„Monbijoupark“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Park
[[Bild:Moser-Chamisso-Mutter Erde fec.jpg|miniatur|''[[Adelbert von Chamisso]]'' von [[Julius Moser]], Marmor (1888)]]
| Name = Monbijoupark
[[Datei:Berlin, Monbijoupark.jpg|miniatur|Die Cantianstraße mit dem Blick auf den Monbijoupark und die Häuser des Monbijouplatzes. Aquarell von [[Johann Heinrich Hintze|Heinrich Hintze]]. Um 1840.]]
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[[Datei:Berlin, Monbijoupark2.jpg|miniatur|Blick vom Spreeufer am Monbijoupark auf die Cantianstraße, Friedrichsbrücke und Börse. Ölgemälde. um 1865.]]
| Stadtwappen = Coat of arms of Berlin.svg
| Kategorie = Parkanlage in Berlin
| Ort = Berlin
| Ortsteil = [[Berlin-Mitte|Mitte]]
| Bild = Monbijoupark Berlin Oranienburgerstraße.JPG
| Bild zeigt = Blick in den Park
| Plan =
| Angelegt = 19. Jahrhundert als Park zum [[Schloss Monbijou]]
| Neugestaltet = 1960–1962<br />1974 und 2006
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<!-- Nutzung --->
| Nutzergruppen = [[Fußverkehr]]; [[Freizeit]], [[Veranstaltung|Events]]
<!-- Technische Daten --->
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Der '''Monbijoupark''' ist eine in der [[Spandauer Vorstadt]] von [[Berlin-Mitte]] gelegene etwa 3&nbsp;[[Hektar|ha]] große [[Park]]anlage. Die geschützte Grünanlage befindet sich in einem beliebten Ausgeh- und Flanierviertel von Berlins neuer Mitte und wird im Süden von der [[Spree]] sowie im Norden von der [[Oranienburger Straße]] und dem Monbijouplatz begrenzt.
Der '''Monbijoupark''' ist eine in [[Berlin-Mitte]] östlich der Museumsinsel ([[Spandauer Vorstadt]]) gelegene vier [[Hektar]] große [[Park]]anlage. Die geschützte Grünanlage befindet sich in einem beliebten Ausgeh- und Flanierviertel im Ortsteil Mitte und wird im Süden von der [[Spree]], im Westen von der Monbijoustraße sowie im Norden von der [[Oranienburger Straße]] und dem Monbijouplatz begrenzt.<ref>[https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/stadtgruen/gruenanlagen/de/gruenanlagen_plaetze/mitte/monbijoupark/index.shtml Monbijoupark], auf stadtentwicklung.berlin.de, abgerufen am 13. April 2015.</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Berlin, Monbijoupark.jpg| mini|links|<!--Cantianstraße mit dem--> Blick auf den Monbijoupark und die Häuser des Monbijouplatzes; Aquarell von [[Johann Heinrich Hintze|Heinrich Hintze]] um 1840]]


An der Stelle des Parks stand bis 1959 das [[Schloss Monbijou]], dessen durch den Krieg beschädigte Überreste, wenn auch in weiten Teilen erhalten, aus politischer Überzeugung und einen womöglich aufwändigen Wiederaufbau vermeidend, im Geist der Zeit abgetragen wurden. Das Gelände wurde dann bis 1962 zum Freizeitpark umgestaltet. Dazu gehörte der Bau eines Kinderfreibades nach Plänen von [[Heinz Graffunder]] (1926–1994) und Walter Hinkefuß im Jahre 1960. 1974 wurde der Park erneut umgestaltet. Den Gaststättenpavillon entwarf Peter Hartlich. 2001 wurden das Bad und die Gaststätte gründlich renoviert.
An der Stelle des Parks stand bis 1959 das [[Schloss Monbijou]], dessen durch den Krieg beschädigte Überreste aus politischen Gründen abgetragen wurden. Weite Teile waren erhalten, wurden aber ähnlich dem [[Berliner Stadtschloss]] beseitigt, denn Geld für einen aufwändigen Wiederaufbau eines Adelspalastes war in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Zeit nicht vorgesehen.

Das Gebäude war ein Lustschloss mitten in der Stadt, im leichten [[Rokoko]]-Stil für die [[Catharina von Wartenberg|Gräfin Wartenberg]] errichtet. Nachdem diese in Ungnade gefallen war, wohnte das Kronprinzenpaar darin, das am Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts auffallende runde Torgebäude hinzubauen ließ. Im Park stand die kleine englische [[St. George’s Church (Berlin)#Erste St. George’s Church in Berlin|Georgs-Kirche]] von [[Julius Raschdorff]], ein [[Gotik|gotischer]] Bau aus rotem Granit. Im Schloss befand sich zur Kaiserzeit das Hohenzollern-Museum, in dem unter anderem der Sterbestuhl Friedrich Wilhelm I., der Arbeitstisch von [[Helmuth Karl Bernhard von Moltke]] und Andenken an Königin [[Luise von Mecklenburg-Strelitz]] ausgestellt waren.
Das Parkgelände wurde bis 1962 zum Freizeitpark umgestaltet. Dazu gehörte der Bau eines Kinder[[freibad]]es nach Plänen von [[Heinz Graffunder]] und Walter Hinkefuß im Jahre 1960. Im Jahr 1974 wurde der Park erneut umgestaltet, ein Gaststätten[[pavillon]] nach Entwurf von Peter Hartlich kam hinzu. Nach der [[Wende (DDR)|Wende]], 2000 wurden das Bad und die Gaststätte umfangreich renoviert. Bei späteren im gesamten Parkgelände ausgeführten Sanierungs- bzw. Umgestaltungsarbeiten wurde der Gaststättenpavillon abgerissen.

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== Stadtbild ==
== Stadtbild ==
Im Park befindet sich das erhaltene und sanierte Kinderfreibad, als ''Kinderbad Monbijou'' bekannt. Das aus Marmor geschlagene Denkmal für [[Adelbert von Chamisso]] stammt von [[Julius Moser (Bildhauer)|Julius Moser]] (1888), es steht unter [[Denkmalschutz]].<ref>{{LDLBerlin|09060099| Monbijoupark, Büste Adalbert Chamisso, 1888 von Julius Moser.}}</ref>


Mit der Adresse Monbijouplatz sind in der Berliner Denkmalliste drei Gebäude enthalten (Nummer 1, 2 und 4).
Im Park befindet sich das Kinderbad Monbijou. Das Denkmal für [[Adelbert von Chamisso]] stammt von [[Julius Moser]] (1888).


== Umgestaltung seit 2006 ==
== Umgestaltung seit 2006 ==
Von 2006 bis 2007 wurde der Park nach Plänen der Garten- und Landschaftsarchitekten ''Lützow 7'' aus Berlin für 3,3&nbsp;Millionen Euro neu gestaltet und eine bis zu neun Meter breite Uferpromenade eingerichtet. Die Wege führen seitdem schnurgerade durch die Grünanlage mit ihren weitläufigen Rasenflächen, die ausdrücklich für Sonnenbad und Ballspiel zugelassen sind.
[[Datei:Gedenktafel Monbijouplatz (Mitte) Monbijoupark.jpg|mini|links|Infotafel]]
Neu ist auch ein Schalenbrunnen in der Tradition des 18. Jahrhunderts an der Oranienburger Straße Ecke Monbijoustraße von Jasper Halfmann, der von 1995 bis 2000 in den [[Prinzessinnengärten]], zwischen der [[Deutsche Staatsoper|Deutschen Staatsoper]] und dem ehemaligen Prinzessinnenpalais gestanden hatte. Auf Vorschlag der Anwohner wurde ein Rodelberg für den Winter angelegt und auch der einstige Grillplatz ist wieder ausgewiesen. Nach der Entfernung der Büsche gibt es einen freien Durchblick von der Oranienburger Straße unter den Baumkronen fast bis zur Spree.


Die im Oktober 2006 wieder aufgebaute [[Monbijoubrücke (Berlin)|Monbijoubrücke]] verbindet den Park mit dem [[Bode-Museum]] und der [[Museumsinsel (Berlin)|Museumsinsel]]. Die Strandbar befindet sich im Monbijoupark.<ref>[https://www.berlinstadtservice.de/bar_berlin/Strandbar_Mitte.html Strandbar Mitte]</ref>
Von 2006 bis 2007 wurde der Park nach Plänen der Garten- und Landschaftsarchitekten ''Lützow 7'' aus Berlin für 3,3 Millionen Euro neu gestaltet und eine bis zu neun Meter breite Uferpromenade eingerichtet. Die Wege führen seitdem schnurgerade durch die Grünanlage mit ihren weitläufigen Rasenflächen, die ausdrücklich für Sonnenbad und Ballspiel zugelassen sind.


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Neu ist auch ein Schalenbrunnen in der Tradition des 18. Jahrhunderts an der Oranienburger Straße Ecke Monbijoustraße von Jasper Halfmann, der von 1995 bis 2000 im Prinzessinnengarten neben der [[Deutsche Staatsoper|Deutschen Staatsoper]] gestanden hatte. Auf Vorschlag der Anwohner wurde ein Rodelberg für den Winter angelegt und auch der einstige Grillplatz soll in nächster Zeit wieder ausgewiesen werden. Nach der Entfernung der Büsche kann man nun von der Oranienburger Straße aus unter den Baumkronen hindurch fast bis zur Spree sehen.

Die im Oktober 2006 wieder aufgebaute Monbijoubrücke verbindet den Park mit dem [[Bode-Museum]] und der [[Museumsinsel (Berlin)|Museumsinsel]].


== Literatur ==
== Literatur ==
* Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert; (Das klassische Berlin); Propyläen: Berlin 1979; S. 247-257; ISBN 3-549-06645-7.
* Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert; (Das klassische Berlin); Propyläen: Berlin 1979; S. 247–257; ISBN 3-549-06645-7.


== Weblinks ==
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{{Commons|Monbijoupark}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Parkanlage in Berlin]]
<references/>


[[Kategorie:Parkanlage in Berlin]]
[[nl:Monbijoupark]]
[[Kategorie:Berlin-Mitte]]
[[Kategorie:Oranienburger Straße]]

Aktuelle Version vom 29. November 2023, 06:55 Uhr

Monbijoupark
Park in Berlin
Monbijoupark
Blick in den Park
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Mitte
Angelegt 19. Jahrhundert als Park zum Schloss Monbijou
Neugestaltet 1960–1962
1974 und 2006
Umgebende Straßen
Oranienburger Straße, Monbijoustraße
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr; Freizeit, Events
Technische Daten
Parkfläche 4 Hektar
52° 31′ 23″ N, 13° 23′ 49″ OKoordinaten: 52° 31′ 23″ N, 13° 23′ 49″ O
Monbijoupark (Berlin)
Monbijoupark (Berlin)

Der Monbijoupark ist eine in Berlin-Mitte östlich der Museumsinsel (Spandauer Vorstadt) gelegene vier Hektar große Parkanlage. Die geschützte Grünanlage befindet sich in einem beliebten Ausgeh- und Flanierviertel im Ortsteil Mitte und wird im Süden von der Spree, im Westen von der Monbijoustraße sowie im Norden von der Oranienburger Straße und dem Monbijouplatz begrenzt.[1]

Geschichte

Blick auf den Monbijoupark und die Häuser des Monbijouplatzes; Aquarell von Heinrich Hintze um 1840

An der Stelle des Parks stand bis 1959 das Schloss Monbijou, dessen durch den Krieg beschädigte Überreste aus politischen Gründen abgetragen wurden. Weite Teile waren erhalten, wurden aber ähnlich dem Berliner Stadtschloss beseitigt, denn Geld für einen aufwändigen Wiederaufbau eines Adelspalastes war in der DDR-Zeit nicht vorgesehen.

Das Gebäude war ein Lustschloss mitten in der Stadt, im leichten Rokoko-Stil für die Gräfin Wartenberg errichtet. Nachdem diese in Ungnade gefallen war, wohnte das Kronprinzenpaar darin, das am Ende des 19. Jahrhunderts auffallende runde Torgebäude hinzubauen ließ. Im Park stand die kleine englische Georgs-Kirche von Julius Raschdorff, ein gotischer Bau aus rotem Granit. Im Schloss befand sich zur Kaiserzeit das Hohenzollern-Museum, in dem unter anderem der Sterbestuhl Friedrich Wilhelm I., der Arbeitstisch von Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Andenken an Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz ausgestellt waren. Das Parkgelände wurde bis 1962 zum Freizeitpark umgestaltet. Dazu gehörte der Bau eines Kinderfreibades nach Plänen von Heinz Graffunder und Walter Hinkefuß im Jahre 1960. Im Jahr 1974 wurde der Park erneut umgestaltet, ein Gaststättenpavillon nach Entwurf von Peter Hartlich kam hinzu. Nach der Wende, 2000 wurden das Bad und die Gaststätte umfangreich renoviert. Bei späteren im gesamten Parkgelände ausgeführten Sanierungs- bzw. Umgestaltungsarbeiten wurde der Gaststättenpavillon abgerissen.

Denkmal für Adelbert von Chamisso

Stadtbild

Im Park befindet sich das erhaltene und sanierte Kinderfreibad, als Kinderbad Monbijou bekannt. Das aus Marmor geschlagene Denkmal für Adelbert von Chamisso stammt von Julius Moser (1888), es steht unter Denkmalschutz.[2]

Mit der Adresse Monbijouplatz sind in der Berliner Denkmalliste drei Gebäude enthalten (Nummer 1, 2 und 4).

Umgestaltung seit 2006

Von 2006 bis 2007 wurde der Park nach Plänen der Garten- und Landschaftsarchitekten Lützow 7 aus Berlin für 3,3 Millionen Euro neu gestaltet und eine bis zu neun Meter breite Uferpromenade eingerichtet. Die Wege führen seitdem schnurgerade durch die Grünanlage mit ihren weitläufigen Rasenflächen, die ausdrücklich für Sonnenbad und Ballspiel zugelassen sind.

Infotafel

Neu ist auch ein Schalenbrunnen in der Tradition des 18. Jahrhunderts an der Oranienburger Straße Ecke Monbijoustraße von Jasper Halfmann, der von 1995 bis 2000 in den Prinzessinnengärten, zwischen der Deutschen Staatsoper und dem ehemaligen Prinzessinnenpalais gestanden hatte. Auf Vorschlag der Anwohner wurde ein Rodelberg für den Winter angelegt und auch der einstige Grillplatz ist wieder ausgewiesen. Nach der Entfernung der Büsche gibt es einen freien Durchblick von der Oranienburger Straße unter den Baumkronen fast bis zur Spree.

Die im Oktober 2006 wieder aufgebaute Monbijoubrücke verbindet den Park mit dem Bode-Museum und der Museumsinsel. Die Strandbar befindet sich im Monbijoupark.[3]

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite.

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Literatur

  • Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert; (Das klassische Berlin); Propyläen: Berlin 1979; S. 247–257; ISBN 3-549-06645-7.
Commons: Monbijoupark – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Monbijoupark, auf stadtentwicklung.berlin.de, abgerufen am 13. April 2015.
  2. Monbijoupark, Büste Adalbert Chamisso, 1888 von Julius Moser.
  3. Strandbar Mitte