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== Leben und Schaffen == |
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Version vom 30. Dezember 2010, 05:20 Uhr
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/04/Thea-dorn-hd-a01.jpg/220px-Thea-dorn-hd-a01.jpg)
Thea Dorn (* 23. Juli 1970 in Offenbach am Main) ist eine deutsche Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin.
Leben und Schaffen
Thea Dorn begann zunächst eine Gesangsausbildung und studierte später Philosophie und Theaterwissenschaft in Frankfurt am Main, Wien und Berlin. In Berlin legte sie die Magisterprüfung in Philosophie mit einer Arbeit über Selbsttäuschung ab. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin. Später wurde sie Dramaturgin und Autorin am Schauspielhaus Hannover. Ihren Künstlernamen wählte sie in Anspielung auf den Philosophen Theodor W. Adorno.[1]
Charakteristisch für ihre Krimis ist die plastische Auseinandersetzung mit Gewaltszenen. Mit Die Brut (2004) löste Dorn sich vom Krimi-Genre und konzentrierte sich auf kritisch analysierende Milieucharakterisierungen, die schon in ihren vorigen Romanen Lesern und Kritikern positiv aufgefallen waren. Im Februar 2008 erschien Mädchenmörder, der die ungewöhnliche Beziehung eines Opfers zum kaltblütigen Täter beschreibt.
2000 schrieb Dorn das Theaterstück Marleni, die Inszenierung einer Begegnung von Marlene Dietrich und Leni Riefenstahl. Das Drama wurde am 15. Januar 2000 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt. Zu den Folgen Der schwarze Troll (2003) und Familienaufstellung (2007, Ausstrahlung 2009) der ARD-Reihe Tatort verfasste sie die Drehbücher.
Im September 2006 erschien ihr erstes Sachbuch Die neue F-Klasse. Es enthält zwei Essays und elf Gespräche mit Frauen von Charlotte Roche bis Silvana Koch-Mehrin. Die Autorin versteht das Buch als Beitrag zu einer neuen, ideologiefreien Geschlechter- und Feminismusdebatte.
Von 2003 bis 2004 moderierte sie zusammen mit Dirk Schümer die Sendung Schümer und Dorn. Der Büchertalk im SWR. Seit Oktober 2004 führt sie durch die Sendung Literatur im Foyer, seit November 2008 im Wechsel mit Felicitas von Lovenberg. Hier werden neue Bücher vorgestellt und Gespräche mit Autoren geführt. Seit dem 10. Januar 2008 moderiert Dorn im Wechsel mit der französischen Journalistin Isabelle Giordano die Talkshow Paris-Berlin auf dem deutsch-französischen Fernsehsender ARTE.
Thea Dorn bezeichnet sich selbst als Agnostikerin. Sie warnt vor einem Erstarken esoterischer Erscheinungen und der christlichen Religionen und sieht darin eine Sehnsucht nach Fundamentalismus.[2] Sie fordert stattdessen einen aufgeklärten Humanismus.
Thea Dorn lebt in Berlin.
Auszeichnungen
- 1995 Marlowe für Berliner Aufklärung
- 2000 Deutscher Krimi Preis für Die Hirnkönigin
Werke
Bücher
- Berliner Aufklärung. Kriminalroman. Rotbuch, Hamburg 1994; Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-45315-1
- Ringkampf. Kriminalroman. Rotbuch, Hamburg 1996; Goldmann, München 2003, ISBN 3-442-45404-2
- Die Hirnkönigin. Kriminalroman. Rotbuch, Hamburg 1999; Goldmann, München 2001, ISBN 3-442-44853-0
- Marleni. Preußische Diven blond wie Stahl. Drama. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-88661-228-7
- Ultima Ratio. Kurzgeschichten und Kolumnen. Rotbuch, Hamburg 2001; Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-45415-8
- Bombsong. In: Frankfurter Positionen 2001. Sechs Theaterstücke. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-88661-242-2
- Die Kommissarinnen. Bildband (mit Gabriele Dietze). Nicolai, Berlin 2004, ISBN 3-89479-192-6
- Die Brut. Roman. Manhattan, München 2004 / Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-46079-4
- Die neue F-Klasse. Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird. Essays und Interviews. Piper, München 2006; ebd. 2007, ISBN 978-3-492-25085-6
- Mädchenmörder. Ein Liebesroman. Manhattan, München 2008; Goldmann, München 2010, ISBN 978-3-442-47156-0
- Ach Harmonistan. Deutsche Zustände. Knaus, München 2010, ISBN 978-3-8135-0384-5
Theaterstücke
- Franziska nach Frank Wedekind. Drama. UA: Schauspielhaus Hannover, 2000
- Marleni. Preußische Diven blond wie Stahl. Drama. UA: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2000
- Nike. Stück über eine Serienmörderin. UA: Schauspielhaus Hannover, 2001
- Bombsong. Monodram über das Innenleben einer Selbstmordattentäterin. UA: Theaterhaus Stuttgart 2002; Audio-CD 2002, ISBN 3-88030-040-2
Filme
- Au cœur de la nuit. Durch die Nacht mit Fatih Akın, Filmregisseur & Thea Dorn, Schriftstellerin und Dramatikerin. Film von Peter Scholl & Hanna Leissner. 58 Min. Filmbericht, Deutschland 2003 (Mainz, ZDF)
Weblinks
- Literatur von und über Thea Dorn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thea Dorns offizielle Website
- Thea Dorn und ihre Theaterstücke im Verlag der Autoren
- Thea Dorn: "Nehmen Sie ein gutes Buch mit ins Bett - Bücher schnarchen nicht!" SWR-Fernsehen stellt die Moderatorin vor, abgerufen am 10. September 2010.
- Artikel, Interviews
- „Der Feminismus stagniert“, Interview, taz, 18. November 2006
- Meine Lehrjahre: Thea Dorn, DIE ZEIT, Nr. 51/2001
- „Sind die Frauen das starke Geschlecht, Frau Dorn?“, im Gespräch mit Peter Voß, Bühler Begegnungen vom 18. August 2008
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag auf markenlexikon.com
- ↑ Siehe etwa ihren Essay Lust an der Apokalypse, Der Spiegel, 5. Januar 2009
Personendaten | |
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NAME | Dorn, Thea |
ALTERNATIVNAMEN | Scherer, Christiane (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin |
GEBURTSDATUM | 23. Juli 1970 |
GEBURTSORT | Offenbach am Main |