Kwantung-Armee

Die Guandong-Armee (auch jap. Kantogun, 関東軍) war eine Armee des japanischen Kaiserreichs. Der Name leitet sich von der chinesischen Bezeichnung Guandong-zhou (关东州) bzw. der japanischen Bezeichnung Kanto-shū (関東州) für das 1905 von Japan gepachtete Gebiet Liaoning im Nordosten Chinas her.

Die Armee war zur Zeit des Japanischen Kaiserreichs in dessen Kolonien auf dem chinesischen Festland stationiert. Sie wurde 1919 als Teil der 1906 gegründeten Guandong-Garnison ausgehoben und hatte eine Truppenstärke von 10.000 Mann. Sie provozierte eigenmächtig zahlreiche Zusammenstöße mit der chinesischen Armee. Darunter fiel auch die Sprengung einer Eisenbahnlinie der Südmandschurischen Eisenbahn am 18. September 1931. Dieser sogenannte Mandschurische Zwischenfall wurde chinesischen Truppen angelastet. Daraufhin besetzte die Guandong-Armee ohne Ermächtigung durch die japanische Regierung den Nordosten Chinas. 1932 entstand daraus der Marionettenstaat Mandschukuo.

Die Guandong-Armee soll 1937 auch den Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke provoziert haben, der zum zweiten sino-japanischen Krieg, und damit zu Japans Eintritt in den Zweiten Weltkrieg, führte. Dies ist jedoch umstritten.

1938 und 1939 kam es zu Gefechten zwischen der Guandong-Armee und der Roten Armee der UdSSR. 1941 wurde die Armee bedeutend verstärkt.

Während der Operation August-Sturm stand die Guandong-Armee der angreifenden Roten Armee gegenüber. Zu dieser Zeit bestand die Guandong-Armee aus ca. 600.000 Mann. Zu einer Schlacht kam es jedoch nicht, da Japan zuvor kapitulierte.