„Schöpfl“ – Versionsunterschied

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Der '''Schöpfl''' in [[Niederösterreich]] ist mit einer Höhe von {{Höhe|893|AT|link=1}} der höchste Berg im [[Wienerwald]].


== Lage und Umgebung ==
== Lage und Umgebung ==
Der Schöpfl gehört zur [[Flyschzone]] am Nordrand der [[Alpen]]. Er bildet einen langen, etwa in Richtung Westsüdwest - Ostnordost verlaufenden Bergrücken mit einer relativ steilen Nordflanke und einer stärker gegliederten, flacheren Südflanke.
Der Schöpfl gehört zur [[Flyschzone]] am Nordrand der [[Alpen]]. Er bildet einen langen, etwa in Richtung Westsüdwest Ostnordost verlaufenden Bergrücken mit einer relativ steilen Nordflanke und einer stärker gegliederten, flacheren Südflanke.
Auf seinem Gipfel grenzen die Gebiete dreier Gemeinden sowie zweier politischer Bezirke aneinander: von [[Klausen-Leopoldsdorf]] und [[Altenmarkt an der Triesting]] im [[Bezirk Baden (Niederösterreich)|Bezirk Baden]] sowie von [[Brand-Laaben]] im [[Bezirk Sankt Pölten-Land]]. Der Berg bildet das Quellgebiet der [[Schwechat (Fluss)|Schwechat]] und der [[Große Tulln|Großen Tulln]].


Auf seinem Gipfel grenzen die Gebiete dreier Gemeinden sowie zweier politischer Bezirke aneinander: von [[Klausen-Leopoldsdorf]] und [[Altenmarkt an der Triesting]] im [[Bezirk Baden (Niederösterreich)|Bezirk Baden]] sowie von [[Brand-Laaben]] im [[Bezirk Sankt Pölten-Land]]. Der Berg bildet das Quellgebiet der [[Schwechat (Fluss)|Schwechat]], der [[Triesting]] und der [[Große Tulln|Großen Tulln]] und liegt damit am [[Wasserscheiden in den Alpen#Wasserscheide Große Tulln-Schwechat|Alpenhauptkamm]].
Der Schöpfl ist größtenteils von [[Laubwald]] bedeckt. Auf seinem Gipfel steht die [[Matraswarte]], von der man bei günstigem Wetter sowohl Richtung Süden die höchsten Berge Niederösterreichs, den [[Schneeberg (Niederösterreich)|Schneeberg]] und die [[Rax]], Richtung Westen den [[Ötscher]], als auch gegen Norden bis zur [[Donau]] sehen kann. Ein markanter Punkt an der Donau ist dabei das [[Kraftwerk Dürnrohr]]. Knapp unterhalb des Gipfels steht das [[Schöpfl-Schutzhaus]] des [[Österreichischer Touristenklub|Österreichischen Touristenklubs]].


Der Schöpfl ist größtenteils von [[Laubwald]] bedeckt. Auf seinem Gipfel steht die [[Matraswarte]], von der man bei günstigem Wetter sowohl Richtung Süden die höchsten Berge Niederösterreichs, den [[Schneeberg (Niederösterreich)|Schneeberg]] und die [[Rax]], Richtung Südwesten den [[Hochschwab]] und [[Ötscher]], als auch gegen Norden zur [[Donau]] und ins [[Waldviertel]] sehen kann. Ein markanter Punkt an der Donau ist dabei das [[Kraftwerk Dürnrohr]]. Neben der Matraswarte steht ein hoher Vermessungsstein von 1867 als [[Trigonometrischer Punkt]].<ref>Inschrift: „C.R. OPER. ASTR. TRIG. PRO MENS. GRAD. MED. EUROP. 1867“ (k.k. Astronomisch-trigonometrische Operation für die [[Gradmessungskommission|Mitteleuropäische Gradmessung]] 1867) Siehe [http://www.ipernity.com/doc/variationen/18575021/in/keyword/425358/self Vermessungsstein bei der Matras-Warte am Schöpfl]. Auf ''ipernity.com'', abgerufen am 18. Oktober 2021.</ref> Nordöstlich knapp unterhalb des Gipfels steht das [[Schöpfl-Schutzhaus]] des [[Österreichischer Touristenklub|Österreichischen Touristenklubs]].
Wegen der Reinheit der Luft wurde 1969 das [[Leopold-Figl-Observatorium]] der [[Universität Wien]] am Mitterschöpfl ({{Höhe|882}}), einem nahe gelegenen Nebengipfel errichtet.

Wegen der Reinheit der Luft und der im Vergleich zu Wien wesentlich geringeren [[Lichtverschmutzung]] wurde 1969 das [[Leopold-Figl-Observatorium]] der [[Universität Wien]] am Mitterschöpfl ({{Höhe|882}}), einem nahe gelegenen Nebengipfel errichtet.


Sichtbar ist der Gipfel am besten von Forsthof in der Gemeinde [[Brand-Laaben]].
Sichtbar ist der Gipfel am besten von Forsthof in der Gemeinde [[Brand-Laaben]].


== Anstiege ==
== Anstiege ==
Als höchster Berg des gesamten Wienerwalds, dank des umfassenden Panoramas von der Matraswarte und mit einem Hüttenstützpunkt im Gipfelbereich ist der Schöpfl natürlich ein beliebtes Ziel von Wanderungen. Zugleich ist er nicht überlaufen. Ein Grund dafür ist, dass sein Gipfelkamm bis heute nur aus eigener Kraft erreicht werden kann. Auch die Lage des Schöpfls abseits der großen Verkehrsrouten trägt dazu bei: Seine Umgebung ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht erreichbar; der nächstgelegene Bahnhof ([[Pressbaum|Rekawinkel]] an der Alten Westbahnlinie) ist als Ausgangspunkt einer Tageswanderung bereits zu weit entfernt.
Als höchster Berg des gesamten Wienerwalds, dank des umfassenden Panoramas von der Matraswarte und mit einem Hüttenstützpunkt im Gipfelbereich ist der Schöpfl ein beliebtes Ziel von Wanderungen. Zugleich ist er nicht überlaufen. Ein Grund dafür ist, dass sein Gipfelkamm bis heute nur aus eigener Kraft erreicht werden kann. Auch die Lage des Schöpfls abseits der großen Verkehrsrouten trägt dazu bei: der nächstgelegene Bahnhof ([[Eichgraben#Verkehr|Eichgraben-Altlengbach]] an der [[Westbahn (Österreich)#Alte Westbahn (Strecke 101)|Alten Westbahnlinie]]) ist als Ausgangspunkt einer Tageswanderung bereits zu weit entfernt, jedoch gibt es eine Busverbindung von Eichgraben-Altlengbach oder auch von Hainfeld aus bis zur Klammhöhe.


Der Schöpfl ist aus allen Himmelsrichtungen auf markierten Anstiegswegen zu erreichen.
Der Schöpfl ist aus allen Himmelsrichtungen auf markierten Anstiegswegen zu erreichen.
* Der kürzeste Anstieg vom Sattel ''Forsthof'' führt durch die steile Nordflanke auf dem ''Heinrich-Gith-Steig'' oder etwas länger auf dem so genannten ''Pensionistensteig'' zum Gipfel. Gehzeit: 50 bis 60 Minuten.
* Der kürzeste Anstieg vom Sattel ''Forsthof'' führt durch die steile Nordflanke auf dem ''Heinrich-Gith-Steig'' (Teil des [[Voralpenweg (Österreich)|Voralpen-Weitwanderwegs 04]]) oder etwas länger auf dem so genannten ''Pensionistensteig'' zum Gipfel. Gehzeit: 50 bis 60 Minuten.
* Von der Ortschaft [[St. Corona am Schöpfl]] über die flachere Südflanke zur Matraswarte. Gehzeit: 1 Stunde.
* Von der Ortschaft [[St. Corona am Schöpfl]] über die flachere Südflanke zur Matraswarte. Gehzeit: 1 Stunde.
* Vom Sattel der ''Klammhöhe'' kurz auf einer Nebenstraße nach Osten zum ''Bruckhof'', dann Wanderweg auf den langen Westkamm des Schöpfls und über den ''Wittenbachberg'' in nur mehr geringer Steigung zum Gipfel. Gehzeit: 2 Stunden.
* Vom Sattel der ''Klammhöhe'' kurz auf einer Nebenstraße nach Osten zum ''Bruckhof'', dann Wanderweg auf den langen Westkamm des Schöpfls und über den [[Wittenbachberg]] in nur mehr geringer Steigung zum Gipfel. Gehzeit: 2 Stunden.
* Vom ''Schöpflgitter'' (2 Kilometer westlich von [[Klausen-Leopoldsdorf]]) in gleichmäßiger Steigung etwas südlich am ''Vorderschöpfl'' vorbei und über den Ostrücken zum Gipfel. Gehzeit: etwa 2 Stunden.
* Vom ''Schöpflgitter'' (2 Kilometer westlich von [[Klausen-Leopoldsdorf]]) in gleichmäßiger Steigung etwas südlich am ''Vorderschöpfl'' vorbei und über den Ostrücken zum Gipfel. Gehzeit: etwa 2 Stunden.


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Schöpflschutzhaus.jpg|Schöpfl-Schutzhaus
Brand-Laaben - Schöpfl-Schutzhaus (1).JPG|[[Schöpfl-Schutzhaus]]
Schöpfl - Matraswarte (2).JPG|[[Matraswarte]]
Figl-sternwarte.jpg|Figl-Sternwarte
Altenmarkt an der Triesting - Leopold-Figl-Observatorium.JPG|[[Leopold-Figl-Observatorium]] am Vorgipfel Mitterschöpfl
Matraswarte Schoepfl.JPG|Matraswarte
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Fritz Peterka: ''Wien - Wienerwald'', [[Bergverlag Rudolf Rother]], München 2012, 7. Auflage ISBN 978-3-7633-4188-7
* Fritz Peterka: ''Wien Wienerwald.'' [[Bergverlag Rother]], München 2012, 7. Auflage ISBN 978-3-7633-4188-7.
* Csaba Szépfalusi: ''Wandererlebnis Wienerwald und Gutensteiner Alpen'', Kral-Verlag, Berndorf 2011. ISBN 978-3-99024-023-6
* Csaba Szépfalusi: ''Wandererlebnis Wienerwald und Gutensteiner Alpen.'' Kral-Verlag, Berndorf 2011, ISBN 978-3-99024-023-6.


== Einzelnachweise ==
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<references />

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[[Kategorie:Wienerwald]]
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[[Kategorie:Berg in Europa]]
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[[Kategorie:Berg in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Berg in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Berg in den Alpen]]
[[Kategorie:Berg in den Alpen]]
[[Kategorie:Bezirk Baden (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Geographie (Bezirk Baden, Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Bezirk Sankt Pölten-Land]]
[[Kategorie:Geographie (Bezirk Sankt Pölten-Land)]]

[[cs:Schöpfl]]
[[da:Schöpfl]]
[[en:Schöpfl]]
[[it:Schöpfl]]
[[nn:Schöpfl]]

Aktuelle Version vom 6. November 2023, 09:05 Uhr

Schöpfl

von Nordwesten

Höhe 893 m ü. A.
Lage Niederösterreich, Österreich
Gebirge Wienerwald
Dominanz 9,9 km → Hocheck
Schartenhöhe 312 m ↓ Gerichtsberg
Koordinaten 48° 5′ 16″ N, 15° 54′ 51″ OKoordinaten: 48° 5′ 16″ N, 15° 54′ 51″ O
Schöpfl (Niederösterreich)
Schöpfl (Niederösterreich)
Gestein Flysch (tiefere Laab-Formation)
Alter des Gesteins MaastrichtiumPaläozän
Besonderheiten der höchste Berg im Wienerwald

Der Schöpfl in Niederösterreich ist mit einer Höhe von 893 m ü. A. der höchste Berg im Wienerwald.

Lage und Umgebung

Der Schöpfl gehört zur Flyschzone am Nordrand der Alpen. Er bildet einen langen, etwa in Richtung Westsüdwest – Ostnordost verlaufenden Bergrücken mit einer relativ steilen Nordflanke und einer stärker gegliederten, flacheren Südflanke.

Auf seinem Gipfel grenzen die Gebiete dreier Gemeinden sowie zweier politischer Bezirke aneinander: von Klausen-Leopoldsdorf und Altenmarkt an der Triesting im Bezirk Baden sowie von Brand-Laaben im Bezirk Sankt Pölten-Land. Der Berg bildet das Quellgebiet der Schwechat, der Triesting und der Großen Tulln und liegt damit am Alpenhauptkamm.

Der Schöpfl ist größtenteils von Laubwald bedeckt. Auf seinem Gipfel steht die Matraswarte, von der man bei günstigem Wetter sowohl Richtung Süden die höchsten Berge Niederösterreichs, den Schneeberg und die Rax, Richtung Südwesten den Hochschwab und Ötscher, als auch gegen Norden zur Donau und ins Waldviertel sehen kann. Ein markanter Punkt an der Donau ist dabei das Kraftwerk Dürnrohr. Neben der Matraswarte steht ein hoher Vermessungsstein von 1867 als Trigonometrischer Punkt.[1] Nordöstlich knapp unterhalb des Gipfels steht das Schöpfl-Schutzhaus des Österreichischen Touristenklubs.

Wegen der Reinheit der Luft und der im Vergleich zu Wien wesentlich geringeren Lichtverschmutzung wurde 1969 das Leopold-Figl-Observatorium der Universität Wien am Mitterschöpfl (882 m), einem nahe gelegenen Nebengipfel errichtet.

Sichtbar ist der Gipfel am besten von Forsthof in der Gemeinde Brand-Laaben.

Anstiege

Als höchster Berg des gesamten Wienerwalds, dank des umfassenden Panoramas von der Matraswarte und mit einem Hüttenstützpunkt im Gipfelbereich ist der Schöpfl ein beliebtes Ziel von Wanderungen. Zugleich ist er nicht überlaufen. Ein Grund dafür ist, dass sein Gipfelkamm bis heute nur aus eigener Kraft erreicht werden kann. Auch die Lage des Schöpfls abseits der großen Verkehrsrouten trägt dazu bei: der nächstgelegene Bahnhof (Eichgraben-Altlengbach an der Alten Westbahnlinie) ist als Ausgangspunkt einer Tageswanderung bereits zu weit entfernt, jedoch gibt es eine Busverbindung von Eichgraben-Altlengbach oder auch von Hainfeld aus bis zur Klammhöhe.

Der Schöpfl ist aus allen Himmelsrichtungen auf markierten Anstiegswegen zu erreichen.

  • Der kürzeste Anstieg vom Sattel Forsthof führt durch die steile Nordflanke auf dem Heinrich-Gith-Steig (Teil des Voralpen-Weitwanderwegs 04) oder etwas länger auf dem so genannten Pensionistensteig zum Gipfel. Gehzeit: 50 bis 60 Minuten.
  • Von der Ortschaft St. Corona am Schöpfl über die flachere Südflanke zur Matraswarte. Gehzeit: 1 Stunde.
  • Vom Sattel der Klammhöhe kurz auf einer Nebenstraße nach Osten zum Bruckhof, dann Wanderweg auf den langen Westkamm des Schöpfls und über den Wittenbachberg in nur mehr geringer Steigung zum Gipfel. Gehzeit: 2 Stunden.
  • Vom Schöpflgitter (2 Kilometer westlich von Klausen-Leopoldsdorf) in gleichmäßiger Steigung etwas südlich am Vorderschöpfl vorbei und über den Ostrücken zum Gipfel. Gehzeit: etwa 2 Stunden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Inschrift: „C.R. OPER. ASTR. TRIG. PRO MENS. GRAD. MED. EUROP. 1867“ (k.k. Astronomisch-trigonometrische Operation für die Mitteleuropäische Gradmessung 1867) Siehe Vermessungsstein bei der Matras-Warte am Schöpfl. Auf ipernity.com, abgerufen am 18. Oktober 2021.