„Neue Rechte“ – Versionsunterschied

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Der Ausdruck „Neue Rechte“ kam in der [[Bundesrepublik Deutschland]] in den 1960er Jahren als eine Eigenbezeichnung und als Synonym zur „Jungen Rechten“ auf. So bezeichneten sich jüngere Rechtsradikale in der 1964 gegründeten [[NPD]], um ihre Partei unter dem Eindruck der westdeutschen [[Studentenbewegung]] von nationalsozialistischen Vorbildern zu lösen und von der erfolglosen „alten Rechten“ abzugrenzen.
Der Ausdruck „Neue Rechte“ kam in der [[Bundesrepublik Deutschland]] in den 1960er Jahren als eine Eigenbezeichnung und als Synonym zur „Jungen Rechten“ auf. So bezeichneten sich jüngere Rechtsradikale in der 1964 gegründeten [[NPD]], um ihre Partei unter dem Eindruck der westdeutschen [[Studentenbewegung]] von nationalsozialistischen Vorbildern zu lösen und von der erfolglosen „alten Rechten“ abzugrenzen.


Nachdem die NPD bei der [[Bundestagswahl 1969]] mit 4,3 % der [[Zweitstimme]]n den Einzug in den Bundestag verfehlte, unternahmen [[Junge Nationaldemokraten]] erste Anläufe zu einer strategischen Neubesinnung und Reorganisation ihres politischen Lagers. 1972 spaltete sich dazu die ''Aktion Neue Rechte'' (ANR) von der NPD ab. Ihre Gründungserklärung, verfasst von [[Henning Eichberg]], proklamierte einen „antiimperialistischen Befreiungsnationalismus“. In der Erklärung wurde gefordert, die „Besatzungsmächte“ aus den beiden deutschen Staaten zu vertreiben, um auf diesem Wege eine „deutsche Wiedergeburt und Neuvereinigung“ zu ermöglichen.
Nachdem die NPD bei der [[Bundestagswahl 1969]] mit 4,3 % der [[Zweitstimme]]n den Einzug in den Bundestag verfehlte, unternahmen [[Junge Nationaldemokraten]] erste Anläufe zu einer strategischen Neubesinnung und Reorganisation ihres politischen Lagers. 1972 spaltete sich dazu die ''Aktion Neue Rechte'' (ANR) von der NPD ab. Ihre Gründungserklärung, verfasst von [[Henning Eichberg]], proklamierte einen „antiimperialistischen Befreiungsnationalismus“. In der Erklärung wurde gefordert, die „Besatzungsmächte“ aus den beiden deutschen Staaten zu vertreiben, um auf diesem Wege eine „deutsche Wiedergeburt und Neuvereinigung“ zu ermöglichen.<ref name="Speit"/>


Ab 1974 zerfiel die in ''Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation'' (NRAO) umbenannte ANR in Splittergruppen: Die ''Solidaristische Volksbewegung'' um [[Lothar Penz]] legte die Idee der [[Volksgemeinschaft]] wieder auf und engagierte sich in der entstehenden [[Ökologie]]bewegung. Die Anhänger Eichbergs gründeten die ''Sache des Volkes/NRAO'' und kämpften „gegen die [[Überfremdung]] durch die Supermächte“ für „nationale Identität“ als [[Dritter Weg|Drittem Weg]] zwischen [[Kapitalismus]] und [[Kommunismus]]. Mit diesen Schlagworten versuchten sie nicht nur so genannte Linkssektierer, sondern auch die entstehende [[Friedensbewegung]] nationalistisch zu beeinflussen.
Ab 1974 zerfiel die in ''Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation'' (NRAO) umbenannte ANR in Splittergruppen: Die ''Solidaristische Volksbewegung'' um [[Lothar Penz]] legte die Idee der [[Volksgemeinschaft]] wieder auf und engagierte sich in der entstehenden [[Ökologie]]bewegung. Die Anhänger Eichbergs gründeten die ''Sache des Volkes/NRAO'' und kämpften „gegen die [[Überfremdung]] durch die Supermächte“ für „nationale Identität“ als [[Dritter Weg|Drittem Weg]] zwischen [[Kapitalismus]] und [[Kommunismus]]. Mit diesen Schlagworten versuchten sie nicht nur so genannte Linkssektierer, sondern auch die entstehende [[Friedensbewegung]] nationalistisch zu beeinflussen. <ref name="Speit"/>


Neben die aus der NPD hervorgegangenen [[Nationale Revolution|Nationalrevolutionäre]] trat um 1980 eine Strömung, die sich ausdrücklich an die französische ''[[Nouvelle Droite]]'' anlehnte und die Ideen ihres Gründers [[Alain de Benoist]] aufgriff. Dort wird die nationale Befreiung stärker in einen gesamteuropäischen Kulturkampf eingeordnet. So gründete [[Pierre Krebs]] 1980 nach dem Vorbild der französischen Sammlungsbewegung [[GRECE]] das [[Thule-Seminar]] mit dem Zweck, den Kampf um Europas Zukunft theoretisch vorzubereiten. Auch die 1987 von ehemaligen Nationalrevolutionären gegründete ''Politische Offensive'' (PO) positionierte sich zwischen Konservatismus und [[Rechtsextremismus]]. Ihr Vertreter [[Manfred Rouhs]] forderte die „Neuen Rechten“ 1988 in der Zeitschrift ''Europa vorn'' dazu auf, der neuen Rechtspartei [[Die Republikaner]] beizutreten. Eine dritte Strömung ist durch personelle Kontakte und ideologische Nähe zum [[Nationalliberalismus]] gekennzeichnet.
Neben die aus der NPD hervorgegangenen [[Nationale Revolution|Nationalrevolutionäre]] und Solidaristen trat um 1980 eine Strömung, die sich ausdrücklich an die französische ''[[Nouvelle Droite]]'' anlehnte und die Ideen ihres Gründers [[Alain de Benoist]] aufgriff. Dort wird die nationale Befreiung stärker in einen gesamteuropäischen Kulturkampf eingeordnet. So gründete [[Pierre Krebs]] 1980 nach dem Vorbild der französischen Sammlungsbewegung [[GRECE]] das [[Thule-Seminar]] mit dem Zweck, den Kampf um Europas Zukunft theoretisch vorzubereiten. Auch die 1987 von ehemaligen Nationalrevolutionären gegründete ''Politische Offensive'' (PO) positionierte sich zwischen Konservatismus und [[Rechtsextremismus]]. Ihr Vertreter [[Manfred Rouhs]] forderte die „Neuen Rechten“ 1988 in der Zeitschrift ''Europa vorn'' dazu auf, der neuen Rechtspartei [[Die Republikaner]] beizutreten. Eine dritte Strömung ist durch personelle Kontakte und ideologische Nähe zum [[Nationalliberalismus]] gekennzeichnet.<ref name="Speit"/>


Seit dem Ende der achtziger Jahre wurde der Begriff "Neue Rechte" auch zur Fremdbeschreibung verwendet. So benutzte ihn [[Claus Leggewie]] zur Charakterisierung der [[Die_Republikaner|Republikaner]], die 1989 bei der Abgeordnetenhauswahl in (West-) Berlin und bei der Europawahl desselben Jahres ihre ersten Erfolge feierten. Die damals von [[Franz Schönhuber]] geführte Partei sollte mit dieser Begrifflichkeit von der damals erfolglosen "alten Rechten", vor allem von der NPD und der [[DVU]], unterschieden werden. Richard Stöss wertete den Aufstieg der Republikaner als Teil einer Europäisierung diesen "neuen" Typs des Rechtsextremismus. In diesem Zusammenhang stellt Stöss ebenso die italienische [[Alleanza Nazionale]] (AN), die [[FPÖ|Freiheitliche Partei Österreichs]] (FPÖ), den französischen [[Front National]] (FN), die [[Schweizerische Volkspartei|Schweizerische Volkspartei]] (SVP) und den belgischen [[Vlaams Blok]] (VB).<ref> [[Richard Stöss]]: ''Die "neue Rechte" in der Bundesrepublik'', Dossier Rechtsextremismus, Bundeszentrale für Politische Bildung, Dezember 2007</ref>
Ende der achtziger Jahre wurde der Begriff "neue Rechte" von [[Claus Leggewie]] zur Charakterisierung der [[Die_Republikaner|Republikaner]] benutzt, die 1989 bei der Abgeordnetenhauswahl in (West-) Berlin und bei der Europawahl desselben Jahres ihre ersten Erfolge feierten. Die damals von [[Franz Schönhuber]] geführte Partei sollte mit dieser Begrifflichkeit von der damals erfolglosen "alten Rechten", vor allem von der NPD und der [[DVU]], unterschieden werden. Der Aufstieg der Republikaner wird in der Politikwissenschaft als Teil einer Europäisierung diesen "neuen" Typs des Rechtsextremismus gewertet, wie der italienischen [[Alleanza Nazionale]] (AN), der [[FPÖ|Freiheitlichen Partei Österreichs]] (FPÖ), des französischen [[Front National]] (FN), der [[Schweizerische Volkspartei|Schweizerischen Volkspartei]] (SVP) oder des belgischen [[Vlaams Blok]] (VB).<ref name="Stöss"> Richard Stöss: ''Die "neue Rechte" in der Bundesrepublik'', Dossier Rechtsextremismus, Bundeszentrale für Politische Bildung, Dezember 2007</ref>
In Deutschland entwickelte sich nach Ansicht des taz-Kolumnisten [[Andreas Speit]] besonders seit der [[Wiedervereinigung]] aus diesen Wurzeln ein Netzwerk neurechter Vereine, Medien und Institutionen, die bestimmte Themenfelder besetzen und sich eindeutigen Zuordnungen im politischen Spektrum zu entziehen versuchen, um eine „Diskurshoheit“ weit über das eigene Lager hinaus zu gewinnen.<ref>Andreas Speit: ''Schicksal und Tiefe. Sehnsüchte der Neuen Rechten.'' In: Cremet/Krebs/Speit: ''Jenseits des Nationalismus'', rat - reihe antifaschistischer texte, Unrast Verlag (1999) S. 17-22</ref>
In Deutschland entwickelte sich besonders seit der [[Wiedervereinigung]] aus diesen Wurzeln ein Netzwerk neurechter Vereine, Medien und Institutionen, die bestimmte Themenfelder besetzen und sich eindeutigen Zuordnungen im politischen Spektrum zu entziehen versuchen, um eine „Diskurshoheit“ weit über das eigene Lager hinaus zu gewinnen.<ref name="Speit">Andreas Speit: ''Schicksal und Tiefe. Sehnsüchte der Neuen Rechten.'' In: Cremet/Krebs/Speit: ''Jenseits des Nationalismus'', rat - reihe antifaschistischer texte, Unrast Verlag (1999) S. 17-22</ref>

Entscheidend sei, darauf weist [[Richard Stöss]] hin, dass es dabei nicht um "alt" oder "neu" geht, sondern um einen inhaltlichen Dissens zwischen Traditionalisten und Modernisierern bezüglich des Selbstverständnisses, der Ziele und Methoden des Rechtsextremismus und um die Grenzen bzw. Beziehungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus.<ref name="Stöss"/>


== Vordenker ==
== Vordenker ==

Version vom 28. Oktober 2012, 11:45 Uhr

Der Begriff Neue Rechte (englisch: New Right, französisch: Nouvelle Droite) bezeichnet eine uneinheitliche, rechtsgerichtete politische Strömung in verschiedenen Staaten. Die deutschsprachige Variante wird als „Gegenmodell“ zur Neuen Linken verstanden, die sich von der dem Nationalsozialismus verhafteten Rechten abgrenzt und einen völkischen Nationalismus erneuern will.

Begriff und Herkunft

Der Ausdruck „Neue Rechte“ kam in der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er Jahren als eine Eigenbezeichnung und als Synonym zur „Jungen Rechten“ auf. So bezeichneten sich jüngere Rechtsradikale in der 1964 gegründeten NPD, um ihre Partei unter dem Eindruck der westdeutschen Studentenbewegung von nationalsozialistischen Vorbildern zu lösen und von der erfolglosen „alten Rechten“ abzugrenzen.

Nachdem die NPD bei der Bundestagswahl 1969 mit 4,3 % der Zweitstimmen den Einzug in den Bundestag verfehlte, unternahmen Junge Nationaldemokraten erste Anläufe zu einer strategischen Neubesinnung und Reorganisation ihres politischen Lagers. 1972 spaltete sich dazu die Aktion Neue Rechte (ANR) von der NPD ab. Ihre Gründungserklärung, verfasst von Henning Eichberg, proklamierte einen „antiimperialistischen Befreiungsnationalismus“. In der Erklärung wurde gefordert, die „Besatzungsmächte“ aus den beiden deutschen Staaten zu vertreiben, um auf diesem Wege eine „deutsche Wiedergeburt und Neuvereinigung“ zu ermöglichen.[1]

Ab 1974 zerfiel die in Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation (NRAO) umbenannte ANR in Splittergruppen: Die Solidaristische Volksbewegung um Lothar Penz legte die Idee der Volksgemeinschaft wieder auf und engagierte sich in der entstehenden Ökologiebewegung. Die Anhänger Eichbergs gründeten die Sache des Volkes/NRAO und kämpften „gegen die Überfremdung durch die Supermächte“ für „nationale Identität“ als Drittem Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Mit diesen Schlagworten versuchten sie nicht nur so genannte Linkssektierer, sondern auch die entstehende Friedensbewegung nationalistisch zu beeinflussen. [1]

Neben die aus der NPD hervorgegangenen Nationalrevolutionäre und Solidaristen trat um 1980 eine Strömung, die sich ausdrücklich an die französische Nouvelle Droite anlehnte und die Ideen ihres Gründers Alain de Benoist aufgriff. Dort wird die nationale Befreiung stärker in einen gesamteuropäischen Kulturkampf eingeordnet. So gründete Pierre Krebs 1980 nach dem Vorbild der französischen Sammlungsbewegung GRECE das Thule-Seminar mit dem Zweck, den Kampf um Europas Zukunft theoretisch vorzubereiten. Auch die 1987 von ehemaligen Nationalrevolutionären gegründete Politische Offensive (PO) positionierte sich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus. Ihr Vertreter Manfred Rouhs forderte die „Neuen Rechten“ 1988 in der Zeitschrift Europa vorn dazu auf, der neuen Rechtspartei Die Republikaner beizutreten. Eine dritte Strömung ist durch personelle Kontakte und ideologische Nähe zum Nationalliberalismus gekennzeichnet.[1]

Ende der achtziger Jahre wurde der Begriff "neue Rechte" von Claus Leggewie zur Charakterisierung der Republikaner benutzt, die 1989 bei der Abgeordnetenhauswahl in (West-) Berlin und bei der Europawahl desselben Jahres ihre ersten Erfolge feierten. Die damals von Franz Schönhuber geführte Partei sollte mit dieser Begrifflichkeit von der damals erfolglosen "alten Rechten", vor allem von der NPD und der DVU, unterschieden werden. Der Aufstieg der Republikaner wird in der Politikwissenschaft als Teil einer Europäisierung diesen "neuen" Typs des Rechtsextremismus gewertet, wie der italienischen Alleanza Nazionale (AN), der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), des französischen Front National (FN), der Schweizerischen Volkspartei (SVP) oder des belgischen Vlaams Blok (VB).[2]

In Deutschland entwickelte sich besonders seit der Wiedervereinigung aus diesen Wurzeln ein Netzwerk neurechter Vereine, Medien und Institutionen, die bestimmte Themenfelder besetzen und sich eindeutigen Zuordnungen im politischen Spektrum zu entziehen versuchen, um eine „Diskurshoheit“ weit über das eigene Lager hinaus zu gewinnen.[1]

Entscheidend sei, darauf weist Richard Stöss hin, dass es dabei nicht um "alt" oder "neu" geht, sondern um einen inhaltlichen Dissens zwischen Traditionalisten und Modernisierern bezüglich des Selbstverständnisses, der Ziele und Methoden des Rechtsextremismus und um die Grenzen bzw. Beziehungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus.[2]

Vordenker

Vertreter der deutschen Neuen Rechten beziehen sich häufig auf bestimmte Denker der Weimarer Republik. Diese werden seit einer Dissertation Armin Mohlers von 1949 in dem Sammelbegriff „Konservative Revolution“ zusammengefasst, den viele Neue Rechte ihrerseits aufgreifen und aktualisieren. Als Vertreter dieser Richtung gelten Denker, die zwischen den Weltkriegen Menschenrechte, Liberalismus, Marxismus und Parlamentarische Demokratie ablehnten, unter anderen Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Jünger, Edgar Julius Jung, Ernst von Salomon und Carl Schmitt. Ihre Gegenpositionen dazu waren uneinheitlich, tendierten aber auf autoritäre Staatsmodelle und einen deutschen „Sonderweg“ gegenüber der westlichen Zivilisation. Ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus ist umstritten; sie waren meist keine aktiven Nationalsozialisten, grenzten sich von diesen zum Teil ab und wurden nach 1933 vereinzelt verfolgt, während andere den NS-Staat bejahten und unterstützten. Historiker wie Kurt Sontheimer heben die ideologischen und praktischen Übereinstimmungen hervor, die den Aufstieg der NSDAP begünstigten und mit vorbereiteten.

Neue Rechte beziehen sich ferner auf Vordenker und Theoretiker des Faschismus wie Julius Evola, Robert Michels, Vilfredo Pareto, José Antonio Primo de Rivera und Georges Sorel.

Die Wochenzeitung Junge Freiheit, die von Historikern und Politikwissenschaftlern als Organ der Neuen Rechten eingeordnet wird, hat diesen und ähnlichen Denkern eine Artikelserie gewidmet und rezensiert regelmäßig Bücher über sie.

Die Neue Rechte beruft sich nicht nur auf Vertreter rechten Gedankengutes, sondern mit Antonio Gramsci auch auf einen marxistischen Intellektuellen. Dessen Vorstellungen zur Erringung kultureller Hegemonie werden - ohne weitere Beachtung seiner marxistischen Vorstellungen und Ideale - instrumentell als Machttechniken herangezogen.[3]

Inhaltliche Ausrichtung

Die Neue Rechte wendet sich gegen die Prinzipien der Aufklärung, vor allem gegen Pluralismus und die Idee der Gleichheit aller Menschen, die den allgemeinen Menschenrechten zugrunde liegt. Sie ersetzt den „klassischen“ Rassismus durch das Konzept des Ethnopluralismus, indem sie intern ethnisch homogene, extern gleichberechtigte Nationalstaaten verlangt. Demokratie werde nicht von gleichberechtigten Bürgern, sondern von ethnischen und religiösen Gemeinschaften konstituiert. Dieser Ethnopluralismus eignet sich nach Richard Stöss besonders als „Scharnier“ zwischen Neokonservatismus und Rechtsextremismus.

Die Neue Rechte will eine „nationale Identität“ und ein „nationales Selbstwertgefühl“ stärken, sieht dieses aktuell als mangelhaft verwirklicht und als teilweise von politischen Gegnern bewusst verhindert an. Um die notwendige „Emanzipation“ der Deutschen zu erreichen, ohne andere Nationen abzuwerten, müsse die deutsche Geschichte einer ständigen Revision unterworfen und gegen den „Schuldkult“ (gemeint ist die Erinnerung an den Holocaust als Zentralbestandteil deutscher Identität) Front gemacht werden.

Vor diesem Hintergrund wird der Zustand der Gesellschaft kulturpessimistisch zumeist als dekadent und im Verfall begriffen dargestellt und ein national-utopisches Denken gepflegt: Nur durch den Bezug auf organische Vorstellungen von Nation und Volk, auf die „Wurzeln“ der Gesellschaft, könne in einem grundlegenden Umschwung in eine neue Ära (Neugeburt, Wiedergeburt, Palingenese) eine gesunde Gesellschaft entstehen. Dieser Punkt unterscheidet die Neue Rechte wesentlich vom Konservatismus, der dieses Ziel durch eine Restauration traditioneller Werte erlangen will. Ihr völkischer Nationalismus teilt damit nach Roger Griffin allerdings ein zentrales Moment aller faschistischen Ideologeme. Die Neue Rechte „hat die gleichen Feinde wie der Faschismus der Zwischenkriegszeit, auch wenn ihre Lösungsansätze, die Organisationsformen und ihr Diskurs sich deutlich unterscheiden“.[4]

Obwohl sich die europäische Neue Rechte von politischen Gewalttätigkeiten fernhalte, verkörpere sie nach Roger Griffin[5] „eindeutig eine Form des palingenetischen Ultranationalismus und haben die Bezeichnung ‚Faschisten‘ verdient“. Vor dem Bewusstsein, dass sich nach 1945 keine politischen Massenbewegungen mehr bilden lassen, bewege sich nach Griffin die Neue Rechte überlegt „in einen Zustand der Apoliteia jenseits der Parteipolitik und erwartet stoisch eine neue historische Konjunktur, in der die aufgeschobene Revolution wieder aufgenommen werden kann“. Der militante Antiamerikanismus von Alain de Benoist etwa rechtfertigt ausdrücklich Anschläge („Vergeltungsmaßnahmen“) auf die USA. Die für mehrere terroristische Anschläge verantwortliche Ordine Nuovo sah in den Werken Julius Evolas ihre Hauptinspiration.

Die Berufung auf Antonio Gramsci

Da für einen angestrebten Umschwung zur Zeit keine historischen Gegebenheiten, wie eine Massenbewegung vorhanden sind, besteht der wichtigste taktische Ansatz der Neuen Rechten in dem Anspruch, „Diskurshoheit“ in gesellschaftlichen Debatten und kulturelle Hegemonie zu erringen. Dieses Prinzip beschrieb zuerst der marxistische Theoretiker der Kommunistischen Partei Italiens, Antonio Gramsci. Er analysierte, dass gesellschaftliche Hegemonie auch im bestehenden System derart funktioniert: Wolle man eine solche Hegemonie erreichen, müsse man danach streben, durch publizistische Tätigkeiten den Elitendiskurs zu infiltrieren, in Vereinen, Verbänden und Kultureinrichtungen mitzuarbeiten und auf dieser Basis ideologische Inhalte in die gesellschaftliche Diskussion zu bringen, letztlich Akzeptanz für sie zu schaffen und die öffentliche Meinung langfristig zu dominieren. Sei dieses Ziel erreicht, dann sei die Gesellschaft „reif“ für einen Umsturz der Verhältnisse durch eine immer mehr zunehmende Zahl der Wahlanteile und Parlamentssitze bis zur Übernahme der Regierungsverantwortung. Diese Strategie erscheint auch der Neuen Rechten interessant: „Als wesentliches neues Element der ‚Neuen Rechten‘ gilt gemeinhin, dass sie sich auf den italienischen Kommunisten Antonio Gramsci beruft und danach strebt, die ‚kulturelle Hegemonie‘ zu erringen, um auf dieser Grundlage die politischen Verhältnisse umzuwälzen.“[6]

Ziele

In der neurechten Debatten werden beispielsweise die 68er-Bewegung und der Feminismus abgelehnt, Ideen für eine multikulturelle Gesellschaft oder egalitäre Bestrebungen verächtlich gemacht. Herausgestellt werden traditionelle familiäre Werte und Tugenden wie Fleiß und Patriotismus. Eliten sollen sich bilden und die Gesellschaft führen.

Bevorzugte Zielgruppen des „Kulturkampfs“ der Neuen Rechten sind Gesellschaftssegmente, in denen sich junge Menschen finden, die eine gewisse Toleranz für neurechte Positionen haben: z. B. Burschenschaften und Vertriebene. Weitere Agitationsfelder sind Neuheidentum und Okkultismus. Auch die Schwarze Szene wurde in den 1990er Jahren umworben. Anknüpfungspunkt dafür war der Neofolk, ein Musikstil, bei dem einige Künstler mit faschistischer Ästhetik operieren. Im Fanzine Sigill (später Zinnober) wurden neben musikalischen Rezensionen auch Essays über das Werk Armin Mohlers, Ernst Jüngers, Julius Evolas und anderer veröffentlicht.

Einige Gruppierungen der Neuen Rechten beziehen sich auf vorchristliche oder nichtchristliche europäische Traditionen. Das Neuheidentum gehöre „zu ihren Begründungsfiguren, und sie praktizieren die entsprechenden Kulte mit Hingabe“, schreibt Friedrich Paul Heller. Das Thule-Seminar etwa sieht eine „europäische Wiedergeburt“. Entscheidend sei, so Heller, hierbei nicht die Anzahl der Mitglieder, sondern ihre Stichwortgeberfunktion. Sie haben in die Musikszene und in die Esoterik hineingewirkt.[7]

Der Historiker Walter Laqueur vertritt die Ansicht, dass es der Neuen Rechten letztlich nicht gelungen sei, eine kohärente Gegenposition zum Liberalismus westlich-amerikanischer Prägung zu entwickeln: „Die Neue Rechte rühmte sich stets ihres Interesses an einer langfristigen Kulturrevolution. Unter ihren Publikationen finden sich aber viel mehr Filmkritiken als Artikel über Wirtschaftsfragen. Wer sich mit der Ideologie der Neuen Rechten befasst hat, hat den Eindruck, einen Supermarkt, oder vielmehr einen Friedhof, von Ideen und Ideologien zu besuchen, die in dem Bemühen, eine neue Synthese zu schaffen, ausgewählt worden sind.“[8]

Hauptströmungen

Die genannten Beispiele erfüllen eine Doppelfunktion: Sie sind einerseits Ziel neurechter Agitation, andererseits wird diese aufgrund bereits erfolgter Etablierung der Protagonisten in den entsprechenden Organisationen bzw. Szenen aus ihnen heraus betrieben.

Einige Politikwissenschaftler sowie der Verfassungsschutz unterscheiden zwei Hauptströmungen der Neuen Rechten: „Jungkonservative“ und „Nationalrevolutionäre“.

  • Jungkonservative zielen demnach eher auf das bürgerliche Lager, vermeiden Reizbegriffe wie „Revolution“ oder „Sozialismus“ und beziehen sich stärker als die Nationalrevolutionäre auf das Vorbild der Konservativen Revolution. Jungkonservative können nicht als verdeckt arbeitende Rechtsextremisten betrachtet werden. Auch manche Mitglieder demokratischer Parteien und ihrer Jugendorganisationen wie der Jungen Union stehen jungkonservativen Vorstellungen nahe.
  • Nationalrevolutionäre beziehen sich eher auf Ernst Niekisch und bedienen sich oft der Rhetorik des so genannten „linken“ Flügels der NSDAP (Gregor und Otto Strasser). Entsprechend verfolgen sie eine Querfront-Strategie, d. h. sie versuchen, mit originär „linken“ Inhalten wie Antiimperialismus oder Antikapitalismus Einfluss in die gesellschaftliche Diskussion, auch im Umfeld der Linken zu bekommen. Nationalrevolutionäre Rhetorik lässt sich bei der NPD und dort wiederum insbesondere in deren Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten, aber auch bei Organisationen wie dem Deutschen Kolleg von Horst Mahler finden. Wegen der oftmals offen nationalsozialistischen Agitation dieser Richtung wird sie von einigen Wissenschaftlern nicht zur „Neuen“, sondern inhaltlich eher zur „Alten“ Rechten gezählt.

Netzwerk

Rechtsextremismusforscher ordnen der Neuen Rechten Medien, Verlage und Einrichtungen zu, die meist seit den 1970er Jahren gegründet wurden, manche auch schon früher, und heute sowohl rechtsextreme wie konservative Themenfelder für entsprechende Adressatenkreise abdecken. Sie sehen darin eine erhebliche personelle und organisatorische Verflechtung von Neurechten und Rechtsextremisten.[9]

Printmedien

Organe von Nationalrevolutionären in der Neuen Rechten um Henning Eichberg waren oder sind:[10]

  • Junges Forum: gegründet 1964
  • Fragmente
  • Junge Kritik
  • Aufbruch: gegründet 1980 als Organ des Nationalrevolutionären Koordinierungsausschusses
  • wir selbst: gegründet 1979 als Organ der Koblenzer JN, das 1980 mit der Zeitschrift für nationale Identität fusionierte.

Als rechtsextreme und neurechte Strategie- und Theorieorgane innerhalb einer Strategie zur Erringung der kulturellen Meinungsführerschaft nennt Armin Pfahl-Traughber, 2001:[11]

Nach Roland Eckert finden sich die Ideen der Neuen Rechten auch im Umkreis

Regelmäßige Autoren der Jungen Freiheit schreiben auch für das Magazin

Als Organe der Neuen Rechten in Österreich gelten:

  • Die Aula: Sprachrohr der national-freiheitlichen Studentenverbindungen Österreichs, Sammelpunkt der extremen Rechten in der FPÖ[14]
  • Der Eckart(bote)[15]

Institute

Verlage

Als Beispiele für rechtsextreme Verlage im Kontext der neurechten Strategie einer „Kulturrevolution von rechts“ benennt Armin Pfahl-Traughber:[16]

Thomas Pfeiffer nennt als neurechte Verlage mit rechtsextremen Tendenzen:[17]

Thomas Grumke und Bernd Wagner führen als neuen rechtsradikalen Verlag im Grenzbereich zum Konservatismus u.a. auf:[18]

Weitere neurechte Verlage mit rechtsextremen Tendenzen erschienen in Verfassungsschutzberichten, zum Beispiel:

Als Verlag für neurechte Theorien und Autoren betätigte sich zeitweise der Ullstein-Verlag.[19]

Der Arndt-Verlag in Kiel mit seinen Zweigfirmen (Orion, Heimreiter, Bonus, Pour le merite, Lesen und Schenken) zählt nach Einschätzung der schleswig-holsteinischen Verfassungsschutzbehörde 2008 und der Bundesregierung zu den bekanntesten Verlagen des einschlägigen Spektrums. Im Verfassungsschutzbericht 2000 wurde festgestellt, dass Dietmar Munier damit „seit Jahrzehnten einen festen Platz im rechtsextremistischen Verlagsbereich inne“ hat.

Wissenschaftliche und staatliche Einordnungen

Politik- und Sozialwissenschaftler definieren die deutsche Neue Rechte seit den 1970er Jahren entsprechend ihrer uneinheitlichen Vorbilder und Ziele verschieden.

1975 benannte Günter Bartsch als wichtige Theoretiker der damaligen Gruppen, die sich als Neue Rechte sahen: Henning Eichberg (Pseudonym: „Hartwig Singer“), Lothar Penz, Michael Meinrad, Wolfgang Günther (Pseudonym: „Gert Waldmann“), Sven Thomas Frank (Pseudonym: „Alexander Epstein“) und Wolfgang Strauß.[20]

1987 verstand die Politologin Margret Feit darunter vor allem die nationalrevolutionäre Strömung, die die NPD begleitete und ihrer Gründung folgte. 1988 beschrieb Martin Dietzsch diejenigen rechtsextremen Gruppen als Neue Rechte, die sich auf völkische Gruppen der Weimarer Zeit, Vertreter der Konservativen Revolution und nationale Sozialisten um Gregor Strasser bezogen. Im selben Jahr bezeichnete Claus Leggewie als „Neue Rechte“ die Partei der Republikaner, die 1989 bei der Abgeordnetenhauswahl in Westberlin und bei der Europawahl im selben Jahr erste Erfolge feiern konnten.[21]

Die Politologen Suzanne Mantino und Klaus Schönekäs verorteten die Neue Rechte 1992 in einer „Grauzone“ zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus.[22] Wolfgang Gessenharter und Thomas Pfeiffer betonen stärker ihre „Scharnier“- oder „Brückenkopf“-Funktion zum Transportieren rechtsextremer Themen und Ideen in das Lager des demokratischen Konservatismus.[23]

Der Sozialwissenschaftler Reinhard Opitz fasste die Neue Rechte wegen ihrer fehlenden Bindung an eine bestimmte politische Partei und Bezüge zu Weimarer Gruppen als Neofaschismus auf. Für Armin Pfahl-Traughber gehört sie eindeutig zum Rechtsextremismus. Sie repräsentiere neben Wahlparteien und Aktionisten den „intellektuellen“ Teil dieses Lagers, das über Medien, Verlage und Vereine publizistischen und gesellschaftlichen Einfluss suche. Wichtige Themenfelder dieser „Theoriezirkel“ seien Ethnopluralismus, Geschichtsrevisionismus und Esoterik der Rechten.[24]

Die Wissenschaftler stellen jedoch einige gemeinsame Merkmale der Neuen Rechten heraus:

  • ihre Distanz zum Nationalsozialismus, zu sich daran orientierenden anderen Rechtsextremisten und zur direkten Holocaustleugnung
  • ihre Rückbindung an einen seit 200 Jahren bekannten „völkischen Nationalismus“ und dessen Restauration (Helmut Kellershohn)
  • ihre Strategie der Machtgewinnung über kulturellen und intellektuellen Einfluss („Kulturrevolution von Rechts“)
  • ihre Ablehnung tragender Prinzipien des Grundgesetzes und des deutschen Selbstverständnisses und dessen Umdeutungsversuche. Dabei wird die Erinnerung an den Holocaust nicht als Ausgangspunkt und Zentrum, sondern als Haupthindernis für ein nationales Selbstbewusstsein begriffen und bekämpft.

Der Bundesverfassungsschutz definiert die deutsche Neue Rechte auf der Basis solcher Analysen als „Intellektualisierung des Rechtsextremismus“, die unter Berufung auf antidemokratische Denker der Weimarer Republik „die Beseitigung oder zumindest die Beeinträchtigung des demokratischen Verfassungsstaates“ anstrebten, indem sie zunächst „bestimmenden Einfluss auf den kulturellen Bereich zu erlangen“ versuchten.[25]

Während Armin Mohler, Karlheinz Weißmann und Alain de Benoist den Begriff Neue Rechte bis etwa 1995 durchweg positiv in Anspruch nahmen, weisen einige dieser Strömung zugeordnete Autoren wie Dieter Stein Konzept und Begriff als ideologischen Versuch der Stigmatisierung zurück und definieren sich selber als Rechtskonservative.[26]

Für den Historiker Hans-Ulrich Wehler zählt das Streben nach einer hegemonialen Rolle des wiedervereinigten Deutschlands in Europa und die „Enttabuisierung“ eines deutschen Nationalismus zum Grundbestand der Neuen Rechten. Da dieses Streben auch bei konservativen Publizisten wie Arnulf Baring, Michael Stürmer und Hans-Peter Schwarz erkennbar sei, ordnet er sie auch der Neuen Rechten zu.[27]

Uwe Backes verwendet den Begriff Neue Rechte nur für Formen des „intellektuellen Rechtsextremismus“, um keine „kollektiven Schuldzuschreibungen an die Adresse von 'Nationalkonservativen', 'Neoliberalen', 'Globalisierungsverfechtern' oder Befürwortern einer verstärkten Immigrationskontrolle“ zu vollziehen.[28]

Gerd Wiegel und Guido Speckmann sehen einen Erfolg von neurechten Parteien wie FPÖ (Österreich), Dänische Volkspartei (Dänemark), Lega Nord (Italien), SVP (Schweiz), Pro-Bewegung (Deutschland) und Tea-Party-Bewegung (USA) seit 1990 darin, dass sie neoliberale und klassische rechtsextreme Positionen miteinander in ihre Programmatik aufgenommen hätten. Damit seien sie anschlussfähig für konservativ-liberale Parteien geworden.[29]


Siehe auch

Literatur

Neurechte Standardwerke

  • Alain de Benoist: Aufstand der Kulturen. Europäisches Manifest für das 21. Jahrhundert. 2. Auflage. Junge Freiheit Verlag, 2003, ISBN 3-929886-04-9.
  • Alain de Benoist: Kritik der Menschenrechte. Junge Freiheit Verlag, 2004, ISBN 3-929886-19-7.
  • Hans-Helmuth Knütter: Deutschfeindlichkeit. Gestern, heute und morgen …? Mut Verlag, 1991, ISBN 3-89182-045-3.
  • Götz Kubitschek: Unsere Zeit kommt. Im Gespräch mit Karlheinz Weißmann. Edition Antaios, Schnellroda 2006, ISBN 3-935063-62-8.
  • Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918 - 1932. Ein Handbuch. 6. Auflage. Stocker, 2005, ISBN 3-902475-02-1.
  • Günter Rohrmoser: Die Unverzichtbarkeit der Nation: Wider die Geschichtsvergessenheit. 2. Auflage. Gesellschaft für Kulturwissenschaften, 1994, ISBN 3-930218-06-2.
  • Hans-Dietrich Sander: Der nationale Imperativ. Ideengänge und Werkstücke zur Wiederherstellung Deutschlands. Sinus, Krefeld 1990, ISBN 3-926650-93-1.
  • Heimo Schwilk, Ulrich Schacht (Hrsg.): Die selbstbewußte Nation. Ullstein TB, Neuauflage 1996, ISBN 3-548-33204-8.
  • Karlheinz Weißmann: Alles, was recht(s) ist. Ideen, Köpfe und Perspektiven der politischen Rechten. Stocker, 2000, ISBN 3-7020-0897-7.

Wissenschaftliche Analysen

  • Uwe Backes: Gestalt und Bedeutung des intellektuellen Rechtsextremismus. Online
  • Rainer Benthin: Auf dem Weg in die Mitte: Die Öffentlichkeitsstrategien der Neuen Rechten. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-593-37620-2.
  • Alice Brauner-Orthen: Die Neue Rechte in Deutschland. Antidemokratische und rassistische Tendenzen. Leske + Budrich, Opladen 2001, ISBN 3-8100-3078-3.
  • Jean Cremet, Felix Krebs, Andreas Speit: Jenseits des Nationalismus. Ideologische Grenzgänger der „Neuen Rechten“. Ein Zwischenbericht. Unrast Verlag, Münster 1999, ISBN 3-928300-94-6.
  • Margret Feit: Die “Neue Rechte“ in der Bundesrepublik. Frankfurt am Main 1989.
  • Iring Fetscher (Hrsg.): Neokonservative und Neue Rechte. Der Angriff gegen Sozialstaat und liberale Demokratie in den Vereinigten Staaten, Westeuropa und der Bundesrepublik. (1983) C.H. Beck Verlag, München 1989, ISBN 3-406-09690-5.
  • Friedbert Pflüger: Deutschland driftet. Die Konservative Revolution entdeckt ihre Kinder. München (ECON)1994, ISBN 3-430-17471-6
  • Wolfgang Gessenharter u. a. (Hrsg.): Rechtsextremismus und Neue Rechte in Deutschland. Neuvermessung eines politisch-ideologischen Raumes? Leske + Budrich, Opladen 1998, ISBN 3-8100-2053-2.
  • Wolfgang Gessenharter, Thomas Pfeiffer (Hrsg.): Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie? Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 3-8100-4162-9.
  • Franz Greß, Hans-Gerd Jaschke, Klaus Schönekäs: Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa. Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien. Verlag für Sozialwissenschaften, 1990, ISBN 3-531-11890-0.
  • Kurt Lenk, Günter Meuter, Henrique Ricardo Otten: Vordenker der Neuen Rechten. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-593-35862-X.
  • Hanna-Ruth Metzger: Rechtsintellektuelle Offensive: Diskursstrategische Einflüsse auf die politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland. LIT-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7432-X.
  • Armin Pfahl-Traughber: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat. Leske + Budrich, Opladen 1998, ISBN 3-8100-1888-0.
  • Friedemann Schmidt: Die Neue Rechte und die Berliner Republik. Opladen 2001, ISBN 3-531-13642-9.
  • Martin K. W. Schweer (Hrsg.): Die Neue Rechte - eine Herausforderung für Forschung und Praxis. Lang, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-39053-X.
  • Iris Weber: Nation, Staat und Elite. Die Ideologie der Neuen Rechten. Papyrossa Verlags, 1997, ISBN 3-89438-129-9.
  • Fabian Virchow: Faschistische Tatgemeinschaft oder weltanschauliche Kaderschmiede? Systemoppositionelle Strategien der bundesdeutschen Rechten nach 1969. In: Massimiliano Livi, Daniel Schmidt, Michael Sturm (Hrsg.): Die 1970er Jahre als schwarzes Jahrzehnt. Politisierung und Mobilisierung zwischen christlicher Demokratie und extremer Rechter. Campus, Frankfurt a. M./New York 2010, ISBN 978-3-593-39296-7, S. 229-247.
  • Volker Weiß: Deutschlands Neue Rechte. Angriff der Eliten. Von Spengler bis Sarrazin. Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77111-7

Andere Länder

  • Andreas Umland: Der „Neoeurasismus“ des Aleksandr Dugin: Zur politischen Strategie der russischen „Neuen Rechten“ sowie zur Rolle des integralen Traditionalismus und (quasi-)religiöser Elemente in ihrer Ideologie. In: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hrsg.): Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten. Münster 2006, ISBN 3-89771-740-9.
  • Bernhard Schmid: Die Neue Rechte in Frankreich. Unrast, Münster 2009, ISBN 978-3-89771-102-0
  • Bernhard Schmid: Zwischen Metapolitik und Marsch durch die Institutionen: Die Nouvelle Droite in Frankreich. In: Massimiliano Livi, Daniel Schmidt, Michael Sturm (Hrsg.): Die 1970er Jahre als schwarzes Jahrzehnt. Politisierung und Mobilisierung zwischen christlicher Demokratie und extremer Rechter. Campus, Frankfurt a. M./New York 2010, ISBN 978-3-593-39296-7, S. 131-145.

Eigensicht

Wissenschaftliche Analysen

Verfassungsschutz

Journalistische Beiträge

Einzelnachweise

  1. a b c d Andreas Speit: Schicksal und Tiefe. Sehnsüchte der Neuen Rechten. In: Cremet/Krebs/Speit: Jenseits des Nationalismus, rat - reihe antifaschistischer texte, Unrast Verlag (1999) S. 17-22
  2. a b Richard Stöss: Die "neue Rechte" in der Bundesrepublik, Dossier Rechtsextremismus, Bundeszentrale für Politische Bildung, Dezember 2007
  3. Armin Pfahl-Traughber: Die „Umwertung der Werte“ als Bestandteil einer Strategie der „Kulturrevolution“. Die Begriffsumdeutung von Demokratie durch rechtsextremistische Intellektuelle. In: Wolfgang Gessenharter/Thomas Pfeiffer (Hrsg.): Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie, Wiesbaden 2004, S. 73-94.
  4. Der umstrittene Begriff des Faschismus. Interview mit Roger Griffin in: DISS-Journal 13, 2004, S. 13
  5. Alle Zitate: Roger Griffin: Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus: Ein angelsächsischer Blick auf ein nicht nur deutsches Phänomen. in: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt - Analysen rechter Ideologie. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-737-9, S. 41f
  6. Steffen Kailitz: Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 2004, S. 85.
  7. Friedrich Paul Heller: Die Neue Rechte und das Neuheidentum. Auszug aus dem Essay Mythologie und Okkultismus bei den deutschen Rechtsextremen ist aus dem Buch Handbuch Rechtsradikalismus, Thomas Grumke und Bernd Wagner (Hrsg.), Leske + Budrich, 2002.
  8. Walter Laqueur: Faschismus. Gestern-heute-morgen. Propyläen Verlag, Berlin, 1997 ISBN 3-549-05602-8 S.153
  9. Thomas Pfeiffer: Medien einer neuen sozialen Bewegung von rechts, 2000, S. 35ff.; Armin Pfahl-Traughber: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, C. H. Beck, 3. Auflage, München 2001, ISBN 3-406-47244-3, Teil III: Intellektuelle, Publikationsorgane, Themenfelder und Verlage, S. 40; Rainer Benthin: Auf dem Weg in die Mitte: Öffentlichkeitsstrategien der neuen Rechten, 2004, S. 16ff.
  10. Franz Gress, Hans-Gerd Jaschke, Klaus Schönekäs: Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa: Bundesrepublik, Frankreich, Grossbritannien, 1990, S. 241ff.
  11. Armin Pfahl-Traughber: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, 2001, S. 40ff. und 46
  12. Roland Eckert: Kulturelle Homogenität und aggressive Intoleranz. Eine Kritik der Neuen Rechten. Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 44/2010). Online: Bundeszentrale für Politische Bildung, Oktober 2010
  13. Autoren, abgerufen am 23. Oktober 2012.
  14. Thomas Pfeiffer: Publizistik der Neuen Rechten, in: Wolfgang Gessenharter, Thomas Pfeiffer: Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie? 2004, S. 169
  15. Andrea Ilse Maria Reiter: Der „Eckartbote“ (1952-1982), Verlag Heinz, 1985
  16. Armin Pfahl-Traughber: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, 2001, S. 42
  17. Wolfgang Gessenharter, Thomas Pfeiffer: Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie? 2004, S. 130; 203; 207
  18. Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus. Personen, Organisationen, Netzwerke: vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft. Leske + Budrich Verlag, 2002, ISBN 3-8100-3399-5, S. 455.
  19. Franz Greß, Hans-Gerd Jaschke, Klaus Schönekäs: Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa. Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien. 1990, S. 51; Ralf Havertz: Der Anstoß. Botho Strauß’ Essay „Anschwellender Bocksgesang“ und die Neue Rechte. Eine kritische Diskursanalyse. Band II, Traktor-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-9811991-4-7, S. 373.
  20. Günter Bartsch: Revolution von rechts? Ideologie und Organisation der Neuen Rechten. 2. Auflage. Herder Verlag, 1984, ISBN 3-451-07518-0.
  21. Richard Stoess: Die "neue Rechte" in der Bundesrepublik
  22. Susanne Mantino: Die Neue Rechte in der „Grauzone“ zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus: eine systematische Analyse des Phänomens Neue Rechte. Frankfurt am Main 1992.
  23. Wolfgang Gessenharter, Thomas Pfeiffer: Die Neue Rechte – Eine Gefahr für die Demokratie? Wiesbaden 2004, S. 33, 53.
  24. Armin Pfahl-Traughber: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik 1999/2001, S. 40-50
  25. Verfassungsschutzbericht 2006: Neue Rechte, S. 355.
  26. Dieter Stein: Phantom „Neue Rechte“. Verlag Junge Freiheit, 2005, ISBN 3-929886-22-7.
  27. Hans-Ulrich Wehler: Angst vor der Macht? Die Machtlust der „Neuen Rechten“. In: Christian Jansen (Hrsg.): Von der Aufgabe der Freiheit. Politische Verantwortung und bürgerliche Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Hans Mommsen zum 5. November 1995, Berlin 1995, S. 309–319.
  28. Uwe Backes: Gestalt und Bedeutung des intellektuellen Rechtsextremismus in Deutschland (2001; pdf)
  29. Gerd Wiegel, Guido Speckmann: Die Rechte von heute. Vom alten Faschismus zum neuen Sozialdarwinismus. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, März 2012.