„M60 (Kampfpanzer)“ – Versionsunterschied

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Das Konzept eines gepanzerten und bewaffneten Fahrzeugs für die Pioniertruppe, das für Räum- und Abrissarbeiten geeignet sein sollte, geht bis auf das Ende des zweiten Weltkriegs zurück. Die ursprünglichen Forderungen sahen ein Fahrzeug vor, das das gleiche Schutzniveau haben sollte wie ein mittlerer Kampfpanzer, fünf Mann Besatzung mit Platz für zwei weitere Pioniere, eine Abschussvorrichtung für Sprengladungen, Aufklärungs- und Räumausstattung für Minen, einen Räumschild, einen Kran mit 20 Tonnen Zugkraft und die Möglichkeit eine Panzerschnellbrücke zu verlegen. Da diese Forderungen unmöglich alle in ein einziges Fahrzeug integriert werden konnten, scheiterte das Projekt. Die Idee eines Pionierpanzers, der Sprengladungen verschießen konnte, wurde jedoch beibehalten. Nachdem der M60 zum neuen Hauptkampfpanzer bestimmt worden war, sollte ein entsprechendes Fahrzeug unter der Bezeichnung T118E1 auf der Basis des M60 entwickelt werden. Der endgültige Entwurf verfügte über einen Kran mit 11,3 Tonnen (25.000 Pfund) Hebekapazität, einen Räumschild und eine M135-165mm-Kanone. Die Kanone verschießt hochexplosive Sprengladungen auf Entfernungen bis zu 925 m, die zur Zerstörung von Bunkern und Betonhindernissen ausgelegt sind. Die Besatzung bestand aus vier Soldaten, die die gleichen Plätze wie im M60 besetzten. Von 1966 bis 1972 wurden 243 Einheiten gefertigt.<ref>R.P. Hunnicutt: ''Patton: A History of the American Main Battle Tank'', S. 286 - 301.</ref><ref>Christopher Foss: ''Janes´s Armour and Artilleriy 2009 - 2010'', S. 175</ref>
Das Konzept eines gepanzerten und bewaffneten Fahrzeugs für die Pioniertruppe, das für Räum- und Abrissarbeiten geeignet sein sollte, geht bis auf das Ende des Zweiten Weltkriegs zurück. Die ursprünglichen Forderungen sahen ein Fahrzeug vor, das das gleiche Schutzniveau haben sollte wie ein mittlerer Kampfpanzer, fünf Mann Besatzung mit Platz für zwei weitere Pioniere, eine Abschussvorrichtung für Sprengladungen, Aufklärungs- und Räumausstattung für Minen, einen Räumschild, einen Kran mit 20 Tonnen Zugkraft und die Möglichkeit, eine Panzerschnellbrücke zu verlegen. Da diese Forderungen unmöglich alle in ein einziges Fahrzeug integriert werden konnten, scheiterte das Projekt. Die Idee eines zum Verschießen von Sprengladungen geeigneten Pionierpanzers wurde jedoch beibehalten. Nachdem der M60 zum neuen Hauptkampfpanzer bestimmt worden war, sollte ein entsprechendes Fahrzeug unter der Bezeichnung T118E1 auf der Basis des M60 entwickelt werden. Der endgültige Entwurf verfügte über einen Kran mit 11,3 Tonnen (25.000 Pfund) Hebekapazität, einen Räumschild und eine 165-mm-Kanone M135. Die Kanone verschießt zur Zerstörung von Bunkern und Betonhindernissen ausgelegte hochexplosive Sprengladungen auf Entfernungen von bis zu 925 m. Die Besatzung besteht aus vier Soldaten, die die gleichen Plätze wie im M60 besetzen. Von 1966 bis 1972 wurden 243 Einheiten gefertigt.<ref>R.P. Hunnicutt: ''Patton: A History of the American Main Battle Tank'', S. 286–301.</ref><ref>Christopher Foss: ''Janes´s Armour and Artilleriy 2009 2010'', S. 175</ref>


=== M60A1 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB) ===
=== M60A1 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB) ===
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''Hauptartikel:'' [[M60A1 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB)]]
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Der M60A1 AVLB ist ein M60, dessen Turm entfernt wurde, um Platz für eine Panzerschnellbrücke zu schaffen. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 19,2 m und kann Hindernisse bis zu einer Länge von 18,3 m überbrücken. Die Brücke hat eine Tragekapazität von [[Militärische Lastenklasse|MLC 60]]. Das Ablegen der Brücke dauert etwa zwei Minuten, das Aufnehmen etwa 10 Minuten. Inklusive der Brücke wiegt das Fahrzeug 55,7 t. Die Besatzung besteht aus Fahrer und Kommandant. Einige Fahrzeuge befinden sich noch immer im Dienst der US-Army und des Marine Corps, ihre Einsatzfähigkeit ist jedoch begrenzt, da sie nicht in der Lage sind, den hochbeweglichen M1 Abrams zu folgen.<ref> Richard Lathrop/John McDonald: ''M60 Main Battle Tank 1960 - 91'', S. 43.</ref><ref name="Jane´s" />
Der M60A1 AVLB ist ein M60, dessen Turm entfernt wurde, um Platz für eine Panzerschnellbrücke zu schaffen. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 19,2 m und kann Hindernisse bis zu einer Länge von 18,3 m überbrücken. Die Brücke hat eine Tragekapazität von [[Militärische Lastenklasse|MLC 60]]. Das Ablegen der Brücke dauert etwa zwei Minuten, das Aufnehmen etwa zehn Minuten. Inklusive der Brücke wiegt das Fahrzeug 55,7 t. Die Besatzung besteht aus Fahrer und Kommandant. Einige Fahrzeuge befinden sich noch immer im Dienst der US-Army und des Marine Corps, ihre Einsatzfähigkeit ist jedoch begrenzt, da sie nicht in der Lage sind, den hochbeweglichen M1 Abrams zu folgen.<ref> Richard Lathrop/John McDonald: ''M60 Main Battle Tank 1960 91'', S. 43.</ref><ref name="Jane´s" />


== Zukunft ==
== Zukunft ==

Version vom 23. Dezember 2009, 15:40 Uhr

Kampfpanzer M60
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Vorlage:Infobox AFV/Wartung/Bild ohne Beschreibung

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4
Länge 9,309 m
Breite 3,631 m
Höhe 3,213 m
Masse 49,7 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Panzerstahl
Hauptbewaffnung 105-mm-M68-Kanone (M60/A1/A3)
M162 152-mm-Kanone (M60A2)
Sekundärbewaffnung 12,7-mm-MG M85
7,62-mm-MG
Beweglichkeit
Antrieb Turbodiesel Continental AVDS-1790-2; 12-Zylinder, luftgekühlt
750 PS (560 kW)
Federung Drehstabfeder
Geschwindigkeit 48 km/h
Leistung/Gewicht 15,1 PS/t
Reichweite 500 km

Der Kampfpanzer M60 (Main Battle Tank – MBT) ist ein amerikanischer Kampfpanzer und war lange Jahre die Hauptpanzerwaffe der US-Streitkräfte und verschiedener Staaten, die sich verteidigungspolitisch an die Vereinigten Staaten anlehnten. Seit dem Ende des zweiten Golfkriegs und der Ersatzbeschaffung durch den M1 Abrams wird der Panzer von den USA nicht mehr zu Kampfeinsätzen verwendet. Lediglich zu Ausbildungszwecken und bei der Nationalgarde sind noch eine unbekannte Anzahl von Fahrzeugen in der Verwendung. Entgegen der weitverbreiteten Meinung führte der M60 niemals die Zusatzbezeichnung „Patton“. Dieser Name war allein dem Kampfpanzer M47 Patton und M48 (Patton II) vorbehalten; trotzdem wird er oftmals fälschlicherweise für das Fahrzeug verwendet.[1]

Entwicklung

Anfang 1956 wurde vom US-Verteidigungsministerium beschlossen, dass die in der Nutzung befindlichen Kampfpanzer M48 weiterentwickelt werden sollten, um der Bedrohung durch neue sowjetische Typen wie den T-54 begegnen zu können. Weiterhin sollte der Bestand an Kampfpanzern, der bis dahin aus vielen unterschiedlichen Typen wie dem M4 Sherman, M41 Walker Bulldog, M47, M48 und dem M103 bestand, standardisiert werden.[2] Das Fahrzeug sollte einen höheren Einsatzradius haben, beweglicher und wartungsfreundlicher sein, weniger oft aufgetankt werden müssen und über eine verbesserte Hauptbewaffnung verfügen. Als Basis für den neuen Panzer wurde der M48 ausgewählt, da er der modernste Kampfpanzer im Arsenal der US-Streitkräfte war. Im November 1956 wurde die Entscheidung gefällt, einen AVDS-1790-P Dieselmotor als Motorisierung zu verwenden. Nach eingehenden Tests des Motors auf der Yuma Proving Ground, während der sowohl Diesel als auch JP-4 als Treibstoff getestet wurden, zeigte das Aggregat als Mehrstoffmotor zufriedenstellende Leistungen. Im Februar 1958 wurde beschlossen eine verbesserte Version des Motors für Tests in Fahrzeugen zu verwenden. Die neue Bezeichnung lautete AVDS-1790-1 und verfügte über eine neue Treibstoffpumpe, ein verbessertes Schmiersystem und modifizierte Ölfilter. Die neuen Motoren wurden in zwei M48A2 eingebaut, ein dritter M48 wurde mit einer nochmals verbesserten Variante des Motors mit der Bezeichnung AVDS-1790-2 ausgestattet. Diese Fahrzeuge wurden Kaltwettertests in Fort Churchill in Kanada unterzogen. Dabei zeige sich, dass der Dieselmotor im Leerlauf genügend Leistung bereitstellte, um alle elektrischen Systeme des Panzers zu versorgen. Aufgrund dessen wurde der Hilfsgenerator ausgebaut. Der Motor benötigte auch neue Luftfilter, deren Einbau die Umgestaltung des Hecks der Wanne des M48 erforderlich machte.[3] Ende 1958 wurden mehrere Kandidaten für die neue Bewaffnung des Panzers getestet. Nach Abschluss der Tests fiel die Wahl auf die britische 105 mm Kanone L7A1, da diese in der Lage war, die Panzerung sämtlicher sowjetischer Kampfpanzer zu durchschlagen. Als Basis für den Turm wurde der des M48A2 gewählt, da dieser genug Raum bot, um die neue Kanone aufzunehmen. Viele Bereiche wie die Hydraulik mussten jedoch verändert werden. Unter anderem wurde die Form optimiert, um besseren ballistischen Schutz zu bieten und um die neue Waffenanlage aufnehmen zu können. Dem Kommandanten stand eine eigene, drehbare und mit einem Kaliber .50 Maschinengewehr M85 ausgestattete Kuppel auf dem Turmdach zur Verfügung, von der aus er das Gefechtsfeld beobachten und ggf. in das Gefecht eingreifen konnte. Die Kuppel bot im Vergleich zu der des M48 bessere ballistischen Schutz und mehr Platz. Sie war allerdings auch um einiges höher und bot so ein besseres Ziel, des weiteren wurde die Durchfahrhöhe weiter eingeschränkt.

Die ersten vier Prototypen des nun als XM60 bezeichneten Panzers wurde Mitte 1959 fertiggestellt und an verschiedene Versuchsanstalten in den USA geschickt. Diese Prototypen beinhalteten weitere Änderungen an der Wannenfront und am Laufwerk. Die dort durchgeführten Tests zeigten jedoch, dass der ballistische Schutz der Wanne und die Federung nach wie vor unzureichend waren. Aufgrund dessen wurde die Panzerung nochmals verstärkt und das Laufwerk erhielt zusätzliche Stoßdämpfer. Da die Serienproduktion 1960 jedoch bereits angelaufen war, verfügten die ersten 15 Serienfahrzeuge über eine dünnere Panzerung als die folgenden Exemplare. Diese 15 Fahrzeuge wurden zusammen mit den vier Prototypen zur Pantertruppenschule nach Fort Knox geschickt, um dort als Ausbildungsfahrzeuge verwendet zu werden. Weiterhin fehlten den ersten 45 Fahrzeugen die Kommandantenkuppel, da diese nicht schnell genug produziert werden konnten. Die Kuppeln wurden später in der Truppe nachgerüstet. Die ersten 300 Panzer waren anstatt mit dem M85 MG noch mit dem M2 ausgerüstet, das zwar das gleiche Kaliber hatte, aber nicht in die Kommandantenkuppel eingebaut werden konnte, sodass es auf einer extra angebrachten Lafette neben der Kuppel montiert wurde. Die Produktion des M60 endete 1962 nach 2205 gefertigten Exemplaren und wurde mit der Produktion des M60A1 fortgesetzt.[4][5] Die Produktion des M60 endete 1987, nachdem über 15.000 Exemplare hergestellt worden waren.[6] Die Weiterentwicklung wurde 1990, nach dem Fall der Berliner Mauer gestoppt, da ein Ende des Kalten Krieges absehbar war. Exemplare des Panzers, die nicht verkauft oder verschrottet wurden, wurden vor der US-Ostküste im Atlantik versenkt [7] um künstliche Riffe zu bilden. Die letzten M60 wurden im Mai 1997 aus dem aktiven Dienst der US-Army genommen.[8]

Besatzung

Die Besatzung des M60 besteht, wie bei den meisten Kampfpanzern bis zur Einführung der Ladeautomatik bei den russischen Panzern, aus vier Soldaten: dem Kommandanten, dem Fahrer, dem Richtschützen und dem Ladeschützen. Der Kommandant sitzt, in Fahrtrichtung gesehen, rechts im Turm unter der drehbaren Kuppel, der Richtschütze sitzt vor ihm. Der Ladeschütze befindet sich auf der linken Seite des Turms. Der Fahrer sitzt vorne mittig in der Wanne des Panzers. Die Soldaten, die im Turm untergebracht sind, verfügen über zwei Luken; dem Fahrer steht eine eigene Luke in der Wanne zu Verfügung.[9] Des weiteren befindet sich hinter dem Fahrer im Wannenboden eine Notausstiegsluke, die jedoch nicht in jeder Turmstellung von der Turmbesatzung erreichbar ist, da diese bei einer Turmstellung im Richtbereich 10 Uhr bis 1 Uhr durch den Hydraulikblock versperrt wird.

Technik

Bewaffnung und Munition

Die Kanonenblende des M60

Die Kanone des M60 ist eine Abwandlung der britischen 105 mm Zugrohrkanone. Diese wurde mit einem neuen Verschluss aus US-Produktion ausgestattet und in einigen Details verändert, um den Rücklaufweg des Rohres beim Schießen zu verkürzen. Die neue Bezeichnung für die Kanone lautete M68. Die Waffenanlage besitzt einen Höhenrichtbereich von -10° bis +20° und einen Seitenrichtbereich von 360°. Das Rohr der Kanone verfügt über einen Rauchabsauger und ist ab der Version A3 mit einer Wärmeschutzhülle zur Vermeidung von ungleichmäßiger Erwärmung bei Regen oder Wind oder extremer Kälte ummantelt um die Präzision zu erhöhen. Die Waffenanlage war in der Ursprungsversion nicht stabilisiert, ab der Version M60A3 ist eine Stabilisierung vorhanden, die auch den Feuerkampf aus der Bewegung ermöglicht und einen Schießhalt nicht mehr notwendig macht. Einige M60A1 aus späterer Produktion wurden ebenfalls mit der Stabilisierungsanlage ausgerüstet.

Die Sekundärbewaffnung besteht aus einem Kaliber .50 Maschinengewehr M68 in der Kommandantenkuppel, das zur Bekämpfung von leicht gepanzerten Zielen und zur Fliegerabwehr dient und einem koaxialen Maschinengewehr. Der Typ des MGs wurde mehrfach geändert, in der Version A3 handelt es sich um ein M240. Das M85 hat einen Schwenkbereich von 360° in der Horizontalen und von -15° bis +60° in der Vertikalen. Eine Turmdrehung um 360° dauerte etwa 15 Sekunden.

Als Munition können verschiedene Ausführungen von APDS-T (Armour Piercing Discarding Sabot - Tracer), APFSDS-T (Armour Piercing Fin Stabilized Discarding Sabot - Tracer), HEP-T (Quetschkopfmunition - High Explosive Plastic - Tracer) und HEAT (Hohlladungsgeschoss - High Explosive Anti Tank) Geschossen verschossen werden. Zur Bekämpfung von Infanterie dient das M1040 Canister Geschoss, das mit Wolframkugeln gefüllt ist und damit wie Schrotmunition wirkt.[10] Die Kampfbeladung bestand aus 57 Patronen beim M60 und 63 Patronen bei den Versionen A1 und A3.[11] Die Bereitschaftsmunition (insgesamt 16 Patronen) ist in einem Munitionsmagazin in der linken, hinteren Turmseite und im Turmdrehkranz neben dem Ladeschützen untergebracht. In der rechten hinteren Turmseite sind die Funkgeräte montiert. Das Hauptmagazin befindet sich links neben dem Fahrer in der Panzerwanne und ist vom Ladeschützen nur in der Turmstellung im Seitenrichtbereich von 12 Uhr bis 7 Uhr erreichbar. Die Munition ist nicht durch ein Schott vom Kampfraum getrennt, so dass bei einer Explosion der Munition die Besatzung getötet werden würde.

Panzerung

Die Panzerung des M60 besteht aus gegossenem Panzerstahl für den Turm und zusammengeschweißten Panzerstahlplatten für die Wanne. Ursprünglich war die Verwendung einer Verbundpanzerung mit Quarzsand geplant, dies wurde jedoch aufgrund der hohen Kosten und den beschränkten Produktionskapazitäten nicht verwirklicht.[12] Die Werte in der Tabelle geben die tatsächliche Dicke der Panzerung an, durch ihre geneigte Oberfläche ist die Schutzwirkung der Panzerung jedoch höher.

Bauteil M60 M60A1 M60A2 M60A3
Wannenfront oben
93 mm 109 mm 109 mm 109 mm
Wannenfront unten
143 - 185 mm 143 - 185 mm 143 - 185 mm 143 - 185 mm
Wannenseiten
36 - 74 mm 36 - 74 mm 36 - 74 mm 36 - 74 mm
Turmfront
178 mm 254 mm 292 mm 254 mm
Kanonenblende
114 mm 127 mm 292 mm 127 mm
Turmseiten
76 mm 140 mm 121 mm 140 mm

Antrieb und Laufwerk

Der M60 wird von einem luftgekühlten 12-Zylinder Dieselmotor mit der Bezeichnung AVDS-1790-2 angetrieben. Der alte Benzinmotor des M48 wurde nicht verwendet, da der Treibstoffverbrauch und Brandgefahr zu hoch waren. Für die Kraftübertragung wurde ein ebenfalls neues Getriebe ausgewählt, welches dem höheren Drehmoment des Dieselmotors angepasst war. Es handelte sich hierbei um ein Wandlergetriebe das über zwei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang verfügte. Ab der Version A1 kam eine Leistungsgesteigerte Version des Motors mit der Bezeichnung AVDS-1790-2A zum Einsatz.

Das Laufwerk besteht aus jeweils sechs gummibereiften Doppellaufrollen aus Gussstahl und drei doppelten Stützrollen an jeder Seite. Ab der Version A1 wurden die Laufrollen aus Aluminium gefertigt, um Gewicht einzusparen. Vorne befinden sich die Umlenkrollen, die Antriebsräder am Heck. Die Federung erfolgt über Torsionsstäbe, die über Schwingarme mit den Laufrollen verbunden sind. Der M60 verfügte über hydraulische Stoßdämpfer an der ersten und letzten Laufrolle. Ab der Version A1 wurden zusätzlich Stoßdämpfer an der zweiten Laufrolle angebracht, um den bis dahin ungenügenden Fahrkomfort (Fahrzeug schlägt bei Bodenwellen auf den Endanschlag durch) im Gelände zu erhöhen.[9][13]Die Kette ist eine gummigepolsterte Verbinderkette, die in der ersten Version noch nicht als Kombikette sondern mit aufvulkanisierten Gummielementen ausgeführt war.

Optik, Sensoren und Feuerleitausstattung

Der Kommandant eines M60 verfügt in seiner Kuppel über insgesamt neun Winkelspiegel, die eine 360° Rundumsicht ermöglichen. Der vordere Spiegel kann durch ein IR-Sichtgerät oder einen Restlichtverstärker ausgetauscht werden. Dem Richtschützen stehen zwei Sichtgeräte mit achtfacher Vergrößerung zur Verfügung, von denen eins ebenfalls durch ein IR-Sichtgerät oder einen Restlichtverstärker ausgetauscht werden kann. Der Fahrer verfügt über drei nach vorn gerichtete Winkelspiegel und eine Aufnahme für ein Nachtsichtgerät.[9] Der M60 und der M60A1 verfügten zur Feuerleitung über einen Schnittbildentfernungsmesser und einen elektromechanischen Rechner. Der Ladeschütze wählte am Rechner die geladene Munition aus und der Kommandant ermittelte mithilfe des Entfernungsmessers die Entfernung zum Ziel, die dann automatisch in den Rechner übertragen wurde. Aus diesen Werten ermittelte der Rechner die notwendige Rohrerhöhung und brachte das Rohr über ein elektrisches Getriebe automatisch auf diese. Der M60A2 und A3 verfügten über einen Laserentfernungsmesser, der A3 zusätzlich über einen moderneren elektronischen Feuerleitrechner.[14]

Einsatzprofil

Ein M60 während einer REFORGER-Übung

Der M60 war zum Kampf gegen sowjetische Kampfpanzer wie den T-54 konzipiert und sollte bei einem Angriff des Warschauer Pakts die angreifenden Panzerverbände in Deutschland aufhalten. Aufgrund dessen wurden die in Deutschland stationierten US-Verbände zuerst mit dem M60 ausgestattet. Bis die IR-Sichtgeräte durch Restlichtverstärker ausgetauscht wurden, arbeiteten die M60 für den Kampf bei Nacht mit Jeeps zusammen, die mit Infrarotscheinwerfern ausgerüstet waren und die Beleuchtung des Gefechtsfeldes übernahmen, so dass die Panzer sich nicht durch den Einsatz ihrer eigenen Scheinwerfer verrieten.[15]

Einsätze

Im Jom-Kippur-Krieg 1973 im Sinai und den Golanhöhen setzte Israel erstmals einige M60 verschiedener Varianten ein. Um die während der Kampfhandlungen entstandenen Panzerverluste auszugleichen, wurden durch die Vereinigten Staaten zusätzliche M60 nach Israel geliefert. Weitere Lieferungen von M60 und M60A1 durch die USA erfolgten in den Jahren nach dem Krieg. In Vietnam kam der Panzer nicht zum Einsatz, da das US-Oberkommando der Ansicht war, dass die dort eingesetzten M48 alle dort auftretenden Bedrohungen bewältigen könnten.[16] Bei der Operation Desert Storm setzte das Marine Corps noch den M60A1 und A3 ein. Hier trat der Panzer gegen irakische T-54, T-55 und T-72 an. Gegen alle Typen erwies sich der M60 als sehr effektiv. In einem Fall wurde ein Durchschuss durch einen T-72 erzielt. Die schlechte Leistung der sowjetischen Panzertypen ist jedoch unter anderem auch auf den ungenügenden Ausbildungsstand der irakischen Soldaten zurückzuführen. Die M60 des Marine Corps gehörten zu den ersten Panzern, die in das befreite Kuwait City einmarschierten.[17]

Varianten

M60A1

Kampfpanzer M60A1

Der M60A1 wurde ab 1963 gefertigt. Der modifizierte Turm des M48 wurde durch einen komplett neu konstruierten Turm ersetzt, der länger und schmaler war und durch seine Formgebung besseren Schutz bot. Die Kanone wurde um fünf Zoll (12,5 cm) nach vorne verlegt, so dass der Besatzung mehr Platz im Innenraum zur Verfügung stand. Die Kampfbeladung an Munition stieg von 57 auf 63 Patronen. Der Motor wurde verbessert, so dass diese Variante wesentlich weniger Treibstoff verbrauchte und weniger Abgasrauch produzierte. Dem Kommandanten und dem Richtschützen standen IR-Nachtsichtgeräte zur Verfügung, die auf eine aktive Infrarotquelle angewiesen waren. Diese wurde von einem Infrarotscheinwerfer, der auf dem Kanonenrohr montiert war, bereitgestellt. Dieser Scheinwerfer wurde bei Manövern oftmals von der Besatzung zum Erhitzen ihrer Feldrationen zweckentfremdet.[18] Die mechanischen Bremsen wurden durch hydraulische ersetzt, um dem Fahrer die Arbeit zu erleichtern. Weiterhin wurden für die gesamte Besatzung neue Sitze mit höhenverstellbaren Rückenlehnen eingebaut, die mehr Komfort boten als die alten. Die Sitze von Fahrer und Kommandant waren höhenverstellbar um beiden die Möglichkeit zu geben, in sitzender Stellung den Kopf außerhalb des Panzerschutzes zu halten. Das koaxiale M73 Maschinengewehr wurde durch ein M219 ersetzt.[19]Ab Mitte der 1960er Jahre wurden einige weitere Änderungen am M60A1 vorgenommen. Zur Verbesserung der Erstschusstrefferwahrscheinlichkeit wurde ein Stabilisierungssystem für die Waffenanlage eingebaut, dass auch den Feuerkampf aus der Bewegung erlaubte. Weiterhin wurden neue Ketten eingeführt. Die so ausgerüsteten Panzer wurden als M60A1(AOS) bezeichnet. Das Akronym AOS steht für Add On Stabilization. Ein weiteres Kampfwertsteigerungsprogramm, das ab 1975 durchgeführt wurde betraf den Motor. Dieser wurde mit neuen, von oben austauschbaren Luftfiltern, verbessertem Starter, neuen Zylindern und neuem Turbolader ausgestattet um dadurch die Lebensdauer zu verlängern. Die neue Bezeichnung für den Motor lautete AVDS-1790-2C. Die M60A1(AOS) die dieser Kampfwertsteigerung unterzogen wurden erhielten die neue Bezeicnung M60A1(RISE). RISE steht für Reliability-Improved-Selected-Equipment.[20] Von 1962 bis 1980 wurden insgesamt 7849 M60A1 hergestellt, viele wurden später auf den Rüststand A3 gebracht.[21] 1977 erhielten neu produzierte M60A1 die Restlichtverstärker des M60A3 und eine Tiefwatausstattung. Die neue Bezeichnung lautete M60A1(RISE)(PASSIVE).

M60A2

Kampfpanzer M60A2

1961 wurde beschlossen, dass ein bereits existierender Kampfpanzer mit dem relativ neuen Waffensystem MGM-51 Shillelagh ausgestattet werden sollte. Die Wahl fiel auf den M60. Da die Shillelagh nicht aus der 105-mm Kanone abgefeuert werden konnte, musste ein neues System entwickelt werden, das sowohl den Lenkflugkörper als auch normale Munition mit komplett verbrennbarer Hülse verschießen konnte. Das Ergebnis war die 152-mm Kanone M81. Da diese nicht in den Turm des M60 eingebaut werden konnte, entschied man sich dafür, einen komplett neuen Turm zu entwickeln, der auf das Fahrgestell eines M60A1 montiert werden sollte. Der neue Turm hatte ein ungewöhnliches Design, in der Mitte war er hoch und schmal, um die Waffenanlage aufnehmen zu können und dem Kommandanten eine gute Übersicht zu bieten, an den Seiten war er jedoch extrem flach. Der Richt- und der Ladeschütze hatten ihren Platz an den flachen Seiten, was ihnen sehr guten Schutz bot. Die Gestaltung verringerte zudem die frontale Trefferfläche und reduzierte das Gewicht. Die ersten beiden Prototypen wurden 1965 und 1966 ausgeliefert und ausgiebig getestet. Bei diesen Tests stellte sich jedoch heraus, dass die verbrennbaren Hülsen der Munition sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Beschädigung waren. Zudem verblieben nach dem Feuern glimmende Reste der Treibladung im Patronenlager, die die nächste Patrone beim Laden entzünden konnten. Dieses Problem wurde gelöst, indem eine Druckluftanlage installiert wurde, die drei Luftstöße mit einem Druck von knapp 70 bar (1000 PSI) durch das Rohr blies, um glimmende Rückstände zu entfernen. Diese Maßnahme machte den Rauchabsauger der Kanone überflüssig, weshalb er bei der Serienproduktion weggelassen wurde. Dies führte zu einer Neubezeichnung der Kanone als XM162. Der M60A2 war als erster amerikanischer Panzer mit einem Laserentfernungsmesser ausgestattet, da ein Schnittbildentfernungsmesser nicht in den schmalen Turm eingebaut werden konnte. Das kurze Rohr der Kanone erforderte zudem eine sehr präzise Ermittlung der Entfernung, da die normale Munition eine sehr geringe Mündungsgeschwindigkeit hatte und somit eine stark gekrümmte Flugbahn aufwies. Die Nachtkampffähigkeit war stark eingeschränkt, da der Laser nachts nur bis zu einer Entfernung von 600 m zuverlässige Ergebnisse lieferte. Dieses Problem konnte später teilweise durch die Nachrüstung eines speziellen Filters vor dem Scheinwerfer behoben werden. Die maximale Entfernung für den Nachtkampf steig durch diese Maßnahme auf 1000 m. Insgesamt wurde das Projekt durch diese Probleme stark verzögert, so dass die Serienproduktion erst 1973 aufgenommen werden konnte. Die Army hatte ursprünglich geplant, sämtliche M60 durch die Version A2 zu ersetzen. Der M60A2 war jedoch in der Truppe niemals sehr beliebt, da er sehr komplexe und fehleranfällige Systeme beinhaltete und sehr wartungsbedürftig war. Der inoffizielle Spitzname lautete aufgrund der Komplexität "Starship". Da sich der Trend in der Bewaffnung von Kampfpanzern von Lenkflugkörpern zu Wuchtgeschossen hin verschob, wurde die Produktion nach 526 produzierten Exemplaren bereits 1975 wieder eingestellt. Nachdem die letzten Exemplare 1980 außer Dienst gestellt worden waren, wurden die Türme verschrottet und die Wannen mit neuen Türmen der Version A1 ausgestattet.[22][23]

M60A3

Datei:M60a3 armyrecognition usa 023.jpg
Kampfpanzer M60A3

Der M60A3 war notwendig geworden, um den Panzer der technologischen Entwicklung anzupassen. Der Schnittbildentfernungsmesser wurde durch einen Laserentfernungsmesser ersetzt, der in die Öffnung des Schnittbildentfernungsmessers auf der rechten Seite des Turms eingebaut wurde. Die Öffnung auf der linken Seite des Turms wurde veschweißt. Die Optik des Laserentfernungsmessers diente gleichzeitig zur Beobachtung für den Kommandanten und verfügte über eine sechs- und zwölffache Vergrößerung. Der alte elektromechanische Rechner wurden durch einen elektronischen Rechner ersetzt. Mit diesem konnten auch auch Werte wie Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Verkantung des Fahrzeugs und Seitenwind berücksichtigt werden, was die Treffergenauigkeit drastisch erhöhte. Am Turm wurden an jeder Seite Nebelgranatwerfer angebracht, zudem konnte Diesel in die Abgasanlage eingespritzt werden, um den Panzer einzunebeln. Das koaxiale Maschinengewehr wurde durch das neuere M240 ersetzt. Die IR-Sichtgeräte wurden durch passive Restlichtverstärker ersetzt. Ab 1979 stand dem Richtschützen von ausgewählten Fahrzeugen ein Thermalsichtgerät zur Verfügung, was die Erkennung und Identifikation von Zielen bei schlechter Sicht verbesserte. Die Bezeichnung der umgerüsteten Fahrzeuge lautete M60A3 (TTS).[9] Bis 1982 wurden 1811 Stück dieses Typs hergestellt, die ursprünglich alle an die Army ausgeliefert und später erst teilweise zum Marine Corps transferiert wurden. Nach der Einführung des M1 Abrams wurden die M60A3 zur Nationalgarde überstellt, wo sie den dort noch vorhandenen M48A5 ersetzten und bis etwa 1997 im Dienst blieben. Das US Marine Corps verwendete die A3 noch im Golfkrieg, wo sie an der Operation Desert Storm teilnahmen.

Übersicht über die Modellvarianten

Jahr Modell Beschreibung
1971 M60A1 TLAC Neue, von oben austauschbare Luftfilter (Top Loading Air Cleaner)
1972 M60A1(AOS) Add On Stabilisation
1974 M60A1 T142-Gleiskette
1975 M60A1(RISE) Reliability Improvement Selected Equipment
1977 M60A1(RISE)(PASSIVE) passives Nachtsichtgerät für den Kommandant/Richtschütze und Tiefwatausstattung
1978 M60A3
1979 M60A3(TTS) Thermalsichtgerät für den Richtschützen

Fahrzeuge auf Basis des M60

Combat Engineer Vehicle M728

M728 CEV

Hauptartikel: Combat Engineer Vehicle M728

Das Konzept eines gepanzerten und bewaffneten Fahrzeugs für die Pioniertruppe, das für Räum- und Abrissarbeiten geeignet sein sollte, geht bis auf das Ende des Zweiten Weltkriegs zurück. Die ursprünglichen Forderungen sahen ein Fahrzeug vor, das das gleiche Schutzniveau haben sollte wie ein mittlerer Kampfpanzer, fünf Mann Besatzung mit Platz für zwei weitere Pioniere, eine Abschussvorrichtung für Sprengladungen, Aufklärungs- und Räumausstattung für Minen, einen Räumschild, einen Kran mit 20 Tonnen Zugkraft und die Möglichkeit, eine Panzerschnellbrücke zu verlegen. Da diese Forderungen unmöglich alle in ein einziges Fahrzeug integriert werden konnten, scheiterte das Projekt. Die Idee eines zum Verschießen von Sprengladungen geeigneten Pionierpanzers wurde jedoch beibehalten. Nachdem der M60 zum neuen Hauptkampfpanzer bestimmt worden war, sollte ein entsprechendes Fahrzeug unter der Bezeichnung T118E1 auf der Basis des M60 entwickelt werden. Der endgültige Entwurf verfügte über einen Kran mit 11,3 Tonnen (25.000 Pfund) Hebekapazität, einen Räumschild und eine 165-mm-Kanone M135. Die Kanone verschießt zur Zerstörung von Bunkern und Betonhindernissen ausgelegte hochexplosive Sprengladungen auf Entfernungen von bis zu 925 m. Die Besatzung besteht aus vier Soldaten, die die gleichen Plätze wie im M60 besetzen. Von 1966 bis 1972 wurden 243 Einheiten gefertigt.[24][25]

M60A1 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB)

AVLB beim Verlegen der Brücke

Hauptartikel: M60A1 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB)

Der M60A1 AVLB ist ein M60, dessen Turm entfernt wurde, um Platz für eine Panzerschnellbrücke zu schaffen. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 19,2 m und kann Hindernisse bis zu einer Länge von 18,3 m überbrücken. Die Brücke hat eine Tragekapazität von MLC 60. Das Ablegen der Brücke dauert etwa zwei Minuten, das Aufnehmen etwa zehn Minuten. Inklusive der Brücke wiegt das Fahrzeug 55,7 t. Die Besatzung besteht aus Fahrer und Kommandant. Einige Fahrzeuge befinden sich noch immer im Dienst der US-Army und des Marine Corps, ihre Einsatzfähigkeit ist jedoch begrenzt, da sie nicht in der Lage sind, den hochbeweglichen M1 Abrams zu folgen.[26][9]

Zukunft

Obwohl der M60, trotz der mehrfachen Kampfwertsteigerungen, nicht mehr konkurrenzfähig zu modernen Kampfpanzern ist, stehen noch einige Tausend Exemplare in vielen Staaten auf der ganzen Welt im Dienst. Viele Staaten können sich keine eigenen Entwicklungsprogramme leisten und sind auch nicht in der Lage, moderne Panzer wie den M1 Abrams oder den Leopard 2 zu kaufen. Aufgrund dessen bietet der M60 eine gute und bezahlbare Alternative, zumal Staaten die eine Bedrohung darstellen, oftmals mit technologisch vergleichbaren Mustern ausgestattet sind. Deshalb wird der M60 wahrscheinlich noch etliche Jahre im Dienst verbleiben.

BAE Systems entwickelte auf eine Anfrage des türkischen Militärs hin eine weitere Kampfwertsteigerung für den M60. Dabei sollte eine 120 mm Glattrohrkanone und ein leistungsgesteigertes Triebwerk mit 1200 PS Leistung eingebaut werden. Der Turm wurde neu konzipiert und erinnerte an den Turm des M1. Das Laufwerk wurde ebenfalls überarbeitet und verwendete viele Teile des Laufwerks des M1. Für besseren Schutz des Laufwerks wurden Seitenschürzen angebracht. Dieser Entwurf wurde von der Türkei jedoch nicht akzeptiert. BAE Systems bietet das System weiterhin an, bislang fanden sich jedoch keine Käufer.[27]

Technische Daten

Bezeichnung M60A3 Main Battle Tank
Typ: Kampfpanzer
Besatzung: 4
Leistung: 750 PS bei 2400 1/min
Getriebe: hydromechanisches Lenk-Schalt-Getriebe CD-850-6A mit 2 Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang
Fahrwerk: drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk
Länge über alles: 9436 mm
Breite über alles: 3632 mm
Höhe über alles: 3281 mm
Bodenfreiheit: 388 mm
Watfähigkeit: 1220 mm
Grabenüberschreitfähigkeit: 2590 mm
Kletterfähigkeit: 914 mm
Steigfähigkeit: 60 %
Querneigung: 30 %
Gefechtsgewicht: 52.617 kg
Höchstgeschwindigkeit Straße: 48 km/h
Höchstgeschwindigkeit Gelände: 32 km/h
Kraftstoffmenge: 1420 Liter
Fahrbereich: 480 km
Bewaffnung: M68-Kanone, 1 × M240-MG, 1 × M85-MG
Munition: 63 Patronen für die BK; 6000 Patronen für das M240, 900 Patronen für das M85

Nutzerstaaten

Bahrain

Bahrain bezog seit den 1970er Jahren insgesamt 180 M60, davon 20 M60A3, die 1995 aus Restbeständen der US-Army erworben wurden.

Bosnien - Herzegowina

Bosnien - Herzegowina verfügt seit 1996 über 45 M60.

Brasilien

Die brasilianische Panzertruppe unterhält 91 M60A3 aus Beständen der US-Army.

Ägypten

Das ägyptische Militär betreibt eine der größten M60 Flotten. Insgesamt verfügt es über 759 neu produzierte M60A3, weitere 168 A3 aus österreichischen Beständen und 700 M60A1 aus US-Beständen. Die Panzer der Version A1 wurden mit leistungsstärkeren Motoren, neuer Federung und zusätzlicher Panzerung ausgestattet. Der M60 soll noch einige Jahre im Dienst verbleiben.

Griechenland

Greichenland verfügt über 357 M60A1 und 312 A3 aus Beständen der US-Army.

Iran

Der Iran verfügte ursprünglich über 355 M60A1, von denen schätzungsweise noch etwas 150 einsatzbereit sind.

Israel

Israel verfügt über eine weitere große M60 Flotte. Insgesamt wurden etwa 700 Fahrzeuge in allen Versionen an Israel geliefert bzw. in verschiedenen Konflikten erbeutet. Viele Panzer wurden jedoch durch Israel mithilfe eigener Technologie modifiziert und als Magach bezeichnet.

Jordanien

Jordanien verfügt über 288 M60A1 und A3, von denen 100 mit einem neuen Feuerleitsystem ausgestattet wurden. Einige der jordanischen Panzer wurden von Israel im Jom-Kippur-Krieg erbeutet.

Marokko

Das marokkanische Militär verfügt über 200[28] bis 300[9] M60 der Versionen A1 und A3.

Oman

Oman betreibt derzeit noch sechs M60A1 und 73 M60A3, sowie eine kleine Anzahl an M728.

Portugal

Portugal verfügt noch über 79 M60A3, die durch eine geringere Anzahl an Leopard 2 Panzern ersetzt werden sollen.

Saudi-Arabien

Saudi-Arabien verfügt über 460 M60A3.

Singapur

Singapur verfügt lediglich über die Unterstützungsvarianten des M60, den M728 und den M60 AVLB.

Spanien

Spanien verfügt noch über 154 M60A3 und 106 M60A3 (TTS), von denen noch 184 in Betrieb sind.

Sudan

Das sudanesische Militär verfügt über 20 M60A3.

Taiwan

Taiwan beschaffte den M60 erst relativ spät, zwischen 1995 und 2000 wurden insgesamt 403 M60A3 gekauft.

Thailand

Thailand verfügt über 125 M60A3 und 53 M60A1.

Tunesien

Tunesien verfügt über 54 M60A3 und 30 M60A1.

Türkei

Das türkische Militär unterhält die größte M60 Flotte in der NATO. Insgesamt sind 274 M60A1 und 658 M60A3 (TTS) vorhanden. Alle wurden aus Beständen der US-Army gekauft.

Jemen

Der Jemen beschaffte 1979 64 M60A1, von denen noch etwa 50 in Betrieb sind.

Literatur

  • Internationales Institut für Strategische Studien London (Hrsg.): Streitkräfte 1982/83. In: Military Balance. London, Bernard & Graefe Verlag, München 1982.
  • Ferdinand von Senger und Etterlin: Tanks of the World, Arms and Armour Press, London 1983.
  • Armour Magazine March 1981
  • R.P. Hunnicut: Patton: A History of the American Main Battle Tank, Presidio Press. ISBN 9780891412304.
  • Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, Osprey Publishing. ISBN 1-84176-551-1

Einzelnachweise

  1. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 408.
  2. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 3.
  3. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 150 f.
  4. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 149 ff.
  5. Christopher Foss: Jane´s Armour and Artilleriy 2009 - 2010, S. 173 f.
  6. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 44.
  7. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 40.
  8. M60 Series Tank Globalsecurity.org. Abgerufen am 7. Dezember 2009
  9. a b c d e f Christopher Foss: Jane´s Armour and Artillery 2009 - 2010, S. 174.
  10. Christopher Foss: Jane`s Armour and Artillery 2009 - 2010, S. 170.
  11. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 439 ff.
  12. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 156.
  13. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 8.
  14. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 6 u. S. 37.
  15. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 14.
  16. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 12.
  17. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 39.
  18. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 13 f.
  19. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 169 ff.
  20. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 200 - 202.
  21. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 211.
  22. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 180 - 193.
  23. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 33 f.
  24. R.P. Hunnicutt: Patton: A History of the American Main Battle Tank, S. 286–301.
  25. Christopher Foss: Janes´s Armour and Artilleriy 2009 – 2010, S. 175
  26. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 – 91, S. 43.
  27. Richard Lathrop/John McDonald: M60 Main Battle Tank 1960 - 91, S. 41.
  28. Marokko Middle East Military Balance - INSS Israel