„Liebfrauenkirche (Mengen)“ – Versionsunterschied

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Die '''Liebfrauenkirche''' ist die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] Stadtpfarrkirche der Stadt [[Mengen]]. Geweiht ist sie der [[Unsere Liebe Frau|Lieben Frau]]. Ihr charakteristischer [[Zwiebelturm]], auf den eine [[Laterne (Architektur)|Laterne]] aufgesetzt ist, prägt das Stadtbild der baden-württembergischen Kleinstadt. Die Liebfrauenkirche ist eine [[Kirchenschiff|dreischiffige]], [[Gotik|gotische]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] mit einem fast quadratischen [[Chor (Architektur)|Chor]], der Innenraum ist [[Barock|barockisiert]].
Die '''Liebfrauenkirche''' ist die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] Stadtpfarrkirche der Stadt [[Mengen]] ([[Baden-Württemberg]]). Geweiht ist sie der [[Unsere Liebe Frau|Lieben Frau]]. Ihr charakteristischer [[Zwiebelturm]], auf den eine [[Laterne (Architektur)|Laterne]] aufgesetzt ist, prägt das Stadtbild der baden-württembergischen Kleinstadt. Die Liebfrauenkirche ist eine [[Kirchenschiff|dreischiffige]], [[Gotik|gotische]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] mit einem fast quadratischen [[Chor (Architektur)|Chor]], der Innenraum ist [[Barock|barockisiert]].


== Geschichte und Ausstattung ==
== Geschichte und Ausstattung ==

Version vom 13. März 2015, 01:40 Uhr

Die Liebfrauenkirche in Mengen

Die Liebfrauenkirche ist die römisch-katholische Stadtpfarrkirche der Stadt Mengen (Baden-Württemberg). Geweiht ist sie der Lieben Frau. Ihr charakteristischer Zwiebelturm, auf den eine Laterne aufgesetzt ist, prägt das Stadtbild der baden-württembergischen Kleinstadt. Die Liebfrauenkirche ist eine dreischiffige, gotische Basilika mit einem fast quadratischen Chor, der Innenraum ist barockisiert.

Geschichte und Ausstattung

Die Kirche wurde ab dem Jahr 1343 anstelle einer zuvor dort bestehenden und dann zerstörten Kapelle erbaut. Ab 1450 wurde sie Pfarrkirche von Mengen, zuvor hatten die Mengener zur Pfarrei in Ennetach gehört. 1479 stiftete der Mengener Bürger Konrat Bek die sogenannte Ölberg-Kapelle in der Südostecke der Liebfrauenkirche, die bis heute ein Wallfahrtsort ist.

1625 stürzte der ursprüngliche Kirchturm, der vermutlich gotisch war, ein und zerschlug den Chorraum. Jedoch wurden bereits innerhalb von drei Jahren Chor und Turm in der gegenwärtigen Form wieder aufgebaut.

Das Mittel- und die Seitenschiffe sind durch hohe, spitzbogige Arkaden getrennt, die von sechs kräftigen Pfeilerpaaren achteckiger Grundform getragen werden. Vermutlich seit einem Brand um 1604, vielleicht aber auch erst seit dem Umbau nach dem Einsturz des Turmes, ist das Dach der Kirche soweit herabgezogen, dass das Hochschiff im Dach verschwindet. Die Dreischiffigkeit ist so von außen nicht mehr erkennbar.

In den Jahren 1991 bis 1993 wurde der Innenraum der Kirche grundlegend saniert und modernisiert.[1]

Ölberg-Kapelle

Die Ölberg-Kapelle befindet sich in der Südost-Ecke der Kirche und bildet den vorderen Abschluss des südliche Kirchenschiffs. In der Kapelle ist mit lebensgroßen Tonfiguren das Leiden Christi am Ölberg dargestellt. Seit dem 18. Mai 1632 ist sie ein Wallfahrtsort. Damals stand im Dreißigjährigen Krieg die schwedische Armee vor den Toren Mengens, nachdem tags zuvor die Mengener Stadtwache mehrere schwedische Soldaten von den Pferden geschossen hatte. Die Mengener wussten sich nicht mehr zu helfen, so begannen rund 300 Geistliche, Alte und Frauen, an der Ölberg-Kapelle zu beten. Der Überlieferung zufolge soll die Marienfigur in der Kapelle ihre Gesichtsfarbe verändert haben. Fast gleichzeitig zogen die Schweden ab, weil von Überlingen her das österreichische Heer nahte. So wurde die Stadt vor den Schweden gerettet, und die Kirchengemeinde feiert bis heute am ersten Sonntag nach dem 18. Mai das Mengener Maifest in Erinnerung an diese Episode.[2]

Kirchengemeinde

Die Kirchengemeinde bildet mit den Gemeinden aus Scheer, Heudorf, Blochingen und Ennetach die Seelsorgeeinheit Effata. Die Liebfrauengemeinde in Mengen unterhält den Kindergarten St. Maria, ein 2010 unmittelbar neben der Kirche neu erbautes Gemeindehaus, einen Eine-Welt-Laden, das Martinslädle und verschiedene Kleinkindgruppen.

Literatur

  • Anton Stehe: Die Kirchen in der heutigen Stadt Mengen. In: Stadt Mengen (Hrsg.): Mengen - Erinnerungen in Bildern. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1999, ISBN 3-89570-577-2, S. 12–13.
  • Manfred Hermann: Der Landkreis in seinen Bau- und Kunstwerken. In: Otto Kasper u. a.: Der Landkreis Sigmaringen. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1981, ISBN 3-7995-1066-4, S. 119 ff.
Commons: Liebfrauenkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elke Haile: Zu Unserer Lieben Frau. Abgerufen am 9. Februar 2015 (Kirchbeschreibung auf den Seiten der Liebfrauengemeinde).
  2. Anton Stehle: ...eine historische Führung durch Mengen, die sich an 23 Haltepunkten orientiert und sich auf 8 besonders bedeutsame Haltepunkte verkürzen lässt... In: Geschichtsverein und Stadt Mengen (Hrsg.): Mengen - ein Gang durch die Altstadt. Stadtführer der Stadt Mengen, S. 21–22.

Koordinaten: 48° 2′ 58″ N, 9° 19′ 39″ O