„Itztalbrücke (Eisenbahn)“ – Versionsunterschied

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Schlagzeilen machte die Eisenbahnüberführung nach ihrer Fertigstellung als Beispiel für die [[Verschwendung]] öffentlicher Gelder. Auch im [[Schwarzbuch]] 2006 des [[Bund der Steuerzahler (Deutschland)|Bundes der Steuerzahler]] wird die Brücke angeführt.
Schlagzeilen machte die Eisenbahnüberführung nach ihrer Fertigstellung als Beispiel für die [[Verschwendung]] öffentlicher Gelder. Auch im [[Schwarzbuch]] 2006 des [[Bund der Steuerzahler (Deutschland)|Bundes der Steuerzahler]] wird die Brücke angeführt.


Die Kritiker bemängeln, dass nicht vor 2015 – angesichts der für 2006 geplanten Investitionen eher noch später – mit der Fertigstellung der Neubaustrecke zu rechnen ist. Bis dahin wird kein Zug die fertig gestellte Brücke befahren. Es sind indes noch Investitionen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro notwendig, um das die Neubaustrecke im Abschnitt zwischen [[Ebensfeld]] und [[Ilmenau]] (ca. 77 km) fertigzustellen (Stand: 2006).
Die Kritiker bemängeln, dass nicht vor 2015 – angesichts der für 2006 geplanten Investitionen eher noch später – mit der Fertigstellung der Neubaustrecke zu rechnen ist, also mindestens zehn Jahre lang kein Zug die fertig gestellte Brücke befahren wird. Es sind indes noch Investitionen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro notwendig, um das die Neubaustrecke im Abschnitt zwischen [[Ebensfeld]] und [[Ilmenau]] (ca. 77 km) fertigzustellen (Stand: 2006).


In der Bevölkerung wird die Eisenbahnbrücke daher auch als „[[Soda-Brücke]]“ bezeichnet, da sie nur ''so da'' steht. Im Übrigen gibt es auch einen 200 Meter langen „Soda-Tunnel“, der die Autobahn und die Staatsstraße (Dörfles-Esbach–Rödental) unterquert und im Sommer 2005 gebaut wurde, um später als Verbindungskurve einen Abzweig von der Neubaustrecke zur bestehenden Eisenbahnstrecke [[Sonneberg]]–[[Coburg]] nach Coburg zu ermöglichen.
In der Bevölkerung wird die Eisenbahnbrücke daher auch als „[[Soda-Brücke]]“ bezeichnet, da sie nur ''so da'' steht. Im Übrigen gibt es auch einen 200 Meter langen „Soda-Tunnel“, der die Autobahn und die Staatsstraße (Dörfles-Esbach–Rödental) unterquert und im Sommer 2005 gebaut wurde, um später als Verbindungskurve einen Abzweig von der Neubaustrecke zur bestehenden Eisenbahnstrecke [[Sonneberg]]–[[Coburg]] nach Coburg zu ermöglichen.


Vergessen wird, dass durch die gleichzeitige Errichtung von Eisenbahn- und Straßenbrücke erhebliche Mehrkosten vermieden werden, die bei der erneuten Einrichtung einer Baustelle (Einrichtung von Baustraßen und Baustelle u. a.) anfallen würden. Auch liegen Eisenbahn- und Autobahnbrücken, im Sinne einer wünschenswerten Bündelung der Verkehrswege, so eng nebeneinander, dass ein späterer Bau der Eisenbahnbrücke technisch schwerer wäre.
Auch liegen Eisenbahn- und Autobahnbrücken, im Sinne einer wünschenswerten Bündelung der Verkehrswege, so eng nebeneinander, dass ein späterer Bau der Eisenbahnbrücke technisch schwerer wäre.


Ob und in welcher Größenordnung wirklich eine Steuergeldverschwendung vorliegt, wird davon abhängen, wie schnell die Gesamtstrecke fertiggestellt werden kann.
Ob und in welcher Größenordnung wirklich eine Steuergeldverschwendung vorliegt, wird davon abhängen, wie schnell die Gesamtstrecke fertiggestellt werden kann.

Version vom 26. September 2006, 21:29 Uhr

Eisenbahnüberführung Itztalbrücke
Widerlager Nord
Bau der Autobahnbrücke mit dem Taktschiebeverfahren

Die Itztalbrücken sind eine Eisenbahn- und eine Autobahn-Brücke in Oberfranken, zwischen den Orten Rödental und Dörfles-Esbach, die nebeneinanderliegend mit drei Überbauten das Tal der Itz samt der Bahnstrecke Coburg–Sonneberg überqueren. Sie sind Teil der geplanten 107 Kilometer langen Eisenbahn Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt und der neuen Autobahn A73 Suhl-Lichtenfels. Wegen Bauverzögerungen wurde die Eisenbahnbrücke im Sommer 2005 fertiggestellt, die Autobahnbrücke befindet sich bis 2007 im Bau.

Autobahnüberführung

Die Autobahnüberführung hat Spannweiten von 49,0 + 13x58,0 + 49,0 Metern, was eine Gesamtlänge 852 Metern ergibt. Die Überbauten für die beiden Richtungsfahrbahnen werden als Spannbetonbalkenbrücke im Taktschiebeverfahren ausgeführt, wobei aufgrund der großen Brückenlänge auf einem Pfeiler in Brückenmitte eine weitere Verschubanlage angeordnet wurde. Die Brückenüberbauten sind über die ganz Länge ohne Dehnfuge. Die Kosten betragen ungefähr etwa 20 Millionen Euro.

Eisenbahnüberführung

Die Eisenbahnüberführung hat Spannweiten von 57,0 + 13x58,0 + 57,0 Metern, was eine Gesamtlänge 868 Metern ergibt. Der 6,5 Meter hohe Überbau ist als Verbundkonstruktion ausgeführt und besteht aus einem Stahlfachwerkträger mit einer oben liegenden Stahlbetontragplatte. Nach jeweils zwei Feldern ist eine Dehnfuge angeordnet (Zweifeldträger), in Brückenmitte gibt es einen Abschnitt mit drei Feldern. Die Fahrbahnplatte ist 14,3 Meter breit, der Fachwerkträger 6,8 Meter. Die Schienenoberkante wird einmal maximal 30 Meter über dem Talgrund liegen. Die Kosten lagen bei etwa 20 Millionen Euro.

Kritik

Schlagzeilen machte die Eisenbahnüberführung nach ihrer Fertigstellung als Beispiel für die Verschwendung öffentlicher Gelder. Auch im Schwarzbuch 2006 des Bundes der Steuerzahler wird die Brücke angeführt.

Die Kritiker bemängeln, dass nicht vor 2015 – angesichts der für 2006 geplanten Investitionen eher noch später – mit der Fertigstellung der Neubaustrecke zu rechnen ist, also mindestens zehn Jahre lang kein Zug die fertig gestellte Brücke befahren wird. Es sind indes noch Investitionen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro notwendig, um das die Neubaustrecke im Abschnitt zwischen Ebensfeld und Ilmenau (ca. 77 km) fertigzustellen (Stand: 2006).

In der Bevölkerung wird die Eisenbahnbrücke daher auch als „Soda-Brücke“ bezeichnet, da sie nur so da steht. Im Übrigen gibt es auch einen 200 Meter langen „Soda-Tunnel“, der die Autobahn und die Staatsstraße (Dörfles-Esbach–Rödental) unterquert und im Sommer 2005 gebaut wurde, um später als Verbindungskurve einen Abzweig von der Neubaustrecke zur bestehenden Eisenbahnstrecke SonnebergCoburg nach Coburg zu ermöglichen.

Auch liegen Eisenbahn- und Autobahnbrücken, im Sinne einer wünschenswerten Bündelung der Verkehrswege, so eng nebeneinander, dass ein späterer Bau der Eisenbahnbrücke technisch schwerer wäre.

Ob und in welcher Größenordnung wirklich eine Steuergeldverschwendung vorliegt, wird davon abhängen, wie schnell die Gesamtstrecke fertiggestellt werden kann.

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