Kirchberg im Wald

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Kirchberg im Wald (amtlich: Kirchberg i.Wald) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes. Die höchste Erhebung der Gemeinde bildet der Fürberg bei Raindorf mit 880 m, die Ortschaft Kirchberg liegt auf einer Höhe von 736 m.

Die Ortschaft Kirchberg im Wald befindet sich etwa 11 km südlich der Kreisstadt Regen, 23 km nordöstlich von Deggendorf, 26 km westlich von Grafenau sowie 21 km von der A 3, Ausfahrt Hengersberg entfernt. Der nächst gelegene Bahnhof der Bayerischen Waldbahn mit regelmäßigen Verbindungen (Stundentakt) befindet sich in Regen.

Bei der Furthmühle vereinigen sich der Kühbach (im Oberlauf auch Höllmannsrieder Bach genannt) und der Hackenbach zur Rinchnacher Ohe, einem bedeutenden Nebenfluss des Schwarzen Regens.


Gemeindegliederung

Es existieren folgende Ortschaften in der Gemeinde Kirchberg im Wald (nicht offizielle sind kursiv): Berneck, Büchelmann, Dalken, Danzersäge, Dornhof, Dösingerried, Ebertsried, Fischermühle, Furthmühle, Gfradert, Hammermühle, Hangenleithen, Hintberg, Höllmannsried, Holzmühle, Kaltenbrunn, Kirchberg, Kleinloitzenried, Laiflitz, Mitterbichl, Obernaglbach, Ottenberg, Raindorf, Reichertsried, Schleeberg, Schönbrunn, Sommersberg, Stadlhof, Steinfurthmühle, Untermitterdorf, Unternaglbach, Unterneumais, Voglmühle, Wolfau, Zell.

Die Gemeinde Kirchberg im Wald ist aufgegliedert in die Gemarkungen Kirchberg (entspricht der Altgemeinde Kirchberg), Raindorf (entspricht der Altgemeinde Raindorf) sowie Reichertsried und Zell (entsprechen der Altgemeinde Zell).


Geschichte

Kirchberg ist eine alte Rodungsinsel des Klosters Niederaltaich. Die erste Erwähnung unter dem alten Ortsnamen Gotthardsberg findet der Ort in einer Urkunde vom 12. Juli 1146.

1254 zählt der Abt Hermann von Niederaltaich 13 Güter und drei Mühlen.

Eingemeindungen

  • 1. Januar 1976 Gemeinde Zell mit ca. 900 Einwohner
  • 1. Mai 1978 Gemeinde Raindorf mit ca. 1150 Einwohner

Politik

Kirchberg im Wald

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder.

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 1996 Alois Wenig von der CSU.

Bürgerentscheide

Am 17. August 2003 und am 28. März 2004 fand jeweils ein Bürgerentscheid statt um die Frage ob eine neue Schule am Ortsrand gebaut werden soll oder die alte Schule in der Ortschaft saniert wird. Bei beiden Bürgerentscheiden entschied sich eine knappe Mehrheit der Wähler für die Sanierung und gegen den Neubau. Trotzdem hat der Gemeinderat am 30. Juni 2005 nach Ablauf der einjährigen Bindungsfrist der Bürgerentscheide den Neubau der Schule mit 9:8 Stimmen beschlossen.

Wappen

Beschreibung: In Gold über grünem Dreiberg ein schräger, gestümmelter roter Ast und die schräglinks gelegte rote Krümme eines Abtstabs.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die St.-Gotthard-Kirche: 1008 als Burg erbaut, 1144 durch den Abt Konrad I. zur Kirche mit gotischem Gewölbe verändert, 1744 abgebrannt und anschließend wiederaufgebaut, 1856 zur heutigen Größe erweitert, 2006 umfassend renoviert
  • Amthof: 1250 erbaut im Auftrag des Klosters Niederaltaich, zwischen 1170 und 1739 abgerissen und neu aufgebaut, die davon heute noch stehenden Teile beherrschen noch immer das Aussehen der Dorfmitte, wird heute als Pension und Gasthaus genutzt
  • Hangenleither Taferl: Die "Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes" wurde 1822 erbaut. Der Erbauer dieser Kapelle war der in Hangenleithen geborene Andreas Kapfenberger, an den eine in der Kapelle angebrachte Steintafel erinnert. Die Kapelle wurde an einer Stelle errichtet, an der einst ein Marterl oder ein Taferl (eine Tafel mit Bild und Inschrift zur Erinnerung oder ein Heiligenbild) gestanden hat. Noch heute wird die Kapelle daher als Taferlkapelle oder Hangenleither Taferl bezeichnet. Unweit dieser Kapelle führte auch der von Gunther im Jahr 1009 angelegte Weg, von Niederalteich bis nach Böhmen, vorbei.

Naturdenkmäler

  • Die Totenau (auch Todtenau geschrieben), ein geschütztes Hochmoorgebiet bei Dösingerried.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Gotthardfest: 1. Wochenende im Juli von Freitag bis Montag (Sonntag Kirchweihfest mit Marktständen)
  • Fischerfest: 1. Sonntag im August bei Sommersberg
  • Wolfauslassen: 10. November am Amthofplatz

Besonderes

  • Haus der Bienen mit Natur- und Bienenlehrpfad: Das Info-Zentrum mit echten Bienen und 14 Info-Tafeln am Wanderweg mit rund 30 Minuten Gehzeit erklären die Welt der Bienen

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Wichtigste Firma ist die MESUTRONIC Gerätebau GmbH mit 80 Mitarbeitern, einer der weltweit führenden Hersteller von Metalldetektoren, die in über 30 Ländern vertreten ist.

Bildung

  • St. Gotthard-Schule (2007 neu erbaute Grund- und Hauptschule.)
  • St. Gotthard-Kindergarten

Persönlichkeiten

  • Ferdinand Neumaier (1890-1969): Komponist vieler berühmter Volkslieder des Bayerischen Waldes (z. B. "Mir san vom Woid dahoam") und der Waidlermesse
  • Max Binder (* 1911): Bürgermeister 1945-1960, Mitglied des Kreistages 1948-1960, Mitglied des Landtages 1954-1970, 1960-1972 Landrat, 1963-1990 Vorsitzender des Zweckverbandes Wasserversorgung Bayer. Wald (in dieser Funktion federführend beim Bau der Trinkwassertalsperre Frauenau)

Literatur

  • "I bin vom Woid dahoam", Verlag Attenkofer Straubing, 1997, Walther Zeitler, Biografie von Max Binder mit einem gutem Einblick in die Heimatgeschichte
  • "Ebertsrieder Geschichte(n)", Dorfverein Ebertsried e. V., Bezug über Günther Drexler (Telefon 09927/8228), Geschichte der Ortschaft Ebertsried