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*Einweiser an wichtigen Knotenpunkten, die Fahrzeuge mit der maximal möglicher Personenzahl besetzen
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*Nachrüstung von Fahrzeugen mit Sprit sparender (manueller)[[Schubabschaltung]]
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*Einsatz von durch Zugmaschinen gezogenen zum Personentransport umgebauten Aufliegern ([[Camello]])
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Version vom 26. Mai 2006, 11:59 Uhr

República de Cuba
Flagge Kubas Wappen der Republik Kuba
(Details) (Details)
Wahlspruch: „Patria y Libertad“
span., „Heimatland und Freiheit“
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Havanna (La Habana)
Staatsform Sozialistische Republik
Präsident des Staatsrates und des Ministerrates Fidel Castro Ruz
Fläche 110.860 km²
Einwohnerzahl 11.346.670 (Stand Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 102 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von Spanien am 10. Oktober 1898 erklärt, am 20. Mai 1902 anerkannt
Währung Kubanischer Peso, konvertierbarer Peso
Geografische Lage 21° 30' N, 80° 00' W
Zeitzone geographisch:UTC-4, gegenwärtig UTC-5
Nationalhymne La Bayamesa
Nationalfeiertage 1. Januar Sieg der Revolution (1959), 1. Mai Internationaler Tag der Arbeiter, 26. Juli Sturm auf die Moncada-Kaserne (1953), 10. Oktober Beginn des Unabhängigkeitskrieges (1868)
Kfz-Kennzeichen C
Internet-TLD .cu
Vorwahl +53
Lage Kubas in der Welt
Lage Kubas in der Welt
Lage Kubas in der Karibik
Lage Kubas in der Karibik
Karte Kubas
Karte Kubas

Kuba (span. Cuba) ist ein Inselstaat in der Karibik. Im Nordwesten hat die Insel einen Küstenstreifen zum Golf von Mexiko, die gesamte Nordküste liegt jedoch am Atlantischen Ozean.

Geographie

Hauptartikel: Geographie Kubas

Kuba ist die größte Insel in der Karibik. In der Rangfolge der größten Inseln der Welt liegt sie auf Platz 15. Das Nachbarland im Norden sind die USA mit ihrem Bundesstaat Florida. Im Nordwesten liegt der Golf von Mexiko, im Westen die mexikanische Halbinsel Yucatán. Kuba ist großteils eben, mit Hügellandschaft und Bergen hauptsächlich im Südosten. Der höchste Punkt ist der Pico Turquino (1.974 m ü. NN) in der Sierra Maestra.

Havanna ist die größte Stadt Kubas und Hauptstadt der Insel. Die nächstkleineren Städte sind Santiago de Cuba, Holguín und Camagüey.

Im Südosten der Insel befindet sich der Marinestützpunkt der US-Marine Guantanamo Bay. Diese Exklave ist von einer früheren vorrevolutionären kubanischen Regierung de facto auf unbegrenzte Zeit an die USA verpachtet worden.

Das Klima ist tropisch. Es gibt eine trockenere Jahreszeit von November bis April und eine regnerische Jahreszeit von Mai bis Oktober. Im Osten Kubas entstand der Nationalpark Parque Nacional Alejandro de Humboldt, der die vier östlichsten Provinzen Holguín, Granma, Santiago de Cuba und Guantánamo umfasst. Das Gebiet schützt viele wichtige Ökosysteme zu Land (68.890 ha) und zu Wasser (2.250 ha), wie die Küste mit ihren Mangroven und vorgelagerten Riffen, die küstennahen Trockenwälder und die höher gelegenen und niederschlagsreichen Regenwälder mit dem 1.168 Meter hohen Gipfel des El Toldo. Der Nationalpark wurde im Dezember 2001 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Siehe auch: Liste der Städte in Kuba

Zeitzone

Die geographische Zeitzone Kubas ist UTC-5. Bis 2004 wurde dies auch so gehandhabt, inklusive einer Sommerzeit. Aufgrund der Energiekrise in diesem Jahr verblieb man in der Sommerzeit (UTC-4, die von April bis Oktober galt) und wechselte nicht, wie sonst, zur normalen Winterzeit zurück (UTC-5 von Oktober bis April). Somit gilt bis heute (Januar 2006) ganzjährig die Sommerzeit mit UTC-4.


Bevölkerung

Auf Kuba leben etwa 11 Millionen Menschen.

Bevölkerungsentwicklung x1000

Schätzungen zufolge ist die Bevölkerung etwa zu je einem Drittel europäischer, afroamerikanischer und gemischter (Mulatten) Abstammung. Daneben existiert noch eine chinesische Minderheit. Von der indigenen Bevölkerung der Arawak gibt es keine Nachkommen.

Kuba hat mit 1,6 Kindern pro Frau die niedrigste Geburtenrate der lateinamerikanischen Staaten und der westlichen Hemisphäre nach Kanada. Dies liegt vor allem daran, dass Abtreibung in Kuba kostenlos und aus sozialen, medizinischen und eugenischen Gründen allgemein üblich ist, mehr als jede dritte Schwangerschaft wird künstlich abgebrochen.

Die Kindersterblichkeit beträgt 6,33 Kinder je 1000 Geburten und ist die zweitniedrigste in Amerika nach Kanada.

Homosexualität wird auf Kuba von staatlicher Seite nicht mehr unterdrückt. Ab Ende der achtziger Jahre sprachen sich Fidel Castro und die Vorsitzende der kubanischen Frauenförderation (Federación de Mujeres Cubanas) Vilma Espín öffentlich gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben aus. Jedoch ist Homosexualität in Teilen der Bevölkerung immer noch verpönt.

Religionen

Durch eine Verfassungsänderung vom 12. Juli 1992 wurde Kuba von einem atheistischen Staat zu einem säkularen, wodurch auch Gläubigen die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei (PCC) ermöglicht werden sollte.

Als Kubas Hauptreligion gilt neben dem Katholizismus die Santería, eine Mischreligion. Sie basiert auf der animistischen Religion der westafrikanischen Yoruba und ist stark mit christlichen Elementen vermischt. Die tatsächlichen Anhängerzahlen sind schwer zu ermitteln, da sie offiziell nicht erfasst werden. Als unpolitische und unorganisierte Form der Religionsausübung erfreut sich die Santería in den letzten Jahren sogar staatlicher Förderung.

Die Katholiken bilden - vermutlich nach der Santería - die stärkste Religionsgemeinschaft Kubas. Einigen Schätzungen zufolge sind etwa 35 Prozent der Kubaner katholisch getauft, darunter jedoch auch viele Santería-Anhänger. Andere Schätzungen gehen von höheren Zahlen aus. Da die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche Voraussetzung für die Santería ist, sind genaue Abgrenzungen nicht möglich.

Neben der katholischen Kirche sind in den letzten Jahren zahlreiche protestantische und vor allem evangelikale Gemeinden entstanden. Daneben zählt man etwa 89.000 Zeugen Jehovas, deren Anhängerschaft sich trotz Verhaftungen und Predigtdienstverboten wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber chirurgischen Eingriffen und Bluttransfusionen seit der Revolution mehr als verfünffacht hat.

Katholische Schutzpatronin Kubas ist die Virgen de la Caridad de Cobre (Barmherzige Jungfrau von El Cobre), die in der Santería auch für die Göttin der Flüsse und der Liebe Ochún steht.

Siehe auch:

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kubas

Kuba und die dort lebenden Arawak gerieten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter spanische Kontrolle. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden die indigenen Völker durch Gewalt und Krankheit praktisch ausgerottet. Für den sehr arbeitsintensiven Zuckerrohranbau besorgten die spanischen Pflanzer sich im 17. und 18. Jahrhundert zehntausende afrikanischer Sklaven.

Die Kämpfe der Kolonie um Unabhängigkeit begannen 1868 und dauerten mit Unterbrechungen bis zum Abzug der Spanier im Jahr 1898 an, als die USA intervenierten (Spanisch-Amerikanischer Krieg). Die USA besetzten die Insel, bis sie schließlich 1902 endgültig die formale Unabhängigkeit erlangte, aber kein souveräner Staat wurde. Die Souveränität war bis 1934 durch das Platt Amendment eingeschränkt, das den USA bei Beeinträchtigung US-amerikanischer Interessen ein jederzeitiges Interventions-Recht in Kuba gab. Ein Überrest dieser US-amerikanischen Sonderrechte ist der gegen den erklärten kubanischen Willen noch heute von den USA aufrechterhaltene Marinestützpunkt Bahía de Guantánamo (Guantanamo Bay), der heute wieder Berühmtheit erlangt als Militärgefängnis für amerikanische Gefangene und Terrorverdächtige.

1959 ersetzte die Revolution unter der Führung von Fidel und Raúl Castro, Camilo Cienfuegos und dem Argentinier Ernesto Che Guevara die langjährige Diktatur von Fulgencio Batista durch eine revolutionäre Regierung. Seit 1961 (Deklaration von Havanna) ist Kuba ein sozialistisches Land.


Wegen der von der Revolutionsregierung betriebenen Verstaatlichungspolitik, von der insbesondere eine Reihe großer US-amerikanischer Wirtschaftsunternehmen, aber auch kubanische Großgrundbesitzer mit Besitz über 64 Hektar Land betroffen waren, verhängten die USA Sanktionen gegen Kuba, die schließlich unter dem Einfluss der Exilkubaner um den Alkohol-Clan Bacardi in einer totalen Wirtschaftsblockade der Insel mündeten, welche bis heute andauert. In Resolutionen der UNO und auch auf dem 15. Iberoamerikanischen Gipfeltreffen 2005 wurden die USA aufgefordert, ihre Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegenüber Kuba zu beenden. Parallel dazu verließen in mehreren Flüchtlingswellen tausende Kubaner ihre Heimat, von denen sich ein Großteil in Florida ansiedelte. Kuba suchte und fand Unterstützung bei den sozialistischen Staaten Osteuropas, insbesondere der damaligen Sowjetunion. Auf Grund der strategischen Lage Kubas eskalierte 1962 der Konflikt zwischen den USA und der UdSSR in der sogenannten Kubakrise. Darin wurde Kuba zum Spielball zweier Atommächte.

Nach dem politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch von Kubas wichtigsten Handelspartnern und Geldgebern (Sowjetunion und COMECON) zu Beginn der 1990er Jahre erlebte Kuba eine schwere Wirtschaftskrise, die 1993 ihren Tiefpunkt erreichte. Unter der Führung von Carlos Lage Dávila wurde die Wirtschaft dezentralisiert und an die Erfordernisse des Weltmarktes angepasst, Marktwirtschaft und Devisenhandel in einigen Nischen zugelassen. Seitdem gehört Kuba laut Weltbank zu den Staaten der Dritten Welt mit wirtschaftlichen Zuwachsraten. Joint-Venture-Geschäfte im Tourismus-Bereich, die Zusammenarbeit mit neuen Außenwirtschaftspartnern (u.a. Spanien, Italien, Kanada, Brasilien, Volksrepublik China, Venezuela), die Entdeckung von neuen Ölvorkommen und die Vermarktung der bedeutenden Nickelvorkommen trugen zur Stabilisierung der kubanischen Wirtschaft bei. Allerdings entstanden auch soziale Disparitäten.

Siehe auch: Liste der Gouverneure und Präsidenten auf Kuba


Gesundheit

In Kuba gibt es etwa 67.000 Ärzte, das sind pro 1000 Einwohner etwa 5,91 (Stand 2005). Für Gesundheitsaufgaben gibt das Land zur Zeit etwa 1.302.568.600$ aus. Die tägliche Nahrungsaufnahme pro Kopf beträgt etwa 2.580 (cal). H.I.V.-infizierte (Stand 2005): 3.300.

Politik

Staat und Regierung

Die Staatsorganisation entspricht dem klassischen sozialistischen Modell: Formal ranghöchstes und gesetzgebendes Organ ist das Parlament (asamblea nacional del poder popular), welches den Staatsrat (consejo de estado) und den Ministerrat, welcher als Regierung fungiert, wählt. Tatsächlich ist das nur zweimal im Jahr zusammentretende Parlament relativ einflusslos und hat vor allem die Aufgabe, Entscheidungen abzusegnen. Die Abgeordneten sind an der Staatsführung oder gar an der Kontrolle der Exekutive nicht beteiligt und nur nebenberuflich tätig, sie erhalten keine Diäten. Gemäß der Verfassung ist die führende Rolle im Staate der Kommunistischen Partei Kubas (Partido Comunista de Cuba) zugewiesen, welche sie gemeinsam mit den Massenorganisationen (Gewerkschaften, Komitees zur Verteidigung der Revolution, Frauen- und Jugendverbände etc.), die als Transmissionsriemen dienen, ausübt. Staatspartei wie Massenorganisationen sind hierarchisch von oben nach unten aufgebaut. Andere Parteien sind nicht zugelassen. Einen ähnlichen Monopolstatus genießen auch die Massenorganisationen, Arbeitnehmerorganisationen außerhalb des staatlichen Gewerkschaftsbundes sind verboten. Innovativ ist die Tatsache, dass in allen Wahlkreisen mindestens zwei Bewerber aufgestellt werden müssen, welche nicht immer Mitglied der Partei sind. Allerdings werden alle Bewerber von einem Ausschuss der PCC und der Massenorganisationen ausgewählt und dürfen keinen Wahlkampf betreiben, also keine eigenen politischen Programme vorstellen. Auf diese Weise führt die Parteispitze den Staat, ein ähnlicher Aufbau ist auf den unteren administrativen Ebenen gegeben. Als gleichzeitiger Generalsekretär der PCC, Vorsitzender des Staats- und des Ministerrates sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte vereinigt Fidel Castro alle Macht im Staate in seiner Person. Die Staatsverfassung Kubas lässt sich somit als totalitär-autokratisch kennzeichnen.

Das Gerichtswesen unterliegt staatlicher Kontrolle. Bei einfachen Zivil- und Strafverfahren auf den unteren Ebenen stellen Laien-, sonst Berufsrichter die Mehrheit. Alle Richter werden von der Volksvertretung ihrer jeweiligen Ebene gewählt. Das kubanische Rechtssystem entspricht nicht rechtsstaatlichen Standards, gewährleistet aber in unpolitischen Bereichen – insbesondere dem Zivilrecht – eine funktionierende Gerichtsbarkeit. Es gibt keine unabhängige Anwaltschaft.

Der PCC gehören etwa 15% der erwachsenen kubanischen Staatsbürger an. Aufgenommen werden nur Personen, welche sich durch einen vorbildlichen Lebenswandel und ideologische Festigkeit auszeichnen. Die Parteizugehörigkeit ist Voraussetzung für den beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg in vielen Bereichen. Von den Mitgliedern wird ebenso wie von denen der anderen Massenorganisationen freiwillige unbezahlte Arbeit für die Wirtschaft erwartet.

Kontrolle der Bevölkerung

In jedem Viertel hat ein Beauftragter der kubanischen Regierung seine Mitbürger auf ideologische Festigkeit zu prüfen, politische „Straftaten“ anzuzeigen und darauf zu achten, dass niemand den gelenkten Wahlen fernbleibt. Daneben gibt es die politische Polizei, welche dem Innenministerium untersteht. Ihr Netzwerk überzieht das gesamte Land und gewährleistet Kontrolle über jeden Betrieb. Sie betreibt auch das Informantennetzwerk.

Die Regierung bemüht sich, jeden Bürger von seiner Kindheit an in das totalitäre System einzubinden. Schule und Arbeitsplatz unterliegen der Kontrolle des Staates und dienen der Indoktrination. Schüler, Studenten und Arbeitnehmer werden von ihren Lehrern und Gewerkschaftsfunktionären jährlich auf ihre ideologische Festigkeit hin schriftlich beurteilt und katalogisiert. Außerhalb der Arbeitszeit übt der Staat Einfluss über die Massenorganisationen aus, in denen die Mitglieder ideologisch geschult werden und freiwillige Arbeit für den Staat leisten. Auch die Staatsgewerkschaft sieht es als ihre Hauptaufgabe an, ihre Mitglieder zu unbezahlter Mehrarbeit anzuhalten und über die politische Treue der einzelnen Arbeitnehmer nach oben Bericht zu erstatten.

Eine – zumindest öffentlich zur Schau getragene – Übereinstimmung mit der Parteilinie ist Voraussetzung für Studium und berufliches Fortkommen.

Selbst Psychologen müssen der Regierung regimekritische „Fälle“ melden und natürlich hat die Staatssicherheit Zugang zu ihren Akten.

Die Regierung erreicht so immer wieder eine beeindruckende Mobilisierung. Bei gut geplanten wochenlangen Demonstrationskampagnen bringt sie beinahe jeden erwachsenen Kubaner mindestens einmal auf die Straße (Rekord: 7 Millionen Teilnehmer). Für das Verfassungsreferendum zur Festschreibung des Sozialismus konnten die Comites de Defensa de la Revolucion die Unterschriften von fast 93% der Bevölkerung sammeln. Durch entsprechende Sanktionsmaßnahmen wird auch regelmäßig eine Wahlbeteiligung von über 90% erreicht.

Opposition

Eine dem Staat und der Partei gegenüberstehende, organisierte Opposition ist im politischen System Kubas nicht vorgesehen. Nicht staatskonforme Parteien oder Organisationen der Zivilgesellschaft sind illegal.

Es gibt mehrere hundert, meist nur aus wenigen Mitgliedern bestehende Organisationen und Parteien, die in Dachverbänden wie der Asamblea Para Promover la Sociedad Civil en Cuba (Versammlung zur Förderung einer Zivilgesellschaft auf Kuba), Todos Unidos (Alle Zusammen), Convergencia Liberal Cubana (Liberale Kubanische Konvergenz) oder der Frente de Unidad Nacional (Front der Nationalen Einheit) zusammenarbeiten, teilweise aber auch untereinander zerstritten sind.

Wichtige Gruppen sind die Partido Solidaridad Democrática (Partei der Demokratischen Solidarität), das Movimiento Cristiano Liberación (MCL, Christliche Befreiungsbewegung, Gründer: Osvaldo Payá) oder der Arco Progresista (Spektrum des Fortschritts) und die von Martha Beatriz Roque Cabello geführte Asamblea Para Promover la Sociedad Civil en Cuba, wobei letztere eng mit rechten exilkubanischen Organisationen in Miami zusammenarbeitet, was von den anderen großen Oppositionsgruppen sehr kritisch gesehen wird. Deutlich wurde dieser Unterschied in der Haltung zur ersten öffentlichen und von der kubanischen Regierung geduldeten Versammlung zur Förderung der kubanischen Zivilgesellschaft am 20. Mai 2005 unter Vorsitz von Martha Beatriz Roque Cabello und Vladimiro Roca in Havanna: die erstgenannten Organisationen und die Hälfte der 75 Opfer der letzten Massenverhaftung erklärten ihre Nichtteilnahme bzw. Ablehnung der dort vertretenen politischen Ziele.

Die innerkubanische Opposition versucht zum Teil mit friedlichen Mitteln, zum Teil gewaltsam eine Transformation auf Kuba zu erreichen. Friedliche Mittel dazu sind neben Aufklärungsarbeit gegen die allgegenwärtige staatliche Propaganda vor allem Aktionen wie (ungenehmigte) Demonstrationen, Sammlungen von Bürgerinterviews, Unterschriftensammlungen für (später nicht genehmigte) Volksabstimmungen und (abgelehnte) Angebote an die Regierung zum gemeinsamen Dialog. Diese Aktionen sind für die Teilnehmer nicht ungefährlich, da sie naturgemäß ein öffentliches Eingeständnis der regierungskritischen Haltung mit sich bringen. Daneben gibt es kleine unabhängige Gewerkschaften oder Bibliotheken.

Außerhalb Kubas existiert unter den 2 Millionen kubanischen Emigranten (siehe Exilkubaner) in Miami eine aktive Opposition, deren wichtigste Organisation die allgemein als rechtsradikal eingeschätzte Cuban-American National Foundation CANF ist. Neben Aufklärungs- und Lobbyarbeit betreiben einige exilkubanische Organisationen auch regelrechte Flugdienste über der Karibik, um kubanische Flüchtlinge aus dem Meer zu fischen und sicher an Land zu bringen. Einige fliegen mit Kleinflugzeugen sogar bis nach Kuba und werfen dort regierungskritische Flugblätter ab. Im Februar 1996 ließ die Regierung zwei dieser Flugzeuge nach zwei Warnungen, die vom Piloten ignoriert wurden, über dem offenen Meer von der Luftwaffe abschießen, wobei umstritten ist, ob sich die Flugzeuge bei diesem Angriff innerhalb oder außerhalb des kubanischen Hoheitsgebietes befanden. Teilweise in Zusammenarbeit mit Stellen der US-Regierung verüben dortige Oppositionsgruppen auch einzelne Terroranschläge bei welchen schon hunderte Kubaner getötet wurden, um die Lage in Kuba zu destabilisieren.

Für die kubanische Regierung sind prinzipiell alle Oppositionsgruppen und –aktivitäten das Werk des US-Imperialismus. Tatsächlich stehen insbesondere einige exilkubanische Organisationen den USA nahe und streben nach der Überwindung der Castro-Regierung eine enge Anbindung an den großen Nachbarn an; ihre Kritiker bezeichnen dies als offenen oder verdeckten Annexionismus. Die US-Regierung hat allein für das Jahr 2006 15 Mio. US$ im Haushalt für die Unterstützung von kubanischen Oppositionsgruppen und exilkubanischen Organisationen in Miami vorgesehen (Quelle: USAID Kuba-Programm [1]), die z.T. unmittelbar von der US-amerikanischen Interessensvertretung in Havanna an die Zielorganisationen ausgezahlt werden oder über die Exilorganisationen in Miami verteilt werden. Eine 2005 eigens geschaffene US-Behörde im Weißen Haus, die Commission on Assistance to a Free Cuba (Unterstützungskommission für ein freies Kuba) soll die Arbeit der verschiedenen Ministerien gegen die kubanische Regierung koordinieren.

Eine fast vollständige Auflistung der gesetzlich nicht anerkannten Organisationen auf Kuba mit Mitgliederzahlen und kurzer Kennzeichnung ihrer Zielsetzungen findet sich hier: [1] (spanisch, Stand: 29. Juli 2004))

Menschenrechte

Die kubanische Regierung enthält ihren Bürgern systematisch und strukturell wesentliche Menschenrechte vor, insbesondere die Rechte auf Gewissensfreiheit, freie Meinungsäußerung, Freiheit von Kunst und Wissenschaft, Medien- und Informationsfreiheit, Ausbildungs- und Berufsfreiheit, Freizügigkeit innerhalb und außerhalb des Landes, Versammlungs-, Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit. Rechtsstaatlichkeit, faire Verfahren und eine unabhängige Anwaltschaft sind nicht gewährleistet. Die Verfassung erwähnt zwar die Grundrechte, ordnet ihre Ausübung aber den staatlichen Zielen unter. Es gibt keine unabhängige richterliche Gewalt, welche die Einhaltung der Menschenrechte sicherstellt. Menschenrechtsvereinigungen sind nicht zugelassen.

Als besonders schlimm gelten die kubanischen Gefängnisse, in denen zur Zeit fast ein Prozent der Bevölkerung, darunter Hunderte politische Gefangene, einsitzen (die Unterscheidung zwischen politischen und nichtpolitischen Gefangenen ist nicht immer ganz einfach, weil viele Dissidenten auch wegen unpolitischer Gummitatbestände, wie "asoziales Verhalten", in Haft genommen werden). Gefangene werden häufig entfernt von ihren Angehörigen untergebracht und Besuche nur selten gestattet, ebenso wenig haben sie Zugang zu Radio oder Zeitungen. Nach Berichten ehemaliger Gefängnisinsassen sind primitivste Lebensbedingungen, verweigerte medizinische Versorgung, Isolationshaft, Misshandlungen und teilweise Folter an der Tagesordnung. Die Regierung untersagt als eines von wenigen Ländern dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz den Zugang zu den Haftanstalten, so dass die dortigen Gefangenen völlig ihren Wärtern ausgeliefert sind. Auch normale Bürger müssen mit Polizeiwillkür rechnen.

Die Todesstrafe ist nicht abgeschafft und ist für zahlreiche, auch politische, Straftaten vorgesehen und wird immer noch verhängt, allerdings nur selten vollstreckt. Zur Zeit befinden sich rund 45 Kubaner in Todestrakten. Zuletzt wurde die Todesstrafe 2004 in drei Fällen vollstreckt. Die Hingerichteten hatten zuvor eine Hafenfähre entführt und dabei andere Fahrgäste als Geiseln genommen und mit deren Ermordung gedroht. Internationale Kritik an dem Urteil wurde vor allem deswegen laut, weil die Männer nur eine Woche nach der Entführung hingerichtet wurden.

Opposition und kritische Meinungsäußerung wird mit den Mitteln des Strafrechts geahndet. Dissidenten können jahrzehntelang eingesperrt werden, ihre Strafen müssen sie regelmäßig voll absitzen. Gemäß dem ley de peligrosidad ist es sogar möglich, jeden, der „eine Bedrohung für den Sozialismus“ darstellt, unbegrenzt lange und ohne Gerichtsverfahren in Haft zu halten. Bedroht sind vor allem die vielen international unbekannten regierungskritischen Bürger, die keine weltweite Lobby haben. Auf willkürliche Massenverhaftungen folgen oft ebenso willkürliche Freilassungen. Neben den Maßnahmen des Strafrechts gibt es auch eine ganze Palette von „weichen“ Maßnahmen mit denen die Regierung gegen Kritiker vorgeht: Drohungen, Schikane, Hausarrest, Beschlagnahmungen, öffentliche Verunglimpfungen und Verlust des Arbeitsplatzes.

Zur Rechtfertigung der Menschenrechtsverletzungen führen die Regierung und seine ausländischen Verteidiger folgendes an:

  • Vergleich mit anderen Ländern. Zum einen wird darauf abgestellt, dass die kubanische Regierung viele Menschenrechtsverletzungen lateinamerikanischer Diktatoren (Verschwindenlassen, Todesschwadronen) unterlassen hat, zum anderen wird in fast allen Kommentaren auf die Menschenrechtslage in den USA und seit neusten insbesondere auf das rechtsfreie Gefängnis in Guantánamo Bezug genommen.
  • Verunglimpfung der Opfer. Insbesondere wird behauptet, dass die meisten Regierungskritiker von den USA unterstützte und bezahlte Agenten seien.
  • Kritik am „bürgerlichen Menschenrechtsbegriff“. Kuba behauptet, soziale Menschenrechte (Recht auf Arbeit und Bildung, Recht auf Teilhabe am nationalen Wohlstand und Recht auf medizinische und soziale Versorgung) besser zu achten als andere lateinamerikanische Staaten und tlw. die USA selbst.

International sorgen vor allem Human Rights Watch und Amnesty International dafür, dass die Menschenrechtsverletzungen an den Kubanern im Gespräch bleiben. Auch die UN-Menschenrechtskommission, in der Kuba selbst Mitglied ist, erteilte dem Land dieses Jahr eine „gemäßigte Rüge“.

Emigration

Prinzipiell ist das Auswanderungsrecht nicht gewährleistet, ungenehmigtes Verlassens des Territoriums, aufgrund der Insellage ohnehin gefährlich, wird strafrechtlich verfolgt. Bevorzugtes Auswanderungsziel sind die USA, aufgrund ihres Wohlstandes, der familiären Beziehungen zu den zahlreichen Exilkubanern und der Hilfe der US-Regierung für kubanische Emigranten (insbesondere dem sofortigen Erwerb der Staatsbürgerschaft).

Mit den Vereinigten Staaten besteht ein von der Clinton-Regierung ausgehandeltes Migrationsabkommen: die USA stellen jedes Jahr 20.000 in der Bevölkerung sehr begehrte Visa aus, die eine legale Auswanderung ermöglichen. Im Gegenzug verpflichteten sich die USA, alle illegalen Flüchtlinge, welche sie auf See aufgreifen, unverzüglich wieder nach Kuba abzuschieben. Dies wird jedoch seit der Amtsübernahme von Präsident Bush nicht mehr praktiziert.

In den Jahren nach der Revolution verließen große Teile der ehemaligen Staatsführung, der Oberschicht, des Mittelstandes und des Klerus Kuba. Zur zweiten großen Emigrationswelle nach der Revolution kam es 1980, als über US-amerikanische Sender die Nachricht verbreitet wurde, dass die peruanische Botschaft in Havanna Visa für die Ausreise nach Peru ausstelle, mit denen eine Weiterreise in die USA möglich sei. In Anbetracht des Ansturms von zehntausenden Ausreisewilligen, die zum Teil seit langem über Pässe verfügten, forderte der peruanische Botschafter Polizeischutz an. Als eine Gruppe diesen Polizeischutz durchbrach, zwei Polizisten tötete und trotzdem nicht von der peruanischen Botschaft ausgeliefert wurde, hob die kubanische Regierung die Abriegelung der peruanischen Botschaft auf. Die unhaltbaren Zustände auf dem Botschaftsgelände wurden am 17. April dadurch beendet, dass Fidel Castro in einer Rede die Möglichkeit eröffnete, auch ohne Visum mit dem Schiff vom Hafen Mariel aus in die USA auszureisen. Die Schiffe wurden bis zur 12-Meilen-Zone vor die US-amerikanische Küste eskortiert. Innerhalb von drei Monaten verließen ca. 125.000 Kubaner das Land. Um diese Einwanderungswelle zu beenden, schloss die US-Regierung unter dem Präsidenten Carter mit der kubanischen Regierung ein Abkommen, das die legale Einreise über festgelegte Quoten regeln sollte, aber von der nachfolgenden Reagan-Regierung nicht mehr eingehalten wurde.

Die Regierung untersagt jede Mitnahme von Besitz und das Eigentum von Emigranten wird sofort verstaatlicht.

Insgesamt verließen über eine Million Kubaner seit der Revolution ihre Heimat, über 2 Millionen Kubaner leben außerhalb der Insel.

siehe auch Artikel Exilkubaner

Bildungswesen

Bildung ist in Kuba kostenlos und es besteht eine 9-jährige Schulpflicht. Kuba hat ein dreigeteiltes Bildungssystem, das aus Grund-, Mittel-, und Oberschule besteht.

Kubas Bildungssystem gehört zu den besten in Lateinamerika. 2001 lagen die kubanischen Schüler der vierten und fünften Klasse bei einem Test der UNESCO weit vor den anderen lateinamerikanischen Ländern. Weltbankpräsident James Wolfensohn sagte Ende 2002, dass es Kuba gelungen sei, die Einschulungsquote auf 100 % zu steigern. Die Analphabetenquote liegt bei 0,2 %. Nach dem UNESCO-Education for All Development Index (2004) gehört Kuba zu den am höchsten entwickelten Ländern der Welt im Bildungsbereich (neben Kanada, Finnland und Südkorea). Als Folge davon hat Kuba eine hervorragend ausgebildete Bevölkerung. Doch fällt es schwer, dieses Potenzial angemessen zu nutzen. Viele Ärzte und Facharbeiter erledigen im Tourismussektor Arbeiten völlig unterhalb ihrer Qualifikation, weil teilweise schon das Dollartrinkgeld eines Tages ihrem Monatsverdienst entspricht. Aus den selben Gründen gibt es auch viele Schulabbrecher.

Das Studium auf Kuba ist kostenlos, allerdings müssen alle Studenten nach ihrem Abschluss drei Jahre lang für den Staat einen Sozialdienst ableisten. In Kuba ist der Frauenanteil der Studenten höher als in jedem anderen lateinamerikanischen Land. Ebenso schneiden kubanische Studenten besser ab als ihre Kommilitonen in Lateinamerika in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Sprache. Diese Leistungen werden auch von Regierungsgegnern anerkannt. Harvard Graduate School of Education

In Kuba gab es drei sogenannte Bildungsrevolutionen. Die dritte Bildungsrevolution wurde ca. 2000 gestartet und sollte Probleme, wie die steigende Zahl von Schulabbrüchen, das vermehrte Schwänzen, den Verfall von Gebäuden, die Ausstattung der Schulen und den Mangel an Lehrern lösen. Heute beträgt die durchschnittliche Klassenstärke 12 Schüler und jede Schule besitzt Computerarbeitsplätze und Video-Geräte. Zwischen 2000 und 2002 wurden für die Renovierung, Erweiterung und Neubau von ca. 779 Grund- und Mittelschulen 20 Millionen Euro und 215 Millionen Peso ausgegeben.

Probleme gibt es bei den Lehrkräften, da diese mit ungefähr 250 Kubanischen Peso (ca. 8 Euro) im Monat schlecht bezahlt werden und darum lieber im Tourismus arbeiten, wo mehr Geld (Devisen) verdient werden kann. Um dem Unterrichtsausfall entgegenzutreten, werden sogar Jugendliche zu sogenannten Notlehrern ausgebildet. Nach Schätzungen sollen bisher 40.000 Notlehrer ausgebildet worden sein.

Teil des kubanischen Bildungswesens sind auch regelmäßige Verschickungen in Landinternate, wo die älteren Schüler und Studenten neben ihrer Ausbildung kostenlos in der Landwirtschaft arbeiten.

Das Schulwesen steht für Jungen auch im Dienst vormilitärischer Ausbildung, ältere Schüler lernen den Umgang mit Waffen. Die Lehrer müssen jährlich jeden Schüler und auch dessen Eltern nach der politischen Ausrichtung und den politischen Aktivitäten schriftlich beurteilen.

Militär

Die Revolutionären Streitkräfte Kubas (FAR - Fuerzas Armadas Revolucionarias) bestehen aus wehrpflichtigen Männern sowie Berufssoldaten und -soldatinnen. Sie sind ca. 38.000 Mann stark. Dem einflussreichen Militär gehört auch ein großer Teil der kubanischen Wirtschaft. Daneben verfügt das Innenministerium über paramilitärische Einheiten.

Aufgrund der eigenen historischen Erfahrungen (30-jähriger Unabhängigkeitskampf im 19. Jahrhundert, Invasion in der Schweinebucht) sowie des Verteidigungskrieges Vietnams gegen China 1979 wurden die Milizen zur Territorialverteidigung (MTT-Milicias de Tropas Territoriales) geschaffen. Die Milizen setzen sich aus dem Regime ergebenen Arbeitern, Hausfrauen, Studenten etc. zusammen. Die Milizionäre haben in ihren Wohn- und Arbeitsgebieten Zugang zu Waffen und sind für einen Guerillakrieg gegen mögliche Invasoren (gedacht ist speziell an die USA) ausgebildet. Nach kubanischer Auffassung ist der Zugang zu Waffen für die regimetreueste Minderheit ein wichtiger Teil demokratischer Machtausübung, aus dem die kubanische Revolution historisch und aktuell ihre Legitimität ableitet. Militärisch ist es die Aufgabe der Milizen, im Falle einer Invasion die gegnerischen Kräfte zu binden und damit den Einheiten der regulären Armee Zeit zur taktischen und strategischen Restrukturierung zu geben. Kritiker sehen eher deren Aufgabe darin, Aufstände in der Bevölkerung schnell und blutig zu beenden, bzw. solche gar nicht erst entstehen zu lassen.

Provinzen

Datei:Provinzen Kubas.png
Provinzen Kubas
Kuba, Satellitenbild der NASA

Kuba ist in 14 Provinzen und das Sonderverwaltungsgebiet Isla de la Juventud unterteilt:

1. Isla de la Juventud
2. Pinar del Río
3. La Habana
4. Ciudad de la Habana
5. Matanzas
6. Cienfuegos
7. Villa Clara
8. Sancti Spíritus
9. Ciego de Ávila
10. Camagüey
11. Las Tunas
12. Granma
13. Holguín
14. Santiago de Cuba
15. Guantánamo

Wirtschaft

Wichtige Agrarprodukte sind unter anderem Zucker, Tabak, Rum, Zitrusfrüchte, Kaffee, Kakao, Reis, Kartoffeln, Bohnen und Vieh.

Allgemeines

Kuba zählt zu den letzten bestehenden sozialistischen Volkswirtschaften. Nach dem Ende der UdSSR kam es mit dem Wegfall des wichtigsten Handelspartners Kubas 1991 zu einer ökonomischen Krise (genannt período especial en época de paz = besondere Periode in Friedenszeiten; kurz: período especial/Sonderperiode), die bis heute andauert. Der Ostblock hatte Kubas landwirtschaftliche Produkte über dem Marktpreis gekauft und Finanzhilfen geleistet, allein die UDSSR zahlte zuletzt 5 Milliarden Dollar jährlich (zum Vergleich: das heutige Bruttosozialprodukt Kubas liegt in einer Größenordnung von etwa 30 Milliarden Dollar jährlich). Wegen der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten war der US-Dollar ab 1993 offizielles Zahlungsmittel neben dem Peso, doch seit dem 8. November 2004 ist der US-Dollar durch den Peso Convertible ersetzt.

Die desolate Wirtschaftslage zwang die Regierung zu marktwirtschaftlichen Reformen, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Es entstand neben der ineffizienten Planwirtschaft eine zweiter produktiverer Wirtschafsbereich mit marktwirtschaftlichen Elementen. Erstmals wurden kleine innovative Familien- und Einpersonenbetriebe zugelassen, einige Staatsbetriebe wurden nach betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen geführt und Bauern durften einen Teil ihrer produzierten Waren selbst verkaufen. Um schnell an ausländisches Kapital heranzukommen und die Standortvorteile als relatives Billiglohnland ohne Betriebsräte und freie Gewerkschaften auszunutzen, erlaubte die Regierung sogar ausländischen Unternehmen auf Kuba zu investieren, tlw. als Joint-Ventures mit Staatsunternehmen. Kritiker werfen der Regierung vor, damit einen Ausverkauf des Landes zu betreiben. Die ausländischen Unternehmen dürfen sich ihre Mitarbeiter allerdings nicht selbst aussuchen, vielmehr werden diese ihnen vom Staat zugewiesen. Deren Löhne sind für die Regierung eine willkommene Einkommensquelle. Die ausländischen Arbeitgeber müssen den Lohn ihrer kubanischen Mitarbeiter nämlich in Dollar an die Regierung zahlen, welche dann den – nach dem völlig utopischen amtlichen Kurs – umgerechneten Betrag in Pesos ausbezahlt. Auf diese Weise behält die Regierung 95% des Lohnes ein. Trotz hoher Strafen blüht auch der Schwarzmarkt, da er die Bedürfnisse der Einwohner besser befriedigt als die Planwirtschaft.

Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erholte sich seit der Wirtschaftskrise von 1993 (0,7%) auf 3% im Jahre 2004. Die Produktion hat aber immer noch nicht den Stand des kalten Krieges wieder erreicht. Kubas Außenhandelsbilanz ist stark negativ, das Land muss mehr Güter importieren als es exportieren kann.

Aufgrund einer anhaltenden, von George W. Bush verschärften US-Blockadepolitik und der ablehnenden Haltung westlicher Nationen gegenüber sozialistischen Ländern, hat Kuba keinen Zugang zu langfristigen Investitionskrediten auf den Weltfinanzmärkten, sondern muss sich Gelder mit niedrigen Laufzeiten zu hohen Zinsen (bis zu 20%) leihen.

Die Staatsverschuldung bleibt im internationalen Vergleich dennoch auf einem niedrigen Niveau und lag im Jahre 2005 bei 13 bis 14 Mrd. Dollar.

Landwirtschaft

In der Landwirtschaft ist der Zucker immer noch das wichtigste Expportgut, gefolgt vom Tabak. Die Zuckerproduktion sank jedoch von 9 Millionen Tonnen vor der Revolution auf den heutigen Tiefststand von 2,5 Millionen Tonnen. Noch immer müssen Lebensmittel importiert werden.


Bodenschätze

Inzwischen gewinnt die Nickelproduktion an Bedeutung, hier wirken sich die aktuell hohen Stahlpreise günstig aus.

Tourismus

Wie viele andere Entwicklungsländer versucht Kuba über den Tourismus an Devisen und höhere Staatseinnahmen zu kommen. Viele Konsumgüter, Restaurants, Strände und Hotels sind inzwischen nur noch Touristen vorbehalten. Damit einher ging auch eine rasante Ausbreitung der Prostitution, vor allem auch der Gelegenheitsprostitution. Individualtourismus und enger Kontakt zur Bevölkerung werden möglichst unterbunden. Ein wichtiger Zweig ist auch der Gesundheitstourismus, viele Menschen kommen nach Kuba und lassen sich in dafür eigens eingerichteten Kliniken kostengünstig behandeln, diese Kliniken stehen auch Funktionären der Partei und Offizieren kostenlos zur Verfügung.

Industrie

Kuba besitzt eine hochentwickelte Biotechnologie und hat als erstes Land der Welt Impfstoffe gegen Meningitis B, Meningitis C und Hepatitis B entwickelt.(Länderinformationen). Die Biotechnologie hat in der Landwirtschaft aus Mangel an Energie sowie synthetischen Düngern und Pflanzenbehandlungsmitteln biologische Anbaumethoden gefördert. Eine ebenfalls hoch entwickelte Pharmaindustrie vermarktet weltweit relativ zahlreiche kubanische Patente auf Medikamente.

Außenhandel und Handelsembargo

Seit Juli 1960 besteht eine umfassende Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade seitens der USA gegen Kuba, offiziell als Handelsembargo bezeichnet, die in verschiedener Hinsicht gegen das Völkerrecht verstößt. Mit dem 1992 erlassenen Torricelli Act wurde eine Verschärfung der Sanktionen eingeführt, gefolgt von dem 1996 in Kraft getretenen Helms-Burton Act.
Das Embargo ist nicht durch die United Nations ratifiziert. Die UN-Generalversammlung verabschiedete im November 2000 eine vom kubanischen Außenminister Felipe Pérez Roque eingebrachte Resolution welche die Aufhebung aller Sanktionen gegen Kuba forderte (167 Stimmen dafür/3 Gegenstimmen (USA, Israel, Marschall-Inseln)/4 Enthaltungen)[1]. Dieser war am 4. November 2003 bereits eine ähnliche Resolution der UN-Generalversammlung vorrausgegangen welche mit 179 Stimmen, 3 Gegenstimmen(USA, Israel, Marschall-Inseln) und 2 Enthaltungen angenommen wurde. Dies war bereits die 12. angenommene gegen die Blockade-Politik der USA gerichtete UN-Resolution seit 1992[2].

Da sich das Embargo auch auf Nahrungsmittel und Medikamente bezieht stellt es eine Verletzung der UN-Charta dar. Der bisher für Kuba durch die Blockade entstandene Schäden beträgt ca. 82 Mrd. US-Dollar[3].

Dennoch sind die USA der zehntwichtigste Handelspartner und die kubanische Regierung muss jährlich Nahrungsmittel im Wert einer halben Milliarde Dollar aus dem Land importieren um die Versorgung ihrer Bevölkerung zu gewährleisten. Durch Geldsendungen exilkubanischer Gemeinden in den USA an ihre Familienangehörigen fließen der kubanischen Volkswirtschaft jährlich ca. 900 Mio. US-Dollar zu, was in etwas den Einnahmen der kubanischen Tourismusindustrie entspricht. Geldsendungen an Angehörige in Kuba wurden mit Beschluss des Torricelli Act 1992 illegalisiert.

Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Verkehr

Sonderperiode

Das kubanische Verkehrswesen wurde durch die Sonderperiode zu Beginn der 1990er schwer getroffen. Durch den Zusammenbruch der UDSSR und des Ostblockes waren kurzfristig keine Ersatzteile mehr verfügbar und Treibstoff konnte nur noch auf dem Weltmarkt gegen Devisen beschafft werden. Der öffentliche Verkehr mit Zügen und Bussen musste deshalb stark eingeschränkt werden. Folgende Strategien wurden entwickelt:

  • Einweiser an wichtigen Knotenpunkten, die Fahrzeuge mit der maximal möglicher Personenzahl besetzen
  • Umstellung auf ökologische Transportmittel wie Fahrradrikschas (in Kuba Bici-Taxi) und Pferdekutschen
  • Nachrüstung von Fahrzeugen mit Sprit sparender (manueller) Schubabschaltung
  • Einsatz von durch Zugmaschinen gezogenen zum Personentransport umgebauten Aufliegern (Camello)

Durch die wirtschaftliche Erholung Kubas hat sich die Situation inzwischen weitgehend normalisiert.

Eisenbahn

Die staatliche Eisenbahngesellschaft Ferrocarriles de Cuba betreibt das einzige Eisenbahnnetz auf einer karibischen Insel. Es gehört zu den ältesten weltweit (seit 1836) und umfasst ca. 4000km (ohne Strecken für Zuckertranport)s.h. Artikel zur Eisenbahn auf Kuba

Straßenverkehr

Kuba verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, welches durch den geringen Motorisierungsgrad nur schwach befahren ist. Überlandbusse werden durch die Unternehmen Astro und Viazul betrieben.

Schifffahrt

Die Bedeutung der Schiffahrt beschränkt sich auf Fährverbindungen zur Isla de la Juventud und weiteren vorgelagerten Inseln, sowie Fähren über die Hafenbuchten von Cienfuegos und Havanna

Umwelt und Energie

Besondere Umweltprobleme verursacht der Nickelbergbau im Gebiet Moa an der Nordostküste durch ungenüged behandelte kontaminierte Rückstände. Das Alter vieler Betriebe bedingt einen geringen Umweltschutzstandart und eine mangelhafte Entsorgung von Industrieabfällen. Der umfangreiche Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft wurde durch den Mangel an importierten Düngemitteln eingeschränkt. Kuba ist dadurch führend im Einsatz von eigenentwickelten ökologischen Pflanzenschutz geworden. Die Stromversorgung ist unzureichend und störanfällig. Die Energieversorgung beruht vor allem auf fossilen Brennstoffen. Seit der Wirtschaftskrise gibt es regelmäßig Stromabschaltungen. Jedoch hat sich die Lage mit Hilfe von venezulanischen Öllieferungen verbessert. Künftig soll die Stromversogung mit neuen kleineren Kraftwerken dezentralisiert und in die Verantwortung der Provinzen übertragen werden. Der Mangel an Öl führte zu einer Förderung alternativer Energien (s.h. Verkehrswesen) und einem radikalen Programm zur Energieeinsparung. So wurde z.B. die Anschaffung von Klimaanlagen stark beschränkt und flächendeckend Energiesparlampen eingesetzt.

Rohstoffknappheit bedingt auch die geringe Verwendung von Verpackungsmaterialien und die hohe Recyclingqoute. Kuba ist daher das Land mit der besten ökologischen Bilanz im Verhältniss zum Lebensstandart.

Offiziell besteht eine umfassende Umweltschutzgesetzgebung, doch unabhängige Umweltschutzorganisationen fehlen. So ist die Überwachung der Einhaltung staatlichen Stellen vorbehalten.

Lebensstandard

Trotz der Probleme liegt der Lebensstandard in Kuba laut dem Human Development Index in den entsprechenden Bereichen noch deutlich über dem fast aller lateinamerikanischen Länder sowie Russlands und der Volksrepublik China. Kuba hat im Vergleich zum Rest Lateinmerikas und Teilen der restlichen Welt eine niedrigere Kindersterblichkeitsrate, höhere Lebenserwartung und weniger Analphabetismus. Ende Januar erhielt Kuba vom UN-Welternährungsprogramm ein Zertifikat, in dem ihm bestätigt wird, das einzige Land Lateinamerikas und der Karibik ohne unterernährte Kinder zu sein. Nur zwei Prozent würden Eisenmangelerscheinungen zeigen. In anderen Bereichen stagnierte das Wohlstandswachstum oder fiel relativ hinter andere lateinamerikanische Länder zurück (Telekommunikation, Automobilversorgung, Elektrizitäts- und Nahrungsmittelversorgung). Jedoch konnten durch einige Reformen und Modernisierungen die Stromversorgung im Jahr 2005 stabilisiert werden. Innerhalb des Jahres 2006 soll eine durchgehende Stromversorgung garantiert werden, deshalb wurde 2006 auch zum "Jahr der Revolution in der Stromversorgung" ernannt.

Viele Häuser sind alt, renovierbedürftig und überfüllt.

Noch immer sind viele Konsumgüter rationiert und selbst mit den Lebensmittelkarten oft nicht verfügbar. Selten ist vor allem Fleisch. Weitaus stärker wirkt jedoch der Zugang zu Devisen vor allem über Tourismus und Verwandte in den USA. Armut ist auf Kuba nicht gänzlich verschwunden. Die Löhne und vor allem die Renten gelten für die Masse der Kubaner als sehr gering, so dass die meisten sich bemühen müssen, im informellen Sektor etwas dazu zu verdienen oder aus der Produktion ihrer Betriebe abzugreifen. Neben dem Staat betreibt auch die Kirche ein soziales Netz im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Soziale Hilfe außerhalb des Staates wird jedoch nicht gern gesehen und möglichst unterbunden. Ausnahmen gelten nur für die politische Entwicklungshilfe der zahlreichen Solidaritätsvereine außerhalb Kubas, welche bereit sind, mit dem Staat zusammenzuarbeiten.

Kultur

Kubanische Musik

Hauptartikel: Kubanische Musik

In Kuba sind zahlreiche Musikstile und Tänze entstanden, die z. T. international Verbreitung fanden. Zu ihnen gehören der Son, der Mambo, die Salsa, der Danzón, die Rumba, der Cha Cha Cha und die alte und neue Trova (Nueva Trova).

Durch die Übersiedlung vieler Süd- und Mittelamerikaner in die USA während des Zweiten Weltkrieges kam es sehr schnell zu einer leichten Vermischung aus kubanischen Rhythmen und dem Jazz. Nach 1945 wurde kubanische Musik auch in Westafrika sehr beliebt und beeinflusste den Highlife.

Zunehmenden Einfluss gewinnt weltweit der Reggaeton, moderne kubanische Musik meist jugendlicher Gruppen. Seinen Ursprung hat der Reggaeton in Puerto Rico und Panama. Einige dieser Hits mit meist schlüpfrigen Texten tauchen neuerdings sogar in europäischen Charts auf.

Tanzschulen

Im folgenden sind renommierte Schulen aufgelistet, die Tänzer ausbilden:

Kubanischer Film

Vor der Revolution von 1959 gab es auf Kuba keine eigenständige Filmproduktion. Die wenigen Filme, die auf Kuba produziert wurden, ahmten den Stil US-amerikanischer Produktionen nach. Es gab allerdings in Havanna zahlreiche große „Filmpaläste“, in denen alle international bekannten Filme vorgeführt wurden. Andererseits hatten viele Kubaner in den ländlichen Regionen der Insel niemals einen Film gesehen.

Erst in den 1960er Jahren entstand eine eigenständige kubanische Filmproduktion. Am 24. März 1959 wurde aufgrund eines Gesetzes, das mit den Worten „Film ist Kunst“ beginnt, das Kubanische Filminstitut ICAIC gegründet. Bis 1970 bestand die Filmproduktion allerdings hauptsächlich aus Dokumentar-, Zeichentrick- und Lehrfilmen. Der 1964 in Kuba gedrehte Film Soy Cuba war zwar eine sowjetisch-kubanische Koproduktion mit Micheil Kalatosow als Regisseur, die ausschließlich kubanischen Filmschauspieler und Mitarbeiter des Films gehören jedoch im weiteren Verlauf zu den Begründern eines eher vom französischen und italienischen Avantgarde-Film beeinflussten, dann aber sehr eigenständigen kubanischen Filmstils. Regisseure wie Tomás Gutiérrez Alea (Tod eines BürokratenMuerte de un Burócrata, 1964) führten nicht nur unter Cineasten zu einer internationalen Anerkennung des kubanischen Films. 1977 produzierte das ICAIC bereits innerhalb eines Jahres 10 abendfüllende Filme und 61 Kurzfilme. Bis zur Wirtschaftskrise zu Beginn der 1990er Jahre war die kubanische Film- und Fernsehproduktion ausgesprochen produktiv, musste dann jedoch aufgrund von Geldmangel so zurückgefahren werden, dass in den 1990er Jahren fast nur noch vom Ausland, besonders von Spanien finanzierte Filme hergestellt wurden, was sich auch in den veränderten Inhalten widerspiegelt. Erst neuerdings gibt es wieder eine eigenständige kubanische Filmproduktion, die mit Streifen wie Suite Habana [2] (Regie: Fernando Pérez, 2003) die besten Traditionen des kubanischen Films fortsetzt. Bemerkenswert ist der für einen Oscar nominierte Film Erdbeer und Schokolade nach einer Kurzgeschichte von Senel Paz, der gekonnt das Thema Homosexualität in der kubanischen Gesellschaft thematisiert.

Gegen Ende der 1990er Jahre wurde durch den Film Buena Vista Social Club von Wim Wenders eine echte Kuba-Welle ausgelöst. Neben der bis dahin schon international verbreiteten modernen kubanischen Musik wurde nun wieder die Musik der 1940er Jahre zum Exportschlager. Der Film berichtet über die Arbeit von Ry Cooder mit einer Gruppe von kubanischen Musikern, die fast alle bereits das Rentenalter erreicht hatten.

Seit 1986 gibt es die von Gabriel García Márquez mit begründete Internationale Hochschule für Film und Fernsehen in San Antonio de los Baños, an der Studenten aus aller Welt, besonders aber Lateinamerikaner und auch Kubaner ausgebildet werden.

Unverzichtbar für Filmfreunde ist der Besuch des alljährlich stattfindenden Festival Internacional del Nuevo Cine Latinoamericano de La Habana [3], welches einen guten Einblick in die Welt des lateinamerikanischen Films ermöglicht.

Kubanische Musik und Kubanische Tänze sind mittlerweile überall auf der Welt zu finden. Vor allem Jugendlichen begeistern sich für die Kubawelle. Zu sehen ist dies auch an Filmen wie Dirty Dancing Havanna Nights und Havanna Blues.

Kubanische Literatur

Auswahl bekannter kubanischer Schriftsteller:

Medien

Durch die Wirtschaftskrise von 1993 bedingt ist das umfangreiche Angebot, das es an Printmedien (Zeitungen und Bücher) und Kinos auf Kuba gab, sehr stark zurückgefahren worden, während andere Medien wie Fernsehen und Internet, wenn auch nicht in gleichem Maße, zugenommen haben. Die kubanischen Medien (medios de difusión masiva) sind Staatseigentum nach Kapitel VI Art. 52. der Verfassung von 1976. Das gesamte Medienwesen dient entsprechend auch der Propaganda des Staates.

Presse

Die kubanische Presse steht unter Kontrolle der Regierung, der Kommunistischen Partei Kubas und der Massenorganisationen (Gewerkschaften, Frauenföderation etc.). Den größten Verbreitungsgrad haben folgende kubanische Zeitungen, die alle auch über eine teilweise mehrsprachige Internet-Version verfügen. Die Zeitungen und Zeitschriften haben trotz ihrer nur allmählich wieder steigenden Auflagen sehr viele Leser, da sie in der Regel in der Nachbarschaft systematisch untereinander ausgetauscht werden.

Unabhängiger Journalismus wird konsequent verfolgt. Insbesondere Berichte über die Lage auf Kuba oder deren Weitergabe an ausländische Medien ist strengstens untersagt. Auf der anderen Seite bemüht sich die Regierung auch zu verhindern, dass sich Bürger aus kubakritischen Quellen informieren können; so dürfen keine ausländischen Publikationen empfangen werden, Radio Martí, ein Radiosender der US-Regierung in spanischer Sprache, wird teilweise gestört und Internetseiten werden gefiltert.

Fernsehen

Es gibt auf Kuba drei staatliche Fernsehsender, die von der gesamten Bevölkerung empfangen werden können. Einer davon ist ein reiner Kultur- und Bildungssender. Nahezu alle kubanischen Haushalte verfügen über, allerdings mitunter sehr alte, Fernsehgeräte. Seit Mai 2005 ist die Auslandsversion des kubanischen Fernsehens Cubavisión über Astra (Satellit) auch in Europa zu empfangen. Seit Juli 2005 strahlt der Satellitensender teleSUR sein Programm für Lateinamerika aus, an dem Kuba mit 19% Einlage beteiligt ist.

Radio

Neben zahlreichen Radiosendern mit gemischten Programmen und reinen Musiksendern gibt es den viel gehörten Kanal Radio Reloj (Radio Uhr) mit ständiger Zeitansage und mehr oder weniger gefilterten 24-stündigen Tickermeldungen aller internationaler und nationaler Nachrichtenagenturen. Ausländische Sender können frei empfangen werden (mit Ausnahme des zeitweise gestörten US-Propagandasenders Radio Martí).

Internet

Seit der Wirtschaftskrise von 1993 setzt die kubanische Regierung verstärkt auf das Internet als Kommunikationsmittel. Mit Hilfe der UNESCO wurde bereits 1994 ein Backbone für die ganze Insel installiert, der zunächst einmal speziell für die Anbindung der Ärzte an aktuelle nationale und internationale medizinische Datenbanken gedacht war. Jeder kubanische Arzt hat, soweit er über einen Computer verfügt, Zugangsmöglichkeiten zu diesem System, das über Gateways auch den beschränkten Zugang zu internationalen Informationsquellen und die freie Verwendung von E-Mail-Diensten ermöglicht. Des weiteren gibt es Internetzugänge in Schulen, Betrieben, Post und auch in privaten Haushalten. Privatzugänge müssen beantragt werden und sind so teuer, dass die breite Masse der Bevölkerung von ihnen ausgeschlossen bleibt. Praktisch kommt er nur für die Bestverdiener der Gesellschaft, also Parteifunktionäre, in Frage.

Die Ausstattung aller Schulen mit Computern und die Internet-Nutzung in vielen kubanischen Betrieben führen seit dem Jahr 2000 zu einem stetig ansteigenden internationalen Kommunikationsverkehr besonders über E-Mail. Der E-Mail-Datenverkehr wird allerdings überwacht.

Für einen Touristen kostet eine Stunde im Internetcafé zwischen 6 und 10 Peso convertible (Dollar).

Mythos Kuba

Weltweit gibt es bei vielen Menschen vom linksradikalen Rand bis hinein in die Sozialdemokratie einen „Mythos Kuba“. Das kubanische Staatswesen wird als ein(ziger) gelungener Versuch des Sozialismus gesehen, der Vorbildcharakter nicht nur für die so genannte „Dritte Welt“ hat und den es zu verteidigen gilt. Große Sympathien hat das kubanische Modell auch in weiten Teilen Süd- und Mittelamerikas. Gründe hierfür sind:

In gleichem Maße wird die kubanische Regierung gerade von vielen Nichtlinken deutlich abgelehnt. Insbesondere in den USA ist sie als eine der letzten Bastionen des Kommunismus direkt vor der Haustür vielen ein Dorn im Auge. Sie führen an:

  • Die hohen Sozial- und Gesundheitsstandards wurden vom Ostblock subventioniert und sind im Übrigen keine Rechtfertigung für die Diktatur. Außerdem können sie nicht mehr lange von der relativ schwachen Wirtschaft aufrecht erhalten werden.
  • Kubas Engagement für die dritte Welt bestand zu wesentlichen Teilen aus der Entsendung militärischer Truppen in Anlehnung an die sowjetische Außenpolitik, welche z.B. der äthiopische Militärregierung behilflich waren, Separatistenaufstände niederzuschlagen.
  • Kubas Diktatur ist keineswegs human, höchstens im Vergleich zur blutigen Frühgeschichte der Revolution.
  • Die kubanische Regierung hat den Kubanern nie die Möglichkeit gewährt, über Grundlagen ihrer Politik abzustimmen oder gar sie abzuwählen; ihre Unterstützung durch die heutige Bevölkerung ist ungewiss.
  • Der Konflikt mit den USA wurde durch Castro heraufbeschworen und wird von ihm wach erhalten, weil er ihn braucht, um seine Repressionsmaßnahmen zu rechtfertigen.

Differenzen dieser Art tragen in entsprechenden Medien zu einer sehr ideologisierten und schwierigen Auseinandersetzung bei.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen Hell: Kurze Geschichte des kubanischen Volkes. Dietz, Berlin 1966.
  • Fernando Mires: Kuba - Die Revolution ist keine Insel. Hamburg 1984, ISBN 3-880-22187-1
  • Michael Zeuske: Insel der Extreme. Kuba im 20. Jahrhundert. Rotpunktverlag, Zürich 2004. ISBN 3-858-69208-5
  • Inge Viett: Cuba libre bittersüß. Nautilus, Hamburg 1999. ISBN 3-89401-340-0


Quellen

  1. Nicole Winfield: UN Passes Cuba Resolution Calling for an End to US Embargo - Again Associated Press 9. November 2000
  2. Cuba si:Die internationale Gemeinschaft verurteilte die Blockade der USA gegen KubaPrensa Latina, Vereinte Nationen, 4. Novembre 2003
  3. Felipe Pérez Roque: Rede des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kuba vor der UN-Generalversammlung 2005 New York, 8. November 2005

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