„Studio Babelsberg“ – Versionsunterschied

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Das [[1911]] gegründete '''Filmstudio Babelsberg''' in [[Potsdam]]-[[Babelsberg]] ist das älteste Großfilmstudio der Welt.
Das [[1911]] gegründete '''Filmstudio Babelsberg''' in [[Potsdam]]-[[Babelsberg]] ist das älteste Großfilmstudio der Welt. Es ist vor allem bekannt für seine legendären Filme der Anfangszeit wie [[Metropolis (Film)|Metropolis]] und [[Der Blaue Engel]].


Heute ist das Filmstudio Babelsberg es eines der führenden Zentren für Produktionen von Film und Fernsehen in der Welt. Auf dem Gelände befindet sich der Filmpark Babelsberg, ein Themenpark mit Stuntshows und Kulissen aus den Filmen.
== Die Gründerjahre ==


== Geschichte ==

=== Die Gründerjahre ===
Das erste Gebäude auf dem heute rund 420.000 m² großen Areal war das von der Firma ''"Bioscop"'' errichtete "gläserne Filmatelier", in dem 1912 die ersten Dreharbeiten aufgenommen wurden. Im ersten Jahr entstand der Stummfilm ''Der Totentanz'' von [[Urban Gad]] mit [[Asta Nielsen]] in der Hauptrolle. Später kam es zur Fusion von ''"Bioscope"'' mit der ''"Decla"'', der deutschen Niederlassung des französischen Filmkonzerns ''"Eclair"'', zur ''"Decla Bioscope"''. Diese wurde 1921 von der "[[Ufa]]" übernommen. Anschließend entstand hier 1926 für den [[Science Fiction]]-Film ''"[[Metropolis (Film)|Metropolis]]"'' von [[Fritz Lang]] ein Großatelier, die heutige [[Marlene Dietrich]]-Halle. Im gleichen Jahr wurde für ''"[[Melodie des Herzens]]"'', den ersten deutschen Tonfilm, auf dem Gelände ein Tonfilmatelier errichtet - das sogenannte Tonkreuz. Es war das modernste Tonstudio seiner Zeit mit vier kreuzförmig angeordneten Ateliers. 1930 drehte [[Josef von Sternberg]] ''[[Der blaue Engel]]'' mit [[Marlene Dietrich]].
Das erste Gebäude auf dem heute rund 420.000 m² großen Areal war das von der Firma ''"Bioscop"'' errichtete "gläserne Filmatelier", in dem 1912 die ersten Dreharbeiten aufgenommen wurden. Im ersten Jahr entstand der Stummfilm ''Der Totentanz'' von [[Urban Gad]] mit [[Asta Nielsen]] in der Hauptrolle. Später kam es zur Fusion von ''"Bioscope"'' mit der ''"Decla"'', der deutschen Niederlassung des französischen Filmkonzerns ''"Eclair"'', zur ''"Decla Bioscope"''. Diese wurde 1921 von der "[[Ufa]]" übernommen. Anschließend entstand hier 1926 für den [[Science Fiction]]-Film ''"[[Metropolis (Film)|Metropolis]]"'' von [[Fritz Lang]] ein Großatelier, die heutige [[Marlene Dietrich]]-Halle. Im gleichen Jahr wurde für ''"[[Melodie des Herzens]]"'', den ersten deutschen Tonfilm, auf dem Gelände ein Tonfilmatelier errichtet - das sogenannte Tonkreuz. Es war das modernste Tonstudio seiner Zeit mit vier kreuzförmig angeordneten Ateliers. 1930 drehte [[Josef von Sternberg]] ''[[Der blaue Engel]]'' mit [[Marlene Dietrich]].


== Die NS-Zeit ==
=== Die NS-Zeit ===
Während des [[Drittes Reich|Dritten Reiches]] entstanden über 1.000 Filme, darunter auch zahlreiche Propagandafilme wie [[Jud Süß (Film)|Jud Süß]]. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde mit [[Wolfgang Staudte]]s Film [[Die Mörder sind unter uns]] am 4. Mai 1946 die Filmproduktion wieder aufgenommen.
Während des [[Drittes Reich|Dritten Reiches]] entstanden über 1.000 Filme, darunter auch zahlreiche Propagandafilme wie [[Jud Süß (Film)|Jud Süß]]. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde mit [[Wolfgang Staudte]]s Film [[Die Mörder sind unter uns]] am 4. Mai 1946 die Filmproduktion wieder aufgenommen.


== Die Nachkriegszeit bis zur Wende ==
=== Die Nachkriegszeit bis zur Wende ===
Nach der Gründung der [[DEFA]] am 17. Mai desselben Jahres entstanden zwischen 1946 und 1990 dort über 700 Spielfilme, mehr als 150 Kinderfilme sowie in den Jahren von 1959 und 1990 über 600 Filme für den [[Deutscher Fernsehfunk|Deutschen Fernsehfunk]].
Nach der Gründung der [[DEFA]] am 17. Mai desselben Jahres entstanden zwischen 1946 und 1990 dort über 700 Spielfilme, mehr als 150 Kinderfilme sowie in den Jahren von 1959 und 1990 über 600 Filme für den [[Deutscher Fernsehfunk|Deutschen Fernsehfunk]].


== Das Filmstudio heute ==
=== Das Filmstudio heute ===
Am 1. Juli 1990 wurde das Gelände der [[Treuhand]] im Rahmen der Übernahme der DEFA übertragen, die es 1992 an den Französischen Konzern ''"Compagnie Générale des Eaux"'' (heute [[Vivendi Universal]]) verkaufte. Es wurden Millionensummen in den Ausbau der Studios und den Aufbau der Medienstadt investiert. Das Studio Babelsberg ist heute Teil der "Medienstadt Babelsberg" zu dem auch der [[Filmpark Babelsberg]], die [[Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam|Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf]], das Sendezentrum des [[RBB]], das [[Deutsche Rundfunkmuseum]] und das [[Deutsche Rundfunkarchiv]] sowie Bürogebäude mit Filmproduktionen. 2004 wechselte es erneut den Eigentümer und wurde an die ''"Beteiligungsgesellschaft FBB - Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH"'' verkauft.
Am 1. Juli 1990 wurde das Gelände der [[Treuhand]] im Rahmen der Übernahme der DEFA übertragen, die es 1992 an den Französischen Konzern ''"Compagnie Générale des Eaux"'' (heute [[Vivendi Universal]]) verkaufte. Es wurden Millionensummen in den Ausbau der Studios und den Aufbau der Medienstadt investiert. Das Studio Babelsberg ist heute Teil der "Medienstadt Babelsberg" zu dem auch der [[Filmpark Babelsberg]], die [[Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam|Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf]], das Sendezentrum des [[RBB]], das [[Deutsche Rundfunkmuseum]] und das [[Deutsche Rundfunkarchiv]] sowie Bürogebäude mit Filmproduktionen. 2004 wechselte es erneut den Eigentümer und wurde an die ''"Beteiligungsgesellschaft FBB - Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH"'' verkauft.


Für den Film [[Sonnenallee (Film)|Sonnenallee]] wurde 1999 eigens eine aufwendige Außenkulisse einer "Berliner Straße" errichtet ({{Koordinate Text |52_23_28.31_N_13_7_8.08_E_type:landmark_region:DE|Karte}}), die auch in einigen weiteren Produktionen zum Einsatz kam (z.B. im Film "[[Der Pianist]]") und von der Straße aus einsehbar ist.
Weitere bedeutende Filme, die in den letzten Jahren dort entstanden sind ''[[Die unendliche Geschichte#Adaptionen|Die unendliche Geschichte]]'' , ''[[Sonnenallee (Film)|Sonnenallee]] (1999)'', ''[[Herr Lehmann]]'', ''[[Rosenstraße]]'', ''[[In 80 Tagen um die Welt (2004)]]'', ''[[Beyond The Sea]]'', ''[[Flightplan]] (2005)'' oder ''[[V wie Vendetta (Film)|V wie Vendetta]]''.


== Auswahl bekannter Filme ==
Für den Film ''Sonnenallee'' wurde 1999 eigens eine aufwendige Außenkulisse einer "Berliner Straße" errichtet ({{Koordinate Text |52_23_28.31_N_13_7_8.08_E_type:landmark_region:DE|Karte}}), die auch in einigen weiteren Produktionen zum Einsatz kam (z.B. im Film "[[Der Pianist]]") und von der Straße aus einsehbar ist.
* [[Metropolis (Film)|Metropolis]] (1927)
* [[Der Blaue Engel]] (1930)
* [[Die unendliche Geschichte#Adaptionen|Die unendliche Geschichte]] (1984)
* [[Sonnenallee (Film)|Sonnenallee]] (1999)
* [[In 80 Tagen um die Welt (2004)|In 80 Tagen um die Welt]] (2004)
* [[V wie Vendetta (Film)|V wie Vendetta]] (2005)
* [[Flightplan]] (2005)
* [[Mission Impossible 3]] (2006)


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 12. Oktober 2006, 01:29 Uhr

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Das 1911 gegründete Filmstudio Babelsberg in Potsdam-Babelsberg ist das älteste Großfilmstudio der Welt. Es ist vor allem bekannt für seine legendären Filme der Anfangszeit wie Metropolis und Der Blaue Engel.

Heute ist das Filmstudio Babelsberg es eines der führenden Zentren für Produktionen von Film und Fernsehen in der Welt. Auf dem Gelände befindet sich der Filmpark Babelsberg, ein Themenpark mit Stuntshows und Kulissen aus den Filmen.


Geschichte

Die Gründerjahre

Das erste Gebäude auf dem heute rund 420.000 m² großen Areal war das von der Firma "Bioscop" errichtete "gläserne Filmatelier", in dem 1912 die ersten Dreharbeiten aufgenommen wurden. Im ersten Jahr entstand der Stummfilm Der Totentanz von Urban Gad mit Asta Nielsen in der Hauptrolle. Später kam es zur Fusion von "Bioscope" mit der "Decla", der deutschen Niederlassung des französischen Filmkonzerns "Eclair", zur "Decla Bioscope". Diese wurde 1921 von der "Ufa" übernommen. Anschließend entstand hier 1926 für den Science Fiction-Film "Metropolis" von Fritz Lang ein Großatelier, die heutige Marlene Dietrich-Halle. Im gleichen Jahr wurde für "Melodie des Herzens", den ersten deutschen Tonfilm, auf dem Gelände ein Tonfilmatelier errichtet - das sogenannte Tonkreuz. Es war das modernste Tonstudio seiner Zeit mit vier kreuzförmig angeordneten Ateliers. 1930 drehte Josef von Sternberg Der blaue Engel mit Marlene Dietrich.

Die NS-Zeit

Während des Dritten Reiches entstanden über 1.000 Filme, darunter auch zahlreiche Propagandafilme wie Jud Süß. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde mit Wolfgang Staudtes Film Die Mörder sind unter uns am 4. Mai 1946 die Filmproduktion wieder aufgenommen.

Die Nachkriegszeit bis zur Wende

Nach der Gründung der DEFA am 17. Mai desselben Jahres entstanden zwischen 1946 und 1990 dort über 700 Spielfilme, mehr als 150 Kinderfilme sowie in den Jahren von 1959 und 1990 über 600 Filme für den Deutschen Fernsehfunk.

Das Filmstudio heute

Am 1. Juli 1990 wurde das Gelände der Treuhand im Rahmen der Übernahme der DEFA übertragen, die es 1992 an den Französischen Konzern "Compagnie Générale des Eaux" (heute Vivendi Universal) verkaufte. Es wurden Millionensummen in den Ausbau der Studios und den Aufbau der Medienstadt investiert. Das Studio Babelsberg ist heute Teil der "Medienstadt Babelsberg" zu dem auch der Filmpark Babelsberg, die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, das Sendezentrum des RBB, das Deutsche Rundfunkmuseum und das Deutsche Rundfunkarchiv sowie Bürogebäude mit Filmproduktionen. 2004 wechselte es erneut den Eigentümer und wurde an die "Beteiligungsgesellschaft FBB - Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH" verkauft.

Für den Film Sonnenallee wurde 1999 eigens eine aufwendige Außenkulisse einer "Berliner Straße" errichtet (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_23_28.31_N_13_7_8.08_E_type:landmark_region:DE, 2:Karte ), die auch in einigen weiteren Produktionen zum Einsatz kam (z.B. im Film "Der Pianist") und von der Straße aus einsehbar ist.

Auswahl bekannter Filme

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