Johann von Schraudolph

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Schraudolph-Gemälde im Speyrer Dom

Johann von Schraudolph (* 13. Juni 1808 in Oberstdorf im Allgäu; † 31. Mai 1879 in München) war ein deutscher Historien-Maler und Radierer im Stil der Nazarener.

Er studierte ab 1825 in München an der Kunstakademie, kam als Gehilfe Joseph Schlotthauers in die Glyptothek und erlernte dort die Technik der Fresko-Malerei. Er führte die Zeichnungen von Heinrich Heß zu einem für den Regensburger Dom bestimmten Glasgemälde aus und unterstützte ihn bei der Ausführung der nazarenischen Fresken in der Allerheiligen-Hofkirche und der Boniatius-Basilika in München, die beide im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Mit Joseph Anton Fischer schuf er Kartons zu den Glasmalereien in der Maria-Hilf-Kirche in der Au, deren Fenster ebenfalls dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen.

Sein künstlerischer Durchbruch kam, als er vom bayerischen König Ludwig I. den Auftrag bekam, den Speyrer Dom zu bemalen.

Seine Brüder Claudius und Matthias sowie sein Sohn Claudius waren ebenfalls Kunstmaler.

Ausmalung des Speyrer Doms

Als König Ludwig I. von Bayern am 21. März 1843 in sein Tagebuch schrieb, dass ihm der Gedanke gekommen sei, den Speyerer Dom bemalen zu lassen, war er von der Idee geleitet, das Volk zum Sinn für das Schöne und Gute zu erziehen. Kunst solle »nicht Biskuit fürs Volk, sondern tägliches Brot« sein. Am 13. Juni 1843 besuchte der König den Speyrer Dom. In seinem Gefolge war auch Johann Baptist Schraudolph und dessen Lehrer Heinrich Hess. Nach Verlassen des Doms erklärte König Ludwig:

»Ich habe mich entschlossen, den Dom malen zu lassen. Im Jahre 1845 wird angefangen!«

Heinrich Hess bat wegen seines Alters, die Arbeit Schraudolph allein zu übertragen. so wurde mit Schraudolph am 2. Oktober 1844 ein Vertrag geschlossen, in dem auch das Bildprogramm umrissen wurde. Als der Hauptpatronin des Doms blieb der Gottesmutter Maria der Hauptteil vorbehalten.