„Rheinsberg“ – Versionsunterschied

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=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
* bis 2009 Manfred Richter (SPD)
* 1990 bis 2009 Manfred Richter (SPD)
* seit 2010 Jan-Pieter Rau (CDU)
* seit 2010 Jan-Pieter Rau (CDU)



Version vom 11. Januar 2010, 10:42 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Rheinsberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rheinsberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 6′ N, 12° 54′ OKoordinaten: 53° 6′ N, 12° 54′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 328,14 km2
Einwohner: 7971 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16831
Vorwahl: 033931
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 353
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Seestraße 21
16831 Rheinsberg
Website: www.rheinsberg.de
Bürgermeister: Jan-Pieter Rau (CDU)
Lage der Stadt Rheinsberg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
KarteWittstock/DosseHeiligengrabeRheinsbergNeuruppinLindow (Mark)VielitzseeHerzberg (Mark)RüthnickFehrbellinKyritzBreddinStüdenitz-SchönermarkZernitz-LohmNeustadt (Dosse)Sieversdorf-HohenofenDreetzWalslebenDabergotzStorbeck-FrankendorfTemnitzquellTemnitztalMärkisch LindenWusterhausen/DosseSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte
Das Rheinsberger Schloss
Evangelische Kirche St. Laurentius in Rheinsberg, im Vordergrund der Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
Ehrendenkmal preußischer Offiziere gegenüber dem Schloss
Das Schloss vom gegenüberliegenden Ufer aus gesehen

Rheinsberg ist eine Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg am Rhin und ein staatlich anerkannter Erholungsort. Rheinsberg gehört zu den nach Fläche größten Gemeinden Deutschlands.

Berühmt wurde Rheinsberg durch das Buch Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte von Kurt Tucholsky und durch die Erwähnung in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg von Theodor Fontane.

Geografie

Rheinsberg liegt im Rheinsberger Seengebiet in einer Mischung aus vielen großen und kleinen Seen und einer abwechslungsreichen, hügeligen Waldlandschaft. Südlich von Rheinsberg schließt sich die Ruppiner Schweiz an. Im Westen erstreckt sie sich bis in die Kyritz-Ruppiner Heide, die als Truppenübungsplatz von den sowjetischen Truppen genutzt wurde.

Stadtgliederung

Die Stadt Rheinsberg besteht aus 17 Ortsteilen, die sich wiederum teilweise weiter untergliedern:

  • Basdorf
  • Braunsberg
  • Dierberg
  • Dorf Zechlin
  • Flecken Zechlin mit Alt-Lutterow und Neu-Lutterow
  • Großzerlang mit Adamswalde und Kolonie
  • Heinrichsdorf mit Heinrichsfelde und Köpernitz
  • Kagar
  • Kleinzerlang mit Prebelow
  • Linow mit Möckern und Warenthin
  • Luhme mit Heimland und Repente
  • Rheinsberg mit Beerenbusch, Berkholzofen, Charlottenau, Feldgrieben, Paulshorst, Schlaborn und Witwien
  • Schwanow
  • Wallitz
  • Zechlinerhütte
  • Zechow
  • Rheinshagen
  • Zühlen

Geschichte

Die Gegend um Rheinsberg war schon sehr früh besiedelt. Siedlungsreste wurden auf der Insel Remus im Rheinsberger See gefunden. Rheinsberg ist untrennbar mit dem Schloss und dem Herrschergeschlecht der Hohenzollern verbunden. Seit dem Erwerb Rheinsbergs durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. und nach dem Brand der Stadt im Jahr 1740 wurden Stadt und Schloss (ursprünglich ein Renaissancebau von 1566) von den Baumeistern Johann Gottfried Kemmeter und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wieder aufgebaut. Das Residenzschloss von Friedrich dem Großen gilt als Musterbau des friderizianischen Rokokos und diente als Vorlage für Potsdam-Sanssouci. In der hiesigen kronprinzlichen Kapelle wirkte Carl Philipp Emanuel Bach als Kammercembalist von Friedrich II. Durch den Um- und Ausbau des Schlosses entwickelte sich Rheinsberg immer mehr zu einer kleinen barocken Residenzstadt.

1762 wurde eine Steingutmanufaktur gegründet, die bald zu den größten in Preußen gehörte.

Nachdem Friedrich II. König wurde, trat er das Anwesen an seinen Bruder Heinrich ab, der das Schloss bis zu seinem Tode (1802) bewohnte und weiter erweitern und umbauen ließ.

1966 wurde nahe Rheinsberg am Stechlinsee das Kernkraftwerk Rheinsberg in Betrieb genommen. Es prägte bis zu seiner endgültigen Abschaltung 1990 die Stadt als größter Arbeitgeber.

Seit dem Jahr 1968 ist Rheinsberg staatlich anerkannter Erholungsort.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung hat außer dem hauptamtlichen Bürgermeister Jan-Pieter Rau (CDU) derzeit 26 Mitglieder. Diese teilen sich nach der Kommunalwahl am 28. September 2008 wie folgt auf die gebildeten Fraktionen auf:[2]

Fraktion Sitze
SPD 7
Bürgerbündnis Rheinsberg (BBR) 6
CDU 5
Die Linke 5
Wählergemeinschaft der Dörfer (WdG)/FDP/BK OPR 3

Bürgermeister

  • 1990 bis 2009 Manfred Richter (SPD)
  • seit 2010 Jan-Pieter Rau (CDU)

Jan-Pieter Rau, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Rheinsberger Stadtverordnetenversammlung, wurde am 10. Januar 2010 mit 66,08 Prozent zum Nachfolger von Manfred Richter (SPD) in das Amt des Bürgermeisters gewählt. Er setzte sich dabei gegen vier Mitbewerber durch.

Wappen

Das Wappen wurde am 11. August 1994/4. März 2004 genehmigt.

Blasonierung: „Im rot-silbern gespaltenen Schild ein Adler in verwechselten Farben, belegt mit einem silbern-schwarz gevierten Herzschild.“[3]

Städtepartnerschaften

Rheinsberg unterhält Partnerschaften zu Ascheberg in Nordrhein-Westfalen seit 1991, Fangasso in Mali seit 1994, Huber Heights in den USA seit 1995, Mariefred in Schweden seit 1994 und Toftlund in Dänemark seit 1995.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmäler in Rheinsberg stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Stadtschreiber von Rheinsberg

Die Stadt vergibt seit 1995 im Gedenken an Kurt Tucholsky jährlich zwei fünfmonatige Stipendien in Höhe von 5.000 Euro für ihre Stadtschreiber. Es ist verbunden mit der freien Unterkunft in der Rheinsberger Stadtschreiberwohnung im Marstall des Schlosses. Wie sich die Stadt Rheinsberg „in besonderer Weise dem Werk des großen Humanisten verpflichtet“ hat, wird von den Stadtschreibern erwartet, „daß auch sie sich dem demokratischen Vermächtnis Tucholskys verpflichtet fühlen“ (Zitiert nach den Richtlinien zur Preisvergabe). Ausdrücklich sollen auch „nicht-deutsche Autoren“ gefördert werden, „die in Deutschland im Exil leben“.

Preisträger bisher waren: Giwi Margwelaschwili, Barbara Köhler (1995); Bert Papenfuß, Wolfgang Hilbig (1996); Judith Kuckart, Rajvinder Singh (1997); Peter Brasch, Inka Bach (1998); Annett Gröschner, Stefan Tontic (1999); Thilo Köhler, Thomas Hartwig (2000); Katja Lange-Müller, Jürgen Israel (2001); Michael Wildenhain, Christina Mansfeld (2002); Eberhard Häfner, Gerhard Falkner (2003); Martin Hoffmann, Brigitte Struzyk (2004); Thorsten Becker, Uwe Kolbe (2005); Tom Wolf, Apti Bisultanov (2006); Julia Schoch, Lothar Trolle (2007); Gregor Laschen, Richard Pietraß (2008); Wiglaf Droste (2009).

Musik und Theater

  • Rheinsberg hat eine lange kulturelle Tradition. Sie geht schon auf den damaligen Kronprinzen Friedrich zurück, der um sich bildende Künstler und Musiker versammelte. Seit 1948 gibt es – mit einigen Jahren Unterbrechung – die Rheinsberger Musiktage, die jährlich zu Pfingsten veranstaltet werden.
Konzerthaus Rheinsberg
  • Die Kammeroper Schloss Rheinsberg ist ein vom Komponisten Siegfried Matthus initiiertes und geleitetes internationales Opernfestival, in dem jungen aufstrebenden Künstlern im Ergebnis eines Vorsingewettbewerbes die Möglichkeit eingeräumt wird, unter Anleitung bedeutender Mentoren Opernpartien einzustudieren und diese auch aufzuführen. Dieses Festival findet seit 1991 jährlich in den Monaten Juli/August statt. Open-Air Aufführungsorte sind das Heckentheater im Schlosspark und der Schlosshof.
  • Die Musikakademie Rheinsberg wurde 1991 auf Initiative von Siegfried Matthus als Projekt des Kunst- und Kulturvereins Rheinsberg gegründet und besteht weiter als GmbH Landes- und Bundesakademie. Sie ist als Arbeits-, Fortbildungs- und Begegnungsstätte für professionelle und Laienmusiker gemäß dem Brandenburgischen Weiterbildungsgesetz anerkannt, Mitglied im Arbeitskreis Musikalischer Bildungsstätten Deutschlands und ist förderungsfähig als Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII.
Tucholskys Schreibtisch aus der Villa »Nedsjölund« in Hindås (Schweden) im Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum

Museen

Denkmal des Kronprinzen Friedrich vor dem Schloss Rheinsberg
Grab des Prinzen Heinrich im Schlosspark von Rheinsberg
  • Schloss Rheinsberg: Von 1734 bis 1739 umgebaut von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, von 1736 bis 1740 Wohnsitz von Kronprinz Friedrich (dem späteren König Friedrich II. von Preußen), sowie dessen Bruder Heinrich Prinz von Preußen (1726–1802). In der DDR-Zeit Diabetiker-Klinik, jetzt Museum und Kurt Tucholsky Literaturmuseum.
  • Das Keramikmuseum Rheinsberg zeigt die geschichtliche Entwicklung von Dekor und Form der Rheinsberger Keramik seit 1762.
  • Das Kurt Tucholsky Literaturmuseum dokumentiert das literarische Schaffen des Schriftstellers Kurt Tucholsky. Das Archiv wird durch ständig wechselnde Ausstellungen, Vorträge und Lesungen ergänzt. Das Kurt Tucholsky Literaturmuseum wurde in das „Blaubuch“ der Bundesregierung als ein „kultureller Gedächtnisort“ mit besonderer nationaler Bedeutung aufgenommen.

Bauwerke

  • Schloss Rheinsberg
  • Evangelische Kirche St. Laurentius aus dem 13. Jahrhundert mit Renaissance-Ausstattung
  • Im ehemaligen Kavalierhaus ist seit 1991 die Bundes- und Landesmusikakademie untergebracht, welche das Schlosstheater betreibt
  • Alfred Wegener-Gedenkstätte (Polarforschung) in Zechlinerhütte, 5 km nördlich von Rheinsberg.
  • Postmeilensäule aus dem 18. Jahrhundert
  • Wartturm aus dem 18. Jahrhundert; erbaut zur Zeit Prinz Heinrichs
  • Todesmarsch-Tafel von 1976 im Ortszentrum von Flecken Zechlin zur Erinnerung an die im April 1945 umgekommenen Häftlinge des KZ Sachsenhausen
  • Gedenkstein an sieben Todesopfer von KZ-Häftlingen auf dem Friedhof des Ortsteils Flecken Zechlin an der Hugo-von Graevenitz-Straße
  • Grabstein am Südrand des Friedhofes im Ortsteil Linow zum Gedenken an die 15 KZ-Häftlinge, die den Todesmarsch im April 1945 nicht überlebten
  • Ehrengrabanlage auf dem Städtischen Friedhof Rheinsberg an der Schloßstraße für umgekommene Häftlinge des Todesmarsches
  • Gedenkstein für die Toten der Kriege auf dem Städtischen Friedhof Rheinsberg

Kunst- und Kulturverein Rheinsberg

Der 1990 gegründete Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e. V. (KuK) will die barocke Residenzstadt und die Schlossanlage einschließlich Schlosstheater, Kavaliershaus und Schlosspark als Kulturdenkmal von historischem Rang erhalten und als künstlerisch-kulturelles Zentrum in der Mark Brandenburg weiterentwickeln. Der Verein fördert die Kammeroper Schloss Rheinsberg und die Musikakademie Rheinsberg, ist in beiden GmbH Gesellschafter und arbeitet in diesen Gremien mit. Weitere Arbeitsziele sind die Förderung des Schlossmuseums und des Parks, des Kurt-Tucholsky-Literaturmuseums und der Galerie für Bildende Kunst, der Bibliothek sowie der „Langen Nacht der Künste“ und die Durchführung des „Fridericianischen Symposions“. Das Fridericianische Symposion wurde von Jürgen Ziechmann 1991 gegründet und findet jährlich am zweiten Wochenende im Mai statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Rheinsberg besitzt seit 1899 einen Bahnhof an der Löwenberg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn. Neben den Regionalzügen nach Löwenberg gab es täglich ein durchgehendes Zugpaar bis Berlin-Lichtenberg, das aber auf das Wochenende (von Freitag an) beschränkt wurde und nun über Berlin-Gesundbrunnen fährt. Zwischen 1928 und 1945 gab es zudem eine Fortsetzung der Strecke bis Flecken Zechlin sowie von 1958 bis 1996 zum Kernkraftwerk am Großen Stechlinsee.

Während der Wintermonate gibt es auf der Verbindung nach Löwenberg nur von Freitag bis Sonntag Zugverkehr, an den übrigen Tagen fahren Busse.

Schulen

  • Grundschule "Dr. Salvador Allende" Rheinsberg
  • Heinrich-Rau-Schule Rheinsberg
  • Grundschule Flecken Zechlin

Ansässige Unternehmen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Rheinsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Sitzungsdienst der Stadt Rheinsberg
  3. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg