang eines Sängers genutzt werden konnten. Der Großteil der Arien verwendet noch nicht die Da-capo-Form, sondern ist durchkomponiert oder zweiteilig. Auch wird noch nicht streng zwischen Haupt- und Nebenrollen unterschieden, und es gibt mit dem Diener Lindo ein komisches Element, dass in der späteren Opera seria verpönt war und in die Intermezzi ausgelagert wurde. Wie Noris schon im Vorwort des Librettos bemerkte, reicherte er die historische Vorlage durch erfundene Liebesverwicklungen an und ließ die Geschichte glücklich enden.[2]

Das Stück ist dramaturgisch komplex aufgebaut. Die Dichtung ist durchsetzt mit Verweisen auf Liebe und Tod. Die Metapher der Ketten wird auf geradezu manieristische Weise mehrfach verwendet. Alle Hauptcharaktere sind in Liebesbeziehungen verstrickt und zugleich durch gewaltsame Tode bedroht.[1]:266

Die Hauptkonflikte bestehen hier zwischen Helden und Liebhabern, die allesamt an den Ruhm Roms glauben und dessen strenge Gesetze befolgen. Obwohl die Liebespaare gleichmäßig auf die beiden kriegsführenden Fraktionen verteilt sind, gilt dies nicht für die moralische Sicht. Der einzige ehrenhafte Gegner der Römer ist Geminio, und dieser wird vom Helden in einem verbotenen Duell getötet. Der andere Latiner, Lucio, wird als moralisch verkommen dargestellt,[1]:265 macht aber im Verlauf der Handlung als einziger eine persönliche Entwicklung durch.[2] Bis auf diesen entsprechen alle Figuren den üblichen Stereotypen der Barockoper: Tito ist der strenge Herrscher, Manlio der heldenhafte Feldherr, Vitellia die rachsüchtige Geliebte, Servilia die treue Liebende, Lindo der komische Diener und Decio der gutmütige Soldat.[2]

Werkgeschichte

Die Uraufführung von Pollarolos Vertonung des Tito Manlio erfolgte am 20. September 1696 im Theater von Prinz Ferdinando de’ Medici in der Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana in Pratolino, bevor sie zur folgenden Karnevalssaison im Teatro San Giovanni Crisostomo mit großem Erfolg in Venedig aufgeführt wurde.[3]:139 Die Titelrolle sang Antonio Francesco Carli. Die weiteren Darsteller waren Matteo Sassani (Manlio), Michelangelo Gasparini (Decio und Geminio), Maria Domenica Pini (Servilia) und Angiola Gringher (Vitelia). Der Corriere lobte am 2. Februar besonders die Schlussszene, in der eine Bühnenmaschine den Tiber darstellte, und schrieb am 9. Februar von ungewöhnlich starkem Applaus. Der Mercurio pries die Musik, aber nicht die Sänger. Matteo Noris wies darauf hin, dass das Werk im Vergleich zu seinem Originaltext gekürzt worden war. Einige Szenen waren umgestellt und zusätzliche Arien eingefügt worden, aber der „heroische Charakter“ des Werks sei nicht beschädigt worden.[4]:226

Es folgten ungefähr zehn weitere Vertonungen anderer Komponisten, von denen die Fassung Antonio Vivaldis die bekannteste ist.

Das Libretto von Matteo Noris wird gelegentlich mit dem gleichnamigen Libretto von Gaetano Roccaforte verwechselt, das erstmals 1742 mit Musik von Gennaro Manna in Rom aufgeführt wurde. In diesem Text spielt die gesamte Handlung in Rom. Der Schwerpunkt liegt auf dem Konflikt zwischen Glück und Pflicht. Die Charaktere des Latinerhauptmanns Geminio und des Dieners Lindo fehlen – letzterer aufgrund des veränderten Geschmacks nach den Reformen Zenos und anderer. Manlios Schwester Vitella trägt bei Roccaforte den Namen Sabina. Auch die Verse und der Szenenaufbau unterscheiden sich von denen Noris’.[5] Roccafortes Libretto vertonten nach Gennaro Manna (Rom 1742)[6] auch Niccolò Jommelli (Turin 1743, überarbeitet Stuttgart 1758; er vertonte 1746 auch Noris’ Fassung),[7][8] Girolamo Abos (Neapel 1751),[9] Gaetano Latilla (Rom 1755),[10] Pietro Alessandro Guglielmi (Rom 1763),[11] Giovanni Battista Borghi (Rom 1779),[12] Giuseppe Giordani (Genua 1784),[13] Angelo Tarchi (Rom 1791)[14] und Gioacchino Cocchi (London 1761; bei Corago fälschlich Noris zugeordnet).[15][5]

Ein weiteres Libretto mit dem Titel Tito Manlio vertonte Attilio Ariosti 1717 für das Londoner King’s Theatre am Haymarket. Dieser Text stammt möglicherweise von Nicola Francesco Haym.[16][17][18][19]

Vertonungen

Folgende Komponisten vertonten das Libretto von Matteo Noris:

Komponist Uraufführung Aufführungsort Anmerkungen
Carlo Francesco Pollarolo 20. September 1696, Sommerresidenz des Großherzogs der Toskana[20][4]:226[21][Digitalisat 1] Pratolino auch Ende 1696 im Teatro San Giovanni Crisostomo in Venedig; 1598 im Teatro San Sebastiano in Livorno; am 15. Januar 1698 überarbeitet im Teatro Bonacossi in Ferrara; 1699 in Verona; 1703 im Teatro Regio in Turin; am 1. Oktober 1720 überarbeitet von Ignazio Prota im königlichen Palast in Neapel
Luigi Mancia Karneval 1698, Teatro San Bartolomeo[22][Digitalisat 2] Neapel Mit einem Buffo-Paar Zelta/Bruno anstelle des Dieners Lindo.[1]:276
Antonio Giannettini Messe 1701, Teatro Pubblico[23][Digitalisat 3] Reggio nell’Emilia
Paolo Magni 8. Februar 1710, Teatro Regio Ducale[24][Digitalisat 4] Mailand möglicherweise zusammen mit Andrea Stefano Fiorè
Antonio Vivaldi
Tito Manlio (Vivaldi)
Karneval 1719, Teatro Arciducale[25][3]:139 und 374[Digitalisat 5] Mantua Originalfassung des Librettos von 1696;
Partitur nur unvollständig erhalten;
die Komposition oder Partitur-Reinschrift wurde nach eigenen Angaben in fünf Tagen erstellt („fatto in 5 giorni“)
Pasticcio mit Musik von Gaetano Boni (erster Akt), Giovanni Giorgi (zweiter Akt) und Antonio Vivaldi (dritter Akt) 8. Januar 1720, Teatro della Pace[26][3]:375[Digitalisat 6] Rom nur Textbuch und einzelne Arien erhalten;
Libretto basierend auf der neapolitanischen Fassung von 1698 (Luigi Mancia) mit dem Buffo-Paar Breno/Dina.[1]:276
Luca Antonio Predieri Karneval 1721, Teatro della Pergola[27][Digitalisat 7] Florenz
anonym Karneval 1724, Hoftheater[28][Digitalisat 8] München
anonym 1725, Teatro di Santa Cecilia[28] Palermo
anonym Karneval 1733, Teatro San Sebastiano[28][Digitalisat 9] Livorno
Michele Fini 22. Januar 1742, Teatro Cocomero[29][Digitalisat 10] Florenz
Niccolò Jommelli 12. November 1746, Teatro San Giovanni Crisostomo[30][5][4]:503[Digitalisat 11] Venedig Libretto bearbeitet von Jacopo Antonio Sanvitale ohne die komische Rolle des Dieners Lindo;
auch am 5. Oktober 1747 in Wien

Aufnahmen und Aufführungen in neuerer Zeit

Commons: Tito Manlio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Digitalisate

  1. Libretto (italienisch) der Oper von Carlo Francesco Pollarolo, Florenz 1696. Digitalisat bei Google Books.
  2. Libretto (italienisch) der Oper von Luigi Mancia, Neapel 1698. Digitalisat bei Google Books.
  3. Libretto (italienisch) der Oper von Antonio Giannettini, Reggio nell’Emilia 1701. Digitalisat im Internet Archive.
  4. Libretto (italienisch) der Oper von Andrea Stefano Fiorè, Paolo Magni. Digitalisat der Biblioteca Nazionale Braidense.
  5. Libretto (italienisch/deutsch, PDF) der Oper von Antonio Vivaldi, Mantua 1719 im Archiv des Theaters Heidelberg, abgerufen am 11. August 2016.
  6. Libretto (italienisch) der anonymen Oper, Rom 1720. Digitalisat bei Google Books.
  7. Libretto (italienisch) der Oper von Luca Antonio Predieri, Florenz 1721. Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna.
  8. Libretto (italienisch) der anonymen Oper, München 1724. Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums.
  9. Libretto (italienisch) der anonymen Oper, Livorno 1733. Digitalisat der Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze.
  10. Libretto (italienisch) der Oper von Michele Fini, Florenz 1742. Digitalisat der Biblioteca Nazionale Braidense.
  11. Venedig 1746 Libretto (italienisch) der Oper von Niccolò Jommelli, Venedig 1746. Digitalisat bei Google Books.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Reinhard Strohm: The Operas of Antonio Vivaldi I. Leo S. Olschki, Florenz 2008, ISBN 978-88-222-5682-9.
  2. a b c Michael Talbot, Siegfried Saak (Übers.): Vivaldis „Tito Manlio“. In: Beilage zur Schallplatte Vivaldi/Tito Manlio (Vittorio Negri), LP ETERNA 827126-130.
  3. a b c Siegbert Rampe: Antonio Vivaldi und seine Zeit. Laaber, 2010, ISBN 978-3-89007-468-9.
  4. a b c Eleanor Selfridge-Field: A New Chronology of Venetian Opera and Related Genres, 1660–1760. Stanford University Press, Stanford 2007, ISBN 978-0-8047-4437-9.
  5. a b c Dorothea Link: Tito Manlio (Roccaforte). In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..
  6. Tito Manlio (Gennaro Manna) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  7. Tito Manlio [1a ver.] (Niccolò Jommelli) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  8. Tito Manlio [3a ver.] (Niccolò Jommelli) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  9. Tito Manlio (Girolamo Abos) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  10. Tito Manlio (Gaetano Latilla) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  11. Tito Manlio (Pietro Alessandro Guglielmi) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  12. Tito Manlio (Giovanni Battista Borghi) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  13. Tito Manlio (Giuseppe Giordani) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  14. Tito Manlio (Angelo Tarchi) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  15. Tito Manlio (Gioacchino Cocchi) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  16. Tito Manlio (Attilio Ariosti) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  17. Lowell Lindgren: Ariosti, Attilio. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..
  18. Lowell Lindgren: Haym, Nicola Francesco. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..
  19. Winton Dean, John Merrill Knapp: Handel’s Operas 1704–1726. Boydell, Woodbridge 1987/2009, ISBN 978-1-84383-525-7, S. 164.
  20. Tito Manlio (Carlo Francesco Pollarolo) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  21. Hanns-Bertold Dietz: Prota: (1) Ignazio Prota. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..
  22. Tito Manlio (Luigi Mancia) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  23. Tito Manlio (Antonio Giannettini) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  24. Tito Manlio (Paolo Magni) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  25. Tito Manlio (Antonio Vivaldi) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  26. Tito Manlio (Boni, Giorgi, Vivaldi) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  27. Tito Manlio (Luca Antonio Predieri) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  28. a b c Tito Manlio (Anonimo) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  29. Tito Manlio (Michele Fini) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  30. Tito Manlio [2a ver.] (Niccolò Jommelli) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 11. August 2016.
  31. a b c d e Antonio Vivaldi. In: Andreas Ommer: Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen. Zeno.org, Band 20.