Phraortes

Phraortes (medisch Frawatisch) war ein medischer König (vermutlich 675-653 v. Chr.) und der zweite Herrscher der medischen Deiokiden-Dynastie. Er war der Sohn des Deiokes.

Dem griechischen Historiker Herodot zufolge zog Phraortes kurz nach seiner Thronbesteigung erfolgreich gegen die Perser zu Felde, die zu jener Zeit im südlichen Iran siedelten. Die Perser schienen anschließend eine priviligierte Stellung im medischen Reich zu genießen, worauf Herodots Aussage "Mit diesen beiden mächtigen Volksstämmen [Meder und Perser] unterjochte er dann ganz Asien" (Herodot, I, 102) hindeutet. Anscheinend ist es Phraortes auch gelungen, die mächtigen Völker der Mannäer und Kimmerer zu besiegen und zu Verbündeten zu machen. Mit diesem System von Mit diesem komplexen System von Vasallen und Verbündeten hatte Phraortes die Macht über einen Großteil des heutigen Iran errungen. Von der eigenen Stärke überzeugt zog er gegen die Assyrer in den Krieg. Phraortes glaubte, mit einem direkten Angriff auf die Hauptstadt Ninive einen schnellen und entscheidenden Sieg erringen zu können. Er rechnete jedoch nicht damit, dass die Verbündeten Nineves, die Skythen unter Madyes von hinten über die medischen Streitkräfte herfallen würden. Der Feldzug scheiterte katastrophal. Er kostete Phraortes das Leben und zwang Medien in die Abhängigkeit der Skythen, die Herodot zufolge 28 Jahre dauern würde. In Ekbatana folgte ihm sein Sohn Kyaxares II. auf den Thron.

Literatur

  • Ghirshman, Roman: Iran, From The Earliest Times To The Islamic Conquest Paris, 1951
  • Herodot: Historien, Herausgegeben von H.W. Haussig, Stuttgart, 1971