Sommerloch

Das Sommerloch (engl. Silly season) ist eine Bezeichnung in Bezug auf die Massenmedien, besonders der Tagespresse und der Nachrichtenagenturen, für eine nachrichtenarme Zeit, die vor allem durch die Sommerpause der politischen Institutionen und Sport-Ligen, ferner auch der kulturellen Einrichtungen bedingt ist.

Viele Politiker befinden sich im Sommerurlaub; es finden weniger politisch relevante Ereignisse und Termine statt. Sportvereine haben in dieser Zeit keine bedeutsamen Spiele oder Wettkämpfe. Der Nachrichtenumsatz der Presseagenturen geht daher spürbar zurück. In dieser in der Regel nachrichtenarmen Zeit berichten die Medien dann auch über Ereignisse und Personen, für die sonst keine Sendezeit und kein Platz in den Zeitungen wäre oder vermelden häufiger vermeintliche Sensationsmeldungen ohne Nachrichtenwert, die sich eventuell als Zeitungsenten entpuppen. Ebenso nutzen Lobbyisten und sogenannte Hinterbänkler das Sommerloch teilweise, um sich mit eigenen Themen ins Gespräch zu bringen.[1]

In ähnlicher Bedeutung wird der früher entstandene Ausdruck Sauregurkenzeit gebraucht.

Sommerlochtiere

Sommerlochtiere ist eine humorige Bezeichnung für Tiere, die während des nachrichtenarmen Sommerlochs zum Gegenstand der Berichterstattung in Nachrichtenmedien werden. Das langlebigste und weltweit bekannteste Sommerlochtier ist das Ungeheuer von Loch Ness. Andere typische Beispiele sind entlaufene oder ausgesetzte nichteinheimische Wildtiere, von denen eine potentielle Gefahr für Menschen ausgeht,[2] bisweilen auch Haustiere, die sich durch Flucht ihren Besitzern entziehen.[3] In manchen Jahren finden diese kuriosen Geschichten über etliche Tage, ja sogar Wochen hinweg höchste Aufmerksamkeit.

Beispiele solcher Sommerlochtiere sind die Kuh Yvonne, „ProblembärBruno, Brillenkaiman Sammy und der Schwan Petra.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wort des Tages: Das Sommerloch des Wissen Media Verlags auf Spiegel Online vom 31. Juli 2008
  2. Godzilla, der Sommerlochkaimankrötenbär
  3. Yvonne: Erst Kuh, dann Reh, dann Torro und zuletzt k.o.

Literatur

Wiktionary: Sommerloch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen