„Templin (Potsdam)“ – Versionsunterschied

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'''Templin''' ist eine [[Wüstung]] am [[Templiner See]] bei [[Potsdam]].
'''Templin''' ist eine [[Wüstung]] am [[Templiner See]] bei [[Potsdam]].


Die Wüstung ist der Namensgeber für den großen Havelsee, für die [[Potsdam-Süd|Templiner Vorstadt]] der Stadt Potsdam, sowie für das [[Forsthaus Templin]] am [[Waldbad Templin]] (früher Standbad Templin). Das frühere Herrenhaus wird heute wieder als Gaststätte genutzt. In unmittelbarer Nähe zum ''Forsthaus Templin'' befindet sich eine Anlegestelle der [[Weisse Flotte Potsdam|Weissen Flotte Potsdam]] und des Wassertaxis [[http://www.potsdamer-wassertaxi.de/]].
Die Wüstung ist der Namensgeber für den großen Havelsee, für die [[Potsdam-Süd|Templiner Vorstadt]] der Stadt Potsdam, sowie für das [[Forsthaus Templin]] am [[Waldbad Templin]] (früher Standbad Templin)<ref>[http://www.potsdam.de/cms/ziel/31598/DE/ Potsdamer Schwimmbäder]</ref>. Seit Ende 2003 wird in Templin von der [[Braumanufaktur]] auch wieder Bier gebraut, wie es im 19. Jahrhundert bereits einmal der Fall war.
In unmittelbarer Nähe zum ''Forsthaus Templin'' befindet sich eine Anlegestelle der [[Weisse Flotte Potsdam|Weissen Flotte Potsdam]] und des Wassertaxis<ref>[http://www.potsdamer-wassertaxi.de/ Wassertaxifahrplan]</ref>.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehört auch die ''Marienquelle''<ref>http://www.marienquelle.de/index.php3</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ehe die [[Havel]] in ihrem breitem, seenartigem Verlauf von Potsdam südwärts Caputh erreicht, springt eine Landzunge in den Fluss hinein. Dieses Horn wurde der Templin genannt und war Standort eines im während des 30-jährigen Krieges verwüsteten Dorfes.
Ehe die [[Havel]] in ihrem breitem, seenartigem Verlauf von Potsdam südwärts Caputh erreicht, springt eine Landzunge in den Fluss hinein. Dieses Horn wurde der Templin genannt und war Standort eines im 30-jährigen Krieg verwüsteten Dorfes.


Der Templin mit seinen Niederungs- und Sandflächen und dem unmittelbaren Zugang zum Wasser war ein idealer Standort für eine [[Bleiche]].
Der Templin mit seinen Niederungs- und Sandflächen und dem unmittelbaren Zugang zum Wasser war ein idealer Standort für eine [[Bleiche]].
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Am 15. Dezember 1797 übernahm der [[Kanonikus]] Arnold Dietrich Tamm das Gut und baute es zu einem Herrensitz aus. Am 9. Juli 1819 kaufte der Generalleutnant Friedrich Adolph Ludwig von Bismarck (ein Onkel des [[Bismarck|Kanzlers]]) das „Luxusgütchen“ <ref>[http://www.braumanufaktur.de/Geschichte.htm]</ref>
Am 15. Dezember 1797 übernahm der [[Kanonikus]] Arnold Dietrich Tamm das Gut und baute es zu einem Herrensitz aus. Am 9. Juli 1819 kaufte der Generalleutnant Friedrich Adolph Ludwig von Bismarck (ein Onkel des [[Bismarck|Kanzlers]]) das „Luxusgütchen“ <ref>[http://www.braumanufaktur.de/Geschichte.htm]</ref>


1834 wurde das Gut an den Kaufmann Eduard Reinhardt verkauft, der dort eine ''Tabagie'', ein Gasthaus, in dem man rauchen konnte, einrichtete und damit auf dem Wege zwischen Potsdam und [[Caputh]] eine neue Gaststätte gründete.
1834 wurde das Gut an den Kaufmann Eduard Reinhardt verkauft, der dort eine ''Tabagie'', ein Gasthaus, in dem man rauchen konnte, einrichtete und damit auf dem Wege zwischen Potsdam und [[Caputh]] eine neue Gaststätte gründete. 1849 wurde der Havelweg zur Chaussee ausgebaut. Dies wurde als eine Notstandsarbeit ausgeführt und den Not leidenden Webern von [[Nowawes]] Beschäftigung gab und so auch zu deren Pazifizierung in der Endphase der demokratischen [[Deutsche Revolution 1848/49|Revolution in Preußen]] beitrug.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 16. April 2008, 18:50 Uhr

Templin ist eine Wüstung am Templiner See bei Potsdam.

Die Wüstung ist der Namensgeber für den großen Havelsee, für die Templiner Vorstadt der Stadt Potsdam, sowie für das Forsthaus Templin am Waldbad Templin (früher Standbad Templin)[1]. Seit Ende 2003 wird in Templin von der Braumanufaktur auch wieder Bier gebraut, wie es im 19. Jahrhundert bereits einmal der Fall war.

In unmittelbarer Nähe zum Forsthaus Templin befindet sich eine Anlegestelle der Weissen Flotte Potsdam und des Wassertaxis[2].

Zu den Sehenswürdigkeiten gehört auch die Marienquelle[3]

Geschichte

Ehe die Havel in ihrem breitem, seenartigem Verlauf von Potsdam südwärts Caputh erreicht, springt eine Landzunge in den Fluss hinein. Dieses Horn wurde der Templin genannt und war Standort eines im 30-jährigen Krieg verwüsteten Dorfes.

Der Templin mit seinen Niederungs- und Sandflächen und dem unmittelbaren Zugang zum Wasser war ein idealer Standort für eine Bleiche. Christoph Andreas Martin erhielt erhielt am 16. März 1748 die Erlaubnis, in diesem Gebiet einen Bleichplatz für seine Barchend-und Karnevas-Fabrik (arabische Gewebe -und Futterstoffe) zu errichten. 1756 folgte die Erlaubnis, ein Leineweberhaus mit freiem Holz zu erbauen. Dies wurde im Lauf der folgenden Jahrzehnte zu einem Gutshof mit einer Plantage von Nuss- und Maulbeerbäumen erweitert.

1796 kaufte der ehemalige französische Gesandte in Berlin Comte de Moustier als Emigrant das Gut, ließ das Anwesen dann aber verkommen

Am 15. Dezember 1797 übernahm der Kanonikus Arnold Dietrich Tamm das Gut und baute es zu einem Herrensitz aus. Am 9. Juli 1819 kaufte der Generalleutnant Friedrich Adolph Ludwig von Bismarck (ein Onkel des Kanzlers) das „Luxusgütchen“ [4]

1834 wurde das Gut an den Kaufmann Eduard Reinhardt verkauft, der dort eine Tabagie, ein Gasthaus, in dem man rauchen konnte, einrichtete und damit auf dem Wege zwischen Potsdam und Caputh eine neue Gaststätte gründete. 1849 wurde der Havelweg zur Chaussee ausgebaut. Dies wurde als eine Notstandsarbeit ausgeführt und den Not leidenden Webern von Nowawes Beschäftigung gab und so auch zu deren Pazifizierung in der Endphase der demokratischen Revolution in Preußen beitrug.

Einzelnachweise

  1. Potsdamer Schwimmbäder
  2. Wassertaxifahrplan
  3. http://www.marienquelle.de/index.php3
  4. [1]