Reinecke-Salz
Strukturformel | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | |||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Reinecke-Salz | ||||||
Andere Namen |
Ammoniumtetrathiocyanatodiamminchromat(III) | ||||||
Summenformel | C4H10N7CrS4 | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
| |||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | |||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Löslichkeit |
löslich in heißem Wasser und Ethanol[1] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
| |||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Das Reinecke-Salz ist eine Komplexverbindung des dreiwertigen Chroms mit der Konstitutionsformel NH4[Cr(SCN)4(NH3)2]. Es bildet dunkelrote Kristalle, die in heißem Wasser und Ethanol löslich sind.[1] Das Salz wurde erstmals 1863 von A. Reinecke durch Zusammenschmelzen von Ammoniumthiocyanat und Kaliumdichromat hergestellt.[3]
Eigenschaften
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/61/Reinecke%27s-salt.jpg/110px-Reinecke%27s-salt.jpg)
Das Salz besteht aus einem Ammoniumion und einem Komplexanion, welcher aus einem Cr3+-Ion als Zentralatom und sechs Liganden besteht. Der Komplex ist oktaedrisch koordiniert.[4]
Verwendung
Das Reinecke-Salz wird in der Analytik zum Nachweis von Kationen verwendet.[5] Beispielsweise fällt mit Quecksilber(II)-ionen ein schwerlöslicher hellroter Niederschlag von sogenanntem Quecksilber(II)-Reineckat aus:
Kupfer(I)-ionen bilden einen gelben schwerlöslichen Niederschlag:
Der Nachweis mit Reinecke-Salz ist sehr empfindlich. So lässt sich diese Methode auch zur quantitativen Bestimmung über die Photometrie benutzen. Fällt man beispielsweise Quecksilber(II)-Reineckat in Gegenwart von Thioharnstoff, so entsteht ein Komplex, der in Ketonen löslich ist und der sich bei 520 – 540 nm photometrieren lässt.[6]
Neben anorganischen Kationen sind inzwischen eine Vielzahl von Reaktionen mit organischen Kationen bekannt, insbesondere mit Ammoniumionen von primären und sekundären Aminen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ a b Römpp: Basislexikon Chemie, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1999, ISBN 3-13-115770-4
- ↑ a b c Datenblatt Reinecke salt, ACS reagent, ≥93.0% bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ A. Reinecke: Über Rhodanchromammonium-Verbindungen, Annalen der Chemie und Pharmazie, Band 126, Seiten 113–118 (1863). doi:10.1002/jlac.18631260116.
- ↑ Holleman, Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. de Gruyter, ISBN 3-11-012641-9, S. 1452.
- ↑ Jander-Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie, 5. Auflage, S. Hirzel, Stuttgart-Leipzig 1965, S. 263, 272
- ↑ Bruno Lange, Zdenĕk J. Vejdĕlek: Photometrische Analyse, Verlag Chemie Weinheim 1980, S. 222
- ↑ T. Peppel, C. Schmidt, M. Köckerling: Synthesis, Properties, and Structures of Salts with the Reineckate Anion, [CrIII(NCS)4(NH3)2]–, and Large Organic Cations, Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 2011, 637, 1314–1321. doi:10.1002/zaac.201100091