Ruderting

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Die katholische Pfarrkirche St. Josef

Ruderting ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geografie

Die Gemeinde liegt 12 km nördlich von Passau und 10 km südlich von Tittling im südlichen Bayerischen Wald westlich der Ilz und grenznah zu Österreich. Durch eine Ortsumgehung der Bundesstraße B 85, konnte der Ort eine Dorferneuerung angehen, da es vom starken Durchreiseverkehr entlastet wurde.

Geschichte

Ruderting war um 3.000 v. Chr. besiedelt und verweist auf die Chamer Kulturgruppe Für den Aufenthalt der Kelten (600-100 v.Chr.) fanden sich ebenfalls Spuren im Gemeindegebiet.

Im Indizienverfahren wurde die Namensableitung des Dorfes „Rudert“-ing erfolgreich durchgeführt. Das Ergebnis zeigt den Edelmann „Rudbert oder Rudpert von Hals“ (fälschlicherweise meist als "Rupert" erwähnt) als Namensgeber und Initiator der Ansiedlung Rud(b)erting. Rudberts Lebenszeit um das Jahr 1100 gilt damit nach der plausiblen Rechtfertigung als Gründungsjahr des heutigen Ortsteiles Ruderting. Ruderting wurde 1311 erstmals urkundlich erwähnt, einige Ortsteile bereits 1280. Ruderting gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Vilshofen des Kurfürstentums Bayern.

Im Mittelalter fanden sich mit den Obmannschaften im Gericht Hals und für den Gemeindeortsteil Sittenberg im Gericht Dießenstein Verwaltungsstellen, bevor 1808 die Gemeinde Ruderting mit 23 Ortsteilen in einer Mark zusammen gefasst wurde. Zwei alte, überregionale Handelsstraßen (heute Staatsstraße 2323) kreuzen sich im Ortsteil Ruderting: Die von Vilshofen kommende Staatsstraße über Haselbach auf die Höhe nach Rudertung und hinab in das Tal der Ilz. In Fischhaus wird der Fluss überquert und bringt Reisende in den Markt Hutthurm an der B 12, früher als "Goldener Steig" bezeichnete Salzhandelsstraße zwischen Passau und Böhmen. Durch den Ortsteil Ruderting führte in Süd-Nord-Richtung bis zum Bau der Umgehungsstraße im Jahre 1999 die alte Handelsstraße von Passau über Tittling nach Grafenau bis Regen. Sie war im 14. Jhdt. von Kaiser Karl IV. (HRR) angelegt worden und wird heute als "Glasstraße" geführt.

Ruderting war stets ein Verkehrsknotenpunkt und entwickelte sich im 20. Jahrhundert zum regionalen Mittelpunkt vor allem seit 1925 nach der Gründung der Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer Z & M, die aber inzwischen nicht mehr existiert. Heute sind die relative Stadtnähe zu Passau, örtliche Arbeitsplätze und der hohe Freizeit- und Erholungswert des Ilztals und des südlichen Bayerischen Waldes Grund dafür, dass viele Bürger Ruderting als Wohnort bzw. als Ferienort wählen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die beiden wichtigsten Straßen des Ortes sind die Bundesstraße 85 von Regen nach Passau und die Staatsstraße 2323.

Daneben besitzt der Ort seit 1890 im Ortsteil Fischhaus an der Ilz einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Passau-Freyung, welche jedoch seit 2002 nicht mehr befahren wird.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.911, 1987 dann 2.487 und im Jahr 2000 3.124 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 1989 Josef Schätzl (CSU), der 2008 mit 66,35 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt wurde. Zweiter Bürgermeister seit 1996 ist Konrad Schreder (CSU).

Finanzen

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1115 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 134 T€.

Partnergemeinde

Ilz in der Steiermark und Stachy in Tschechien sind die Partnergemeinden von Ruderting.