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== Weblinks ==
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*[http://www.swisscontact.org/ Website von Swisscontact]
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*[http://www.swisscontact.org/de/medien/publikationen.html/ Swisscontact Publikationen]


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Version vom 23. Juni 2014, 17:32 Uhr

Swisscontact wurde 1959 als unabhängige Stiftung von Persönlichkeiten der Schweizer Wirtschaft und Wissenschaft gegründet. Sie ist ausschliesslich in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit tätig und führt seit 1961 eigene und mandatierte Projekte durch. Seit ihrer Gründung steht Swisscontact der Privatwirtschaft nahe. Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung integrativer sozioökonomischer Systeme. Ein zentraler Aspekt der systemischen Interventionen im Privatsektor ist die Förderung von lokalen und globalen Wertschöpfungsketten.

Organisation

Die Stiftung arbeitet in 27 Ländern mit rund 800 Mitarbeitenden und führt über 100 Projekte, um die wirtschaftliche Stabilität in Entwicklungsländern zu fördern. Der Stiftungssitz ist in Zürich. Dem Stiftungsrat von Swisscontact gehören derzeit rund dreissig Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft an. Die Stiftung richtet ihre Tätigkeiten nach den Corporate‐Governance‐Richtlinien für Nonprofit‐Organisationen in der Schweiz aus (Swiss NPO‐Code). Die Stiftung erhielt das Gütesiegel derr ZEWO. Innerhalb des NGO‐Benchmarking‐Programms ist die Stiftung mit dem Zertifikat des internationalen Inspektionsunternehmens Société Générale de Surveillance ausgezeichnet. Die Rechnungslegung folgt den Vorschriften von SWISS GAAP FER 21.

Geschichte

Anne-Marie Im Hof-Piguet (1916 – 2010) war es, die im Februar 1956 erstmals die Initiative ergriff, eine Schweizer Stiftung für Entwicklungshilfe zu gründen, die von der Privatwirtschaft mitfinanziert wird. Im Hof-Piguet war der Meinung, dass die Schweiz auf Grund ihres Wohlstands und als Land ohne koloniale Vergangenheit, im Bereich der Entwicklungshilfe eine wichtige Rolle übernehmen könne und müsse. Zusammen mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Jacques Freymond und dem liberalen Sydney de Coulon entwarfen sie das Projekt einer nationalen Stiftung für Solidarität. Die drei gelten heute noch als die wichtigsten Initianten der Stiftung. Am 6. Mai 1959 wurde die Schweizerische Stiftung für technische Entwicklungshilfe offiziell gegründet, indem Alt-Bundesrat Ernst Wetter die Stiftung auf dem Notariat Zürich Altstadt errichtete sowie Stiftungsurkunde und Statuten erliess.

Thematische Schwerpunkte

Privatwirtschaftsförderung Voraussetzung dafür ist ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, welches von einer innovativen Privatwirtschaft getragen wird, strukturschwache Regionen aufwertet und benachteiligte Bevölkerungsgruppen als aktive Marktteilnehmer einbezieht. Dieses Credo ist die Grundlage der Projektarbeit der Stiftung, die sich auf vier Kernbereiche konzentriert:

  • Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung
Die Stiftung entwickelt Berufsbildungssysteme und arbeitsmarktorientierte Aus- und Weiterbildungen, um die Chancen von Jugendlichen und Erwachsenen auf dem Arbeitsmarkt beziehungsweise für das Erwerbsleben zu erhöhen.
  • KMU-Förderung
Die Stiftung unterstützt Betriebe im Bereich der Unternehmensführung, Produktentwicklung und Qualitätssicherung. Die Stiftung ebnet ihnen so den Zugang zu Märkten und Informationen, um die Wettbewerbsfähigkeit, die Produktivität und damit das Einkommen der Kleinunternehmen zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen.
  • Finanzdienstleistungen
Die Stiftung arbeitet mit Anbietern von Finanzdienstleistungen zusammen, um angepasste und marktfähige Produkte für Kleinstsparer und -kreditnehmer zu entwickeln. Zudem vermittelt die Stiftung jungen Start-up-Unternehmern den Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Mikro- und Kleinkrediten sowie Mikroversicherungen, damit sie einen Kleinbetrieb erfolgreich gründen und führen können.
  • Ressourceneffizienz
Die Stiftung sucht nach wirtschaftlichen Lösungen für den effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen, ergreift Massnahmen zur Luftreinhaltung sowie zur Abfallbewirtschaftung und –wiederverwertung. Damit verbessert die Stiftung die Lebensbedingungen für die Bevölkerung und steigert die Wettbewerbsfähigkeit von KMU nachhaltig.

Senior Expert Corps

Das Senior Expert Corps wurde 1979 gegründet. Pensionierte Fachleute, vom Handwerker über die Hotelfachfrau bis zum Marketingspezialisten, beraten kleine und mittlere Unternehmen in Entwicklungsländern und Osteuropa. Das Freiwilligenprogramm, das Kurzeinsätze in Entwicklungsländern und Osteuropa durchführt. Die Einsätze sind ehrenamtlich und werden finanziell nicht abgegolten. Kleine und mittlere Betriebe und Institutionen bekommen dadurch zu günstigen Bedingungen Unterstützung. Die Senior Experts leisten schnelle praxisorientierte Unterstützung, geben ihre Managementkenntnisse und ihr technisches Fachwissen weiter. Ihre Einsätze dauern maximal drei Monate. Pro Jahr werden rund 160 Einsätze durchgeführt.

Literatur

  • Elisabeth Feller: Die technische Entwicklungshilfe schweizerischer Unternehmer, in: Ostschweiz – Westschweiz – Eidgenossenschaft. Denkschrift für Fritz Hummler, Zürich 1965. S. 65–70.
  • Anne-Marie Im-Hof-Piguet (Mitgründerin von Swisscontact): Unterwegs zu einer Akademie der Menschenrechte; Ein Lebensbericht. Marie Sandkorn Verlag, Basel 2005. S. 28ff. ISBN 3-9521036-1-6
  • Albert Aufdermauer: Gerbeförderung und Berufsbildungshilfe. Swisscontact auf dem Wege zu einem neuen Konzept? in: Wolf-Dietrich Greinert, Werner Heitmann, Reinhard Stockmann, Brunhilde Vest (Hrsg.): Vierzig Jahre Berufsbildungszusammenarbeit mit Ländern der der Dritten Welt. Baden-Baden. 1997. S. 429–426. ISBN 3-7890-4668-X
  • Matthias Jäger, Peter Stricker. Cheese, Industrial Dreams and Labour Market Realities; 50 years of Swiss-Nepal cooperation in the field of vocational education and training. Zürich, 2007.

Einzelnachweise