Schleich (Unternehmen)

Schleich GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1935[1]
Sitz Schwäbisch Gmünd, Deutschland
Leitung
  • Dirk Engehausen
  • Sascha Krines
  • Udo Rother
Mitarbeiterzahl 450[2]
Umsatz 255 Mio. € (2021)[2]
Branche Spielwarenhersteller
Website www.schleich-s.com
Hauptsitz des Unternehmens in Herlikofen, Schwäbisch Gmünd
Diverse Kunststofftiere von Schleich

Schleich GmbH mit Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd ist ein Spielzeughersteller mit Standorten in den USA, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Japan.[3]

Hintergrund

Der Produzent von naturgetreuen handbemalten Tierfiguren aus Hartgummi im Spritzgussverfahren beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 450 Mitarbeiter.[2] 2021 konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 45 Millionen auf 255 Millionen Euro steigern.[2] Damit hat es sich zum siebtgrößten Spielzeuganbieter in Deutschland entwickelt, hinter Lego, Playmobil, Hasbro, Mattel, Simba-Dickie und Ravensburger.[4] Schleich befindet sich mehrheitlich im Besitz des schweizerischen Private-Equity-Investors Partners Group.[5]

Geschichte

1935 gründete Friedrich Schleich (1900–1978) in Stuttgart die Schleich GmbH – als Lieferantin für Kunststoffteile. In den 1950er Jahren wurde das Unternehmen unter dem Namen Schleich Figuren bekannt, in den 1960er Jahren konzentrierte es sich auf Lizenz-Spielzeugfiguren (Merchandising). 1976 verkaufte Friedrich Schleich seine Firma.

Schleichspielzeugwelt

Damals stellte sie Comic-Figuren wie die Schlümpfe, Biene Maja, Figuren der Muppet Show oder Micky Maus her. Ab den 1980er Jahren kamen selbstentwickelte Tierfiguren als Produkte hinzu, die heute möglichst naturgetreu abgebildet werden. Nach einem Konkurs 1986 übernahmen vier Gesellschafter das Unternehmen. Ab 2003 erweiterte die Firma ihr Programm, aktuellen Trends folgend, mit Gebäuden und anderem Zubehör, historischen Figuren wie Ritter- sowie Fantasy-Figuren. Mittlerweile wird gut die Hälfte des Spielzeugs in China hergestellt,[6] die Figuren werden außer in Schwäbisch Gmünd und China auch in Tunesien und Portugal bemalt.[7][8] Produziert wird außerdem in Bosnien und Herzegowina, Rumänien und Moldau.[4]

2006 schloss sich Schleich dem Verhaltenskodex der Spielwarenindustrie an: Der vom International Council of Toy Industries erarbeitete Kodex definiert Arbeits- und Sozialstandards und lässt unabhängige Kontrollen bei chinesischen Lieferfirmen zu.[9]

Ab Dezember 2006 war der Private Equity-Investor HgCapital Mehrheitsgesellschafter. Weitere Gesellschafter waren die drei Geschäftsführer des Unternehmens. Ein Firmenverkauf 2013 misslang.[10]

2014 erwarb die französische Beteiligungsgesellschaft Ardian für 220 Millionen Euro rund 80 % Anteile an Schleich, der Vorstandssprecher Thomas van Kaldenkerken etwa 10 %;[11][12][13] 2019 hat Partners Group die Anteile von Ardian bei einer Auktion übernommen.[5]

Commons: Schleich (Unternehmen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Geschichte, auf schleich-s.com, abgerufen am 9. Mai 2019
  2. a b c d Schleich weiter auf Rekordkurs, Gmünder Tagespost, abgerufen am 28. Januar 2022
  3. Die Standorte, auf schleich-s.com, abgerufen am 9. Mai 2019
  4. a b Welt am Sonntag Nr. 13, 1. April 2018, S. 33.
  5. a b Marcel Speiser: Partners Group übernimmt die Schleich-Schlümpfe. In: handelszeitung.ch. 9. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  6. Schleich gegen Schleich, Stuttgarter Nachrichten, 14. Januar 2010
  7. Michaela Schießl: Elfenland ist abgebrannt, Spiegel Online, 22. Dezember 2007
  8. Katrin Wilkens: Belastungstest für Hausschweine, Zeit Online, 9. Januar 2009
  9. Martin Simon: Spielwaren "fair" produzieren. Initiative soll chinesische Spielzeugindustrie verändern, Artikel in Gmünder Tagespost vom 12. Mai 2006, kostenpflichtiger Abruf unter gmuender-tagespost.de möglich.
  10. Hg Capital scheitert mit Verkauf von Schleich, Finance-magazin.de am 2. Mai 2013, abgerufen am 13. Februar 2017
  11. Die Schlümpfe finden eine neue Heimat. In: faz.net, 18. Mai 2014, Online, abgerufen am 13. Februar 2017.
  12. Franzosen schnappen sich Spielzeugfirma Schleich. In: Die Welt Online, 18. Mai 2014, Online, abgerufen am 18. Mai 2014.
  13. Ardian kauft Spiewarenhersteller Schleich von HgCapital, Pressemitteilung Ardian vom 18. Mai 2014 und JUVE vom 19. Mai 2014