„Schleich (Unternehmen)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Schleich plant Herlikofen.jpg|mini|300px|Hauptsitz des Unternehmens in [[Herlikofen]], Schwäbisch Gmünd]]Die '''Schleich GmbH''' ist ein international tätiger, deutscher Spielwarenhersteller mit Hauptsitz in [[Schwäbisch Gmünd]].


[[Datei:Schleich plant Herlikofen.jpg|mini|300px|Hauptsitz des Unternehmens in [[Herlikofen]], Schwäbisch Gmünd]]
== Hintergrund ==
[[Datei:Schleich Figuren.jpg|mini|Figuren der Schleich GmbH (2022)]]
Schleich produziert naturgetreue handbemalte Tierfiguren aus [[Hartgummi]] im [[Spritzgießen|Spritzgussverfahren]]. Das Unternehmen ist der siebtgrößte Spielzeuganbieter in Deutschland, hinter [[Lego]], [[Playmobil]], [[Hasbro]], [[Mattel]], [[Simba-Dickie-Group|Simba-Dickie]] und [[Ravensburger]].<ref name="welt">Welt am Sonntag Nr. 13, 1. April 2018, S. 33.</ref> Die Spielfiguren und Spielsets der Marke schleich werden in 60 Ländern vertrieben.<ref>{{Internetquelle |autor=Süddeutsche Zeitung |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/spielwaren-auslandsgeschaeft-hilft-schleich-in-unsicheren-zeiten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230130-99-408434 |titel=Auslandsgeschäft hilft Schleich in unsicheren Zeiten |sprache=de |abruf=2023-02-16}}</ref> Schleich hat ca. 40.000 Verkaufsstellen - sowohl stationär als auch online.<ref>{{Internetquelle |autor=ahauseux |url=https://www.toys-kids.de/2023/01/31/schleich-investiert-und-waechst/ |titel=Schleich investiert und wächst |werk=toys-kids.de |datum=2023-01-31 |sprache=de-DE |abruf=2023-02-20}}</ref> Die Schleich GmbH erzielt mehr als die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb des deutschen Heimatmarktes. 2022 erwirtschaftete Schleich weltweit einen Umsatz von 275 Millionen Euro und verkaufte rund 40 Millionen Figuren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.brandora.de/Company/CompanyDetails?CompanyID=115 |titel=Schleich GmbH - Brandora |abruf=2023-02-20}}</ref> 2022 beschäftigte Schleich mehr als 500 Mitarbeiter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/spielzeughersteller-auf-augenhoehe-mit-lego-und-mattel-finanzinvestor-will-schleich-zur-weltmarke-machen/28384922.html |titel=Spielzeughersteller: Auf Augenhöhe mit Lego und Mattel: Finanzinvestor will Schleich zur Weltmarke machen |sprache=de |abruf=2023-02-20}}</ref> Seit 2019 befindet sich Schleich mehrheitlich im Besitz des schweizerischen [[Private-Equity]]-Investors [[Partners Group]].<ref name="handelszeitung">{{Internetquelle |autor=Marcel Speiser |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/partners-group-ubernimmt-die-schleich-schlumpfe# |titel=Partners Group übernimmt die Schleich-Schlümpfe |werk=[[Handelszeitung|handelszeitung.ch]] |datum=2019-07-09 |abruf=2019-07-09}}</ref>
Die '''Schleich GmbH''' ist ein international tätiger, deutscher Spielwarenhersteller von realistischen Figuren und Spielsets mit Hauptsitz in [[Schwäbisch Gmünd]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
1935 gründete Friedrich Schleich (1900–1978) in [[Stuttgart]] die ''Schleich GmbH'' als Lieferantin für [[Kunststoff]]teile. In den 1950er Jahren wurde das Unternehmen unter dem Namen ''Schleich Figuren'' bekannt, in den 1960er Jahren konzentrierte es sich auf [[Lizenz]]-Spielzeugfiguren (''[[Merchandising]]''). 1976 verkaufte Friedrich Schleich seine Firma.
1935 gründete Friedrich Schleich (1900–1978) in [[Stuttgart]] die ''Schleich GmbH'' als Lieferantin für [[Kunststoff]]teile. In den 1950er Jahren wurde das Unternehmen unter dem Namen ''Schleich Figuren'' bekannt, in den 1960er Jahren konzentrierte es sich auf [[Lizenz]]-Spielzeugfiguren ([[Merchandising]]). Im Jahr 1977 verkaufte Friedrich Schleich das Unternehmen.<ref name=":0">''Schleichs Weg zum Erfolg.'' In: ''Schwäbische Zeitung Leutkirch,'' 11. August 2018.</ref>


Damals stellte Schleich [[Comic]]-Figuren wie die [[Die Schlümpfe|Schlümpfe]], [[Die Biene Maja (1975)|Biene Maja]], Figuren der [[Muppet Show]] oder [[Micky Maus]] her. 1950 produzierte das Unternehmen erstmals biegsame Kunststofffiguren.<ref name=":0" /> Ab den 1980er Jahren kamen selbstentwickelte Tierfiguren als Produkte hinzu, die seitdem möglichst naturgetreu abgebildet werden.
Damals stellte sie [[Comic]]-Figuren wie die [[Die Schlümpfe|Schlümpfe]], [[Die Biene Maja (1975)|Biene Maja]], Figuren der [[Muppet Show]] oder [[Micky Maus]] her. Ab den 1980er Jahren kamen selbstentwickelte Tierfiguren als Produkte hinzu, die heute möglichst naturgetreu abgebildet werden. Nach einem [[Insolvenz|Konkurs]] 1986 übernahmen vier Gesellschafter das Unternehmen. Ab 2003 erweiterte Schleich das Produktportfolio mit Playsets und anderem Zubehör, historischen Figuren wie [[Ritter]]- sowie [[Fantasy]]-Figuren. 2010 wurde gut die Hälfte des Spielzeugs in [[China]] hergestellt,<ref>''[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.markenrechtsstreit-schleich-gegen-schleich.de510735-38cd-4a7d-b76d-d235995d1e58.html Schleich gegen Schleich]'', Stuttgarter Nachrichten, 14. Januar 2010</ref> die Figuren wurden oder werden außer in Schwäbisch Gmünd und China auch in [[Tunesien]] und [[Portugal]] bemalt.<ref>[[Michaela Schießl]]: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-55034238.html Elfenland ist abgebrannt]'', Spiegel Online, 22. Dezember 2007</ref><ref>Katrin Wilkens: ''[http://www.zeit.de/2008/52/Firma-Schleich/komplettansicht Belastungstest für Hausschweine]'', Zeit Online, 9. Januar 2009</ref> Produziert wird außerdem in [[Bosnien und Herzegowina]], [[Rumänien]] und [[Republik Moldau|Moldau]].<ref name=welt />


Im Jahr 2015 übernahm Dirk Engehausen die Geschäftsführung der Schleich GmbH, woraufhin sich von 2015 bis 2022 der Jahresumsatz des Unternehmens verdoppelte.<ref name=":1" /> Grund hierfür war unter anderem die Expansion ins Ausland. Bis 2015 wurden rund 80 % des Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet, 2022 waren es nur noch knapp 50 %.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Kotowski |Titel=Spielzeughersteller Schleich will Figuren zweites Leben geben |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/spielzeughersteller-schleich-will-figuren-zweites-leben-geben-18351898.html |Abruf=2023-04-12}}</ref> Das Unternehmen wuchs vor allem in den USA, Frankreich und Großbritannien.<ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Hofer |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/spielzeughersteller-auf-augenhoehe-mit-lego-und-mattel-finanzinvestor-will-schleich-zur-weltmarke-machen/28384922.html |titel=Spielzeughersteller: Auf Augenhöhe mit Lego und Mattel: Finanzinvestor will Schleich zur Weltmarke machen |werk=handelsblatt.com |datum=2022-06-01 |abruf=2023-04-11}}</ref> Auch während der [[COVID-19-Pandemie|Covid-19-Pandemie]] konnte Schleich trotz Schwierigkeiten der weltweiten Lieferketten seinen Umsatz weiterhin steigern.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.nwzonline.de/wirtschaft-meldungen/spielwarenhersteller-schleich-trotzt-lieferproblemen_a_51,5,3474786670.html |titel=Spielwarenhersteller Schleich trotzt Lieferproblemen |werk=NWZ online |datum=2022-01-27 |abruf=2023-04-12}}</ref>
Ab Dezember 2006 war der ''[[Private Equity]]''-[[Investor]] ''[[HgCapital]]'' Mehrheitsgesellschafter. Weitere Gesellschafter waren die drei Geschäftsführer des Unternehmens. Ein Unternehmensverkauf 2013 misslang.<ref>''[http://www.finance-magazin.de/strategie-effizienz/ma/private-equity-hg-capital-scheitert-mit-verkauf-von-schleich/ Hg Capital scheitert mit Verkauf von Schleich]'', Finance-magazin.de am 2. Mai 2013, abgerufen am 13. Februar 2017</ref>


Ende Mai 2024 kündigte Schleich Pläne für eine größere Umstrukturierung an. Unter anderem soll der Standort Schwäbisch Gmünd mit 250 Mitarbeitern<ref name="faz202405"/> aufgegeben werden und der Firmensitz zum 1. Januar 2025 nach [[München]] verlegt werden.<ref>https://remszeitung.de/2024/5/29/schleich-will-standort-herlikofen-schliessen/</ref> Personal, Kundenservice, Finanzen und Buchhaltung sollen nach [[Prag]] in [[Tschechien]] verlagert werden.<ref name="faz202405">{{Internetquelle |autor=Benjamin Wagener |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/schleich-verlagert-stammsitz-betriebsrat-weiss-von-den-plaenen-nichts-19754078.html |titel=„Kein feiner Stil“: Empörung nach Stammsitz-Verlagerung des Spielwarenherstellers Schleich |werk=[[FAZ.net]] |datum=2024-05-30 |abruf=2024-05-30}}</ref>
2014 erwarb die französische [[Beteiligungsgesellschaft]] ''[[Ardian (Beteiligungsgesellschaft)|Ardian]]'' für 220 Millionen Euro rund 80 % Anteile an Schleich, der [[Vorstandssprecher]] Thomas van Kaldenkerken etwa 10 %;<ref>''Die Schlümpfe finden eine neue Heimat''. In: ''faz.net'', 18.&nbsp;Mai 2014, [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/schluempfe-hersteller-finanzinvestor-kauft-schleich-12945176.html Online], abgerufen am 13. Februar 2017.</ref><ref>''Franzosen schnappen sich Spielzeugfirma Schleich''. In: ''Die Welt Online'', 18.&nbsp;Mai 2014, [https://www.welt.de/wirtschaft/article128144585/Franzosen-schnappen-sich-Spielzeugfirma-Schleich.html Online], abgerufen am 18.&nbsp;Mai 2014.</ref><ref>''[http://www.corporate-finance-fachportal.de/content/nachricht/maerkte/news-facts/dft,317,662605 Ardian kauft Spiewarenhersteller<!-- sic! ist Originalschreibung in der Pressemitteilung--> Schleich von HgCapital]'', Pressemitteilung Ardian vom 18. Mai 2014 und JUVE vom 19. Mai 2014</ref> 2019 hat ''[[Partners Group]]'' die Anteile von Ardian bei einer [[Auktion]] übernommen.<ref name="handelszeitung"/>

== Eigentümer ==
Von der Gründung 1935 bis zum Jahr 1977 befand sich das Unternehmen im Besitz des Gründers Friedrich Schleich. In diesem Jahr ging das Eigentum auf drei Familienstämme der Familie Schleich über. Geleitet wurde Schleich von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern. Im Dezember 2006 wurde die britische [[Private Equity|Private-Equity]]-Gesellschaft ''HG Capital'' Mehrheitsgesellschafter der Schleich GmbH. Die restlichen Anteile blieben im Besitz der damaligen Geschäftsführer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gea.de/neckar-alb/wirtschaft-in-der-region_artikel,-hg-capital-übernimmt-schleich-_arid,423443.html/ |titel=Wirtschaftsnachrichten - Reutlinger General-Anzeiger |werk=gea.de |datum= |abruf=2024-03-01}}</ref> Im Jahr 2013 wurde versucht, das Unternehmen zu verkaufen. Dieser Versuch war nicht erfolgreich, weil kein Investor den geforderten Kaufpreis bezahlen wollte. Als Grund wurde die Umsatzentwicklung und die damit einhergehende Entwicklungsphantasie genannt. Der Geschäftsführer Paul Kraut verließ das Unternehmen. Sein Nachfolger wurde Thomas van Kaldenkerken, der auch die 10-prozentige Beteiligung am Unternehmen übernahm. Ein Jahr später übernahm die [[Frankreich|französische]] Private-Equity-Gesellschaft [[Ardian (Beteiligungsgesellschaft)|Ardian]] für 220 Mio. Euro rund 80 % der Anteile an Schleich.<ref>https://www.finance-magazin.de/deals/deutschland/pe-investor-ardian-uebernimmt-schleich-von-hg-capital-26906/</ref> Nach Umstrukturierungen und dem Beginn der Internationalisierung übergab Thomas van Kaldenkerken die Geschäftsführung 2015 an Dirk Engehausen, einem früheren [[Lego]]-Manager. Im Jahr 2019 kaufte die [[Schweiz]]er Private-Equity-Gesellschaft [[Partners Group]] nach einem Bietverfahren die Anteile der ''Ardian'' und hält seither eine Mehrheitsbeteiligung von ca. 87 % an Schleich.<ref name="handelszeitung">{{Internetquelle |autor=Marcel Speiser |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/partners-group-ubernimmt-die-schleich-schlumpfe# |titel=Partners Group übernimmt die Schleich-Schlümpfe |werk=[[Handelszeitung|handelszeitung.ch]] |datum=2019-07-09 |abruf=2019-07-09}}</ref>

== Unternehmensstruktur ==
Im Jahr 2022 beschäftigte das Unternehmen über 450 Mitarbeiter.<ref name=":2" /> Die Hälfte des Umsatzes wird dabei außerhalb des deutschen Heimatmarktes erzielt, die Spielfiguren und Spielsets der Marke Schleich werden in über 60 Ländern vertrieben.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/spielwaren-auslandsgeschaeft-hilft-schleich-in-unsicheren-zeiten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230130-99-408434 |titel=Auslandsgeschäft hilft Schleich in unsicheren Zeiten |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2023-01-30 |abruf=2023-02-16}}</ref> Im Jahr 2022 verkaufte das Unternehmen rund 40 Millionen Figuren.<ref name=":5" /> Die Schleich GmbH ist der siebtgrößte Spielzeuganbieter in Deutschland, hinter [[Lego]], [[Playmobil]], [[Hasbro]], [[Mattel]], [[Simba-Dickie-Group|Simba-Dickie]] und [[Ravensburger]].<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=Carsten Dierig |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article151506224/Warum-Schleich-die-Schluempfe-als-Opfer-bringt.html |titel=Ohne Schlümpfe: Schleich will Lego und Playmobil einholen |werk=welt.de |datum=2016-01-26 |abruf=2023-04-12}}</ref>

Schleich lässt seine Figuren und Spielsets in Deutschland, [[Portugal]], [[Rumänien]], [[Bosnien]], [[Vietnam]], [[Tunesien]] und in [[Volksrepublik China|China]] produzieren.<ref name=":3" /><ref>{{Literatur |Autor=Michaela Schießl |Titel=Elfenland ist abgebrannt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-12-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/elfenland-ist-abgebrannt-a-5016682c-0002-0001-0000-000055034238 |Abruf=2023-04-12}}</ref> Neben der Zentrale in Schwäbisch Gmünd besitzt Schleich Standorte in [[München]], [[Amsterdam]], [[Lyon]], [[Mailand]], [[London]], [[Prag]], Charlotte und [[Tokio]].<ref>Lion TopCo GmbH: ''Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 zum 31.12.2020'', veröffentlicht im Bundesanzeiger.</ref>

== Produkte ==
Schleich lässt Figuren, die naturgetreu und authentisch sein sollen, aus verschiedenen Kunststoffarten<ref name=":1" /> im [[Spritzgießen|Spritzgussverfahren]] produzieren. Ab 2003 erweiterte Schleich seine Produkte mit Spielsets und anderem Zubehör, wie [[Fantasy]]-Figuren. Die Spielzeuge und Spielsets werden mithilfe von Spielszenarien vermarktet.<ref name=":0" /> Neben den 2023 eingeführten Spielfiguren zur Buch- und Filmreihe [[Harry Potter]]<ref name=":4">Timo Kotowksi: ''Ausland hilft Schleich-Figuren. 2023 tritt Harry Potter neben Tierfiguren.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung,'' 31. Januar 2023.</ref> vertreibt Schleich auch Sets zu den Themenwelten ''Farm World, Wild Life, Horse Club, Dinosaurs, Eldrador Creatures'' und ''Bayala''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleich-s.com/de/DE/ |titel=Spielzeug, Tierfiguren und Spielsets |werk=Schleich |abruf=2023-04-12}}</ref>

=== Produktion ===
Zur Herstellung einer Figur wird zunächst ein digitales Modell angefertigt. Danach wird ein Prototyp aus [[Kunstharz]] hergestellt. Daraus wird eine [[Formenbau|Spritzgussform]] gefertigt. Die Figuren werden anschließend an verschiedenen Standorten gegossen und bemalt.<ref name=":3" />

== Mitgliedschaften ==
Schleich ist Mitglied des ICTI Ethical Toy Program (IETP).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references >
<ref name=":5">Timo Kotowski: ''Der Zauberlehrer von Schwäbisch Gmünd''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung,'' 7. März 2023.</ref>
<ref name=":1">Timo Kotowski: ''Schleich mit vielen Pferdestärken. Spielzeughersteller profitiert von Reiterhofgeschichten eines früheren Lego-Managers''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung,'' 3. Februar 2020.</ref>
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Aktuelle Version vom 11. Juli 2024, 09:11 Uhr

Schleich GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1935[1]
Sitz Schwäbisch Gmünd, Deutschland
Leitung Stefan De Loecker[2]
Mitarbeiterzahl 450 (2022)[3]
Umsatz 234 Mio. Euro (2023)[4]
Branche Spielwaren
Website www.schleich-s.com
Stand: 31. Dezember 2022
Hauptsitz des Unternehmens in Herlikofen, Schwäbisch Gmünd
Figuren der Schleich GmbH (2022)

Die Schleich GmbH ist ein international tätiger, deutscher Spielwarenhersteller von realistischen Figuren und Spielsets mit Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd.

Geschichte

1935 gründete Friedrich Schleich (1900–1978) in Stuttgart die Schleich GmbH als Lieferantin für Kunststoffteile. In den 1950er Jahren wurde das Unternehmen unter dem Namen Schleich Figuren bekannt, in den 1960er Jahren konzentrierte es sich auf Lizenz-Spielzeugfiguren (Merchandising). Im Jahr 1977 verkaufte Friedrich Schleich das Unternehmen.[5]

Damals stellte Schleich Comic-Figuren wie die Schlümpfe, Biene Maja, Figuren der Muppet Show oder Micky Maus her. 1950 produzierte das Unternehmen erstmals biegsame Kunststofffiguren.[5] Ab den 1980er Jahren kamen selbstentwickelte Tierfiguren als Produkte hinzu, die seitdem möglichst naturgetreu abgebildet werden.

Im Jahr 2015 übernahm Dirk Engehausen die Geschäftsführung der Schleich GmbH, woraufhin sich von 2015 bis 2022 der Jahresumsatz des Unternehmens verdoppelte.[6] Grund hierfür war unter anderem die Expansion ins Ausland. Bis 2015 wurden rund 80 % des Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet, 2022 waren es nur noch knapp 50 %.[7] Das Unternehmen wuchs vor allem in den USA, Frankreich und Großbritannien.[8] Auch während der Covid-19-Pandemie konnte Schleich trotz Schwierigkeiten der weltweiten Lieferketten seinen Umsatz weiterhin steigern.[3]

Ende Mai 2024 kündigte Schleich Pläne für eine größere Umstrukturierung an. Unter anderem soll der Standort Schwäbisch Gmünd mit 250 Mitarbeitern[9] aufgegeben werden und der Firmensitz zum 1. Januar 2025 nach München verlegt werden.[10] Personal, Kundenservice, Finanzen und Buchhaltung sollen nach Prag in Tschechien verlagert werden.[9]

Eigentümer

Von der Gründung 1935 bis zum Jahr 1977 befand sich das Unternehmen im Besitz des Gründers Friedrich Schleich. In diesem Jahr ging das Eigentum auf drei Familienstämme der Familie Schleich über. Geleitet wurde Schleich von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern. Im Dezember 2006 wurde die britische Private-Equity-Gesellschaft HG Capital Mehrheitsgesellschafter der Schleich GmbH. Die restlichen Anteile blieben im Besitz der damaligen Geschäftsführer.[11] Im Jahr 2013 wurde versucht, das Unternehmen zu verkaufen. Dieser Versuch war nicht erfolgreich, weil kein Investor den geforderten Kaufpreis bezahlen wollte. Als Grund wurde die Umsatzentwicklung und die damit einhergehende Entwicklungsphantasie genannt. Der Geschäftsführer Paul Kraut verließ das Unternehmen. Sein Nachfolger wurde Thomas van Kaldenkerken, der auch die 10-prozentige Beteiligung am Unternehmen übernahm. Ein Jahr später übernahm die französische Private-Equity-Gesellschaft Ardian für 220 Mio. Euro rund 80 % der Anteile an Schleich.[12] Nach Umstrukturierungen und dem Beginn der Internationalisierung übergab Thomas van Kaldenkerken die Geschäftsführung 2015 an Dirk Engehausen, einem früheren Lego-Manager. Im Jahr 2019 kaufte die Schweizer Private-Equity-Gesellschaft Partners Group nach einem Bietverfahren die Anteile der Ardian und hält seither eine Mehrheitsbeteiligung von ca. 87 % an Schleich.[13]

Unternehmensstruktur

Im Jahr 2022 beschäftigte das Unternehmen über 450 Mitarbeiter.[3] Die Hälfte des Umsatzes wird dabei außerhalb des deutschen Heimatmarktes erzielt, die Spielfiguren und Spielsets der Marke Schleich werden in über 60 Ländern vertrieben.[14] Im Jahr 2022 verkaufte das Unternehmen rund 40 Millionen Figuren.[15] Die Schleich GmbH ist der siebtgrößte Spielzeuganbieter in Deutschland, hinter Lego, Playmobil, Hasbro, Mattel, Simba-Dickie und Ravensburger.[16]

Schleich lässt seine Figuren und Spielsets in Deutschland, Portugal, Rumänien, Bosnien, Vietnam, Tunesien und in China produzieren.[16][17] Neben der Zentrale in Schwäbisch Gmünd besitzt Schleich Standorte in München, Amsterdam, Lyon, Mailand, London, Prag, Charlotte und Tokio.[18]

Produkte

Schleich lässt Figuren, die naturgetreu und authentisch sein sollen, aus verschiedenen Kunststoffarten[6] im Spritzgussverfahren produzieren. Ab 2003 erweiterte Schleich seine Produkte mit Spielsets und anderem Zubehör, wie Fantasy-Figuren. Die Spielzeuge und Spielsets werden mithilfe von Spielszenarien vermarktet.[5] Neben den 2023 eingeführten Spielfiguren zur Buch- und Filmreihe Harry Potter[19] vertreibt Schleich auch Sets zu den Themenwelten Farm World, Wild Life, Horse Club, Dinosaurs, Eldrador Creatures und Bayala.[20]

Produktion

Zur Herstellung einer Figur wird zunächst ein digitales Modell angefertigt. Danach wird ein Prototyp aus Kunstharz hergestellt. Daraus wird eine Spritzgussform gefertigt. Die Figuren werden anschließend an verschiedenen Standorten gegossen und bemalt.[16]

Mitgliedschaften

Schleich ist Mitglied des ICTI Ethical Toy Program (IETP).

Commons: Schleich (Unternehmen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Geschichte. In: schleich-s.com. Abgerufen am 9. Mai 2019.
  2. https://www.spielwarenmesse.de/en/mag/toy-market-news/schleich-appoints-stefan-de-loecker-as-new-ceo/
  3. a b c Spielwarenhersteller Schleich trotzt Lieferproblemen. In: NWZ online. 27. Januar 2022, abgerufen am 12. April 2023.
  4. https://www.kunststoffweb.de/branchen-news/schleich_hersteller_von_spielfiguren_meldet_deutlichen_umsatzrueckgang_t254623
  5. a b c Schleichs Weg zum Erfolg. In: Schwäbische Zeitung Leutkirch, 11. August 2018.
  6. a b Timo Kotowski: Schleich mit vielen Pferdestärken. Spielzeughersteller profitiert von Reiterhofgeschichten eines früheren Lego-Managers. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Februar 2020.
  7. Timo Kotowski: Spielzeughersteller Schleich will Figuren zweites Leben geben. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 12. April 2023]).
  8. Joachim Hofer: Spielzeughersteller: Auf Augenhöhe mit Lego und Mattel: Finanzinvestor will Schleich zur Weltmarke machen. In: handelsblatt.com. 1. Juni 2022, abgerufen am 11. April 2023.
  9. a b Benjamin Wagener: „Kein feiner Stil“: Empörung nach Stammsitz-Verlagerung des Spielwarenherstellers Schleich. In: FAZ.net. 30. Mai 2024, abgerufen am 30. Mai 2024.
  10. https://remszeitung.de/2024/5/29/schleich-will-standort-herlikofen-schliessen/
  11. Wirtschaftsnachrichten - Reutlinger General-Anzeiger. In: gea.de. Abgerufen am 1. März 2024.
  12. https://www.finance-magazin.de/deals/deutschland/pe-investor-ardian-uebernimmt-schleich-von-hg-capital-26906/
  13. Marcel Speiser: Partners Group übernimmt die Schleich-Schlümpfe. In: handelszeitung.ch. 9. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  14. Auslandsgeschäft hilft Schleich in unsicheren Zeiten. In: Süddeutsche Zeitung. 30. Januar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023.
  15. Timo Kotowski: Der Zauberlehrer von Schwäbisch Gmünd. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. März 2023.
  16. a b c Carsten Dierig: Ohne Schlümpfe: Schleich will Lego und Playmobil einholen. In: welt.de. 26. Januar 2016, abgerufen am 12. April 2023.
  17. Michaela Schießl: Elfenland ist abgebrannt. In: Der Spiegel. 21. Dezember 2007, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. April 2023]).
  18. Lion TopCo GmbH: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 zum 31.12.2020, veröffentlicht im Bundesanzeiger.
  19. Timo Kotowksi: Ausland hilft Schleich-Figuren. 2023 tritt Harry Potter neben Tierfiguren. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. Januar 2023.
  20. Spielzeug, Tierfiguren und Spielsets. In: Schleich. Abgerufen am 12. April 2023.