Militärhistorisches Museum der Bundeswehr

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Arsenalhauptgebäude
Arsenalhauptgebäude
Daten
Ort Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden
Art
Geschichtsmuseum, Militärmuseum, Technikmuseum
Architekt Neubau: Daniel Libeskind
Eröffnung 1972 (DDR), Neueröffnung 2011
Leitung
Oberstleutnant Ferdinand Freiherr von Richthofen
ISIL DE-MUS-844919

Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr (MHM) in Dresden ist neben dem Luftwaffenmuseum der Bundeswehr das größte militärhistorische Museum der deutschen Streitkräfte.

Geschichte des Museums

Das Gebäude am Dresdner Olbrichtplatz entstand 1873 - 1877 als Arsenalhauptgebäude und bildete den Mittelpunkt der Albertstadt. Im Erdgeschoss fanden die Geschütze der sächsischen Armee Aufstellung, die oberen Etagen dienten als Depot für Handfeuerwaffen und Blankwaffen. Durch die Einweihung des Arsenals am 1. Mai 1877 wurde das alte Dresdner Zeughaus an der Brühlschen Terrasse aufgegeben und zum Albertinum umgebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Arsenal als Militärdepot aufgegeben. Die Wirtschaftsgebäude wurden an verschiedene Unternehmen vermietet, das Hauptgebäude blieb als Aufbewahrungsort für militärisches Gerät bestehen und wurde 1918 Sitz des bereits 1914 gegründeten Sächsisches Armeemuseums. 1940 wurde das Museum in Heeresmuseum umbenannt und war bis 1945 geöffnet. Nach Kriegsende beschlagnahmte die Rote Armee die Bestände und ließ diese großteils in die Sowjetunion abtransportieren. Das Heeresmuseum wurde daraufhin aufgelöst. Das Gebäude wurde von der Stadt Dresden übernommen und war als „Nordhalle“ bis 1967 Schauplatz für Ausstellungen des Stadtmuseums und andere Veranstaltungen, unter anderem des Dresdner Striezelmarkts. Auch die erste Ausstellung zum Dresdner Wiederaufbau wurde in der Nordhalle gezeigt. 1972 bezog das 1961 in Potsdam gegründete Deutsche Armeemuseum das frühere Arsenalgebäude. Schwerpunkt des nun Armeemuseum der DDR genannten Ausstellungszentrums war die Geschichte der Nationalen Volksarmee und von deren Bündnispartnern. Nach Rückgabe eines Teils der Bestände des früheren Sächsischen Armeemuseums konnten auch diese gezeigt werden. 1990 übernahm das Bundesverteidigungsministerium das Museum unter dem Namen „Militärhistorisches Museum“.

Das Museum sammelt und präsentiert im traditionsreichen Arsenalgebäude in Dresden deutsche Militärgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart unter Einbeziehung sächsischer Geschichte. Die Dauerausstellung wird zur Zeit neu konzipiert.

Zum Museum gehört als Außenstelle die Sammlung von historischem Kriegsgerät auf der Festung Königstein im Elbsandsteingebirge.

Aufgabe und Auftrag

Das Museum kurz nach seiner Eröffnung 1972

Das MHM ist ein Fachmuseum mit internationalem Standard zur Darstellung von Militärgeschichte und militärtechnischer Entwicklung im deutschen Sprachgebiet. Es stellt die deutsche Militärgeschichte im historischen Gesamtzusammenhang von den Anfängen bis zur Gegenwart mit ihren Wechselbeziehungen zwischen dem Militär und den Bereichen Staat/Politik, Recht, Kultur, soziales Umfeld, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik in den jeweiligen Epochen dar. Militär und Gesellschaft sind in mannigfaltiger Weise untrennbar verbunden bzw. die Trennlinien zwischen Militärischem und Zivilen verlaufen oftmals diffus. Als Einrichtung der Bundeswehr ist dem MHM die Zielsetzung vorgegeben, im Rahmen der Aus- und Fortbildung in der Bundeswehr auf den Gebieten

  • Militärgeschichte
  • historische und politische Bildung
  • Führerausbildung und
  • militärtechnikgeschichtliche Information

einen speziellen musealen Beitrag zu leisten.

In dieser Funktion erfüllt es seine Aufgabe in erster Linie durch die Sammlung, wissenschaftliche Aufbereitung, die Bewahrung und die Erarbeitung von Dauer- und Sonderausstellungen zu militärhistorischen Themenstellungen.

Umbau

Das Museum wird zur Zeit nach Plänen von Daniel Libeskind umgebaut. Die für 2008 vorgesehene Fertigstellung verzögert sich bis Herbst 2011. Ursächlich waren der Einbau zwingend notwendiger Sicherheitstechnik und eines Restaurants, wodurch die Kosten von 37 auf 48 Millionen Euro stiegen. Während der Neubau-/Renovierungsarbeiten wird eine exklusive Auswahl von Exponaten in Form einer Dauerausstellung in einem Nebengebäude präsentiert.

Der Entwurf sieht vor, das historische Gebäude mit einem keilförmigen Einbau zu ergänzen. In der Form eines Keils hatten die britischen Bomberverbände im Februar 1945 die Altstadt Dresdens angeflogen. Des Weiteren zeigt die Spitze des Keils auf den Ort in Dresden, an welchem die ersten Bomben abgeworfen wurden. Doch nimmt der V-förmige Keil nicht nur die Bombardierung Dresdens am Ende des Zweiten Weltkrieges symbolisch auf, sondern verdeutlicht auch die neue Konzeption der Ausstellung. Das Althergebrachte, die chronologische Ausstellung im historischen Arsenalgebäude, wird durchbrochen von dem modernen Keil, der einen speziellen Themenparcours beinhalten wird, in dem epochenübergreifende Themen behandelt werden.

Die Gestaltung der künftigen Dauerausstellung realisieren die Museumsgestalter Hans-Günter Merz und Holzer Kobler Architekturen.

Bekannte Exponate

Commons: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 4′ 42,4″ N, 13° 45′ 35,9″ O